Der vorliegende neue Band enthält mannigfaltige Vorlesungen bei verschiedenen Veranlassungen entstanden, teils eigene neue Entdeckungen des Verfassers darstellend, teils seine Ideen über die Methode der naturwissenschaftlichen Forschungen auseinandersetzend oder an Beispielen erläuternd, teils die Beziehungen des naturwissenschaftlichen Wissens zu anderen Gebieten menschlicher Geistestätigkeit besprechend. Für die Eigenart des Verfassers ist der Aufsatz über wissenschaftlichen Gebrauch der Einbildungskraft besonders bezeichnend. Es gibt zwei Wege den gesetzlichen Zusammenhang der Natur aufzusuchen, den der abstrakten Begriffe und den einer reichen experimentierenden Erfahrung. Der erstere Weg führt schließlich mittels der mathematischen Analyse zur genauen quantitativen Kenntniss der Phänomene; aber er lässt sich nur beschreiten, wo der zweite schon das Gebiet einigermaßen aufgeschlossen, d.h. eine induktive Kenntniss der Gesetze mindestens für einige Gruppen der dahin gehörigen Erscheinungen gegeben hat, und es sich nur noch um Prüfung und Reinigung der schon gefundenen Gesetze, um den Übergang von ihnen zu den letzten und allgemeinsten Gesetzen des betreffenden Gebietes und um die vollständige Entfaltung von deren Konsequenzen handelt. [Auszug aus der Vorrede von Hermann von Helmholtz]