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Während andere Titel behaupten, durch beeindruckende Grafik und Spielphysik zur neusten Konsolengeneration zu gehören, erschafft Assassin's Creed mit seiner Kombination aus Technologie, Spieldesign, Setting und viel Emotion eine lebendige Spielwelt. Assassin's Creed spielt im Jahr 1191, zu einer Zeit, in der das Heilige Land vom Dritten Kreuzzug erschüttert wird. Altair, der spielbare Hauptcharakter ist fest entschlossen, den Konflikt zu beenden, indem er gegen beide Parteien zugleich vorgeht und sie unter Druck setzt. Als Assassine lauert der Spieler stets im Verborgenen und ist für seine…mehr

Produktbeschreibung
Während andere Titel behaupten, durch beeindruckende Grafik und Spielphysik zur neusten Konsolengeneration zu gehören, erschafft Assassin's Creed mit seiner Kombination aus Technologie, Spieldesign, Setting und viel Emotion eine lebendige Spielwelt. Assassin's Creed spielt im Jahr 1191, zu einer Zeit, in der das Heilige Land vom Dritten Kreuzzug erschüttert wird. Altair, der spielbare Hauptcharakter ist fest entschlossen, den Konflikt zu beenden, indem er gegen beide Parteien zugleich vorgeht und sie unter Druck setzt. Als Assassine lauert der Spieler stets im Verborgenen und ist für seine Rücksichtslosigkeit gefürchtet. Er kann seine unmittelbare Umgebung von einem Moment zum anderen in totales Chaos stürzen und sein Handeln wird die Ereignisse an diesem zentralen Punkt der Weltgeschichte entscheidend beeinflussen.
Rezensionen
Ich hatte meinen Spaß mit Assassin's Creed auf der Xbox 360 und auf der PS3, jetzt hat Ubisoft endlich auch den PC-Jüngern das Spiel in die Hände gelegt, das für so viel Furore sorgte. Aber hat Ubisoft auch aus den Fehlern der Konsolenfassungen gelernt und das Spiel noch einmal aufgebohrt? Ist die Umsetzung für die Rechenknechte gelungen und kann sie auch jeder zu Hause genießen, ohne gleich auch noch die heimische Kiste für teures Geld auf Vordermann zu bringen? Kommt Spielspaß nur über die Augen oder auch durch die Taten des Assassinen auf?

Mehr als nur das Mittelalter

An der Geschichte von Assassin's Creed hat sich nichts geändert und es steckt mehr in dem Spiel, als auf den ersten Blick scheint. Ich beschränke mich einfach mal auf das Augenscheinliche, denn Altair, der Assassine aus dem Mittelalter, muss einen Fehler wieder gut machen: Um seine Schuld reinzuwaschen, muss er neun Leben nehmen, damit er das eigene retten kann. Natürlich sind das nicht irgendwelche Menschen, das wäre auch zu einfach - und der Schwierigkeitsgrad steigt von Auftrag zu Auftrag an.

Nach der kurzen Vorgeschichte verliert Altair seinen Rang als Assassine und muss sich zunächst als Novize wieder die Achtung seines Meisters verdienen. In der ersten Mission, in der auch noch nicht getötet werden kann, geht es um die grundlegenden Steuerungsmöglichkeiten, die sich aber - wie auch das Waffenarsenal - schrittweise erweitern. Mit jeder gelungenen Mission gibt es Erweiterungen, die Altair nutzen kann, dabei wird auch die zu Beginn sehr knappe Lebensenergie aufgefüllt, so dass Kämpfe gegen kleinere Gruppen von Feinden auch bewältigt werden können. Aber genug der Vorrede, steigen wir mal ein in das Jahr 1191, das Jahr, in dem Altair mit Schwert und Dolch für Ordnung sorgen soll.

Optik vom Feinsten - wenn...

Die Messlatte für die Grafik wurde von den Konsolenversionen schon extrem hoch gelegt - und die PC-Version steht dem in nichts nach. Allein der Blick über die imposanten und groß angelegten Städte ist schon eine Klasse für sich und wenn ihr hoch oben auf einem Turm thront, die Kamera um euch herumschwenkt, dann werdet auch ihr diesen Ausblick genießen. Zu dieser grandiosen Optik gehört nicht nur eine umwerfende Weitsicht, sondern auch flüssige Animationen des Protagonisten: Wenn Altair sich bewegt, dann sieht das einfach gut aus - ganz gleich, was er macht.

Und die Steuerung ist kinderleicht, ob es nun um das Kämpfen oder das lautlose Töten geht, ob es sich um das Sprinten oder Klettern an Wänden dreht. Gerade die Kletterpartien an Häusern sind ein Augenschmaus, nicht nur Freeclimber werden ihre helle Freude daran haben. Allerdings ist dieses Fest für die Augen nur denen vorbehalten, die ihren Rechner auf dem neuesten technischen Stand haben. Ein Dual-Core-Prozessor und eine neue Grafikkarte sollten schon in der Kiste stecken, sonst sieht Assassins Creed gut, aber längst nicht hervorragend aus.

