Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Phänomenen der Lautsymbolik, welche im volkstümlichen Sprachgebrauch auch als Lautmalerei bezeichnet wird. Sie untersucht diese Sprachelemente vergleichend in den beiden geographisch benachbarten Sprachen Polnisch und Deutsch und stellt sich somit in Gegensatz zu den Aussagen des schweizerischen Sprachforschers Ferdinand de Saussure, welcher den Standpunkt vertrat, dass in den Sprachen Elemente der Lautsymbolik allenfalls marginale Bedeutung besitzen. Anhand einer großen Anzahl von Wortsammlungen, jeweils aus der deutschen bzw. aus der polnischen Sprache, welche einen bestimmten Laut oder eine bestimmte Lautgruppe enthalten, wird gezeigt, dass einzelne Laute eine Tendenz zu bestimmten Wortinhalten aufweisen. Dazu werden Häufigkeitsuntersuchungen durchgeführt. Jeweils werden aber auch die Wortbeispiele aufgeführt, welche innerhalb einer Klanggruppe keine entsprechenden Wortinhalte aufweisen, und auch die Häufigkeit dieser Gegenbeispiele innerhalb einer Klanggruppe wird erfassbar gemacht. Die Aussagen beziehen sich sowohl auf Konsonanten wie auf Vokale, denn beide Lautgruppen können u.U. eine lautmalende Rolle übernehmen. Eine Übersichtsliste zeigt, in welchen Aussagebereichen lautmalende Elemente innerhalb der deutschen und der polnischen Sprache beobachtbar sind. Die Arbeit könnte der Sprachdidaktik einen neuen Impuls geben.