Zuletzt wurde Nordend von Spielern in Warcraft III: The Frozen Throne™ besucht, als Arthas Menethil mit dem Geist von Ner'zhul verschmolz und zum Lichkönig, einem der mächtigsten Wesen in der Welt von Warcraft, wurde. Auf dem Frostthron, tief in der Zitadelle Eiskrone, befehligt er, die Runenklinge Frostgram fest umklammert, die untoten Armeen der Geißel und hat Ereignisse in Gang gesetzt, die zur Vernichtung allen Lebens in Azeroth führen könnten.
Wieder einmal drohen seine untoten Armeen und die nekromantische Seuche über das Land herzufallen. Nur die mächtigsten aller Helden werden es wagen, sich dem Willen des Lichkönigs zu widersetzen, um seiner Schreckensherrschaft ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.
In Wrath of the Lich King werden sich Allianz und Horde inmitten der heulenden Winde und im ewigen Eis Nordends der Geißel im Kampf stellen.
Die neueste Erweiterung von Blizzard Entertainment für World of Warcraft - Wrath of the Lich King - ergänzt die bestehende Spielwelt um eine Vielzahl neuer, epischer Spielinhalte. Spieler werden fantastische neue Stufen mit mächtigen Fähigkeiten erlangen, einen ausgedehnten neuen Kontinent erforschen und gegen andere hochstufige Helden antreten, um letztendlich das Schicksal von ganz Azeroth zu bestimmen. Während ihr die eisigen Weiten des Nordens bezwingt, erwarten euch folgende Neuerungen:
Heldenklasse Todesritter: Erstellen Sie einen hochstufigen Todesritter - die erste Heldenklasse des Spiels - nachdem Sie sich verschiedenen Herausforderungen gestellt haben.
Neue Höchststufe: Steigen Sie zur neuen Höchststufe 80 auf und eignen Sie sich dabei neue mächtige Talente und Fähigkeiten an.
Nordend: Erkunden Sie den neuen eisigen Kontinent Nordend mit zahlreichen neuen Gebieten, Quests, Dungeons, Monstern und Gegenständen - und stellen Sie sich den untoten Armeen des Lichkönigs.
Beruf "Schriftgelehrter": Erlernen Sie diesen neuen, spannenden Beruf und wie man damit Zauber und Fähigkeiten im Spiel dauerhaft verbessern kann.
Belagerungswaffen und zerstörbare Gebäude: Erleben Sie Schlachten mit den neuen Spieler-gegen-Spieler-Features in einer neuen Dimension und erobern Sie neue Schlachtfelder.
Neue Gestaltungsmöglichkeiten für Charaktere: Verleihen Sie ihren Charakteren mit neuen Frisuren und Tänzen ein neues Aussehen und noch mehr Persönlichkeit.
Systemvoraussetzungen
- PC/Mac
- Vollversion "World Of Warcraft" + 1. Add On "Burning Crusade" installiert
Nein, noch ist keiner meiner Warcraft- Charaktere auf Level 80 angeschwollen, ich habe die neuen Instanzen nur von außen gesehen und auch mein Todesritterchen kennt den Heulenden Fjord nur vom Hörensagen. Verdammt schlechte Voraussetzungen für den Test einer, ach was sage ich, der MMORPG-Erweiterung dieses Jahrhunderts. Jeder hats gesehen, hat Dutzende Artikel darüber gelesen und alle Redakteure der Printmagazine waren bereits einige kostbare Lebenswochen in der Betaphase online. Ich würde mal tippen, dass mindestens jeder zweite Erdenmensch Wrath of the Lich King bereits zockt und der Rest des Universums lediglich noch auf den Postboten wartet. Na schön, hier ein Erfahrungsbericht für Spieler die zwar auch ein ernstes Suchtproblem haben, aber nach der Maxime leben 'Der Weg ist das Ziel und ein bisschen arbeiten zwischendurch hilft die Rechnungen zu bezahlen'. Das nicht jeder Homo ludens mit dieser abgeklärten oder, ähm, stinkfaulen Einstellung zur Sache geht, ließ sich nicht nur an den gefühlt Millionen Todesrittern absehen, die in den ersten Tagen die Scherbenwelt überschwemmten. Bereits nach ein paar Tagen hatten die ersten Strategen die neue Levelgrenze geknackt und wurden serverweit als Suchtbolzen und Koffeinjunkies enttarnt. Schauen wir uns die neuen Inhalte mal schön der Reihe nach an.
Wer hat hier nen Schatten?
Mit Spannung erwartet, entpuppt sich die neue Heldenklasse der Todesritter als Totschläger übelster Sorte. Angetan mit fetter Plattenrüstung und bevorzugt bewaffnet mit schweren Zweihändern, verbreitet das dunkle Früchtchen bei seinem Erscheinen Pest und Cholera. Neben der blanken Klinge, die er mit diversen verstärkenden Runen seinem Spielstil anpassen kann, richtet er üblen Schaden mit schwächenden Krankheiten und Seuchen an. Drei Karrieren stehen wie üblich zur Verfügung und finden Ausdruck in den Blut-, Frost- oder Unheilig-Talentbäumen. Während der Blutkrieger immense Körperverletzungen verursacht und sich dabei auf Kosten seiner Opfer heilt, entwickelt sich der Frostkrieger zum ernstzunehmenden Tank. Die unheilige Variante hat Spaß an noch schlimmeren Krankheitsverläufen, besitzt brauchbare Flächenzauber und kann nicht nur, wie ihre bösen Brüder und Schwestern, zarte Ghule sondern auch gruselige Gargoyles beschwören.
Seine Energie bezieht der Todesritter aus der sog. Runenmacht, die sich wiederum aus der Anwendung mit Runen hinterlegter Moves oder Zauber generiert. Zu Beginn erscheint das System etwas nebulös (zum beigelegten Handbuch kann man nur dreimal Pfui! sagen) und letztlich erweist sich die Mechanik des Energieaufbaus und -auslösens am ehesten vergleichbar mit der Wut des Normalokriegers. Besonders effektvoll und Gewinner des 'Darth Vader Preises' ist der 'Todesgriff', der Gegner aus mehreren Metern Entfernung blitzschnell durch die Luft wirft und zum freudig wartenden Krieger heranzieht.
Dank Arthas Hilfe von den Toten auferstanden, präsentiert sich der neue Charakter optisch als düstere Variante der Warcraft Rassen und mit der entsprechenden Ausrüstung als äußerst cool designte Kampfsau. Gnädigerweise startet der neue Held bereits mit Level 55. Nur Neueinsteiger gucken in die Röhre, denn Voraussetzung für die Erschaffung eines Todesritters, ist ein 70er Charakter auf dem gleichen Server Pflicht. Die ersten Spielstunden verbringt der frischgebackene Streiter für den Lich König in einer dramaturgisch dichten Questreihe, die abwechslungsreiche und ungewöhnliche Aufgaben bereithält. Während der Schlacht um die Stadt Havenau, die sich in einem Gebiet östlich der östlichen (häh?) Pestländer befindet, dürfen wir wehrlose Bürger töten, auf dem Rücken eines Skelettdrachens reiten, uns als Busch verkleiden und werden versteckt in eine Lore hinter die feindlichen Linien gezogen. Das ist teilweise großes Kino und durch das neu eingesetzte Stilmittel des 'Phasings' (auf den Spieler zugeschnittene Spielerlebnisse) erleben wir manche Kampfabschnitte ganz individuell wie in einer Instanz. Während dieser Einführungsphase erhalten wir durch die Quests peu a peu unsere Talentpunkte, ein schönschwarzes Pferd und eine sehr edle und hochwertige Ausrüstung.
Nach der Kür folgt die Pflicht und als Level 58 Todesritter bewegt man sich schließlich in die Scherbenwelt um sich den Niederungen des Hochlevelns zu widmen. Meine ersten Erfahrungen hierzu: Nie war leveln einfacher. Der Todesritter mit Blutaroma schnetzelt sich dermaßen leicht und praktisch ohne Downtime durch die Gegnerhorden, dass man sich unwillkürlich in einen Leichtmodus versetzt fühlt. Das lässt sich zumindestens für die ersten drei Levelaufstiege vor Thrallmar sagen - mal sehen obs so weitergeht. Der Todesritter spielt sich locker vom Hocker, erscheint schon fast zu stark und man fragt sich unwillkürlich, welche Argumente es jetzt noch für die Wahl eines einfachen Kriegers geben sollte.
