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ab Klasse 11
"Man mußte das Stück lieben", notiert Ingeborg Bachmann in ihren Ausführungen über Heinrich von Kleists Schauspiel "Prinz Friedrichvon Homburg" und verweist auf die große Helligkeit und Klarheit der Sprache des Stückes und dass ihr der Prinz als der erste moderne Protagonist erschien. Die Modernität des Schauspiels kommt besonders in der zentralen Frage nach dem Machtanspruch von Staat und Individuum zur Geltung, als der Prinz einen militärischen Befehl missachtet und dafür, obwohl er die Schlacht von Fehrbellin für Brandenburg entscheidet, zum Tode verurteilt wird. Der aus der…mehr

Produktbeschreibung
ab Klasse 11

"Man mußte das Stück lieben", notiert Ingeborg Bachmann in ihren Ausführungen über Heinrich von Kleists Schauspiel "Prinz Friedrichvon Homburg" und verweist auf die große Helligkeit und Klarheit der Sprache des Stückes und dass ihr der Prinz als der erste moderne Protagonist erschien. Die Modernität des Schauspiels kommt besonders in der zentralen Frage nach dem Machtanspruch von Staat und Individuum zur Geltung, als der Prinz einen militärischen Befehl missachtet und dafür, obwohl er die Schlacht von Fehrbellin für Brandenburg entscheidet, zum Tode verurteilt wird. Der aus der Verurteilung resultierende Konflikt bestimmt das weitere Verhalten der Figuren, ihre Einstellung zur Liebe, zum Staat und Krieg.
Die Interpretation der Darstellung der Kontroverse um Befehlserfüllung und Eigeninitiative fiel bei den Rezipienten äußerst unterschiedlich aus. So nahm der preußische Hof, dem Kleist sein Stück 1810 widmete, das Schauspiel nicht an, während in gekürzter und entstellter Form es bei den Nationalsozialisten Karriere machte. Die abgedruckten Materialien bieten die Möglichkeit zu erarbeiten, wie unterschiedlich eines der sprachmächtigsten Stücke deutscher Sprache gelesen, gedeutet und missbraucht werden konnte. Darüber hinaus ermöglichen sie über die Auseinandersetzung mit der stets aktuellen Frage nach der eigenen Haltung dem Staat und Krieg gegenüber und der Darbietung der wesentlichen biografischen, historischen und literaturwissenschaftlichen Inhalte eine intensive und ertragreiche Auseinandersetzung mit dem Stück im modernen Literaturunterricht.
Autorenporträt
Heinrich von Kleist, dessen Werk bereits auf die Moderne vorausweist, wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Die Beschäftigung mit Kants Philosophie löste 1801 eine Krise aus, die zur Infragestellung der Lebenspläne Kleists führte. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. 1807 wurde Kleist von französischen Behörden unter Spionageverdacht verhaftet. 1809 publizierte er patriotische Lieder und Aufsätze gegen die französische Besatzung. Von 1810-11 war er Herausgeber der Berliner Abendblätter , zunehmende Schwierigkeiten mit der Zensur führten zu deren Verbot. Gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel beging Kleist am 21. November 1811 am Ufer des Wannsees in Berlin Selbstmord. Von den Dichtern der Goethezeit ist Heinrich von Kleist einer der lebendigsten und zerrissensten. Sowohl sein Leben als auch sein Werk standen im Zeichen einer aus den Fugen geratenen Zeit, und die extremen Gefühlslagen und radikalen Zweifel, die sich in den Werken d

ieses zu Lebzeiten erfolglosen Dichters Bahn brachen, sind auch heute noch höchst aktuell.