Sephy und Callum wachsen zusammen auf, spielen zusammen, sind beste Freunde. Doch in ihrer Welt dürfen sie nicht zusammen sein. Denn Sephy ist eine Cross, die führende Rasse ihrer Welt, bestimmt durch ihre Hautfarbe, sie ist schwarz. Callum ist weiß, und daher ein Nought, und wie der Name schon
sagt: ein Nichts, ein Niemand. Noughts waren früher die Sklaven der Crosses, das hat sich geändert.…mehrSephy und Callum wachsen zusammen auf, spielen zusammen, sind beste Freunde. Doch in ihrer Welt dürfen sie nicht zusammen sein. Denn Sephy ist eine Cross, die führende Rasse ihrer Welt, bestimmt durch ihre Hautfarbe, sie ist schwarz. Callum ist weiß, und daher ein Nought, und wie der Name schon sagt: ein Nichts, ein Niemand. Noughts waren früher die Sklaven der Crosses, das hat sich geändert. Politische Bewegungen haben dazu geführt, dass Noughts nun sogar zusammen mit Crosses die Schule besuchen dürfen, sofern sie die Aufnahmeprüfung bestehen. Callum ist so ein Nought, er darf auf Sephys Schule gehen. Doch dort ergeben sich für die beiden Freunde ganz neue Probleme: Hier sind sie nicht unter sich, sondern müssen ihre Freundschaft gegenüber anderen rechtfertigen. Callum erkennt sofort, dass das nicht möglich ist, wohingegen Sephy es auf Biegen und Brechen versucht, und erst auf die harte Tour lernen muss, dass eine Freundschaft zwischen Crosses und Noughts von niemandem gern gesehen wird. Und je älter Sephy und Callum werden, desto mehr zeigt sich ihnen die harte Realität: Irgendwann geht es nicht mehr nur um Hautfarbe, oder um das Zusammensitzen in der Cafeteria. Es geht um Leben und Tod.
Ich hatte mir irgendwie sehr viel von dem Buch erwartet. Soviel Lob und so viele Preise, wie dieses Buch eingeheimst hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es mir nicht gefallen würde.
Das stimmt auch, wenn wir vom Schreibstil und von den Charakteren sprechen. Malorie Blackman schreibt sehr flüssig, beschönigt nichts, sucht keine blumigen Worte. Das würde hier auch sicherlich nicht passen. Dennoch sind ihre Hauptfiguren Callum und Sephy Figuren, mit denen man sich identifizieren kann. Sie wollen nichts Außergewöhnliches, haben Träume von einem ganz normalen Leben, die jeder Teenager hat, und wahrscheinlich nachvollziehen kann, die ihnen jedoch leider verwehrt bleiben. Deswegen fiebert man mit den beiden mit, kann ihren Schmerz, ihre Wut, aber auch ihre Liebe spüren. Mit einem anderen Hintergrund hätte das Buch definitiv die volle Punktzahl verdient.
Was mir jedoch nicht gefallen hat, ist die Problematisierung des Themas. Das Thema ist schnell gefunden, es geht um Diskriminierung, um Rassismus, um Vorurteile. Und genau da setzt auch meine Kritik an: Malorie Blackman stößt uns sozusagen mit der Nase darauf. Subtilität ist nicht ihr Ding, nein, sie mag es eher plakativ. So wird in ihrem Buch aus Schwarz lediglich Weiß, und aus Weiß Schwarz. Ich meine, offensichtlicher geht es doch kaum, oder? Diese Umkehr unserer Realität, diese Frage nach dem "Was wäre, wenn es umgekehrt wäre?" drängt sich so sehr auf, dass ich es schon fast aufdringlich finde. Wortspielereien, wie wenn aus "Christmas" "Crossmas" wird, finde ich dann nur noch die Spitze des Eisbergs. Malorie Blackman zeigt uns die Welt in ihrem Buch tatsächlich mehr schwarz-weiß als in Grautönen, und das kreide ich ihr sehr an. Eigentlich sollte das Buch ja Bewusstsein für dieses Thema schaffen, so, dass man auch sensibler damit umgeht; ich finde jedoch nicht, dass das Buch das schafft. Es schafft Betroffenheit, Schockiertheit, Mitgefühl beim Lesen - das definitiv - aber Bewusstsein, wenn man es sozusagen auf dem Silbertablett serviert bekommt? Nicht unbedingt. Somit kann ich das Buch nicht, wie viele andere, gut bewerten und es bekommt nur dreieinhalb von fünf Sternen