Mit der Kraft aus "Werthers Leiden" - wie es Schiller 1795 in einem Brief an Goethe formuliert - hat Goethe seinen zweiten, 1796 fertiggestellten Roman geschrieben. Beeinflußt durch die Ereignisse der französischen Revolution und die aufkeimende Freundschaft zu Schiller reifte das Fragment zu einem acht Bücher umfassenden Roman, der die Lehrzeit eines poetisch gesonnenen Bürgermanns in der vorrevolutionären Gegenwart beschreibt. Als Finacier einer Schauspielertruppe bricht Wilhelm aus seiner engen bürgerlichen Herkunft aus und blickt hinein in die Welt des Theaters. Was als Irrweg erscheint,…mehr
Mit der Kraft aus "Werthers Leiden" - wie es Schiller 1795 in einem Brief an Goethe formuliert - hat Goethe seinen zweiten, 1796 fertiggestellten Roman geschrieben. Beeinflußt durch die Ereignisse der französischen Revolution und die aufkeimende Freundschaft zu Schiller reifte das Fragment zu einem acht Bücher umfassenden Roman, der die Lehrzeit eines poetisch gesonnenen Bürgermanns in der vorrevolutionären Gegenwart beschreibt. Als Finacier einer Schauspielertruppe bricht Wilhelm aus seiner engen bürgerlichen Herkunft aus und blickt hinein in die Welt des Theaters. Was als Irrweg erscheint, entwickelt sich zum Lebensweg; immer wieder neues Irren lehrt Wilhelm zu leben. Lebendige Darstellung der Leidenschaft wechselt sich mit ruhigen Elementen ab. Im Anhang des Heftes finden sich Erläuterungen zur künstlerischen Struktur des Werkes sowie ausführliche Begriffs- und Sacherklärungen.
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Autorenporträt
Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.
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