Wieder mal ein unterhaltsamer und vollkommen überzeugender Band aus einer tollen Reihe!
Zum Thema Spielcomic:
Mit den „Sherlock Holmes“-Spiele-Comics ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den
1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons &…mehrWieder mal ein unterhaltsamer und vollkommen überzeugender Band aus einer tollen Reihe!
Zum Thema Spielcomic:
Mit den „Sherlock Holmes“-Spiele-Comics ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den 1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 135, gehst Du rechts herum lies 62“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spiele-Comic durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird und selbst zum aktiven Held der Geschichte wird.
Zum Inhalt:
Im mittlerweile fünften Band dieser tollen Reihe ist Sherlock ausnahmsweise mal nicht mit dem guten Watson unterwegs (der hat ganz eigene Probleme!), sondern mit seinem sehr – nun ja – eigenwilligen Bruder Mycroft. Es gilt, drei internationale Fälle aufzuklären, in Indien, an der Côte d'Azur und auf einem Kreuzfahrtschiff. Für Abwechslung ist also gesorgt - und für Spannung sowieso!
Meine Meinung:
Wie schon die ebenfalls sehr empfehlenswerten Vorgänger (keine Vorkenntnis notwendig!) kommt auch dieser Band ohne eine große Anleitung oder gar ein überbordendes Regelsystem daher, so dass auch „Spielbuch-Neulinge“ kein Problem damit haben dürften, sofort ins Spielgeschehen einzusteigen. Vorangestellt ist „nur“ ein doppelseitiger Ermittlungsbogen, auf dem man sich bei Bedarf bestimmte Notizen machen kann (und sollte!), z.B. zu Fundstücken, den Verdächtigen sowie den entdeckten Portraits der Königin. Diesen Bogen kann man sich übrigens auch von der Homepage des Verlags herunterladen, wenn man nicht ins Buch schreiben möchte! (Ein toller Service, Danke, liebes Pegasus-Team!)
Die drei präsentierten Fälle sind an sich erneut sehr unterhaltsam und wie immer ordentlich knifflig. Zunächst gilt es, eine Liste aller Verdächtigen anzufertigen um sich dann am Ende auf einen Täter pro Fall festzulegen. Wichtig ist es, alle Räume aufzusuchen und Personen zu befragen – aber Vorsicht: Man muss schon genau aufpassen, um den Befragten nicht auf den Schlips zu treten, denn sonst verweigern sie jegliche weitere Auskunft! Neu ist in diesem Band die Rolle des Mycroft, der in seiner ihm ureigensten Art bei Bedarf etwas „Druck“ auf die Befragten ausüben kann, wenn diese nicht auskunftswillig sind.
Über das gesamte Buch hinweg sollte man stets ganz besonders gut hinzuschauen, denn in vielen Bildern verbergen sich Hinweise und Zahlen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort zu erkennen sind, die aber durchaus entscheidend sein können für den erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen. Hier wird das Medium Comic perfekt ausgenutzt! Hinzu kommen ein paar Rätsel und Denksportaufgaben (z.B. um noch mehr Portraits zu finden). Dies alles macht das Buch extrem abwechslungsreich, stellenweise durchaus herausfordernd und sehr, sehr unterhaltsam! Schön finde ich es, dass man das Buch auch bis zum Ende durchspielen kann, ohne den richtigen Täter zu überführen. Am Ende erklärt Sherlock einfach alles – und zwar sehr gut nachvollziehbar Schritt für Schritt. Spiel- und Lesespaß ist hier also garantiert!
In diesem Band hat sich darüber hinaus noch ein ganz besonderes Easter-Egg versteckt, denn eines der Opfer hat frappierende Ähnlichkeit mit der reichsten Ente der Welt… ;-)
FAZIT:
Ich bin ein absoluter Fan dieser Reihe – und der neuste Band steht seinen Vorgängern in nichts nach!