„Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!“
„Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre.“
Als „Historienspiel“ benannt leistet „Mysterien der Templer“ beste Dienste. Mir erschien es, als ob es den Machern die oberste Priorität war die Geschichte der Templer in
ein Spiel zu packen, dabei auf möglichst viele Aspekte ihrer Zeit und ihres Wirkens einzugehen. Der…mehr„Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!“
„Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre.“
Als „Historienspiel“ benannt leistet „Mysterien der Templer“ beste Dienste. Mir erschien es, als ob es den Machern die oberste Priorität war die Geschichte der Templer in ein Spiel zu packen, dabei auf möglichst viele Aspekte ihrer Zeit und ihres Wirkens einzugehen. Der historische Anhang und Wichtigkeit der Reliquien sowie der Missionen beweisen das. Zusammen mit dem großartigen Spielmaterial könnte es der Ansatz für ein tolles Spiel sein. Jedoch wurde meines Erachtens weniger auf die Spielbarkeit geachtet. Ein Spielfluss kommt beim ersten und auch beim zweiten Spiel nicht zustande. Unter Zuhilfenahme von Hausregeln wird das Spiel flüssiger. Ein richtiger Spielfluss kann jedoch erst erreicht werden, wenn die Regeln überarbeitet werden. Im Internet findet man derzeit auf Deutsch leider dazu nichts. Hierzu eine deutliche Bitte an den Verlag, daran zu arbeiten.
Über Spiellänge lässt sich wegen der Regellektüre und den Diskussionen keine treffende Aussage machen. Sowohl mit zwei, als auch mit vier Spielern lagen die Spielzeiten jenseits der 3 und 4 Stunden. Hier ist zu sagen, dass mehr Spieler die Missionen bis zu einem gewissen Grad vereinfachen. Zu zweit muss entweder gezielt zusammen gearbeitet werden bei den Missionen, oder der andere Spieler muss betrogen bzw. mittels Pokerface getäuscht werden. Funktioniert natürlich auch nicht immer. Ansonsten spielen die Spieler eher nebeneinander her. Man kommt sich kaum in die Quere, außer dass man mal vorher in einer Stadt war und die lohnende Reliquie an sich nahm. Ansonsten gibt es wenig Interaktion mit den anderen Spielern. Hier ist die Frage, ob ein grundsätzlich kooperatives Spielsystem dem Spiel nicht gut getan hätte. Zumal alle Templer verfolgt wurden. Da wäre es meiner Ansicht nach sinnvoll, dass die Spieler auch zusammen arbeiten.
Ein Mitspieler sagte am Ende eines Spielabends sehr treffend zu mir: „Der Name ist echt Programm. Die Mysterien der Templer liegen in den Regeln!“ Dem kann ich mich nur anschließen. Sollte eine Regelerweiterung bzw. eine umfassende Errata nachträglich erscheinen, kann ich das Spiel an historisch interessierte Personen dringend empfehlen, die gerne Ressourcen organisieren und keine Scheu haben eine Mangelverwaltung zu betreiben. Ist ja auch mal ganz nett zu überlegen: Was kann ich retten? Mir muss allerdings vorher schon klar sein: Ich werde nicht alles retten können. Das lehrt Prioritäten zu setzen.
Ohne die dringend notwendige Errata weiß ich selbst noch nicht, ob „Mysterien der Templer“ nochmal auf dem Spielabendprogramm stehen wird.