William Shakespeares Tragödie „Hamlet“ - die tragische Geschichte um den Dänenprinz, der von Universität Wittenberg nach Hause an den dänischen Königshof geeilt ist, um der Beerdigung seines Vaters beizuwohnen, ist sicherlich hinlänglich bekannt, sodass sie hier nicht Gegenstand der Rezension sein
soll.
Die Suhrkamp BasisBibliothek bringt die Tragödie in der schon fast klassischen deutschen…mehrWilliam Shakespeares Tragödie „Hamlet“ - die tragische Geschichte um den Dänenprinz, der von Universität Wittenberg nach Hause an den dänischen Königshof geeilt ist, um der Beerdigung seines Vaters beizuwohnen, ist sicherlich hinlänglich bekannt, sodass sie hier nicht Gegenstand der Rezension sein soll.
Die Suhrkamp BasisBibliothek bringt die Tragödie in der schon fast klassischen deutschen Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, revidiert von Jürgen Krätzer. Bereits am Theatertext gibt der Germanist kurze Erläuterungen als Randnotizen. Ergänzt wird die Übersetzung durch einen immerhin 100 Seiten umfassenden und mehrteiligen Anhang, der mit dem Abdruck von Heiner Müllers Texten „Deutschland ist Hamlet“ und „Die Hamletmaschine“ beginnt. Der Dramatiker "reflektierte in freier Anlehnung an Shakespeares Vorlage die Situation des Intellektuellen in der DDR".
Im Kommentarteil beleuchtet Krätzer in seinem Nachwort „Alias Shakespeare - und kein Ende“ nicht nur die Entstehungs- und Quellengeschichte des Stückes sondern auch des-sen Textgestalt und Dramenstruktur. Bei der Untersuchung der Rezeptionsgeschichte geht er vor allem auf die Spannbreite in Deutschland ein - von Lessing bis zur Gegenwart. Bei seinen Deutungsansätzen hinterfragt Krätzer u.a. die Gründe für Hamlets Zögern oder die historische Situation in England um 1600. Weitere Aspekte sind z.B. die Freundschaft zu Horatio, die Rolle Ophelias oder das Verhältnis zwischen Claudius und Gertrud. Die Kommentartexte, die viele Informationen zu der Tragödie vermitteln, sind anschaulich und gut lesbar geschrieben.
Komplettiert wird die BasisBibliothek durch eine umfangreiche Bibliografie und durch zahlreiche Wort- und Sacherläuterungen. Text und Kommentar dokumentieren den neuesten Stand der Shakespeare-Forschung. Eine ideale Bereicherung für den Schulunterricht oder das Studium.