Wir befinden uns im Jahr 1960. Ein Mann radelt durch eine geisterhafte Landschaft, verkohlte Leichen, Gerippe, in der Bewegung erstarrt. Ein Atomschlag wenige Jahre zuvor hat offenbar die ganze Menschheit ausgelöscht. Der Mann, ein Schriftsteller, beschließt, sich im Wald eine Hütte zu bauen, und unternimmt mit seinem Fahrrad Ausflüge in die dörfliche Umgebung, um sich mit Werkzeug, Lebensmitteln und Bauholz zu versorgen. Da trifft er plötzlich auf eine Überlebende. Diese Ausgabe der »Suhrkamp BasisBibliothek - Arbeitstexte für Schule und Studium« bietet Arno Schmidts Endzeitroman Schwarze…mehr
Wir befinden uns im Jahr 1960. Ein Mann radelt durch eine geisterhafte Landschaft, verkohlte Leichen, Gerippe, in der Bewegung erstarrt. Ein Atomschlag wenige Jahre zuvor hat offenbar die ganze Menschheit ausgelöscht. Der Mann, ein Schriftsteller, beschließt, sich im Wald eine Hütte zu bauen, und unternimmt mit seinem Fahrrad Ausflüge in die dörfliche Umgebung, um sich mit Werkzeug, Lebensmitteln und Bauholz zu versorgen. Da trifft er plötzlich auf eine Überlebende.
Diese Ausgabe der »Suhrkamp BasisBibliothek - Arbeitstexte für Schule und Studium« bietet Arno Schmidts Endzeitroman Schwarze Spiegel zusammen mit einem Kommentar, der alle für das Verständnis des Buches erforderlichen Informationen enthält: eine Zeittafel, die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, einen Forschungsüberblick, Literaturhinweise sowie detaillierte Wort- und Sacherläuterungen.
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel's Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt es in gesetzter Form vor. Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 in Celle. Zwei Jahre nach seinem Tod gründeten seine Frau Alice und Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung. Oliver Jahn, geboren 1970 in Frankfurt am Main, lebt in München. Mitarbeiter der Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld, und Literatur- und Designjournalist. Seit 2011 Chefredakteur von AD Architectural Digest Germany.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der bisherige Leser von Arno Schmidts "Schwarze Spiegel" musste schon über ein ungeheures bildungsbürgerliches Universalwissen verfügen, um die vielen Anspielungen, unausgewiesenen Zitate und das Spezialwissen zu verschiedenen Disziplinen zu entschlüsseln, das der Autor darin untergebracht hat, meint Georg Klein. Deshalb findet er es außerordentlich begrüßenswert, dass die Neuausgabe von "Schwarze Spiegel" einen so ausführlichen und kaum eine Frage offen lassenden Kommentar bietet. Etwas erstaunt hat es ihn allerdings schon, dass der Kommentator Oliver Jahn es für nötig hält, seiner modernen Leserschaft auch Begriffe wie "Vagant" oder "Karawanserei" oder literarische Figuren wie Robinson erklären zu müssen. Die Erzählung um einen vereinsamten Überlebenden eines Atomkriegs jedenfalls, der unverhofft doch noch auf eine weitere Überlebende stößt, findet der Rezensent auch über 50 Jahre nach ihrer Entstehung noch "hinreißend". Das Buch selbst sei nicht weniger als ein "sprachliches "Meisterwerk".