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Im Rahmen der vorliegenden Arbeit muss auf Vollständigkeit der Werkbetrachtung Gottfried Benns verzichtet werden. Was möglich ist, sind Orientierungen zur Person und Dichtung, die durch eine exemplarische Auswahl von Texten in Verbindung mit Kommentar und Analyse gewonnen werden können. -Es steht außer Frage, dass Benns eigentliche und entscheidende Leistung in der Lyrik liegt; in ihr hat er seine Vorstellung von der "absoluten Form" am reinsten verwirklicht. Dennoch ist seine Prosa, sosehr sie auch weitgehend Manifestation ästhetischer Prinzipien und Darstellung von Erkenntnisakten ist, im…mehr

Produktbeschreibung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit muss auf Vollständigkeit der Werkbetrachtung Gottfried Benns verzichtet werden. Was möglich ist, sind Orientierungen zur Person und Dichtung, die durch eine exemplarische Auswahl von Texten in Verbindung mit Kommentar und Analyse gewonnen werden können. -Es steht außer Frage, dass Benns eigentliche und entscheidende Leistung in der Lyrik liegt; in ihr hat er seine Vorstellung von der "absoluten Form" am reinsten verwirklicht. Dennoch ist seine Prosa, sosehr sie auch weitgehend Manifestation ästhetischer Prinzipien und Darstellung von Erkenntnisakten ist, im letzten als künstlerische Gestaltung gemeint, wenn auch die Priorität des Gedichts für ihn immer außer Frage stand. Er hat den Zusammenhang zwischen seiner Lyrik und seiner Prosa einmal folgendermaßen zum Ausdruck gebracht: "Für mich war das Schreiben der Aufsätze vielfach nur eine Art von Erprobung auf Produktivität und eine Prüfung von Konstellationen, Lagen, Zusammenfindungen, von denen aussich wieder zum Gedicht vordringen ließ, es war also eine Art von Materialbeschaffung für die Lyrik, die immer mein eigentliches Anliegen war." Das bezieht sich vordringlich auf die großen programmatischen Essays, die Benns artistische und weltanschauliche Positionen umschreiben. -Dafür sind für uns die Schwerpunkte gesetzt und die Grenzen abgesteckt, nach denen wir - im Einverständnis mit dem Dichter gewissermaßen - sein Werk betrachten. Wir haben die Lyrik in den Vordergrund gestellt und den Einzelinterpretationen den Essay "Probleme der Lyrik " als artistisches Manifest vorangestellt. In der Auswahl der Prosastücke wurde der fiktiven Prosa Vorrang gegeben; neben den "Rönnenovellen", in denen sich bereits viele Gedanken und Vorstellungen ankündigen, die Benns Werk bis zum Ende bestimmt haben, sind es vor allem auch die kürzeren Prosastücke wie "Carlton" und "Edith Cavell", die hier zu Wort kommen. Es folgen der berühmte Rundfunkdialog "Können Dichter die Wahrheit ändern?" und der Essay "Pallas", die beide Benns artistisches Glaubensbekenntnis enthalten.In der Methode wird ein Nebeneinander von zusammenfassendem Überblick und Einzelinterpretationen praktiziert. Ein solches Verfahren gewährleistet Einblick in die Zusammenhänge des Gesamtwerks, vermeidet aber zugleich die Gefahr, über den allgemeinen theoretischen Erörterungen das einzelne Werk aus den Augen zu verlieren. Indem so die unmittelbare Nähe zum Text bewahrt bleibt, kann es leichter gelingen, eine Motivation zur tieferen Erkenntnis des Autors zu gewinnen. Dies zu erreichen, ist Absicht und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit.
Autorenporträt
Gottfried Benn (1886-1956) ist einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa, seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der "Phänotyp" seiner Epoche. 1951 erhielt der den Georg-Büchner-Preis.