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Oft wird über die Entpolitisierung von Studierenden geklagt (z.B. 2014 von Christiane Florin) - ein Phänomen, das auch die Geistes- und Sozialwissenschaften erreicht hat. Doch auch das Gegenextrem - unduldsame Überdogmatisierung - ist auf dem Campus zu beobachten. Die richtige Dosis an politischem Sinn zu finden, an Überzeugung und Offenheit, an Ideologie und Pragmatismus, wird offensichtlich immer schwerer für die Kinder der Postmoderne. Nicht ganz unschuldig daran ist eine postmoderne Schulpädagogik geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer, die den Umgang mit verbaler Abstraktion und…mehr

Produktbeschreibung
Oft wird über die Entpolitisierung von Studierenden geklagt (z.B. 2014 von Christiane Florin) - ein Phänomen, das auch die Geistes- und Sozialwissenschaften erreicht hat. Doch auch das Gegenextrem - unduldsame Überdogmatisierung - ist auf dem Campus zu beobachten. Die richtige Dosis an politischem Sinn zu finden, an Überzeugung und Offenheit, an Ideologie und Pragmatismus, wird offensichtlich immer schwerer für die Kinder der Postmoderne. Nicht ganz unschuldig daran ist eine postmoderne Schulpädagogik geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer, die den Umgang mit verbaler Abstraktion und klassischen Gedankengebäuden nicht ausreichend vermitteln kann und will. So werden beim Nachwuchs denkerische Probleme erzeugt, die sich bei näherem Hinsehen oft als postmoderne Fehldosierung klassisch-moderner dogmatischer Elemente entpuppen und von denen auch viele postmoderne DidaktikerInnen nicht verschont geblieben sind, wie an Beispielen aus dem schulpädagogischen Establishment gezeigt wird. Das Buch analysiert die Denkstile der linken und konservativen Opfer (Kap. 2) und der AkteurInnen (Kap. 4) dieser didaktischen Postmoderne anhand der Kategorien von "Dogma" und "Leere". Ihnen gemeinsam ist ein unreflektiertes Verhältnis zum "Ideologischen", das sich in einem destruktiven Hin- und Herschwanken zwischen Über- und Unterdogmatisierung, zwischen Fanatismus und Pragmatismus, zeigt. Unmittelbare Folgen sind ideologische Inkompetenz und geistig-politische Lähmung; mittelfristig droht - verursacht durch eine latente Aufwertung des Körpers als Folge einer subjektivistischen Auflösung geistiger Strukturen und Autoritären - eine erhebliche Bedeutungszunahme von Ästhetik, Körper und Instinkt auch in den Geisteswissenschaften (Kap. 4.3.2.), die sich bis hin zu einem Öko- und Zentrifugalfaschismus steigern kann (Kap. 4.6.). Das Buch schließt mit Appellen, den Graben zwischen Schule und Geisteswissenschaften im Sinne einer rationalen Postmoderne zu überwinden.
Autorenporträt
geb. am 12.10.74 in Hamburg-Harburg. Studium von Philosophie, Geschichts- und Politikwissenschaften; Doktorat über die Meinungsstruktur von Parteiprogrammen ("Gegliederter Universalismus"). Pädagogische Erfahrungen u.a. als Nachhilfelehrer (Deutsch, Latein, Abi-Vorbereitung Geschichte).