Examensarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Die Werke der Wiener Autorin Ada Christen haben weder in der österreichischen Literaturrezeption, noch in der spezifisch um Frauenliteratur bemühten Rezeption einen Platz gefunden.
Ada Christen wird noch 1984 von Hahnl zu den vergessenen Literaten gezählt, das von Treder editierte Sammelwerk über Lyrikerinnen im 19. Jahrhundert widmet ihr nur wenige Zeilen und in der Frauen Literatur Geschichte von 1985 werden Ada Christens literarische Beiträge zur modernen Frauenbewegung nicht berücksichtigt.
In Veröffentlichungen über Ada Christen wird größtenteils auf die Lieder einer Verlorenen Bezug genommen. Das lyrische Werk der Dichterin ist als Katalysator für eine Ausweitung des literarischen Diskurses gewürdigt worden. Ada Christens uvre wird jedoch meist auf diese ersten Lieder beschränkt, mit denen sie bekannt geworden war, von denen sie sich selbst aber, aus noch zu zeigenden Gründen, distanzierte.
Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet das Spätwerk von Ada Christen, die Wiener Vorstadtgeschichte Jungfer Mutter aus dem Jahre 1892. Jungfer Mutter ist das umfangreichste Prosawerk von Ada Christen. Nach der Erstveröffentlichung erschien es 1947 im Bellaria-Verlag in Wien und München sowie in der Büchergilde Gutenberg (o. J.). Jungfer Mutter kann insofern als eine, wie im Titel angekündigte, vergessene Wiener Vorstadtgeschichte bezeichnet werden, da eine umfassende Interpretation bisher nicht geleistet wurde. Obwohl in zahlreichen Lexika und Romanführern dieses Werk aufgeführt wird, gilt Jungfer Mutter bis heute als eine Vorstadtgeschichte, in der die Liebe der Dichterin [...] vor allem dem alten, nun längst entschwundenen Wien mit seinen Wällen und Vorstädten gehört.
In der neuesten Veröffentlichung zu Ada Christen kann nachgewiesen werden, daß sich dieDichterin nicht der Konservierung entschwundener Orte widmet, sondern ein soziales Panorama dieser Stadt, gekennzeichnet durch die Opposition Innenstadt Vorstadt bietet. An diesen Ansatz soll in der vorliegenden Arbeit angeknüpft werden.
Die Diplomarbeit von Rathner (1992) bezieht Jungfer Mutter im Rahmen eines kurzen inhaltlichen Vergleichs zu der Lyrik Ada Christens ein. Dieser konzentriert sich auf die Dichtung als Aufarbeitung der persönlichen Situation und die Dichtung als Desillusionierung . Rathner leistet sowohl Erklärungsmuster für die zeitgenössische Rezeption Ada Christens als auch die erste umfassende Interpretation des lyrischen Werkes der Autorin.
Die vorliegende Arbeit ist die erste umfassende Analyse der Wiener Vorstadtgeschichte Jungfer Mutter . Durch eine erweiterte Quellengrundlage bietet die Arbeit darüber hinaus sowohl einen Einblick in den Literaturbetrieb im 19. Jahrhundert als auch eine Untersuchung von Ada Christens poetologischem Konzept.
DieArbeit umfaßt zwei Teile. Der erste Teil dieser Arbeit beleuchtet kurz die Rezeption von Ada Christens erfolgreichem Erstlingswerk Lieder einer Verlorenen . Im Mittelpunkt steht die Auswertung von Ada Christens Korrespondenz mit Julius Rodenberg und Julius Campe junior. Diese zeitgenössischen Quellen sind in bisherigen Veröffentlichungen zu Ada Christen nicht berücksichtigt worden.
Es handelt sich um fünf datierte Briefe von Ada Christen an Julius Rodenberg aus der Zeit von 1870-1874. Diese Briefe sind unveröffentlicht und befinden sich im Nachlaß von Julius Rodenberg im Goethe - und Schiller-Archiv Stiftung Weimarer Klassik.
Die Briefe von Ada Christen an Julius Campe junior befinden sich in dem Nachlaß von Julius Campe junior im Heinrich-Heine-Archiv Düsseldorf. Sie sind undatiert und unveröffentlicht. Eine ungefähre zeitliche Einor...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Werke der Wiener Autorin Ada Christen haben weder in der österreichischen Literaturrezeption, noch in der spezifisch um Frauenliteratur bemühten Rezeption einen Platz gefunden.
