Feuerwerk in Reihen
Klein und vielleicht sogar ein wenig unscheinbar kommt „Hanabi“ (Japanisch: Feuerwerk) daher. Illustrationen einiger Feuerwerksblüten am Nachthimmel über geschwungenen Hausdächern. Auch die Spielkarten zeigen solche Licht- und Farbenblüten mit Zahlen von 1-5 in den Ecken
versehen.
Das Ziel des Spiels ist es, mit Konzentration, Kommunikation und Kooperation gemeinsam (!)…mehrFeuerwerk in Reihen
Klein und vielleicht sogar ein wenig unscheinbar kommt „Hanabi“ (Japanisch: Feuerwerk) daher. Illustrationen einiger Feuerwerksblüten am Nachthimmel über geschwungenen Hausdächern. Auch die Spielkarten zeigen solche Licht- und Farbenblüten mit Zahlen von 1-5 in den Ecken versehen.
Das Ziel des Spiels ist es, mit Konzentration, Kommunikation und Kooperation gemeinsam (!) Farbreihen mit aufsteigender Zahlenfolge Lückenlos auszulegen. Der Pfiff an dem kleinen Miteinanderfeuerwerk ist aber, dass die Spielenden ihre Handkarten verkehrt herum halten, so dass jede und jeder nur die Rückseite seiner Kartenhand, alle anderen aber die Kartenwerte und –farben sehen kann. Nach und nach legt man nun eine Karte an eine der langsam entstehenden Reihen an oder wirft sie offen auf den Ablagestapel, um vom Nachziehstapel umgehend eine neue Karte verdeckt aufzunehmen.
Reines Glücksspiel also? Keineswegs, denn die Kooperation beginnt, sobald jemand an die Reihe kommt. Neben der Möglichkeit, eine Karte abzuwerfen, kann man auch jemand einen Tipp hinsichtlich der Farbe dessen Karten („Du hast zwei blaue Karten, eine ganz rechts und dann noch die zweite Karte von links“) oder auf die Zahlenwerte („Deine ganz linke Karte ist eine 4“) eben. So erfährt man doch, welche Karten man zur Verfügung hat und in Kombination mit der eigenen Wahrnehmung der Karten der Mitspielenden ergibt sich das eigene Ausspielen.
Hinweise kosten jedoch Hinweisplättchen, die schnell zu Neige gehen können und schließlich gar die Spieler zu Verlierern machen, wenn keines mehr umgedreht werden kann. Nicht passende Karten bringen Blitz und Donner in die Feuerwerksszenerie und wenn das dritte Gewitter-Plättchen umgedreht wurde, haben alle das Spiel verloren.
Bei einer Ablage einer Karte auf dem Ablagestapel hingegen wird eines der Hinweis-Plättchen wieder aktiviert. Das sollte jedoch mit Bedacht geschehen, da die Häufigkeit der Karten im Spiel unterschiedlich ist und schnell mal eine für einen hohen Spielsieg (Punktwerte am Ende für die Reihen) erforderliche Karte verloren ist.
Selten wurde das Prinzip der Offenen Karten mit dem bei Spielen verwandt, beispielsweise bei „Paradox“ oder „Halunken und Spelunken“ vom verstorbenen Spieleautor Alex Randolph. Doch das wohl bedachte Zusammenspiel von Kenntnis, Überlegung und Entscheidung lassen doch eine gewisse Angespanntheit, Spielreiz und durchaus auch witzige Kommunikation entstehen. Wie weit die Tipps gehen oder ob man auch über einen zu eindeutigen Informationshinweis auch lachen kann, regelt sich in jeder Spielgruppe von selbst. So wird es zu einem doch fröhlichen Miteinander in diesem flotten ungewöhnlichen Merk- und Logikspiel, das mit dem „Spiel des Jahres“-Preis als intelligentes und originelles Spiel ausgezeichnet wurde.
(c) 7/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Freier Journalist, Fürth/Bay.