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Pro Evolution Soccer wurde schon immer für das einzigartige und intuitive Kontroll-System gefeiert - und der neue Titel legt die Latte ein gutes Stück höher. PES 2009 bietet ein bislang unerreichtes Niveau in Sachen Kontrolle - egal, ob es um den ersten Ballkontakt, die Ballkontrolle oder das Abspiel geht. PES 2009 verbessert die vielen bereits bestehenden Spielmodi - und ergänzt neue Wege, wie der Titel sich spielen lässt. Mittelpunkt ist der neue "Become a Legend" Solo Modus. Um erfolgreich zu sein, müssen die Spieler ihren Platz in der Starter-Elf zunächst durch konstant herausragende…mehr

Produktbeschreibung
Pro Evolution Soccer wurde schon immer für das einzigartige und intuitive Kontroll-System gefeiert - und der neue Titel legt die Latte ein gutes Stück höher. PES 2009 bietet ein bislang unerreichtes Niveau in Sachen Kontrolle - egal, ob es um den ersten Ballkontakt, die Ballkontrolle oder das Abspiel geht. PES 2009 verbessert die vielen bereits bestehenden Spielmodi - und ergänzt neue Wege, wie der Titel sich spielen lässt. Mittelpunkt ist der neue "Become a Legend" Solo Modus. Um erfolgreich zu sein, müssen die Spieler ihren Platz in der Starter-Elf zunächst durch konstant herausragende Leistungen festigen. Erst danach geht es darum, ein Auge auf größere Clubs zu werfen und sich mit entsprechenden spielerischen Erfolgen den Wechsel zu einem der ganz großen Vereine zu erarbeiten. Doch der Weg dahin ist nicht immer leicht: So müssen die Spieler sich nicht nur gegen die Konkurrenz durchsetzen, sondern bisweilen auch längere Phasen auf der Ersatzbank durchstehen. Und wenn es gar nicht läuft, droht gar der Wechsel zu einem kleineren Club.
Rezensionen
Jeder hat so seine Favoriten, komplette Objektivität gibt es nicht. So kann ich mich noch an meine erste Partie mit Pro Evolution Soccer erinnern, genau genommen war es die 2004-Variante, die Lust auf mehr machte. Ein Jahr später folgte ein Höhenflug, der anschließend zwar nicht mehr übertroffen wurde, aber PES hatte seinen Platz bei mir sicher. Fußball funktioniert nur mit Konami, dieser Meinung war ich jahrelang. Jetzt gibt es Pro Evolution Soccer 2009 und mein Favorit wankt wie ein angeschlagener Boxer, dessen Zeit abgelaufen ist.

Etwas Neues und das Altbekannte

Fußball ist und bleibt Fußball. Der Ball ist rund und das Spiel dauert so lange, bis der Schiri abpfeift. Wer will angesichts dieser schon seit Ewigkeiten bestehenden Regeln das Rad, äh, die Lederkugel neu erfinden? Das können nur Männer wie Jürgen Klinsmann, die mit dem FC Bayern München Meister werden wollen und dabei alles umkrempeln. Aber auch die Bayern müssen das Runde ist das Eckige schießen - noch so ein Spruch und das Phrasenschwein hat mein Redakteurshonorar gefressen.

Viel verändert hat sich in den vergangenen Jahren nicht bei PES und auch in diesem Jahr sind einschneidende Neuerungen kaum zu finden. Die Ausnahme der Regel ist da der 'Become a Legend'-Modus, der wunderbar mit dem 'Be a Pro'-Modus bei FIFA 09 zu vergleichen ist. Ein junger, hungriger Spieler wird von uns mit entsprechenden Leistungen auf den Weg nach oben begleitet. Allerdings ist das Ganze bei PES auf Mittelfeld und Angriff limitiert, Abwehrstrategen kommen hier nicht zum Zug, vom Torwart ganz zu schweigen. Außerdem muss eine Portion Geduld aufgebracht werden, denn nach ordentlichen Trainingsleistungen kann es durchaus passieren, dass der talentierte Jungstar auf der Bank schmort, ohne zum Einsatz zu kommen. 90 Minuten lang ein Spiel zu verfolgen, an dem man gern teilnehmen möchte, ist zwar erschreckend realitätsnah, aber auch ebenso langweilig. Nun dauert ein virtuelles Spiel nicht 90 Minuten, aber auch 480 Sekunden können eine lange Zeit sein, wenn man eigentlich mit dem Controller kicken will, statt Zuschauer zu sein.

Online gibt es diesen Legenden-Modus auch, da darf ich dann mit meinem erstellten Spieler in das weltweite Konami-Netz. Allerdings geht das nicht ganz so fulminant mit 10 gegen 10, sondern nur 2 gegen 2. Das wiederum klappt ganz gut, wenn man sich erst einmal eine Konami-ID besorgt hat. Eine umständliche und nervige Prozedur, die ebenso langwierig wie fehlerträchtig ist. Das geht ganz sicher auch einfacher. Zumal die Konkurrenz bei EA es eben einfacher und besser macht - und zu allem Überfluss sieht das Spiel online schlechter aus als offline. Und das ist wahrlich enttäuschend, zumal die Server noch immer nicht so stabil sind, dass dauerhafter Zugang und permanent flüssiges Online-Spielen gewährleistet ist.

Ebenfalls neu ist die UEFA Champions League. Was in der europäischen 'Königsklasse' abgeht, ist jedem Fußball-Fan klar - allerdings läuft das Geschehen bei PES nur zur Hälfte rund, denn es sind eben nicht alle Lizenzen der teilnehmenden Vereine im Spiel enthalten. Gleiches gilt dann eben auch für den Liga- oder Pokal-Modus, bei dem zwar die englischen, italienischen, französischen oder auch niederländischen Wettbewerbe mit den Original-Teams vertreten sind, doch Deutschland fehlt mal wieder.

Schließlich gibt es auch noch die 'Meister-Liga', in der eine Mannschaft aufgebaut und über einen langen Zeitraum entwickelt und zu einem Top-Team gemacht werden soll. Beginnend in der zweiten Liga geht es dann hoffentlich rauf in die erste Liga - na, den Rest kennen wir aus Funk und Fernsehen und aus den anderen PES-Versionen. Die Neuerungen wie der Legenden-Modus oder die Champions League sind die Ausnahmen bei PES, der Rest ist weitgehend so, wie noch im vergangenen Jahr.

Gameplay olé, die Stärke der Japaner

Das, was sich in diesem Jahr wirklich klasse 'anfühlt', ist das Spielgeschehen auf dem Rasen. Hier hat PES immer noch die Nase vorn, wenngleich der Vorsprung auf ein Minimum geschrumpft ist. Ich lasse mich hier gern als 'Fanboy' beschimpfen, vielleicht hat PES bei mir einen kleinen Bonus, aber der Konami-Fußball spielt sich in vielen Momenten einfach flüssiger, realistischer und spannender. Allerdings gibt es auch hier noch Aussetzer in der KI und nachdem EA gezeigt hat, dass es auch in der Steuerung noch mehr Möglichkeiten geben kann, sieht PES gerade beim Dribbling oder in den Schussvarianten alt aus. Gerade das Dribbling ist aber eine sehr subjektive Angelegenheit, denn die technischen Kabinettstückchen aus FIFA 09 sind zwar fein anzusehen, in der Praxis aber eher die Seltenheit. Da mag PES bieder wirken, für mich ist es dichter an der Realität.

Ärgerlich sind dann schon eher die Aussetzer, die beim Legenden-Modus auftreten, wenn der Spieler am gegnerischen Strafraum steht und zur Mittellinie sprinten will: Das funktioniert nicht, so lange der Torwart den Ball hat. Erst wenn die Pille in der Luft, kann ich wieder voll beschleunigen, komme aber viel zu spät dorthin, wo die Kugel runter kommt. Für einen Stürmer nicht so schlimm, ein defensiver Mittelfeldspieler, der sich in den Angriff einschaltet, muss aber schnell wieder hinten sein. Doch das sind Kleinigkeiten, die weder das Gras ausbleichen noch irgendeinen Kohl fett machen. Und es macht einfach Spaß, sich freizulaufen und auf einen Pass zu hoffen, weil die Kugel - anders als bei FIFA 09 - nicht auf Knopfdruck angefordert werden kann. Ich bin da auf die KI angewiesen, die mich - ganz wie in der Realität auch mal übersehen kann.

Ärgerlich ist es dann im Legenden-Modus aber, wenn ich gar nicht weiß, warum ich wie gut oder schlecht abgeschnitten habe. Online bekomme ich für jede Aktion sichtbar Punkte, aber offline ist das ein Geheimnis des Bundestrainers, der genau wie sein Vereinspendant kein Wort mit mir spricht. Oder im Klartext: Es gibt Null Rückmeldung, wie ich war, wo meine Defizite oder Stärken liegen. Atmosphärisch ist das enttäuschend und auf die Dauer auch zermürbend, wenn sich die Aufwertungen der Spielwerte in Grenzen halten, auch wenn ich mit zwei Toren und zwei Vorlagen maßgeblich am 4:0-Sieg meines Teams beteiligt bin.

Der vor einigen Jahren bei seiner Einführung noch motivierende Meister-Liga-Modus ist mittlerweile so sehr in die Jahre gekommen, dass er wirklich nur noch Fans überzeugen kann. Im Vergleich zum Manager-Modus bei FIFA 09, der auch nicht gerade umfangreich ist, schneidet die Meister-Liga deutlich schlechter ab. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Präsentation einfach extrem hausbacken ist und das spektakuläre Moment vollkommen fehlt.

Zeitgemäß ist etwas anderes

Wenn auch das virtuelle Spiel auf dem virtuellen Rasen sich beinahe wie richtiger Fußball anfühlt, so gibt es doch einige Dinge, die PES 2009 ausbremsen. Zum einen wäre da die Tatsache, dass sich - mal abgesehen von den Legenden und der Champions League - im Vergleich zum Vorjahr kaum etwas geändert hat. Und dazu gehört auch die Optik, die einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Die Animationen gehören weder auf den Konsolen noch auf dem PC zum Allerfeinsten, sondern müssen allenfalls als Durchschnitt eingestuft werden. Hier hat FIFA 09 klar die Nase vorn, was sich in vielen kleinen Details bemerkbar macht. Denn Konami hat unter anderem vollkommen vernachlässigt, dass auch das Drumherum eine Rolle spielt. Dazu gehören die Zuschauer, die bemitleidenswert lächerlich ausfallen und auch der breiige Rasen, der immer wieder daran erinnert, dass PES eben nur ein Spiel ist. Geschmackssache sind die Menüs, keine Frage - aber viel einfacher geht es wohl kaum, viel liebloser ebenfalls nicht. Sicher: Der geneigte Fußballspieler kann jetzt argumentieren, dass das Spiel wichtig ist, nicht das Menü. Aber letztlich gehört alles zur Wertung mit dazu.

Natürlich kann ich mich jetzt auch noch einmal über die fehlenden Lizenzen auslassen, die EA gehamstert und bezahlt hat, die bei Konamis Spiel aber fehlen. Dafür hat PES dann aber auch einen Editor, der es wirklich in sich hat. Hier bleiben keine Wünsche mehr offen, hier lässt sich wirklich alles realisieren und vom Kreisklassen-Team bis zur Bundesliga-Elf kann alles importiert, kreiert oder erstellt werden. Wer sich ein wenig Arbeit macht, kann das Lizenz-Manko also auch beheben und auch seinen Dorfverein gegen die Top-Stars antreten lassen.

Spanisch ist es mir am liebsten

Was das Kommentatoren-Duo Wolf Fuss und Hansi Küpper abliefert, ist schon seit Jahren sehr dynamisch und teilweise sogar emotionsgeladen. Allerdings hat sich auch hier kaum etwas verändert und der PES-Fan hat bei den Sprüchen nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern auch das dringende Bedürfnis nach Erneuerung. Gut, dass sich die Kommentatoren-Sprache auch weiterhin um- oder ausschalten lässt. Spanisch ist mir als Sprache noch am liebsten, der langgezogene 'Goooooooool'-Schrei ist einfach legendär. Aber auch der wird seit einigen Jahren schon angeboten, Neuerungen sind nur mit der Lupe zu suchen. Schaltet man die Kommentatoren ganz aus, ist man auf die Stadion-Atmosphäre angewiesen, die bei den Vereinsteams mau bis enttäuschend ist. Da geht so viel Stimmung verloren, das kann vom tollen Gameplay gar nicht mehr wettgemacht werden. Für Solisten ist das wirklich wichtig, wer hingegen zu zweit oder viert vor der Konsole hockt, bekommt das gar nicht so genau mit.

Spaß gemacht hat mir wiederum der Soundtrack, aber hier ist es wieder eine Frage des Geschmacks und wer auf gitarrenlastigen Brit-Pop nicht steht, der rümpft an dieser Stelle vermutlich nur die Nase.



Fazit: Ich ärgere mich wirklich. Es ist beinahe so, als hätte ich bis fünf Minuten vor Schluss noch 3:0 geführt, um am Ende aber mit 3:4 zu verlieren. PES ist im Punkt Gameplay noch immer meine erste Wahl, aber das ist mittlerweile ein verschwindend geringer Vorteil. Die Unterscheide zur Konkurrenz von EA sind so minimal, dass ich Konami dafür verfluche, sich so sehr auf den Lorbeeren ausgeruht zu haben. Ich muss das schreiben, obwohl ich ein klarer Fan der PES-Reihe bin.

Vielleicht vergebe ich deshalb auch ein oder zwei Bonuspunkte für den Konami-Kick, aber trotzdem langt es nicht, um FIFA 09 in Schach zu halten. Das Gesamtpaket ist bei EA auf den Konsolen einfach besser, da stimmt die Optik, da stimmt die Atmosphäre und auch das Gameplay ist gut.

Wenn die Japaner jetzt nicht die Ärmel hoch krempeln und über den Kampf wieder ins Spiel zurückkommen, dann sehe ich für das kommende Jahr schwarz. 2008 fällt die Niederlage noch glimpflich aus - andererseits ist eine Niederlage eben auch eine Niederlage und die ist für den ehemaligen Genrekönig schmerzhaft.

Einzig auf dem PC kann PES 2009 seine Vormachtstellung bewahren, denn hier hat EA geschlafen. Wer aber eine Konsole hat, der kommt in dieser Saison nicht an FIFA vorbei.

Wertung: 84 von 100 Punkten

(Armin Sengbusch/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung