Mein kleiner Hofladen
Von dem putzigen Cover sollte man sich nicht täuschen lassen. Auch wenn es wie das Titelbild einer simplen Casual-Game-App wirkt, richtet sich „My Farm Shop“ gleichermaßen an Erwachsene und Kinder ab ca. 8 bis 10 Jahren (je nach Spiele-Erfahrung). Der Einstieg ist dank einer
übersichtlichen Anleitung und wegen der einfachen, wenigen Regeln sehr leicht.
Jeder Spieler hat…mehrMein kleiner Hofladen
Von dem putzigen Cover sollte man sich nicht täuschen lassen. Auch wenn es wie das Titelbild einer simplen Casual-Game-App wirkt, richtet sich „My Farm Shop“ gleichermaßen an Erwachsene und Kinder ab ca. 8 bis 10 Jahren (je nach Spiele-Erfahrung). Der Einstieg ist dank einer übersichtlichen Anleitung und wegen der einfachen, wenigen Regeln sehr leicht.
Jeder Spieler hat ein eigenes Tableau mit Feldern für die Augenzahlen 2 bis 12. Jedes Feld wiederum hat schon zu Spielbeginn eine bestimmte Grundfunktion. Auf ihnen produziert man entweder Waren (Honig, Ei, Wolle, Milch) oder man bekommt Geld für deren Verkauf. Über einen gemeinsamen Markt in der Mitte (mit Auslagen für die Augenzahlen 1 bis 6) kann man seine eigenen Funktionsfelder mit der Zeit immer weiter verbessern. Ziel ist es, mit Produktion und Verkauf der Waren möglichst viel Geld zu erwirtschaften. Wer am Ende die meiste Kohle hat, ist der Sieger.
Der Clou des Spiels ist der Würfelmechanismus. Man würfelt immer mit 3 Würfeln. Mit 1 der Würfel darf man sich ein Kartenupgrade aus dem Markt (vom Feld mit der entsprechenden Nummer) holen und die Karte dann auf ein beliebiges Feld des eigenen Bauernhofs legen. Die Summe der anderen 2 Würfel gilt jetzt – und deswegen entstehen erfreulicherweise kaum Pausen – für ALLE Spieler. Jetzt kann jeder Spieler die betreffende Feldfunktion seines Bauernhofs ausführen (aktivieren).
Ferner gibt es 2 weitere interessante Möglichkeiten: Mit Sonnenblumen lassen sich die Wirkungen mancher Felder noch verstärken, man erhält dann einen Bonus. Und sog. Kräuterbeutel sind dazu gedacht, das Würfelergebnis nach oben oder unten zu korrigieren. Durch diesen Kniff ist der Glücksanteil bei My Farm Shop letztlich relativ gering. Viel wichtiger ist es, beim Aufbau seines eigenen Tableaus darauf zu achten, eine gute Balance zwischen Produktion und Verkauf zu erreichen. Konzentriere ich mich zu sehr nur auf einen der beiden Bereiche, wird mein Hofladen auf Dauer nicht rund laufen. Ich muss bei meinem Bauernhof auch immer wieder nachsteuern. Wird z.B. das Lager zu voll, muss ich mich auf bessere bzw. mehr Verkaufskarten fokussieren.
Das Schöne an dem Spiel ist, dass man sich zwar ständig neu entscheiden, über der Entscheidung aber nicht ewig grübeln muss. Irgendwas geht immer. Oft helfen einem mehrere der ausliegenden Karten gleich gut weiter. Gerade Kinder können auf diese Wiese problemlos mitspielen und laufen nicht Gefahr, nach ein oder zwei nicht so optimalen Zügen gleich hoffnungslos ins Hintertreffen zu geraten.
Im Spiel enthalten sind noch die 3 Mini-Erweiterungsmodule „Starthilfe“, „Bauer“ und „Ziele“. Hiervon gefällt uns die Starthilfe am besten, da sie durch unterschiedliche Ausgangsbedingungen der Spieler für Abwechslung sorgt, ohne die sonstigen Regeln zu verändern oder das Spiel unnötig zu verkomplizieren.
„My Farm Shop“ erinnert vom Spielprinzip her an das bekannte Machi Koro, ist aber wegen der freien Auswahl der Würfel und der Möglichkeit zur nachträglichen Beeinflussung des Würfelergebnisses mittels der Kräuterbeutel deutlich weniger glückslastig.
Fazit: Ein wirklich schönes „rundes“ Familienspiel! Wenige Regeln, sehr einfacher Einstieg, dennoch im Spiel mit vielen Möglichkeiten und einer gewissen taktischen Tiefe.