Gedankenspaß über und unter der Gürtellinie
Kreative und interaktive Spiele für größere Spielerunden gefallen mir normalerweise. So entsteht oft eine fröhliche und ausgelassene Stimmung. Bei „BAM“ bleibt einem die Fröhlichkeit schnell mal im … stecken …
Genau! Darum geht es häufig in dem an sich
lustigen Frage-Antwort-Spiel für über Sechzehnjährige. Zweideutigkeiten, die den Spielenden…mehrGedankenspaß über und unter der Gürtellinie
Kreative und interaktive Spiele für größere Spielerunden gefallen mir normalerweise. So entsteht oft eine fröhliche und ausgelassene Stimmung. Bei „BAM“ bleibt einem die Fröhlichkeit schnell mal im … stecken …
Genau! Darum geht es häufig in dem an sich lustigen Frage-Antwort-Spiel für über Sechzehnjährige. Zweideutigkeiten, die den Spielenden aufgrund der bedruckten Begriffskarten mehr oder weniger aufgenötigt werden, sollen den Spielspaß bringen.
Je nach Niveau der Spielgruppe, tun sie das auch. Wer die in den letzten Jahren gewohnt guten Strategiespiele des Verlags liebt (u. a. das Kennerspiel des Jahres „Village“ o. ä.) wird sich aber eher etwas irritiert bis angewidert abwenden, zu sehr bewegen sich die zustande kommenden Satz- und Begriffskombinationen und die sich daraus ergebenden Gedanken im sexualisierten und derbsprachlichen Spektrum unserer Ausdrucksmöglichkeiten. BAM! spielt mit dem Slogan „Das unanständig gute Wortspiel“, wobei „unanständig“ deutlich mehr als „gut“ zutrifft.
Das Spielprinzip ist dem uralten Frage- und Antwortspiel für Kinder entlehnt, bei welchem jemand eine Frage oder einen Satzanfang vorliest und jemand anderes dann– möglichst witzig eine passende Antwortkarte verwenden soll, zum Beispiel: „Kann man BAM! in einer normalen Spielrunde spielen?“ Antwort: „Ja, wenn das Licht aus und das Klo schalldicht ist!“ Ein „BAM!-Master“ entscheidet sozusagen als Single-Jury über die Siegerkombination.
Eine Empfehlung für das Spiel zu geben, ist schwierig. Die Spielidee ist durchaus Spaß anregend, viele Begriffskombinationen sorgen in der Regel für Gelächter, in nicht gerade wenigen Fällen allerdings auch für peinliche oder unangenehme Empfindungen, wenn man sich mancher kruden oder zu obszönen Begrifflichkeiten und der sich daraus in der Vorstellung entwickelnden Bilder nicht mehr entziehen kann. Weniger empfindliche Spielerinnen und Spieler erhalten mit BAM! ein Spiel mit einem gewissen „Gröl“-Potential. Insofern sollte mit Bedacht und die (Spiel-)Zielgruppe vor Augen das Spiel auf den Tisch kommen, denn schnell kann eine gute Stimmung ins Gegenteil kippen. 3 von 5 Sternen.
(c) 9/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.