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Race 07 ist der jüngste Sprössling der offiziellen FIA WTCC-Reihe. "Real Cars, Real Racing" Race 07 enthält alle Daten, Strecken und Wagen der Racing Saison 2007. Außerdem ist die komplette Saison 2006 samt weiterer historischer Rennsportveranstaltungen enthalten: u.a. WTCC'87, Formula 3000, Formel BMW, Mini Cooper Challenge.

Produktbeschreibung
Race 07 ist der jüngste Sprössling der offiziellen FIA WTCC-Reihe. "Real Cars, Real Racing" Race 07 enthält alle Daten, Strecken und Wagen der Racing Saison 2007. Außerdem ist die komplette Saison 2006 samt weiterer historischer Rennsportveranstaltungen enthalten: u.a. WTCC'87, Formula 3000, Formel BMW, Mini Cooper Challenge.
Rezensionen
GTR, danach GTR 2, RACE, danach RACE: Caterham (Addon) und nun RACE 07 - da fragt man sich ob der schwedischen Entwickler SimBin so langsam aber sicher in Sachen Rennsimulationen dem alljährlichen Aufguss a la EA mit ihren Sports-Reihen Konkurrenz machen will. Oder steckt hinter dem neuen RACE doch viel mehr als nur ein Saison-Update?

Aus 4 mach 7. Oder: Wie Wagen ohne Dach für mehr Abwechslung sorgen

Auf den ersten Blick sieht es in der Tat so aus, als habe man nur ein Saison-Update auf die aktuelle 2007er WTCC Saison eingebaut. So sind BMW, Seat, Alfa Romeo und Chevrolet mit Teams und Fahrern wie Priaulx, Gene, Thompson oder Menu als 2007er Originallizenzen vorhanden. Auch streckenmäßig wurden die 2007 neu ins WTCC-Programm genommen Kurse wie der französische Stadtkurs Pau oder der umgebaute Kurs in Oschersleben originalgetreu ins Spiel eingebaut. Dazu gibt es die komplette WTCC-Saison 2006 mit allen Fahrzeugen und Strecken, sowie die Caterhams, den Mini-Cup und die WTCC '87. Dadurch beinhaltet das Spiel quasi komplett den eigenen Vorgänger und sein Addon.

Neu hinzu gekommen sind immerhin noch die Open-Wheeler der Formel 3000 und der Formel BMW, sowie die Radical-Sportwagen. In Sachen Strecken haben die Entwickler noch zusätzliche Extra-Strecken zur Auswahl gestellt. U.a. darf man so auf dem Oschersleben-B-Kurs, in Curitiba auf dem Oval oder in Monza invertiert fahren. Auch Klassiker wie Imola oder Estoril haben es ins Spiel geschafft. Alles in allem stimmt der Umfang mit sieben Rennserien und seinen ca. 300 fahrbaren Fahrzeugen in neun Klassen plus den über 30 Strecken(-Varianten).

Wie stricke ich mir meine eigenen Meisterschaft?

Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk des Spiels auf der WTCC (FIA World Touring Car Championship übertragen auf EUROSPORT). Hier kann man sich aussuchen, ob man eine komplette Meisterschaft nach dem 2007er Vorbild oder nur ein Rennwochende fahren will. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit in 'Zeitangriff' Duelle gegen die eigenen Ghostfahrzeuge zu starten oder sich im Training auf dem Kurs seiner Wahl zu verbessern. Neuerdings darf man dank eingebauter Filter und Tools auch selber Meisterschaften zusammenstellen. Dadurch sind auch, zugegeben unfaire aber nichtsdestotrotz spannende Renn-Events mit einem Mischmasch aus allen Fahrzeugklassen möglich.

Getreu dem Vorbild der WTCC gilt es in der Meisterschaft stets zwei Rennen am Rennsonntag zu bestreiten. Die ersten acht des ersten Rennens starten dabei übrigens in umgekehrter Reihenfolge im Rennen Zwei was zusätzlich taktische Spannung bringt. Zwischen den Rennen gibt eine Reparaturpause bei der man seine Wunden aus Rennen Eins 'lecken' kann. Übertreiben sollte man es mit Crashs dennoch nicht, da nicht immer alles repariert werden kann. Wer es dennoch drauf anlegt, kann das nach wie vor gute Schadensmodell mit wegfliegenden Wagenteilen, berstenden Scheiben oder platten Reifen bestaunen, wird dafür aber wohl in Rennen Zwei nur mit einem notdürftig 'geflickten' Wagen antreten müssen.

Ein Radsturz durch Stoß verursacht Splitter? Oder: Wie das Setup Siege ermöglicht

Fahrphysikalisch bewegt man sich auf dem hohem Niveau einer SimBin-Rennsimulation. Wer Level Anfänger außen vorlässt und auf Level Halb-Profi oder Profi inkl. abgeschalteten Fahrhilfen, wie ABS oder ASR (beides im Original-WTCC-Zirkus verboten) fährt, spürt sogar dass in der WTCC für Podestplätze übliche Zusatzgewicht von 20kg und mehr in seinem Wagen. Simulationsneulinge können hingegen auf Level Anfänger ohne große Probleme Siege einfahren, zumal sich die Gegnerstärke noch stufenlos regulieren lässt.

Und weil wir gerade von hohem Niveau sprechen, müssen wir natürlich auch wieder die Setup-Möglichkeiten hervorheben. Bremsbalance, Stoß, Federn, Radsturz, Splitter, Stabi und zig weitere Werte lassen sich sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch verstellen. Auch in diesem RACE-Teil war es den Entwicklern leider nicht möglich die Abstimmung für Heck und Front auf einen Bildschirm zu bekommen. Dafür haben die Entwickler diesmal, zumindest für Anfänger brauchbare Standardsetups für Regen- und Trockenabstimmung integriert. Weitere Setups erfährt sich der Profi selbst, der Neuling lädt sich Setups aus dem WorldWideWeb von anderen Spielern.

A propos laden: Neuerdings darf man so genannte Custom Skins von Helmen und den Fahrzeugen erstellen. Diese lassen sich dann etwa als Team-Design auch von oder auf andere Rechner laden. Ein kleines Zugeständnis an Community und Modder.

Künstliche Intelligenz vs. Mensch

Um die Wagen am Limit zu beherrschen, ist es wiederum Pflicht ein gutes Lenkrad oder wenigstens ein gutes analoges Gamepad als Eingabegerät zu nutzen. Tastaturlenker haben kaum eine Chance. Nicht nur bei den Rennen auf trockenem Asphalt, sondern besonders auf feuchtem Untergrund bei Regenrennen, zahlt sich ein feinfühlig reagierendes Eingabegerät aus. Auf die bei Nässe veränderten Gripverhältnisse muss natürlich wiederum mit einem nachgebesserten Wet-Setup und einem noch sensibleren Fahrtstil reagiert werden.

Die KI so nah an der Realität wie möglich zu programmieren, ist wohl der Traum eines jeden Spieleentwicklers. So richtig perfekt gelungen ist dies jedoch noch niemanden. Und so fahren auch die KI-Gegner in RACE 07 immerhin mit dem einen oder anderen menschlich wirkenden Fehler ganz gut mit. Doch dann fragt man sich wieder, warum einem die KI unvermittelt auf das Heck knallt oder sie in der Quali Top-Zeiten fährt und im Rennen plötzlich nachlässt.

Diese KI-Schwankungen können bei menschlichen Gegnern nicht auftreten. Und so freut sich der Käufer sicher über den Multiplayer-Modus, bei dem er mit bis zu 23 weitere Mitspieler online oder im Netzwerk antreten kann. Die Modi sind wie im Vorgänger nur Standard und auch das eine oder andere Performance-Problemchen wurde übernommen. Eigenartig: Die Entwickler schieben dies auf die von ihnen lizenzierte Version der ISI gMotor-Engine. rFactor, direkt aus dem Hause ISI, basiert ebenfalls auf der gMotors-Engine und kennt Probleme in dieser Form nicht.

Es regnet, es regnet die Strecke wird nass

Wohl auch der lizenzierten und schon etwas betagten gMotors-Engine geschuldet ist die augenscheinliche Stagnation in Sachen Grafik. Besonders die Umgebungsgrafik bleibt für aktuelle Grafikkartenverhältnisse nahezu blass, fad und unscheinbar. Dafür sehen allerdings die Wagen wieder durchweg realistisch aus. Besonders die detaillierten Cockpits mit animierten Handbewegungen beim Lenken sorgen für perfekte Atmosphäre. Hinzu gekommen ist bei den Open-Wheelers eine schicke Helmperspektive. Als Ausgleich bei den Wagen mit Dach wurde dafür eine neue Action-Kamera in der Mitte der Fahrgastzelle stationiert. Natürlich gibt es auch die klassischen Perspektiven wie Stoßstange. Motorhaube und Verfolger.

Immer wieder eine Augenweide sind die Regenrennen mit Spiegelungen der Fahrzeuge auf der Fahrbahn, dicken Regentropfen auf der Windschutzscheibe und den zuschaltbaren Scheibenwischern. Wer dies in der Anspannung angesichts des realistische Fahrverhaltens nicht bewundern kann, darf dazu die 1:1 aus dem Vorgänger übernommene Wiederholungsfunktion mit zig Kameraperspektiven im EUROSPORT-TV-Stil nutzen.

Die Menüs wurden hingegen großenteils kräftig überarbeitet und kommen nun statt im freundlichen Orange mit kalten weiß-blau Tönen daher. Die Farben dürften Racern aber eigentlich egal sein, da die Funktionalität weiter verbessert wurde.

Soundtechnisch gibt es hingegen kaum Verbesserung. Die Motoren und die Umgebungsgeräusche klingen nach wie vor nicht immer authentisch. Die Hintergrundmusik kommt ebenfalls über das Prädikat 'Standard' nicht hinweg. Auch der Boxenfunk auf englisch kommt Kennern des Vorgängers ziemlich bekannt vor.

Spieler ohne Internetzugang werden sich freuen zu hören, das im Gegensatz zum Vorgänger diesmal eine Offline-Variante ohne Steam installiert werden kann. Wer Online spielen will, muss allerdings zwangsweise die Online-Installation über Steam wählen.

Fazit: Ein Rennspiel, nennen wir es RACE 07, kommt mit sieben Rennserien, über 30 Streckenvarianten, Fahrzeugfilter und der Möglichkeit eigene Meisterschaften zu kreieren daher. Toll, aber im Grunde alles nichts weltbewegendes und auch nichts, was nicht andere Spiele, selbst die aus der SimBin eigenen Produktion, bereits bieten würden. Und daher muss sich SimBin auch die Frage gefallen lassen, warum man - als der Top Rennsim-Entwickler schlechthin - nicht diese Dinge bereits alle im Vorgänger eingebaut hat oder sie per AddOn nachliefert?

Seis drum: RACE 07 ist durch den erweiterten Umfang plus der simbintypisch realistischen Fahrphysik, den Setupmöglichkeiten und der ganz passablen KI runder, erwachsener, ausgereifter - eben professioneller als sein Vorgänger geworden. Daher gibt es eine klare Kaufempfehlung für alle Rennsim-Fans, auch für solche, die den Vorgänger bereits auf der Festplatte haben.

Wertung: 86 von 100 Punkten

(Tino Grundmann/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung