Empire: Total War versetzt den Spieler ins 18. Jahrhundert, eine turbulente Zeit voller globaler Konflikte, Revolutionen und technischer Neuerungen. Mit Themen wie der industriellen Revolution, den amerikanischen Unab- hängigkeitskriegen, dem Kampf um Handelswege nach Asien und der Globalisierung des Krieges zu Lande und zu Wasser stellt Empire: Total War eines der umfangreichsten und dynamischsten Echtzeit- Strategiespiele für den PC dar.
Empire: Total War stellt innerhalb der Total War-Serie erstmals Seeschlachten in 3D-Qualität vor. So kann man hier gewaltige Flotten oder einzelne Schiffe auf verschiedenen Seelandschaften befehligen, die mit außergewöhnlichen Wasser- und Wetter-Effekten dargestellt sind. Diese Faktoren können über ruhmreichen Sieg oder schmähliche Niederlage entscheiden. Nachdem der Feind mit Kanonenfeuer geschlagen wurde müssen die Schiffe in Enterposition gebracht und die Männer an Bord entsprechend kontrolliert werden, wenn sie Mann gegen Mann über und unter Deck gegeneinander antreten.
Neben der revolutionären Einführung der Seeschlacht bietet Empire: Total War auch weitere Verbesserungen in den bereits aus der Total War-Serie bekannten 3D-Schlachten und der rundenbasierten Kampagnenkarte. Echtzeit-Kämpfe bieten neue Herausforderungen, zu denen auch die Kanonen und Musketen zählen. Die Spieler müssen sich ob der immer bedeuteren Rolle von Schießpulver in der Schlacht neuen Formationen und Taktiken stellen.
Die Kampagnenkarte, das eigentliche Herz des Total-War-Abenteuers, bietet neue Features, eine verbesserte und modernisierte Benutzeroberfläche, optimierte Beratung und erweiterte Spielräume, um auch die Vielfalt Indiens, die Turbulenzen Europas und das noch unberührte Potenzial Nordamerikas mit einzubeziehen.
Der Weg zur Unabhängigkeit: Wie schon in den erfolgreichen Vorgängern wird auch Empire: Total War wieder viele historische Ereignisse aufgreifen und den Spieler aktiv in den Geschichtsverlauf eingreifen lassen. Diesmal nutzt der Entwickler eine historische Schlacht, um den Einstieg in das Spiel zu erleichtern. Neben der „Großen Kampagne“– dem Herzstück von Total War – steht der Weg zur Unabhängigkeit als Spielmodus bereit. Dieser Modus soll aber nicht nur beim Erstkontakt mit Total War den Einstieg erleichtern, sondern bietet auch Total War-Veteranen zusätzliche Abwechslung. Imperialismus, stürmische Zeiten in Europa und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten sind nur einige der spannenden Entwicklungen des 18. Jahrhunderts, an denen Sie in revolutionären Schlachten und mit taktischer Raffinesse teilhaben können.
Der Detailgrad bei Empire: Total War: Bereits vor zwei Jahren hat Entwickler The Creative Assembly mit der Entwicklung der aufwändigen Seeschlachten begonnen, da man hier Neuland betritt bzw. das Festland verlässt. Das Resultat beeindruckt: In Empire: Total War schippern nicht einfach nur ein paar Schiffe über die Weltmeere, vielmehr simuliert das Spiel alle einzelnen Aspekte einer Seeschlacht. Jede Person an Bord, jede Planke, jedes Segel, jede Kanone und jedes noch so kleine Details werden akkurat simuliert. So kann man gegnerische Schiffe entern, die über 30 Schiffstypen reagieren physikalisch korrekt auf Schäden (sogar übergreifendes Feuer ist möglich), zudem wurden alle Einheiten auf Basis historischer Erkenntnisse und Modelle nachgebildet. Eine möglichst realitätsnahe Darstellung war schon immer das Markenzeichen der Total War-Spiele. Und im Empire: Total War wird auch in diesem Punkt ein neuer Maßstab gesetzt.
Übernehmt die Herrschaft über die Meere
Mit der neuen Seekriegsführung in 3-D und Echtzeit erstreckt sich die einmalige Kampf-Action von 'Total War' jetzt auch bis aufs offene Meer. Der Spieler befehligt ein einzelnes Schiff oder auch die gesamte Flotte.
Seid als einer der Gründerväter mit dabei
Taucht in das 18. Jahrthwndert ein und erlebt die Ära der Kriegsführung, die Überwindung der Weltmeere, die Revolutionen und der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Multiplayer-Modus...
des Spiels wurde grundlegend verbessert und es stehen mehrere verschiedene Modi zur Verfügung.
Die Grafik-Engine ist brandneu...
und bietet atemberaubende Meerespanoramen in Echtzeit, neue, verbesserte Landschafts- und Pflanzensysteme und dynamisches Wetter.
Systemvoraussetzungen
- Windows XP 32 (Service Pack 2)
- Windows Vista 32
2 - 4 GHz Single Core Intel-
- AMD- oder vergleichbarer Prozessor
1 GB RAM (XP) - 2 GB RAM (Vista)
DirectX 9.0-kompatible 256-MB-Grafikkarte (Shader 2.0 oder höher)
DirectX 9.0-kompatible Soundkarte
Windows-kompatible Maus und Tastatur
15 GB unkomprimierter Festplattenspeicher
Achtung: Dieses Spiel muss bei Steam registriert werden - bevor Sie spielen können. Dazu ist eine Online-Verbindung erforderlich. Nach erfolgreicher Registrierung bei Steam ist zum Spielen keine Online-Verbindung nötig.
Fast drei Jahre nach dem wir uns das zweite Mal auf mittelalterlichen Schlachtfeldern begeben durften, geht es wieder los. Diesmal auf den Schlachtfeldern Europas, Nordamerikas und Indiens zum Anfang des 18. Jahrhunderts, eine Zeit der Unruhen und des Aufbruchs, in der sich Europa stark wandelte und nach der Erholungsphase des 30 jährigen Krieges langsam wieder in kriegerischen Auseinandersetzungen versank. Viele Neuerungen und Verbesserungen sollen Empire: Total War zum Erfolg führen, ob das gegenüber dem Vorgänger gelungen ist, könnt ihr hier erfahren?
Nächste Lektion der Geschichte
Neben den Problemen Europas entstand im 18. Jhd. ca. 15.000 Kilometer weiter westlich die erste Supermacht, die USA. Im 'Weg zur Unabhängigkeit'-Modus kann man als Spieler die Geschichte anhand verschiedener Episoden der amerikanischen Geschichte nachspielen. So startet man mit John Smith, der sich und die erste englische Kolonie, Jamestown, gegen Indianer verteidigen muss. Später übernimmt man die Rolle der britischen Kolonien im frz.-indianischen Krieg und die nach Freiheit strebenden Amerikaner im Unabhängigkeitskrieg. Die Episoden bauen aufeinander auf und werden dabei immer komplexer, da immer mehr Funktionen freigeschaltet werden. Eine perfekte Einführung in die Neuerungen, nicht nur für Anfänger. Auch für TW Veteranen ist der Modus sehr interessant. Allerdings gibt es daneben auch die Einführungstutorien, die man schon eher überspringen kann bzw. die nur für blutige Neulinge gedacht sind.
Nachdem man sich dieser Herausforderung gestellt hat, ist man fit für die große Kampagne. Als eine von 12 Parteien, wie z.B. England, Frankreich, Preußen oder Spanien, darf man sich durch die Wirren der industriellen Revolution und der Aufklärung kämpfen. Dabei muss man sich auf drei Abschnitte der Welt konzentrieren: Europa, Nord- und Mittelamerika und der indische Subkontinent können während eines Spiels bereist und vielleicht auch erobert werden.
Für den Mehrspieler-Modus wird Steamworks als Backend verwendet, um das Suchen von Spielen und Spielern zu vereinfachen. Allerdings sind nur taktische Land- und Seeschlachten im LAN oder im Internet möglich. Ein kostenloses Update soll demnächst auch einen Multiplayer-Modus im Kampagnenmodus nachliefern.
Komplexere Strategie
Neben noch größeren Karten, mehr Einheiten in der Schlacht und den Seeschlachten wurde auch das Gameplay auf der Kampagnenkarte massiv ausgeweitet. Die Möglichkeiten gehen stark in Richtung von Europa Universalis, aber bitte nicht erschrecken, das Spielprinzip erreicht nicht den hohen Komplexitätsgrad und kann zudem auch ohne Konzentration auf die Details gut gemeistert werden. Für mehr Erfolg lohnt es sich aber trotzdem die Details zu kennen. So kann man zwar einfach Handelsrouten mit anderen Nationen einrichten und diese bringen auch Geld ein. Man kann hier aber mehr rausholen und den Handel bestimmter Ressourcen forcieren, die auf dem Weltmarkt mehr bringen.
Die Kampagnenkarten haben sich stark gewandelt. Wo früher nur die einzelnen Städte in den Provinzen zu sehen waren, kann man in ETW auf den ersten Blick erkennen, was sich in einer Region befindet. Je nach Population einer Stadt, gibt es eine unterschiedliche Anzahl Gebäudeslots, die man mit verschiedenen Einrichtungen für Militär, Wirtschaft, Kultur und Forschung belegen kann. Zudem gibt es besagte Ressourcen auf verschiedenen Feldern, auf denen sie mit einem entsprechenden Gebäude abgebaut werden können. Desweiteren gibt es Dörfer, die im späteren Verlauf des Spiels zu Städten heranwachsen können und somit neue Slots liefern.
Zufriedenheit spielt auch eine große Rolle. ETW unterscheidet eine Unter- und eine Oberklasse, die unterschiedlich besteuert werden können. In den Städten gibt es auch verschiedene Faktoren für bzw. gegen Zufriedenheit. Durch stationierte Truppen fühlen sich die Menschen sicher und sind zufriedener, hohe Steuern senken wiederum die Zufriedenheit. Hier kommen die kulturellen Einrichtungen ins Spiel, diese verbessern die Zufriedenheit in einer Provinz und treiben die kulturelle Entwicklung voran. Das kann hier gut oder schlecht sein. Früher oder später kommt es nämlich zu einer Revolution, die das Land und die Armee spaltet. Für wen man dann kämpft, entscheidet man selbst.
Das hat Einfluss auf die Regierung. In einer Republik werden die Minister gewählt, in einer Monarchie bestimmt man selbst, wer welches Amt übernimmt. Die Persönlichkeiten sind historisch und bieten unterschiedliche Boni auf den ihnen unterstellten Bereich.
Gentleman, Lebemänner und Generäle
Neben den Persönlichkeiten hat man die Gentlemen, mit denen man z.B. die Forschung einer Schule verbessern kann. Sie können auch auf andere Gentlemen angesetzt werden, um diese auszuschalten. Das Duell kann dann zum Tod oder zur Inaktivität des Gentleman führen. Möchte man ihn gleich töten, nimmt man den Lebemann. Dieser ist eine Mischung aus Spion und Killer.
Damit wurde das Thema Spezialeinheiten stark vereinfacht. Denn in Medieval 2 gab es noch Diplomaten, Assassine, Spione, Priester und Prinzessinnen. Der Diplomat ist dem Standard-Diplomatiemodus gewichen, den man ähnlich in Civilization 4 findet. Man tritt in Kontakt und handelt Bündnisse, militärischen Zugang oder Handelsabkommen aus. Interessant ist auch, dass man trotz eines militärischen Bündnisses entscheiden kann, ob man seine Bündnispartner bei einer Kriegserklärung um Beistand bitten möchte oder nicht. Zudem darf man Staatsgeschenke an andere Länder verschicken und so die Beziehungen verbessern ohne direkt die Kriegskasse eines potenziellen Gegners mit frischen Mitteln zu versorgen.
Die Generäle haben in ETW mehr Verantwortung. Statt in jeder Stadt einzeln bestimmte Truppe aufzustellen, kann man bequem über den General Einheiten rekrutieren, die nach der Aufstellung automatisch zum General verlegt werden.
Zu Land und zur See
Was die Steuerung der Landschlachten angeht, entspricht diese im Wesentlichen der des Vorgängers. Grundsätzlich dürfte jeder TW-Veteran mit der Steuerung zurechtkommen. Kleinere Macken gibt es aber bei Bewegungsbefehlen oder der Wegfindung. Manchmal muss man 2 oder 3 mal den Befehl ansetzen bis es klappt, das ligt aber vor allem am nicht begehbaren Terrain unter dem Cursor. Der Vorgänger konnte das allerdings besser wegstecken. Die Wegfindung spielt uns auch ab und zu einen Streich, wenn beispielsweise Truppen an der Ecke eines Forts hochklettern, nur um am gegenüberliegenden Schenkel wieder runter zu klettern, weil sich der Weg so 'abkürzen' ließ.
Ansonsten hat die KI aber einiges mehr an Intelligenz spendiert bekommen und versucht auch schon mal den Spieler zu umgehen, um die Artillerie zu vernichten oder mit Nahkampftruppen die eigenen Linienregimenter auszumanövrieren, um so dem Beschuss bis zuletzt auszuweichen. Im Allgemeinen reagiert der KI-Gegner auch besser auf Umgehungsversuche des Spielers mit Kavallerie. Allerdings gibt es trotzdem noch Probleme mit inaktiven Truppen vor allem in Forts, wo die Steuerung auch für den Spieler etwas schwieriger ist.
Das wohl am meisten geforderte Feature ist aber der Seekampf. Was die Steuerung angeht, ist man der Total War-Reihe treu geblieben. Die Schiffe können genauso wie Regimenter bewegt werden. Zusätzlich darf man aber auch selbst Hand anlegen. Die Richtung, in die das Schiff segelt kann schrittweise geändert, die Segel auf verschiedenen Stufen gesetzt werden und der Feuerbefehl kann manuell erfolgen, um eine Breitseite abzufeuern. Um den Feind zu schädigen, können neben den 'normalen' Kanonenkugeln auch Kettenkugeln verschossen werden, um die Masten des gegnerischen Schiffes zu fällen. Und auch Manöver wie Rammen und Entern dürfen hier nicht fehlen.
Im Seekampf hat auch das Wetter einen enormen Einfluss. Bei Sturm wanken die Kriegsschiffe stark und die Kanonenkugeln können zu hoch oder zu tief fliegen. Im Nebel gleicht der Kampf einem Katz- und Mausspiel, das aber sehr spannend sein kann.
Top modern mit kleinen Macken
Rein spielerisch ist ETW ganz weit vorne, obwohl manche Dinge bei der Steuerung noch etwas haken. Grafisch ist ETW äußerst gut gelungen, ob auf der Kampagnenkarte oder bei See- bzw. Landschlachten. Die detaillierten Texturen stehen dabei nicht nur den Schiffen gut. Das Wasser mit seinen Wellen wirkt physikalisch korrekt in Szene gesetzt. Man kann Matrosen bei der Arbeit in der Takelage oder an den Kanonen beobachten bzw. wie sie sich bei einem sinkenden Schiff mit einem Sprung ins Wasser retten. Daneben gibt es schöne Effekte wie zerberstendes Holz, umfallende Masten, Rauch, Feuer und Explosionen. Letzteres ist mit einem gezielten Schuss auf die Schießpulvervorräte möglich.
Die Physik spielt in ETW eine enorme Rolle. Zerstörte Kampfschiffe sinken niemals gleich, denn im Hintergrund wird anhand eines physikalischen Modells der Wasserfüllstand errechnet und damit ein korrektes Sinken simuliert. Genauso gut ist auch unser Eindruck vom Landkampf.
Fehler gab es aber auch hier. So gab es z.B. manchmal Regimenter, die eigentlich nicht da waren, oder seltsame Reflektionen im Wasser. Auch Abstürze gab es hin und wieder. Allerdings muss man dazu sagen, dass diese Fehler nur sehr selten auftraten. ETW sieht trotzdem bombastisch aus, obwohl diese Unschönheiten etwas das makellose Bild aufweichen, das Medieval: Total War 2 noch aufrechterhalten konnte.
Ärgerlich ist allerdings, das mit dem ersten Patch alles deutlich schlimmer wurde und Massen von Spielern nun von Abstürzen berichten.
Fazit: Spielerisch ist Empire: Total War eine wahre Offenbarung. Kaum ein Spiel kann den Spieler so gut und vor allem so lange vor dem Monitor fesseln. Trotz kleinerer Fehler und der Verwendung von Steam kann ETW auf ganzer Linie überzeugen - vorausgesetzt der nächste Patch behebt den Bock, den man mit dem ersten geschossen hat.
Denoch: Wer als Fan der Strategie dieses Spiel nicht kauft, verpasst etwas ganz Großes. Dafür muss auch einen Award geben, denn der Genre-Thron geht an Empire: Total War.
Wertung: 94 von 100 Punkten
(Christian Häusler/GameCaptain.de)
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-BesprechungNächste Lektion der Geschichte
Neben den Problemen Europas entstand im 18. Jhd. ca. 15.000 Kilometer weiter westlich die erste Supermacht, die USA. Im 'Weg zur Unabhängigkeit'-Modus kann man als Spieler die Geschichte anhand verschiedener Episoden der amerikanischen Geschichte nachspielen. So startet man mit John Smith, der sich und die erste englische Kolonie, Jamestown, gegen Indianer verteidigen muss. Später übernimmt man die Rolle der britischen Kolonien im frz.-indianischen Krieg und die nach Freiheit strebenden Amerikaner im Unabhängigkeitskrieg. Die Episoden bauen aufeinander auf und werden dabei immer komplexer, da immer mehr Funktionen freigeschaltet werden. Eine perfekte Einführung in die Neuerungen, nicht nur für Anfänger. Auch für TW Veteranen ist der Modus sehr interessant. Allerdings gibt es daneben auch die Einführungstutorien, die man schon eher überspringen kann bzw. die nur für blutige Neulinge gedacht sind.
Nachdem man sich dieser Herausforderung gestellt hat, ist man fit für die große Kampagne. Als eine von 12 Parteien, wie z.B. England, Frankreich, Preußen oder Spanien, darf man sich durch die Wirren der industriellen Revolution und der Aufklärung kämpfen. Dabei muss man sich auf drei Abschnitte der Welt konzentrieren: Europa, Nord- und Mittelamerika und der indische Subkontinent können während eines Spiels bereist und vielleicht auch erobert werden.
Für den Mehrspieler-Modus wird Steamworks als Backend verwendet, um das Suchen von Spielen und Spielern zu vereinfachen. Allerdings sind nur taktische Land- und Seeschlachten im LAN oder im Internet möglich. Ein kostenloses Update soll demnächst auch einen Multiplayer-Modus im Kampagnenmodus nachliefern.
Komplexere Strategie
Neben noch größeren Karten, mehr Einheiten in der Schlacht und den Seeschlachten wurde auch das Gameplay auf der Kampagnenkarte massiv ausgeweitet. Die Möglichkeiten gehen stark in Richtung von Europa Universalis, aber bitte nicht erschrecken, das Spielprinzip erreicht nicht den hohen Komplexitätsgrad und kann zudem auch ohne Konzentration auf die Details gut gemeistert werden. Für mehr Erfolg lohnt es sich aber trotzdem die Details zu kennen. So kann man zwar einfach Handelsrouten mit anderen Nationen einrichten und diese bringen auch Geld ein. Man kann hier aber mehr rausholen und den Handel bestimmter Ressourcen forcieren, die auf dem Weltmarkt mehr bringen.
Die Kampagnenkarten haben sich stark gewandelt. Wo früher nur die einzelnen Städte in den Provinzen zu sehen waren, kann man in ETW auf den ersten Blick erkennen, was sich in einer Region befindet. Je nach Population einer Stadt, gibt es eine unterschiedliche Anzahl Gebäudeslots, die man mit verschiedenen Einrichtungen für Militär, Wirtschaft, Kultur und Forschung belegen kann. Zudem gibt es besagte Ressourcen auf verschiedenen Feldern, auf denen sie mit einem entsprechenden Gebäude abgebaut werden können. Desweiteren gibt es Dörfer, die im späteren Verlauf des Spiels zu Städten heranwachsen können und somit neue Slots liefern.
Zufriedenheit spielt auch eine große Rolle. ETW unterscheidet eine Unter- und eine Oberklasse, die unterschiedlich besteuert werden können. In den Städten gibt es auch verschiedene Faktoren für bzw. gegen Zufriedenheit. Durch stationierte Truppen fühlen sich die Menschen sicher und sind zufriedener, hohe Steuern senken wiederum die Zufriedenheit. Hier kommen die kulturellen Einrichtungen ins Spiel, diese verbessern die Zufriedenheit in einer Provinz und treiben die kulturelle Entwicklung voran. Das kann hier gut oder schlecht sein. Früher oder später kommt es nämlich zu einer Revolution, die das Land und die Armee spaltet. Für wen man dann kämpft, entscheidet man selbst.
Das hat Einfluss auf die Regierung. In einer Republik werden die Minister gewählt, in einer Monarchie bestimmt man selbst, wer welches Amt übernimmt. Die Persönlichkeiten sind historisch und bieten unterschiedliche Boni auf den ihnen unterstellten Bereich.
Gentleman, Lebemänner und Generäle
Neben den Persönlichkeiten hat man die Gentlemen, mit denen man z.B. die Forschung einer Schule verbessern kann. Sie können auch auf andere Gentlemen angesetzt werden, um diese auszuschalten. Das Duell kann dann zum Tod oder zur Inaktivität des Gentleman führen. Möchte man ihn gleich töten, nimmt man den Lebemann. Dieser ist eine Mischung aus Spion und Killer.
Damit wurde das Thema Spezialeinheiten stark vereinfacht. Denn in Medieval 2 gab es noch Diplomaten, Assassine, Spione, Priester und Prinzessinnen. Der Diplomat ist dem Standard-Diplomatiemodus gewichen, den man ähnlich in Civilization 4 findet. Man tritt in Kontakt und handelt Bündnisse, militärischen Zugang oder Handelsabkommen aus. Interessant ist auch, dass man trotz eines militärischen Bündnisses entscheiden kann, ob man seine Bündnispartner bei einer Kriegserklärung um Beistand bitten möchte oder nicht. Zudem darf man Staatsgeschenke an andere Länder verschicken und so die Beziehungen verbessern ohne direkt die Kriegskasse eines potenziellen Gegners mit frischen Mitteln zu versorgen.
Die Generäle haben in ETW mehr Verantwortung. Statt in jeder Stadt einzeln bestimmte Truppe aufzustellen, kann man bequem über den General Einheiten rekrutieren, die nach der Aufstellung automatisch zum General verlegt werden.
Zu Land und zur See
Was die Steuerung der Landschlachten angeht, entspricht diese im Wesentlichen der des Vorgängers. Grundsätzlich dürfte jeder TW-Veteran mit der Steuerung zurechtkommen. Kleinere Macken gibt es aber bei Bewegungsbefehlen oder der Wegfindung. Manchmal muss man 2 oder 3 mal den Befehl ansetzen bis es klappt, das ligt aber vor allem am nicht begehbaren Terrain unter dem Cursor. Der Vorgänger konnte das allerdings besser wegstecken. Die Wegfindung spielt uns auch ab und zu einen Streich, wenn beispielsweise Truppen an der Ecke eines Forts hochklettern, nur um am gegenüberliegenden Schenkel wieder runter zu klettern, weil sich der Weg so 'abkürzen' ließ.
Ansonsten hat die KI aber einiges mehr an Intelligenz spendiert bekommen und versucht auch schon mal den Spieler zu umgehen, um die Artillerie zu vernichten oder mit Nahkampftruppen die eigenen Linienregimenter auszumanövrieren, um so dem Beschuss bis zuletzt auszuweichen. Im Allgemeinen reagiert der KI-Gegner auch besser auf Umgehungsversuche des Spielers mit Kavallerie. Allerdings gibt es trotzdem noch Probleme mit inaktiven Truppen vor allem in Forts, wo die Steuerung auch für den Spieler etwas schwieriger ist.
Das wohl am meisten geforderte Feature ist aber der Seekampf. Was die Steuerung angeht, ist man der Total War-Reihe treu geblieben. Die Schiffe können genauso wie Regimenter bewegt werden. Zusätzlich darf man aber auch selbst Hand anlegen. Die Richtung, in die das Schiff segelt kann schrittweise geändert, die Segel auf verschiedenen Stufen gesetzt werden und der Feuerbefehl kann manuell erfolgen, um eine Breitseite abzufeuern. Um den Feind zu schädigen, können neben den 'normalen' Kanonenkugeln auch Kettenkugeln verschossen werden, um die Masten des gegnerischen Schiffes zu fällen. Und auch Manöver wie Rammen und Entern dürfen hier nicht fehlen.
Im Seekampf hat auch das Wetter einen enormen Einfluss. Bei Sturm wanken die Kriegsschiffe stark und die Kanonenkugeln können zu hoch oder zu tief fliegen. Im Nebel gleicht der Kampf einem Katz- und Mausspiel, das aber sehr spannend sein kann.
Top modern mit kleinen Macken
Rein spielerisch ist ETW ganz weit vorne, obwohl manche Dinge bei der Steuerung noch etwas haken. Grafisch ist ETW äußerst gut gelungen, ob auf der Kampagnenkarte oder bei See- bzw. Landschlachten. Die detaillierten Texturen stehen dabei nicht nur den Schiffen gut. Das Wasser mit seinen Wellen wirkt physikalisch korrekt in Szene gesetzt. Man kann Matrosen bei der Arbeit in der Takelage oder an den Kanonen beobachten bzw. wie sie sich bei einem sinkenden Schiff mit einem Sprung ins Wasser retten. Daneben gibt es schöne Effekte wie zerberstendes Holz, umfallende Masten, Rauch, Feuer und Explosionen. Letzteres ist mit einem gezielten Schuss auf die Schießpulvervorräte möglich.
Die Physik spielt in ETW eine enorme Rolle. Zerstörte Kampfschiffe sinken niemals gleich, denn im Hintergrund wird anhand eines physikalischen Modells der Wasserfüllstand errechnet und damit ein korrektes Sinken simuliert. Genauso gut ist auch unser Eindruck vom Landkampf.
Fehler gab es aber auch hier. So gab es z.B. manchmal Regimenter, die eigentlich nicht da waren, oder seltsame Reflektionen im Wasser. Auch Abstürze gab es hin und wieder. Allerdings muss man dazu sagen, dass diese Fehler nur sehr selten auftraten. ETW sieht trotzdem bombastisch aus, obwohl diese Unschönheiten etwas das makellose Bild aufweichen, das Medieval: Total War 2 noch aufrechterhalten konnte.
Ärgerlich ist allerdings, das mit dem ersten Patch alles deutlich schlimmer wurde und Massen von Spielern nun von Abstürzen berichten.
Fazit: Spielerisch ist Empire: Total War eine wahre Offenbarung. Kaum ein Spiel kann den Spieler so gut und vor allem so lange vor dem Monitor fesseln. Trotz kleinerer Fehler und der Verwendung von Steam kann ETW auf ganzer Linie überzeugen - vorausgesetzt der nächste Patch behebt den Bock, den man mit dem ersten geschossen hat.
Denoch: Wer als Fan der Strategie dieses Spiel nicht kauft, verpasst etwas ganz Großes. Dafür muss auch einen Award geben, denn der Genre-Thron geht an Empire: Total War.
Wertung: 94 von 100 Punkten
(Christian Häusler/GameCaptain.de)