Landauf, landab
Wesentliches Kaufargument für das neues Warcraft- Addon ist natürlich die Erweiterung durch neue Gebiete und Spielinhalte auf dem Kontinent Nordend. Unwirtliche Landstriche und vornehmlich fröstelnd machende Ländereien erfüllen uns zwar nicht den Wunsch nach einer schönen idyllischen Welt (Nagrand! Schwärm...), sind aber großartig und stimmungsvoll in Szene gesetzt und befriedigen den Bewegungsdrang der WoW- Gemeinde. Zwei Startgebiete stehen für die Neuankömmlinge um Level 70 zur Auswahl, die Boreanische Tundra (karg mit einem Hauch Island) oder der ansehnlichere Heulende Fjord (Kanadalike mit fiesen Wikingern und spinnendurchsetzten Wäldern). Proppenvoll mit interessanten Quests, neuen Völkern und Fraktionen entdeckt man nach einer langen Durststrecke das Abenteuern in Warcraft wieder neu. Mag sein, dass mich der erste Eindruck täuscht aber so richtig stumpfsinnige Sammelquests sind mir noch nicht aufgefallen, dafür wieder einige sehr witzige und skurille aber auch blutrünstige Geschichten.
Zusammen mit dem begleitenden MegaPatch wurde auch die Optik etwas aufgehübscht, so dass es einfach Spaß macht, durch die kalten Lande zu reisen und sich an den neuen Ein- und Aussichten zu erfreuen. Natürlich ist die Grafik auch weiterhin nicht die detailreichste, dass stilsichere Landschaftsdesign, die vielen kleinen und großen Gimmicks, eine Armada neuer interessanter und origineller Monster, lassen das Manko aber schnell vergessen. Ganz sicher werde ich auf dem Weg in die 80er Rente einen Streifzug durch den Dschungel im Sholazarbecken einplanen, ist doch das Schlingendorntal eines meiner Lieblingsgebiete im Warcraft-Universum. So ein paar Level fehlen mir dazu noch, aber ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit der allgegenwärtigen Nesingwarys Expedition.
Das was Shattrath für die Scherbenwelt ist, ist Dalaran für Nordend, eine Sammelbecken für Horde und Allianz Spieler mit eigenem PvP-Underground, die aber erst Helden ab Level 74 offensteht. Auch das neue offene PvP-Gebiet in Tausendwinter, ein Warcraft-Novum allererster Kajüte, ist nix für kleine Lichter. Die dürfen von den Belagerungswaffen, Kampffahrzeugen und den Sturm auf Burg Tausendwinter nur träumen und sich nen Wolf leveln. Ganze acht neue hochstufige Instanzen stehen den Profis und den Ausrüstungsjägern zur Verfügung. Natürlich gibt es auch wieder neues kostspieliges Spielzeug für die Veteranen die eigentlich schon alles haben. Diverse neue Reit- und Flugtiere (sogar Zweisitzer), einen Chopper den Ingenieure zusammenschrauben können, selbst fliegende Teppiche wurden schon gesehen.
Patsch mich
In engem Zusammenhang mit Wrath of the Lich King ist der vorbereitende und klotzige Patch 3.0 zu sehen, der einige neue Spielinhalte bereits einige Tage vor AddOn-Start freischaltete:
Das Erfolgssystem: Mit einer Mischung aus Statistik und Protzgehabe sind einige hundert neu zu erreichende Spielziele geschaffen worden. Neben einigermaßen biederen Ehrentiteln, die man sich durch handwerkliche Fähigkeiten, fleissiges Leveln oder das lückenlose Erkunden der letzten Ecken aller Länder erwirbt, gibt es Massen an schrägen und kreuzalbernen Belobigungen. Sehr nützlich sind womöglich noch die zehn zu sammelnden Reittiere, die nichtsnutzige aber sauteure Designerhandtasche wohl eher nicht und das umarmen toter Gegner (Make Love not Warcraft) oder stockbetrunken einen 65 Meter tiefen Fall überleben bringt allesamt Erfolgspunkte und zeugt vom ungebrochen anarchistischen Blizzardhumor. Gleichzeitig wurde die Privatsphäre der Spieler zugunsten einer allumfassenden Transparenz eingestampft. Nun kann jeder jeden betrachten und bei Interesse die Statistiken des Gegenübers durchwühlen oder ein paar Tipps für die eigene Talentbaumskillung ergattern.
