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Der dritte Teil der erfolgreichsten Rollenspielserie Deutschlands stürmte bereits ein Jahr vor dem geplanten Release die "Most Wanted" Charts in Deutschland und befindet sich jetzt auf dem Weg, die restliche Welt zu erobern. Die Story von Gothic 3 setzt genau dort an, wo Gothic 2 endet: In Gothic 1 und 2 wurden Sie vom verbannten Sträfling zum Held der Insel Khorinis, nun wird es Zeit für Sie und Ihre Freunde den Weg zum Festland Myrtana anzutreten. Orks haben die menschliche Armee von König Rhobar geschlagen und versklaven nun die überlebenden Einwohner. Doch es gibt noch wenige freie…mehr

Produktbeschreibung
Der dritte Teil der erfolgreichsten Rollenspielserie Deutschlands stürmte bereits ein Jahr vor dem geplanten Release die "Most Wanted" Charts in Deutschland und befindet sich jetzt auf dem Weg, die restliche Welt zu erobern. Die Story von Gothic 3 setzt genau dort an, wo Gothic 2 endet: In Gothic 1 und 2 wurden Sie vom verbannten Sträfling zum Held der Insel Khorinis, nun wird es Zeit für Sie und Ihre Freunde den Weg zum Festland Myrtana anzutreten. Orks haben die menschliche Armee von König Rhobar geschlagen und versklaven nun die überlebenden Einwohner. Doch es gibt noch wenige freie Menschen in der Welt von Myrtana, etwa im eisigen Norden oder in der Wüste im Süden. Auch haben sich einige Rebellentruppen in den Wäldern versteckt, um so den Orks noch Widerstand bieten zu können. Helfen Sie den Rebellen im Kampf um die Freiheit oder verbünden Sie sich mit den grausamen Orks - aber eines sei Ihnen immer gewiss: Die Zukunft Myrtanas liegt in Ihren Händen!
Systemvoraussetzungen
  • Windows 2000/XP
  • Arbeitsspeicher: ab 512 MB RAM
  • Prozessor: 2
  • 0 GHz Pentium od. 100% kompatibler Prozessor
  • CD-ROM: DVD Laufwerk erforderlich
  • Soundkarte: DirectX 9 - kompatibel
  • Grafikkarte: 128MB Direct3D Kompatible Grafikkarte: ATI X1900 series
  • ATI X1800 series
  • ATI X1600 series
  • ATI X1300 series
  • ATI X850 series
  • ATI x800 series
  • ATI x700 series
  • ATI x600 series
  • ATI Radeon 9800 series
  • ATI Radeon 9700 series
  • ATI Radeon 9600 series
  • Zusatz: 4.6 GB freier Festplattenspeicher
  • Keyboard
  • Mouse.
Rezensionen
Als mit Spannung erwarteter Nachfolger zur Top-RPG-Serie führte Gothic 3 jahrelang die Most Wanted-Charts an. Nun ist es endlich da - doch im Rollenspielland herrscht derzeit keineswegs einhellig Friede, Freude, Eierkuchen. Lobeshymnen auf der einen, Schimpf und Schande auf der anderen Seite, und dazwischen viele Spieler, die noch nicht recht wissen, was sie von der ganzen Sache halten sollen. Jetzt wollen auch wir ein bisschen bei der magazinübergreifenden Wertungskonferenz mitmischen.

Der Namenlose ist zurück

Die Orks haben den letzten Krieg für sich entschieden und versklaven unterstützt von menschlichen Kollaborateuren die Bevölkerung Myrtanas. Doch in den Wäldern und Dörfern regt sich Widerstand...

In dieser düsteren Epoche verschlägt es auch den bereits aus den Vorgängertiteln bekannten, namenlosen Helden mit seinen Freunden an die raue Küste des Landes und er wird gleich in die Misere verwickelt. Nun liegt es allein am Spieler, ob er sich als Söldner auf die Seite der Grauhäute schlägt, den königstreuen Rebellen zur Hand geht, oder vielleicht einfach erst mal beide Parteien gegeneinander ausspielt, um möglichst viele Belohnungen zu kassieren und dann eine völlig skrupellos an die andere zu verraten. Da gilt es etwa, störende Patrouillen aus dem Weg zu schaffen, Untergrundkämpfer zu entlarven, Waffen zu organisieren oder etwas über den Verbleib vermisster Truppen herauszufinden.

Doch Myrtana mit seinen schroffen Klippen, dichten Wäldern und grünen Hügeln ist nur einer der Schauplätze, an denen sich der tapfere Recke während seiner Reise herumtreibt. Später führt ihn sein Weg so auch in die weitläufigen Wüstenregionen Varants und ins eisige Nordmar, wo wiederum weitere Fraktionen um die Macht buhlen. Insgesamt über zwanzig Ortschaften laden zu Erkundungstouren ein, welche man leider ohne Reittiere absolvieren muss. Die langen Laufwege lassen sich jedoch wenigstens durch an jedem Ort versteckte Teleportsteine umgehen, mit deren Hilfe man sich bei Bedarf in Sekundenschnelle wieder dorthin 'beamt'.

Harte Hiebe und wilde Schweine

Egal, ob man sich gerade mit gefährlichen Assassinen auf Sklavenjagd verbündet oder die Orks bei ihrer Suche nach geheimnisvollen Artefakten unterstützt: Überall wird bis zum Umfallen gekämpft.

Das neue mausbasierte Kampfsystem erlaubt kräftige, langsamere Schläge oder aber schnelle Attacken mit etwas weniger Power, Abwehrbewegungen sowie diverse geschmeidige Kombinationen, je nach aktueller Position oder Aneinanderreihung der Angriffe. Außerdem kann man besiegten Feinden mit einem brutalen Stich den Rest geben - nötig bei wichtigeren Figuren, die sonst nämlich nach einer Weile wieder aufstehen.

Trotz dieser Möglichkeiten gestalten sich die flotten Gefechte aber meistens nicht wirklich taktisch: Falls man den Feind richtig erwischt, haben selbst Orkanführer den Hieben nicht mehr viel entgegenzusetzen - genauso funktioniert es aber auch umgekehrt, denn wenn man erst mal in eine gegnerische Combo gerät oder z.B. von einem flinken bissigen Tier zu Boden geworfen wird, sinken die Chancen, aus der Situation wieder lebend rauszukommen, doch ganz erheblich. Bei der Balance sollte sich auch noch was tun, denn simple Wildschweine wirken verglichen mit Kriegern zum Beispiel irgendwie verdammt übermächtig.

Günstiger ist es daher auch oft, die Monstrositäten aus sicherer Entfernung mit Pfeilen zu spicken oder ihnen per Feuerball den stinkenden Pelz zu verschmurgeln. Für die Benutzung von Bogen oder Armbrust gibt es einen praktischen Zielcursor, der geschickte Schüsse erleichtert. Darüber hinaus sorgt das Gedrückthalten der Maustaste für besseres Spannen der Sehne und damit eine längere Reichweite.

Vom Hasentöter zum Superkrieger

Aussehen und Startbedingungen des Protagonisten sind durch die Geschichte fest vorgegeben, doch ansonsten kann der Spieler seinen Launen freien Lauf lassen. Durch erfolgreiche Missionen gesammelte Lernpunkte werden zusammen mit unterschiedlich hohen Geldbeträgen in allerhand interessante Talente investiert. Während manche Personen dem Hauptdarsteller so unter anderem das Knacken schwerer Schlösser an Truhen beibringen können, erhöhen andere sein Geschick im Umgang mit bestimmten Waffentypen und seine magischen Kräfte oder verschaffen ihm Giftresistenz.

Optimal für Jäger und Sammler

Außerhalb der eigentlichen Quests garantieren lukrative Nebenbeschäftigungen zusätzlichen Spielspaß. So sorgt man etwa durch Jagdausflüge für rustikale, überm Feuer gebratene Fleischgerichte oder zieht der Beute, die nötigen Fähigkeiten vorausgesetzt, das flauschige Fell über die Ohren. Hobbyalchemisten vertreiben sich dagegen die Zeit mit dem Zusammenbrauen von Heiltränken und anderen nützlichen Produkten an speziellen Tischen. Überhaupt ist es empfehlenswert, ständig die Augen nach den überall wachsenden Kräutern offen zu halten und alles was nicht niet und nagelfest ist ins geräumige (weil ohne Gewichtsbeschränkungen daherkommende) Inventar zu stopfen. Und wer seine Waffen oder Rüstungen verbessern möchte, sollte über den Ausbau der Schmiedefertigkeiten nachdenken, um anschließend z.B. an Schleifsteinen die Klingen zu schärfen.

Im Zusammenhang mit der Ausrüstung darf auch das vorbildliche Handelsmenü nicht unerwähnt bleiben: Hat man sich für einen Gegenstand entschieden, legt man einfach irgendwelche nicht mehr benötigten Objekte auf die eigene Seite des Menüs. Sind die Items nicht ganz gleichwertig, macht das auch nix, denn über eine weitere Taste erfolgt ein automatischer Ausgleich in Form von Goldmünzen.

Tolles Rufsystem vs. massive KI-Schwächen

Erfahrung und Schätze sind längst nicht die einzigen Anreize für das Erfüllen von Aufträgen: Gothic 3 enthält ein gelungenes Rufsystem, welches akribisch die für jede Gruppierung geleisteten Dienste auflistet. Nur wer so an einem Ort beispielsweise den geforderten Bekanntheitsgrad erreicht hat, wird zum jeweiligen Anführer vorgelassen.

So verändert sich nach und nach das Verhalten gegenüber dem Hauptcharakter und man beeinflusst den Verlauf der Ereignisse. Außerdem erklären sich die Leute z.B. erst nach dem Bewältigen ihrer Missionen zum Handeln bereit oder sind selbst nach langer Zeit nicht gut auf den Helden zu sprechen, wenn er sich als ungeschickter Langfinger betätigt hat und erwischt wurde.

Leider ist die künstliche Intelligenz aber in anderen Bereichen weit weniger gewitzt. Häufig beenden die Feinde beispielsweise ihre Verfolgung, sobald man sich ein Stück entfernt, sie reagieren nicht angemessen auf Beschuss, oder ihre Wegfindung versagt völlig. Auffällig war dieses Fehlverhalten, kombiniert mit dem mangelnden Erkennen von Hindernissen, bei mir besonders in einer Höhle: Während ein Bandit total konfus rückwärts auf eine Schatztruhe stieg, nahmen zwei seiner Kollegen den direkten Weg auf den Helden zu - sie verschwanden auf Nimmerwiedersehen in einer massiven Felswand...

Freiheit!

Gothic 3 glänzt mit einer Riesenmenge Entscheidungsfreiheit, was die Reihenfolge und das Lösen der Aufträge oder auch die Wahl der Wege betrifft. So kann man unter anderem zu roher Gewalt greifen, um einen Sklaven zu befreien, oder klein beigeben und ihn seinem aktuellen Besitzer schlicht abkaufen. Andernorts stellt sich die Frage, wie man in die nächste Stadt reist. Auf einem sicheren Umweg, oder lieber per Abkürzung mitten durch das Lager von Straßenräubern...

Zahllose Entscheidungen dieser Art sorgen zusammen mit der riesigen Welt für wochenlange Beschäftigung, doch die Freiheit kann gerade Einsteiger in heillose Verwirrung stürzen. Das Spiel schmeißt einen nämlich ziemlich unvermittelt ins Geschehen, geizt mit Storyschnipseln und liefert nur wenige Informationen zu den Hintergründen des Szenarios. So weiß man anfangs kaum, wie es weitergeht und kommt sich unter Umständen ein wenig verloren vor. Mit der Zeit nimmt die eigentliche Handlung jedoch an Fahrt auf und man gewöhnt sich daran, nicht vom Spiel ans Händchen genommen zu werden. Trotzdem wäre besseres Kartenmaterial mit markierten Auftraggebern und wichtigen Orten wünschenswert, genau wie ein umgangreicheres Questlog. Denn die enthaltene Variante listet lediglich die passenden Dialoge auf, welche oftmals kaum brauchbare Hinweise zur Mission liefern.

Wie im richtigen Leben

'Was ist los? Noch nie jemanden Schweinescheiße schippen sehen, oder was? Und lass das dämliche Grinsen!' Ein Spruch, wie man ihn wohl nur in Gothic 3 finden kann. Da würde jede 0815-Elfe ganz rote Ohren kriegen. In dieser Welt herrschen raue Sitten und ein ruppiger Umgangston - und das ist genau einer der Punkte, die sie so sympathisch machen. Glaubwürdige Dialoge und spöttische Kommentare (inklusive Top-Sprachausgabe) abseits des üblichen Fantasy-Einerleis sind eine große Stärke des Spiels, genau wie der Rest der lebendigen Umgebung, in der die Bewohner und Kreaturen je nach Tageszeit ihren individuellen Beschäftigungen nachgehen. Hungrige Wölfe jagen Hirschen hinterher, Rebellen drehen ihr Spanferkel am Spieß, erschöpfte Sklaven ächzen beim Holzhacken und aggressive Wildschweine machen eine Waldlichtung unsicher.

Lediglich einige Fehler trüben die Illusion einer lebendigen Welt. Abgesehen von den erwähnten KI-Schwächen zeigen die meisten gefangenen Menschen z.B. nicht die starken Emotionen, die man von versklavten Leuten erwarten würde, an deren Dorfumzäunung die monströsen Besatzer sehr dekorativ von Fliegen umschwirrte Leichen gehängt haben...

Etwas mehr Angst und Verzweiflung wäre in der Situation vielleicht angebracht, oder?

Zeit zum Aufrüsten

Vom Hardware-Hunger des Spiels habt ihr wahrscheinlich schon gehört - selbst bei starken PCs gerät der Bildaufbau noch gelegentlich ins Stocken. Das Meer kann man außerdem nur als hässlich bezeichnen und auch das seltsame 'Aufrollen' der Vegetation (das Gras taucht beim Näherkommen unvermittelt auf und überhaupt sind manche Übergänge nicht sehr schick anzusehen) gewinnt keinen Schönheitspreis. Richtige Dungeons findet man übrigens gar nicht, abseits der Erdoberfläche verschlägt es den Namenlosen maximal in kleinere Höhlensysteme.

Dafür brillieren die höheren Detailstufen mit hübschen Lichteffekten und Schattenwürfen, realistischen Oberflächen, fein ausgestaltetem Blattwerk und malerischen Dörfchen im Mondenschein. Auch das abwechslungsreiche Gegnerdesign kann sich sehen lassen und bietet einen bunten Mix aus menschlichen Widersachern, normalen Wildtieren aller Größen, und haufenweise Fantasygesocks. Um diese Vielfalt zu Gesicht zu bekommen, muss man jedoch leider bei jedem Spielstart oder Laden eines Savegames nervend lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Für den epischen Soundtrack haben sich die Macher wieder richtig ins Zeug gelegt und beispielsweise dank Orchester-Unterstützung eine perfekt zur Atmosphäre passende Soundkulisse geschaffen. Je nach Bedrohlichkeit einer Situation erschallen da die richtigen Melodien und Geräusche aus den Lautsprechern.

Das alte Problem...

Das derzeit am heißesten diskutierte Thema rund um Gothic 3 sind, na klar, die enthaltenen Programmfehler. Ein erster Patch gleich zum Release schafft da auch keine hundertprozentige Abhilfe, sondern führt im Gegenteil wie es aussieht sogar zu neuen Bugs. Außer den teils heftigen KI-Problemen beklagen viele Spieler momentan etwa noch Komplettabstürze. Auffällig sind vor allem auch die ständigen Clippingfehler und Probleme bei der Kollisionsabfrage: Monster laufen ungehindert durch Zeltwände und die Bretter einer Blockhütte oder verkeilen sich halb in Felsbrocken. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Mängel durch weitere Updates behoben werden.

Fazit: Gothic 3 macht einem die Bewertung wirklich nicht leicht - einerseits nerven grobe KI-Schnitzer und nach wie vor hohes Bug-Aufkommen, andererseits kann ich mich kaum von der lebendigen Spielwelt losreißen, weil ich wissen will, welche Abenteuer hinter dem nächsten Hügel auf den Helden warten. Am taktikarmen, doch flotten Kampfsystem scheiden sich die Geister und wegen mangelnder Hilfe ist das Spiel eigentlich vor allem Veteranen zu empfehlen. Spielumfang und Entscheidungsfreiheit sind dafür immens, doch in seinem aktuellen, teils unfertig wirkenden Zustand hat Gothic 3 leider (noch?) keinen Hitstempel verdient.

Wertung: 83 von 100 Punkten

(Christina Schmitt/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung