Kreativität, selbstständiges Arbeiten und selbstgesteuertes Lernen
Jede Form von Kreativität setzt eine Selbststeuerung voraus: Wer von anderen gesteuert wird, kann seinen eigenen Weg nicht finden. In gewisser Weise ist jeder Lehrgang mit dem Ziel der Kreativität also absurd. Wer sich mit der pädagogischen Arbeit Lucy Greens befasst hat, kann sich wohl sehr gut vorstellen, die Schülerinnen und Schüler mit musikalischem Equipment und sehr offenen Aufgabenstellungen allein zu lassen, denn ihre Ergebnisse legen nahe, dass Schülerinnen und Schüler ohne jegliche Hilfe von Lehrenden sehr weit kommen können - nicht ohne Umwege, aber dafür auf eigenem Weg. Allerdings kann der Musikunterricht an allgemeinbildenden deutschen Schulen meist weder auf die Räume, noch auf die Ausstattung oder das Zeitbudget zurückgreifen, welche ein solches Projekt erforderlich macht. Kreatives Arbeiten im Rahmen der vorliegenden Unterrichtseinheit ist also ein Kompromiss - aber manchmal ist ein machbarer Kompromiss besser als ein großartiges Projekt, das dann doch nicht umgesetzt wird. Dieser Kompromiss besteht einerseits aus einem durch Arbeitsblätter und Aufgaben zum Teil recht kleinschrittig gesteuerten Lernprozess, andererseits aus langen Phasen des selbstständigen Arbeitens, in denen die Schülerinnen und Schüler keiner Steuerung der Lehrperson bedürfen sollten. Zudem steht es ihnen frei, Arbeitszwischenschritte auszulassen, wenn ihr Kenntnisstand dies zulässt, sich aber auch Hilfe bei der Lehrkraft, im Internet oder in zusätzlichen Arbeitsblättern zu holen, wenn sie diese benötigen. Auf diese beiden Möglichkeiten sollten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld explizit hingewiesen werden, damit sie die sicherlich notwendige Binnendifferenzierung nach ihren eigenen Bedürfnissen selbst vornehmen - auch dies ist eine Form der Selbstständigkeit und ein wichtiger Schritt zum Erlernen der Techniken des selbstgesteuerten Lernens. Die Einführungstexte zu den Modulen geben hierbei Hinweise dazu, wo gekürzt werden kann bzw. welche verschiedenen Wege zum Ziel mit welchen Arbeitsblättern oder Arbeitsaufträgen genommen werden können.
Kreativität kann aber auch ein weiterreichendes Abweichen von vorgegebenen Pfaden bedeuten: Da Motivation für Kreativität entscheidend ist (und intrinsische Motivation besonders förderlich für eine echte innere Beteiligung), kann es vorkommen, dass einige Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Arbeitsmoduls feststellen, dass sie sehr wohl kreativ tätig sein wollen, aber nicht so, wie die Arbeitsblätter es vorgeben. Hier gilt es, mit Blick auf das Unterrichtsvorhaben und seine Ziele sowie mit Blick auf mit der Lerngruppe getroffene Vereinbarungen abzuwägen, ob dies nicht gestattet werden kann; die Lehrkraft sollte hier eine beratende Funktion haben und, wo möglich, verschiedene Formen von musikbezogener Kreativität zulassen, ohne völlige Beliebigkeit zu fördern.
Neben selbstständiger Einzelarbeit erfordern einzelne Module andererseits auch Partner- und Gruppenarbeit-, Arbeitsformen, die Kreativität in vieler Hinsicht fördern können, den Schülerinnen und Schülern aber auch abverlangen, sich auf andere Schaffende einzustellen, eigene Ideen der Kritik anderer auszusetzen und selbst konstruktiv zu kritisieren. Das Plenum der Lerngruppe ist bei dieser Unterrichtseinheit einerseits Publikum und Feedbackgeber für einzelne kreative Beiträge, andererseits aber auch das Ensemble, mit dem musikalische Beiträge umgesetzt werden. Die Lehrkraft schafft hier nach Möglichkeit zeitliche und räumliche Voraussetzungen, damit alle Arbeitsformen ermöglicht werden können, steuert Plenumsphasen (oder lässt die Lerngruppe zu diesem Zweck Sprecher einsetzen) und hält sich in allen anderen Phasen für Beratungsbedarf bereit.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Jede Form von Kreativität setzt eine Selbststeuerung voraus: Wer von anderen gesteuert wird, kann seinen eigenen Weg nicht finden. In gewisser Weise ist jeder Lehrgang mit dem Ziel der Kreativität also absurd. Wer sich mit der pädagogischen Arbeit Lucy Greens befasst hat, kann sich wohl sehr gut vorstellen, die Schülerinnen und Schüler mit musikalischem Equipment und sehr offenen Aufgabenstellungen allein zu lassen, denn ihre Ergebnisse legen nahe, dass Schülerinnen und Schüler ohne jegliche Hilfe von Lehrenden sehr weit kommen können - nicht ohne Umwege, aber dafür auf eigenem Weg. Allerdings kann der Musikunterricht an allgemeinbildenden deutschen Schulen meist weder auf die Räume, noch auf die Ausstattung oder das Zeitbudget zurückgreifen, welche ein solches Projekt erforderlich macht. Kreatives Arbeiten im Rahmen der vorliegenden Unterrichtseinheit ist also ein Kompromiss - aber manchmal ist ein machbarer Kompromiss besser als ein großartiges Projekt, das dann doch nicht umgesetzt wird. Dieser Kompromiss besteht einerseits aus einem durch Arbeitsblätter und Aufgaben zum Teil recht kleinschrittig gesteuerten Lernprozess, andererseits aus langen Phasen des selbstständigen Arbeitens, in denen die Schülerinnen und Schüler keiner Steuerung der Lehrperson bedürfen sollten. Zudem steht es ihnen frei, Arbeitszwischenschritte auszulassen, wenn ihr Kenntnisstand dies zulässt, sich aber auch Hilfe bei der Lehrkraft, im Internet oder in zusätzlichen Arbeitsblättern zu holen, wenn sie diese benötigen. Auf diese beiden Möglichkeiten sollten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld explizit hingewiesen werden, damit sie die sicherlich notwendige Binnendifferenzierung nach ihren eigenen Bedürfnissen selbst vornehmen - auch dies ist eine Form der Selbstständigkeit und ein wichtiger Schritt zum Erlernen der Techniken des selbstgesteuerten Lernens. Die Einführungstexte zu den Modulen geben hierbei Hinweise dazu, wo gekürzt werden kann bzw. welche verschiedenen Wege zum Ziel mit welchen Arbeitsblättern oder Arbeitsaufträgen genommen werden können.
Kreativität kann aber auch ein weiterreichendes Abweichen von vorgegebenen Pfaden bedeuten: Da Motivation für Kreativität entscheidend ist (und intrinsische Motivation besonders förderlich für eine echte innere Beteiligung), kann es vorkommen, dass einige Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Arbeitsmoduls feststellen, dass sie sehr wohl kreativ tätig sein wollen, aber nicht so, wie die Arbeitsblätter es vorgeben. Hier gilt es, mit Blick auf das Unterrichtsvorhaben und seine Ziele sowie mit Blick auf mit der Lerngruppe getroffene Vereinbarungen abzuwägen, ob dies nicht gestattet werden kann; die Lehrkraft sollte hier eine beratende Funktion haben und, wo möglich, verschiedene Formen von musikbezogener Kreativität zulassen, ohne völlige Beliebigkeit zu fördern.
Neben selbstständiger Einzelarbeit erfordern einzelne Module andererseits auch Partner- und Gruppenarbeit-, Arbeitsformen, die Kreativität in vieler Hinsicht fördern können, den Schülerinnen und Schülern aber auch abverlangen, sich auf andere Schaffende einzustellen, eigene Ideen der Kritik anderer auszusetzen und selbst konstruktiv zu kritisieren. Das Plenum der Lerngruppe ist bei dieser Unterrichtseinheit einerseits Publikum und Feedbackgeber für einzelne kreative Beiträge, andererseits aber auch das Ensemble, mit dem musikalische Beiträge umgesetzt werden. Die Lehrkraft schafft hier nach Möglichkeit zeitliche und räumliche Voraussetzungen, damit alle Arbeitsformen ermöglicht werden können, steuert Plenumsphasen (oder lässt die Lerngruppe zu diesem Zweck Sprecher einsetzen) und hält sich in allen anderen Phasen für Beratungsbedarf bereit.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.