Inschriftenkunde: Ein neuer Beruf für des Lesens und Schreibens Kundige, der die Preise für Kräuter aller Art ins astronomische schnellen lies. Der Schriftgelehrte erstellt Glyphen mit Verstärkungen aller Art, die jeder Charakter in seine neue Glyphenfächer einpflegen kann. Weiterhin beherrscht er die Kunst der Zauberrollenherstellung (Ausdauer, Intelligenz etc. Buffs) und kann nützliche Urkunden erschaffen, die es dem Verzauberer ermöglichen seine Verzauberung aufs Papier zu speichern und damit an die Börse zu gehen.
Kurz erwähnen möchte ich noch die neuen platzsparenden Sammelbecken für die zahlreichen kleinen Haustiere, die einem im langen Warcraftleben so zugelaufen sind, die spielerleichternden Talentbäume für die Jägerpets und natürlich die Friseure, die für frischen Wind auf der Heldenrübe sorgen.
Kauf das!
Wer sich bis dato noch nicht für den Kauf des Lich Kings entschieden hat, sollte obiges als Appetithäppchen verstehen und den Gang zum Händler schleunigst nachholen, Spielspaß für Wochen und Monate ist garantiert.
Die Installation und Registrierung ist zwar eine etwas zeitaufwändige Angelegenheit, verlief aber absolut problemlos und glatt. Die nur in den ersten Tagen auftretenden Warteschlangen bei der Servereinwahl haben sich entringelt und in Luft aufgelöst.
Fazit: Das sehnlichst erwartete Wrath of the Lich King ist ein klarer Gewinn für die Warcraft Gemeinde. Es wurden zwar keine bahnbrechenden Neuerungen präsentiert und auch die Optik wurde nur milde angehübscht, die stilsichere und umfangreichere Erweiterung des Spielgebiets sowie die diversen kleinen Veränderungen, Spielerleichterungen und Erweiterungen bieten aber Beschäftigung für Monate.
Eine Frage stellt sich dennoch: Werden die zahlreichen Warcraftspieler eine ähnlich lange Wartezeit auf das nächste AddOn hinnehmen?
Wertung: 90 von 100 Punkten
(Michael Mombeck/GameCaptain.de)
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-BesprechungWer hat hier nen Schatten?
Mit Spannung erwartet, entpuppt sich die neue Heldenklasse der Todesritter als Totschläger übelster Sorte. Angetan mit fetter Plattenrüstung und bevorzugt bewaffnet mit schweren Zweihändern, verbreitet das dunkle Früchtchen bei seinem Erscheinen Pest und Cholera. Neben der blanken Klinge, die er mit diversen verstärkenden Runen seinem Spielstil anpassen kann, richtet er üblen Schaden mit schwächenden Krankheiten und Seuchen an. Drei Karrieren stehen wie üblich zur Verfügung und finden Ausdruck in den Blut-, Frost- oder Unheilig-Talentbäumen. Während der Blutkrieger immense Körperverletzungen verursacht und sich dabei auf Kosten seiner Opfer heilt, entwickelt sich der Frostkrieger zum ernstzunehmenden Tank. Die unheilige Variante hat Spaß an noch schlimmeren Krankheitsverläufen, besitzt brauchbare Flächenzauber und kann nicht nur, wie ihre bösen Brüder und Schwestern, zarte Ghule sondern auch gruselige Gargoyles beschwören.
Seine Energie bezieht der Todesritter aus der sog. Runenmacht, die sich wiederum aus der Anwendung mit Runen hinterlegter Moves oder Zauber generiert. Zu Beginn erscheint das System etwas nebulös (zum beigelegten Handbuch kann man nur dreimal Pfui! sagen) und letztlich erweist sich die Mechanik des Energieaufbaus und -auslösens am ehesten vergleichbar mit der Wut des Normalokriegers. Besonders effektvoll und Gewinner des 'Darth Vader Preises' ist der 'Todesgriff', der Gegner aus mehreren Metern Entfernung blitzschnell durch die Luft wirft und zum freudig wartenden Krieger heranzieht.
Dank Arthas Hilfe von den Toten auferstanden, präsentiert sich der neue Charakter optisch als düstere Variante der Warcraft Rassen und mit der entsprechenden Ausrüstung als äußerst cool designte Kampfsau. Gnädigerweise startet der neue Held bereits mit Level 55. Nur Neueinsteiger gucken in die Röhre, denn Voraussetzung für die Erschaffung eines Todesritters, ist ein 70er Charakter auf dem gleichen Server Pflicht. Die ersten Spielstunden verbringt der frischgebackene Streiter für den Lich König in einer dramaturgisch dichten Questreihe, die abwechslungsreiche und ungewöhnliche Aufgaben bereithält. Während der Schlacht um die Stadt Havenau, die sich in einem Gebiet östlich der östlichen (häh?) Pestländer befindet, dürfen wir wehrlose Bürger töten, auf dem Rücken eines Skelettdrachens reiten, uns als Busch verkleiden und werden versteckt in eine Lore hinter die feindlichen Linien gezogen. Das ist teilweise großes Kino und durch das neu eingesetzte Stilmittel des 'Phasings' (auf den Spieler zugeschnittene Spielerlebnisse) erleben wir manche Kampfabschnitte ganz individuell wie in einer Instanz. Während dieser Einführungsphase erhalten wir durch die Quests peu a peu unsere Talentpunkte, ein schönschwarzes Pferd und eine sehr edle und hochwertige Ausrüstung.
Nach der Kür folgt die Pflicht und als Level 58 Todesritter bewegt man sich schließlich in die Scherbenwelt um sich den Niederungen des Hochlevelns zu widmen. Meine ersten Erfahrungen hierzu: Nie war leveln einfacher. Der Todesritter mit Blutaroma schnetzelt sich dermaßen leicht und praktisch ohne Downtime durch die Gegnerhorden, dass man sich unwillkürlich in einen Leichtmodus versetzt fühlt. Das lässt sich zumindestens für die ersten drei Levelaufstiege vor Thrallmar sagen - mal sehen obs so weitergeht. Der Todesritter spielt sich locker vom Hocker, erscheint schon fast zu stark und man fragt sich unwillkürlich, welche Argumente es jetzt noch für die Wahl eines einfachen Kriegers geben sollte.
Landauf, landab
Wesentliches Kaufargument für das neues Warcraft- Addon ist natürlich die Erweiterung durch neue Gebiete und Spielinhalte auf dem Kontinent Nordend. Unwirtliche Landstriche und vornehmlich fröstelnd machende Ländereien erfüllen uns zwar nicht den Wunsch nach einer schönen idyllischen Welt (Nagrand! Schwärm...), sind aber großartig und stimmungsvoll in Szene gesetzt und befriedigen den Bewegungsdrang der WoW- Gemeinde. Zwei Startgebiete stehen für die Neuankömmlinge um Level 70 zur Auswahl, die Boreanische Tundra (karg mit einem Hauch Island) oder der ansehnlichere Heulende Fjord (Kanadalike mit fiesen Wikingern und spinnendurchsetzten Wäldern). Proppenvoll mit interessanten Quests, neuen Völkern und Fraktionen entdeckt man nach einer langen Durststrecke das Abenteuern in Warcraft wieder neu. Mag sein, dass mich der erste Eindruck täuscht aber so richtig stumpfsinnige Sammelquests sind mir noch nicht aufgefallen, dafür wieder einige sehr witzige und skurille aber auch blutrünstige Geschichten.
Zusammen mit dem begleitenden MegaPatch wurde auch die Optik etwas aufgehübscht, so dass es einfach Spaß macht, durch die kalten Lande zu reisen und sich an den neuen Ein- und Aussichten zu erfreuen. Natürlich ist die Grafik auch weiterhin nicht die detailreichste, dass stilsichere Landschaftsdesign, die vielen kleinen und großen Gimmicks, eine Armada neuer interessanter und origineller Monster, lassen das Manko aber schnell vergessen. Ganz sicher werde ich auf dem Weg in die 80er Rente einen Streifzug durch den Dschungel im Sholazarbecken einplanen, ist doch das Schlingendorntal eines meiner Lieblingsgebiete im Warcraft-Universum. So ein paar Level fehlen mir dazu noch, aber ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit der allgegenwärtigen Nesingwarys Expedition.
Das was Shattrath für die Scherbenwelt ist, ist Dalaran für Nordend, eine Sammelbecken für Horde und Allianz Spieler mit eigenem PvP-Underground, die aber erst Helden ab Level 74 offensteht. Auch das neue offene PvP-Gebiet in Tausendwinter, ein Warcraft-Novum allererster Kajüte, ist nix für kleine Lichter. Die dürfen von den Belagerungswaffen, Kampffahrzeugen und den Sturm auf Burg Tausendwinter nur träumen und sich nen Wolf leveln. Ganze acht neue hochstufige Instanzen stehen den Profis und den Ausrüstungsjägern zur Verfügung. Natürlich gibt es auch wieder neues kostspieliges Spielzeug für die Veteranen die eigentlich schon alles haben. Diverse neue Reit- und Flugtiere (sogar Zweisitzer), einen Chopper den Ingenieure zusammenschrauben können, selbst fliegende Teppiche wurden schon gesehen.
Patsch mich
In engem Zusammenhang mit Wrath of the Lich King ist der vorbereitende und klotzige Patch 3.0 zu sehen, der einige neue Spielinhalte bereits einige Tage vor AddOn-Start freischaltete:
Das Erfolgssystem: Mit einer Mischung aus Statistik und Protzgehabe sind einige hundert neu zu erreichende Spielziele geschaffen worden. Neben einigermaßen biederen Ehrentiteln, die man sich durch handwerkliche Fähigkeiten, fleissiges Leveln oder das lückenlose Erkunden der letzten Ecken aller Länder erwirbt, gibt es Massen an schrägen und kreuzalbernen Belobigungen. Sehr nützlich sind womöglich noch die zehn zu sammelnden Reittiere, die nichtsnutzige aber sauteure Designerhandtasche wohl eher nicht und das umarmen toter Gegner (Make Love not Warcraft) oder stockbetrunken einen 65 Meter tiefen Fall überleben bringt allesamt Erfolgspunkte und zeugt vom ungebrochen anarchistischen Blizzardhumor. Gleichzeitig wurde die Privatsphäre der Spieler zugunsten einer allumfassenden Transparenz eingestampft. Nun kann jeder jeden betrachten und bei Interesse die Statistiken des Gegenübers durchwühlen oder ein paar Tipps für die eigene Talentbaumskillung ergattern.
Inschriftenkunde: Ein neuer Beruf für des Lesens und Schreibens Kundige, der die Preise für Kräuter aller Art ins astronomische schnellen lies. Der Schriftgelehrte erstellt Glyphen mit Verstärkungen aller Art, die jeder Charakter in seine neue Glyphenfächer einpflegen kann. Weiterhin beherrscht er die Kunst der Zauberrollenherstellung (Ausdauer, Intelligenz etc. Buffs) und kann nützliche Urkunden erschaffen, die es dem Verzauberer ermöglichen seine Verzauberung aufs Papier zu speichern und damit an die Börse zu gehen.
Kurz erwähnen möchte ich noch die neuen platzsparenden Sammelbecken für die zahlreichen kleinen Haustiere, die einem im langen Warcraftleben so zugelaufen sind, die spielerleichternden Talentbäume für die Jägerpets und natürlich die Friseure, die für frischen Wind auf der Heldenrübe sorgen.
Kauf das!
Wer sich bis dato noch nicht für den Kauf des Lich Kings entschieden hat, sollte obiges als Appetithäppchen verstehen und den Gang zum Händler schleunigst nachholen, Spielspaß für Wochen und Monate ist garantiert.
Die Installation und Registrierung ist zwar eine etwas zeitaufwändige Angelegenheit, verlief aber absolut problemlos und glatt. Die nur in den ersten Tagen auftretenden Warteschlangen bei der Servereinwahl haben sich entringelt und in Luft aufgelöst.
Fazit: Das sehnlichst erwartete Wrath of the Lich King ist ein klarer Gewinn für die Warcraft Gemeinde. Es wurden zwar keine bahnbrechenden Neuerungen präsentiert und auch die Optik wurde nur milde angehübscht, die stilsichere und umfangreichere Erweiterung des Spielgebiets sowie die diversen kleinen Veränderungen, Spielerleichterungen und Erweiterungen bieten aber Beschäftigung für Monate.
Eine Frage stellt sich dennoch: Werden die zahlreichen Warcraftspieler eine ähnlich lange Wartezeit auf das nächste AddOn hinnehmen?
Wertung: 90 von 100 Punkten
(Michael Mombeck/GameCaptain.de)