Ada Christen wird noch 1984 von Hahnl zu den vergessenen Literaten gezählt, das von Treder editierte Sammelwerk über Lyrikerinnen im 19. Jahrhundert widmet ihr nur wenige Zeilen und in der Frauen Literatur Geschichte von 1985 werden Ada Christens literarische Beiträge zur modernen Frauenbewegung nicht berücksichtigt.
In Veröffentlichungen über Ada Christen wird größtenteils auf die Lieder einer Verlorenen Bezug genommen. Das lyrische Werk der Dichterin ist als Katalysator für eine Ausweitung des literarischen Diskurses gewürdigt worden. Ada Christens uvre wird jedoch meist auf diese ersten Lieder beschränkt, mit denen sie bekannt geworden war, von denen sie sich selbst aber, aus noch zu zeigenden Gründen, distanzierte.
Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet das Spätwerk von Ada Christen, die Wiener Vorstadtgeschichte Jungfer Mutter aus dem Jahre 1892. Jungfer Mutter ist das umfangreichste Prosawerk von Ada Christen. Nach der Erstveröffentlichung erschien es 1947 im Bellaria-Verlag in Wien und München sowie in der Büchergilde Gutenberg (o. J.). Jungfer Mutter kann insofern als eine, wie im Titel angekündigte, vergessene Wiener Vorstadtgeschichte bezeichnet werden, da eine umfassende Interpretation bisher nicht geleistet wurde. Obwohl in zahlreichen Lexika und Romanführern dieses Werk aufgeführt wird, gilt Jungfer Mutter bis heute als eine Vorstadtgeschichte, in der die Liebe der Dichterin [...] vor allem dem alten, nun längst entschwundenen Wien mit seinen Wällen und Vorstädten gehört.
In der neuesten Veröffentlichung zu Ada Christen kann nachgewiesen werden, daß sich dieDichterin nicht der Konservierung entschwundener Orte widmet, sondern ein soziales Panorama dieser Stadt, gekennzeichnet durch die Opposition Innenstadt Vorstadt bietet. An diesen Ansatz soll in der vorliegenden Arbeit angeknüpft werden.
Die Diplomarbeit von Rathner (1992) bezieht Jungfer Mutter im Rahmen eines kurzen inhaltlichen Vergleichs zu der Lyrik Ada Christens ein. Dieser konzentriert sich auf die Dichtung als Aufarbeitung der persönlichen Situation und die Dichtung als Desillusionierung . Rathner leistet sowohl Erklärungsmuster für die zeitgenössische Rezeption Ada Christens als auch die erste umfassende Interpretation des lyrischen Werkes der Autorin.
Die vorliegende Arbeit ist die erste umfassende Analyse der Wiener Vorstadtgeschichte Jungfer Mutter . Durch eine erweiterte Quellengrundlage bietet die Arbeit darüber hinaus sowohl einen Einblick in den Literaturbetrieb im 19. Jahrhundert als auch eine Untersuchung von Ada Christens poetologischem Konzept.
DieArbeit umfaßt zwei Teile. Der erste Teil dieser Arbeit beleuchtet kurz die Rezeption von Ada Christens erfolgreichem Erstlingswerk Lieder einer Verlorenen . Im Mittelpunkt steht die Auswertung von Ada Christens Korrespondenz mit Julius Rodenberg und Julius Campe junior. Diese zeitgenössischen Quellen sind in bisherigen Veröffentlichungen zu Ada Christen nicht berücksichtigt worden.
Es handelt sich um fünf datierte Briefe von Ada Christen an Julius Rodenberg aus der Zeit von 1870-1874. Diese Briefe sind unveröffentlicht und befinden sich im Nachlaß von Julius Rodenberg im Goethe - und Schiller-Archiv Stiftung Weimarer Klassik.
Die Briefe von Ada Christen an Julius Campe junior befinden sich in dem Nachlaß von Julius Campe junior im Heinrich-Heine-Archiv Düsseldorf. Sie sind undatiert und unveröffentlicht. Eine ungefähre zeitliche Einor...
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