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Brehms Tierleben in der Originalausgabe "Brehms Tierleben" stellt bis heute den Inbegriff des Tierlexikons dar. Alfred Edmund Brehm (1829-1884) gelang es, ein breites Publikum für die Beschreibungen von Tieren zu begeistern. 1864-1896 erstmals unter dem Titel "Illustrirtes Thierleben - Eine allgemeine Kunde des Thierreichs" erschienen, wurde der "Brehm" zum Markenzeichen populärer Tierliteratur. Durch seine Art, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung in leicht verständlicher und spannend geschriebener Form zu beschreiben, machte Brehm das Leben der Tiere literaturfähig. Grundlage der digitalen…mehr

Produktbeschreibung
Brehms Tierleben in der Originalausgabe
"Brehms Tierleben" stellt bis heute den Inbegriff des Tierlexikons dar. Alfred Edmund Brehm (1829-1884) gelang es, ein breites Publikum für die Beschreibungen von Tieren zu begeistern. 1864-1896 erstmals unter dem Titel "Illustrirtes Thierleben - Eine allgemeine Kunde des Thierreichs" erschienen, wurde der "Brehm" zum Markenzeichen populärer Tierliteratur. Durch seine Art, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung in leicht verständlicher und spannend geschriebener Form zu beschreiben, machte Brehm das Leben der Tiere literaturfähig.
Grundlage der digitalen Ausgabe ist die kolorierte Ausgabe der 2. umgearbeiteten und vermehrten Auflage in 10 Bänden von 1876-1879, die gemeinhin als der "echte" Brehm bezeichnet wird, da sie noch weitgehend von Brehm selbst verfasst wurde. Sie erschließt - ungekürzt und unverändert - sämtliche Texte der Vorlage im Volltext und enthält die rund 2.000 Tierdarstellungen namhafter Illustratoren, die nicht zuletzt entscheidend zur Popularität des Werks beigetragen haben.

Systemvoraussetzungen: PC ab 486, Windows ab 3.11, 8 MB RAM (16 MB empfohlen), Grafikkarte ab 640x480, 256 Farben, CD-ROM-Laufwerk.
Autorenporträt
Alfred E. Brehm, geb. 1829 in Thüringen, wurde nach vielen Expeditionsreisen 1863 Zoodirektor in Hamburg, 1869 gründete er das Berliner Aquarium. Alfred Brehm verfasste viele Aufsätze und Bücher, u.a. Reiseskizzen aus Nordafrika (1853) und Das Leben der Vögel (1861). Die mehrbändige Ausgabe von Brehms Tierleben (1864-69), die umgehend zu einem großen Publikumserfolg wurde, machte ihn weltberühmt. Brehm starb 1884 in Renthendorf/Thüringen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.10.2006

Der Waschbär und sein Butterbrot
Was Alfred Brehm über die Tiere erzählt, ist immer eine prächtige Neuausgabe wert / Von Sibylle Lewitscharoff
Einmal mehr gibt es nun Brehms Tierleben in neuer Ausgabe, und es ist ein Prachtstück daraus geworden. Roger Willemsen hat eine Auswahl der Texte des Naturforschers in einem Band besorgt, Klaus Ensikat zahlreiche Illustrationen beigegeben. Wer den Brehm aufschlägt und nur wenige Abschnitte darin liest, weiß sofort: hier ist ein großer Erzähler am Werk, ein Sprachkönner, der über mitreißenden Schwung verfügt, subtile Beobachtungsgabe, Witz, Kraft und ein mitfühlendes Herz. Nicht nur die äußere Verfasstheit der Tiere, ihr Habitat, ihre Fressfeinde, das Paarungsverhalten werden geschildert, Brehm stellt den Tieren auch charakterliche Zeugnisse aus. Mit seinen Urteilen fackelt er nicht lang und fällt sie aus dem Seelenvermögen des Menschen heraus. Warum auch nicht. Jahrhundertelang haben sich die Menschen in den Tieren wiedererkannt, und jeder Haustierhalter tut dies unverdrossen bis heute. Allzu Abergläubisches wird von Brehm zwar zurückgewiesen, aber er spinnt märchenhafte Fäden in die naturkundlich exakte Prosa ein, und das ist von besonderem Reiz.
Der Fuchs? Natürlich ist er ein „Schlaukopf und Strauchdieb in jeder Hinsicht”, der „allervollendetsten Spitzbuben einer”; und wenn sich einige Wochen nach ihrer Geburt die Fuchsjungen aus ihrem Bau wagen, so kommen „nette, mit röthlichgrauer Wolle bedeckte Raubjunker” zum Vorschein. Ja, die Wüstenspringmaus nimmt es mit der Sauberkeit peinlich genau und erntet dafür viel Lob: „Fast alle ihre freie Zeit wird verwandt, um das seidenweiche Fell in Ordnung zu halten. Härchen für Härchen wird durchgekämmt und durchgeleckt, jeder Theil des Körpers, selbst der Schwanz, gehörig besorgt.” Da ist der Büffel, dem „der Koth liniendick auf den dünnstehenden Haaren hängt”, von ganz anderem Charakter, ein Schmutzian, wie er im Buche steht. Das Känguru wiederum braucht manchmal unerklärlich lange, bis es begreift: „In freudige Erregung kann es geraten, wenn es nach länger währender Hirnarbeit zur Überzeugung gelangt, daß es auch unter Kängurus zwei Geschlechter gibt.”
Subtile Prosa
über die
Gallwespe
Fängt man einmal damit an, aus dem Brehm zu zitieren, kann man nicht so schnell damit aufhören. Was ist der Waschbär doch für ein munterer Fresser! „Er hat einen Frosch erwischt, den er nun durch heftiges Hin- und Herreiben auf dem Boden außer Fassung zu bringen sucht. Dann setzt er sich vergnügt auf die Hinterschenkel, hält seinen Frosch, wie ein Kind sein Butterbrodt, zwischen den Fingern, beißt ihm wohlgemuth den Kopf herunter und verzehrt ihn bis auf die letzte Zehe.” Dass er sich ins sentimentalische Fach verirre, kann man Brehm wahrlich nicht vorwerfen. Im Gegenteil, hier herrschen Jagdfieber und Abenteurertum wie auch sonst im neunzehnten Jahrhundert ziemlich ungebrochen. Die Tiere sind oftmals gefährlich und noch in überquellender Fülle vorhanden. Zeugnisse anderer Forschungsreisender, Jägergeschichten, auch Jägerlatein aus allen Ländern der Welt, sind gekonnt in die Texte verwoben und ergeben ein äußerst lebendiges Patchwork. Alfred Brehm selbst wird wohl ein bisschen exzentrisch gewesen sein. In Kairo führte er gezähmte Hyänen an der Leine spazieren, sehr zum Entsetzen der Ägypter.
Vögel müssen ihm besonders am Herzen gelegen haben, mit ihnen schwingt sich seine Beschreibungskunst in jubilierende Höhen. Wie konnte ich den Wellensittich, der mir immer ein wenig fad erschien, so unterschätzen! „Sein Gang ist ein geschicktes, rennendes, trotz der kleinen Schritte förderndes Laufen, sein Klettern ein vollendetes Turnen, sein Flug ein köstliches, jeden Beobachter begeisterndes Durcheilen der Luft.” Wendet sich Brehm den Lauten des Kuckucks zu, so wähnt man sich gar in einer von Gert Jonke geschriebenen Vogeloper. Mit „Gu-guh” fängt es an, läuft über „Quawawa”, „Haghaghaghag” zu „Quorr” und „Quorrg”, und zurück zu „Gu-guh”, um mit „Jikikickick” und „Quickwickwick” seltsame Höhen zu erklimmen, während die jungen Kuckucke ihr heiseres „Zis zisis” dazwischenrufen.
Der Text über die Gallwespe gehört zu den subtilsten, die in deutscher Prosa je geschrieben wurden – aber nun Schluss mit dem Zitieren. Der geschätzte Leser greife bitte selbst zum Buch. Er wird seine Freude an dieser Ausgabe haben. Die Texte sind klug ausgewählt, nach repräsentativen Gesichtspunkten und solchen, in denen das fabulöse, gewitzte Talent des Alfred Edmund Brehm voll zum Zuge kommt. Ein frisches Geleitwort und äußerst kenntnisreiche Nachbemerkungen des Herausgebers runden die Sache ab. Vergessen wir aber die Illustrationen nicht. Wer bedenkt, in welcher Blüte die Naturstudie im neunzehnten Jahrhundert stand, wer die dichte, leuchtende Präsenz der kolorierten Zeichnungen kennt, die in den Archiven der Museen schlummern, auch weiß, welchen Niedergang die Naturstudie seither genommen hat, der wird Klaus Ensikat für seinen Mut bewundern und zu den Ergebnissen beglückwünschen. Für Stacheln und Borsten und Fell scheint seine Feder wie gemacht. Er präsentiert die Tiere in zartem Kolorit, inmitten von Schilf, Gras oder Wasser, auf einem Zweig oder unter der Erde, und riskiert es mitunter, seine Helden in dezent komische Positur zu stellen, ohne dass es albern wirkt.
Der Dreibund aus Verlag, Herausgeber und Illustrator hat wundervolle Arbeit geleistet. Man möchte ihn zu weiteren Taten in dieser Richtung ermuntern, ihm zum Beispiel das Werk von Jean-Henri Fabre ans Herz legen, das im Deutschen bisher weitgehend unbekannt geblieben ist.
Alfred Edmund Brehm
Brehms Tierleben
Die schönsten Tiergeschichten, ausgewählt, eingeleitet und mit einem Nachwort versehen von Roger Willemsen. Illustriert von Klaus Ensikat. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006. 954 S., 39,90 Euro.
Mit gezähmten Hyänen an der Leine pflegte Alfred Brehm durch Kairo zu spazieren, sehr zum Entsetzen der Ägypter. Aber der leicht exzentrische Tierforscher dürfte gewusst haben, was er tat, hatte er sich doch tiefen Einblick in den Charakter und die Gewohnheiten seiner Untersuchungsobjekte verschafft. Seine von märchenhaften Fäden durchzogenen Beschreibungen hat Klaus Ensikat einfühlsam und mitunter dezent komisch illustiert. (Abbildung aus dem besprochenen Band)
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