Review-Fazit zu „Keine Ehre unter Dieben“, einem schadenfreudigen Zockerspiel.
Die allzu gierigen Spieler durchstreifen Nacht für Nacht die nobelsten Häuser in Paris, immer auf der Suche nach wertvoller Beute. Doch sie müssen sich dabei nicht nur vor der Polizei in Acht nehmen, sondern auch vor
ihren Mitstreitern, denn hier gönnt niemand jemanden auch nur die kleinste Münze^^.
Der aktive…mehrReview-Fazit zu „Keine Ehre unter Dieben“, einem schadenfreudigen Zockerspiel.
Die allzu gierigen Spieler durchstreifen Nacht für Nacht die nobelsten Häuser in Paris, immer auf der Suche nach wertvoller Beute. Doch sie müssen sich dabei nicht nur vor der Polizei in Acht nehmen, sondern auch vor ihren Mitstreitern, denn hier gönnt niemand jemanden auch nur die kleinste Münze^^.
Der aktive Spieler zieht eine Karte vom Nachziehstapel und legt sie auf das erste von sieben Feldern (von links aus). Dann entscheidet er sich, ob er eine weitere Karte zieht und auf das nächste Feld legt usw. Aufhören sollte man, wenn es einem zu heiss wird, denn auf einigen Karten ist ein Symbol der Polizei und dann wird der Polizeimarker, von rechts aus, auf den Feldern vorgerückt. Erreicht dieser dabei eine ausgelegte Karte, hat er den Anführer (der aktive Spieler) der Diebesbande erwischt. Dessen Zug ist damit zu Ende und er geht leer aus, die Mitspieler indessen teilen sich die Beute – kartenweise. Der Polizeimarker kommt wieder zurück auf seine Lauerposition rechts des Kartentableaus und der nächste Spieler startet seinen Versuch.
Die ersten drei Felder gestatten es bei einem erfolgreichen Beutezug, d.h. der aktive Spieler hört auf, ohne dass die Polizei ihn erwischt hat, eine der ausliegenden Karten als Beute zu sich zu nehmen. Dann folgen die Mitspieler und nehmen je eine Karte, ist dann noch etwas übrig, nimmt sich der aktive Spieler erneut eine Karte. Das vierte und fünfte Feld erlaubt das Nehmen von zwei Karten und das sechste Feld gar von vier Karten. Es kann sich für den aktiven Spieler also lohnen, das Risiko einzugehen und immer weiter Karten zu ziehen. Beendet der aktive Spieler seinen Zug erfolgreich und jeder hat seinen Beuteanteil erhalten, folgt der nächste Spieler.
Im Falle eines genialen Coups – die zuletzt gezogene Karte wird direkt vor den Polizeimarker gelegt – wird der Zug automatisch beendet und der aktive Spieler kann sich so viele Karten nehmen, wie er möchte – es wurde quasi vor den Augen der Polizei ein erfolgreicher Raub vollzogen.
Die verschiedenen Karten zeigen unterschiedliche Wertgegenstände. Diese sind per Beschreibung, Illustration und Farbhintergrund (lila, blau, rot, grün, gelb) schön zu unterscheiden und werden im eigenen Spielbereich offen gesammelt und sortiert. Neben dem möglichen Polizeisymbol können auf diesen auch „Feder“-Symbole abgebildet sein, die für die Endwertung eine besondere Mehrheitenbelohnung bringen. Ferner gibt es auch ab und an zusätzliche Siegpunkte auf ihnen sowie einen Bonus Karten nachziehen zu dürfen.
Vorsicht vor den Alarmglocken auf manchen Karten. Wenn man hiervon, in einer Kartensorte, drei Stück sammeln musste, muss man alle Karten dieser Art abgeben. Jedem Spieler wurde auch eine Charakterkarte zu Beginn des Spiels zugeteilt, diese kann als „Joker“ dienen.
Sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist, wird die Runde noch zu Ende gespielt und es folgt die Punkte-Endabrechnung. Es wird nun festgestellt, wer in den Beutestücken (am einfachsten nach Farbe) die jeweils meisten hat. Derjenige bekommt den passenden höchsten Punktemarker – es gibt keinen 2. Platz! Gibt es einen Gleichstand, bekommen die beteiligten Spieler den zweithöchsten Punktemarker und niemand den Höchsten. Sonderpunkte gibt es noch für die Mehrheit an gesammelten „Federn“ (auf allen gesammelten Karten) plus möglichen Punkten von den Karten selbst. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Das Spiel weiß zunächst schon einmal rein optisch zu beeindrucken. Die Spielkomponenten sind allesamt hübsch anzuschauen und sehr wertig. Der Zugang, dank simpler Anleitung, ist für jedermann schnell erlernt und der Spielverlauf fortan einfach und zügig. Es ist natürlich ein reines Glücksspiel und jeder muss für sich entscheiden, wie viel Risiko er eingehen möchte. Aber das macht auch den Reiz des Spiels aus. Zudem lockern die verschiedenen Effekte die Aktionsrunden auf. Ein bloßes „vor sich hin sammeln“ könnte man dabei annehmen, da die Interaktion eher gegen Null tendiert. Aber um die jeweiligen Mehrheiten zu ergattern, muss schon genauer geschaut und überlegt werden, wenn es um das Einsammeln der Beute geht. Da kann man auch schon mal Karten so wählen, dass nur noch „Alarmglocken“ übrigbleiben, die die nachfolgenden Spieler dann nehmen müssen und dadurch Teile ihrer Sammlung verlieren – die Sammlungen sind ja für jeden sichtbar.
Ein sehr kurzweiliges Sammelspiel, das sich auch gleich für mehrere Partien am Stück anbietet, auch da die Spielzeit angenehm kurz ist. Rundum ein lohnendes, kleines Spiel für immer mal wieder zwischendurch!