Geblieben sind dabei die Fehler aus der Konsolenversion: Das Treppensteigen sieht immer noch grausam aus, hier und da gibt es Clipping-Fehler, die allerdings wirklich selten auftraten. Die Funktion, mit der ihr euch durch die Passantenmassen schlängelt, ist etwas unausgegoren: Altair schiebt gern mal mit der rechten Hand die Luft beiseite, während er sich links an jemandem vorbeischiebt. Auswirkungen hat das keine, sieht aber ziemlich blöd aus. Dazu kommen in der PC-Version noch vereinzelte Probleme mit der Kamera, die allerdings frei einstellbar ist und somit nur kurzzeitig für Verstimmung sorgt. Sehr ärgerlich ist jedoch das Balken-Problem: Am oberen und unteren Bildschirmrand sind schwarze Balken, die sich auch in den Grafik-Einstellungen nicht ausblenden lassen - das ist ein ganz schwaches Bild.

Alles eine Frage der Gewöhnung

Über Assassins Creed wurden schon viele Worte verloren, die PC-Version hat sich im Vergleich zur den Konsolen auch im Spielablauf nur minimal geändert. Neun mehr oder minder wichtige Personen müssen aus dem Weg geräumt werden, alle mit speziellen Eigenheiten, alle in verschiedenen Teilen der Städte Damaskus, Akkon und Jerusalem, die ihrerseits wieder in drei Bereiche aufgeteilt wurden: Armen-, Bürger- und Nobelviertel. Na, merkt ihr was? Klar, drei mal drei ergibt neun, womit klar ist, dass jedes Stadtviertel eine Person beherbergt, die umgebracht werden muss. Der erste Auftrag ist noch ein kleines Fest für uns Spieler: Am Stadtrand von Damaskus wird doch tatsächlich ein einfacher Bürger von den Wachen drangsaliert - Altair ist nicht faul und hilft wie einst Robin Hood dem Kerl aus der Patsche, der sich nach getaner Arbeit seinerseits revanchiert. Er weist auf eine Gruppe von Mönchen hin, zwischen die sich Altair flugs mischt und so unbemerkt die Stadtwachen passieren kann. In der Stadt selbst nehme ich Verbindung zu meinem Kontaktmann auf, der mir sagt, dass ich die Umgebung inspizieren muss. Von Dach zu Dach springe ich, klettere mit Altair auf Türme, die praktischerweise anhand der kreisenden Adler identifiziert werden können, entdecke von hoch oben wichtige Hinweise oder auch Personen, die befragt oder bestohlen werden müssen, mitunter gilt es auch ein paar Flaggen einzusammeln, um einen Informanten milde zu stimmen. Habe ich genug Informationen gesammelt, besuche ich meinen Kontaktmann noch einmal und er gibt mir die Hauptmission frei.

Die Steuerung ist mit der Tastatur gewöhnungsbedürftig und nicht immer optimal gelöst. Mit ein wenig Übung klappt das irgendwann zwar flüssig, aber die intuitive Belegung des Controller bei den Konsolen-Versionen hätte auch gern in der PC-Version Platz finden können, etwas präziser hätte die Tastatur-Abfrage sein müssen. Aber das sind letztlich Kleinigkeiten gemessen an dem Spielspaß, den der Titel bieten kann.

Hier ist der wichtigste Unterschied der PC-Version, denn es gibt vier neue Varianten, wie Altair an seine Informationen kommen kann. Darunter sind Dachrennen auf Zeit oder die Eskorte einer Person. Das aber aufgrund dieser Änderung gleich ein 'Directors Cut' im Titel Platz findet, ist etwas übertrieben, zumal die neuen Missionen nicht ganz so gelungen sind, wie die ursprünglichen und noch im Spiel verbliebenen Aufträge zur Suche nach Informationen.

Doch ob nun Directors Cut oder nicht: Die Missionen bleiben letztlich linear und ich suche mir einen Weg zum ersten Opfer und bringe es um. Nicht ganz unbemerkt, nach einem kurzen Kampf gegen mehrere Gegner muss ich versuchen zu entkommen, was mir letztlich auch gelingt, nachdem ich die Verfolger abgeschüttelt habe und nach einem wundervollen, todesmutigen Sprung in einem weichen Heuhaufen gelandet bin. Wo so ein Sprung möglich ist, verraten mir auf dem Dach sitzende Tauben: Darunter wartet ein Heuhaufen und die Landung ist gesichert. Nach abgeschlossener Mission werde ich wieder beim Kontaktmann vorstellig, der mich schließlich wieder in das Lager der Assassinen zu meinem Meister schickt. So weit, so gut.

Wenn der erste Auftrag noch ein Fest für die Sinne ist, dann ist der zweite schon leicht ermüdend, die dritte Mission sorgte bei mir für Stirnrunzeln und ein Gähnen. Warum? Kennst Du eine Mission, kennst Du alle: Sie laufen nach demselben Schema ab, nur der Schwierigkeitsgrad und die Umgebung ändern sich. Klar, ich habe freie Hand, wie ich mein Opfer am Ende um die Ecke bringe, aber bis dahin ist alles gleich - bis auf die Hintergrundgeschichte, die fortgeführt wird und am Ende die treibende Kraft ist, Altair auch bis zum Ende zu begleiten. Das große Manko der Konsolen-Version, das sich wiederholende Spielprinzip ist auch in der PC-Version vorhanden - daran können auch die vier neuen Nachforschungsmethoden nichts ändern.

Sterben kann Altair übrigens nicht, auch wenn der Lebensbalken nach einem zu hohem Sturz oder zu vielen Schwerthieben auf Null sinkt. Geschieht das, dann ist der letzte automatische Speicherpunkt nicht fern.

Kleine Fahnen und die Akustik

Da wir angeblich von den Jägern und Sammlern abstammen, unterstützt Ubisoft diesen Trieb mit zahlreichen Fahnen und Flaggen, die im Spiel eingesammelt werden können. In jeder Stadt gibt es diese Wimpel, die auf hohen Zinnen oder auch versteckt in verwinkelten Gassen stehen und auf uns warten. Keine neue Funktion, so etwas gab es schon in GTA: San Andreas - insgesamt haben die Jungs von Ubisoft das Rad nicht neu erfunden, denn viele Elemente stecken schon in anderen Spielen. Die Kletterpartien kennen wir aus Tomb Raider oder Prince of Persia, das Schleichen aus Splinter Cell - nur die Hintergrundgeschichte, die ist wirklich neu.

Um das Bild doch noch abzurunden, gibt es auch für die Ohren einiges zu hören: Die Musik ist angenehm unauffällig, untermalt das Geschehen passend, ohne dabei zu sehr in die Dramaturgie einzugreifen. Allerdings gab es einige Aussetzer bei der Wiedergabe, die einfach ärgerlich sind. Das Spiel kommt übrigens komplett in Deutsch, alle Dialoge sind übersetzt worden, doch nicht alle Sprecher haben wirklich ansprechende Leistungen vollbracht. Toll sind die ausländischen Sprachfetzen in den Städten, die für ein spezielles Ambiente sorgen. Auf der einen Seite gibt es so viel zu entdecken bei Assassin's Creed, auf der anderen Seite existiert eben auch in der PC-Version nicht der Freiraum, der Umfang, den es gebraucht hätte, um ein ganz großer Wurf zu werden. Wenn alles nach demselben Schema abläuft, dann stirbt die Motivation früher als die Opfer des Assassinen.



Fazit: Gleich vorweg: Assassin's Creed ist ein gutes PC-Spiel geworden, die Portierung von der Konsole auf den Rechenknecht ist weitgehend geglückt - von kleinen Aussetzern in der Grafik, der Kamera und im Sound mal abgesehen. Wer die Konsolen-Version besitzt, hat letztlich aber keinen Grund, sich den 'Directors Cut' zuzulegen, die Veränderungen sind minimal und werden niemanden motivieren, den Titel noch einmal durchzuspielen. Wer sich aber die PC-Version zulegt und zum ersten Mal als Altair herum streift, der wird seine helle Freude haben - wenn auch mit einigen Abstrichen.

Die Eintönigkeit der Missionen ist allgegenwärtig, nur die verworrene Hintergrundgeschichte treibt uns Spieler weiter vorwärts und unaufhaltsam auf das etwas unausgegorene Ende zu. Der Wiederspielwert ist daher gering, was wirklich traurig ist: In Optik und Handhabung setzt Ubisoft Maßstäbe, um sich dann beim Missionsdesign wie ein Elefant im Porzellanladen zu verhalten.

Für mich ist Assassin's Creed ein einzigartiges Spiel, das Lust auf mehr macht. Es gibt offensichtliche Schwächen, aber es gibt eben auch Spaß und das ungläubige Staunen, wenn ihr euch durch die bevölkerten Straßen von Jerusalem bewegt - und deswegen gibt es auch für die PC-Version einen Award. Immer vorausgesetzt - und das ist nicht zu unterschätzen -, ihr habt einen geeigneten Rechner, der die volle Grafikpracht zeigen kann.

Wertung: 86 von 100 Punkten

(Armin Sengbusch/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung