Autor im Porträt
Andrea M. Schenkel
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Der Erdspiegel
Gebundenes Buch
Gemeinhin glauben die Leute, was der Bichel sagt. Er redet wie ein gelehrter Mann, wie ein Pfarrer oder ein studierter Doktor, und ist doch nur ein einfacher Viehhändler. Aber der Bichel kann erzählen. Diese Gabe ist nicht jedem gegeben. Der Bichel versteht es, die Leute in seinen Bann zu ziehen. Einen magischen Spiegel soll der Bichel besitzen, so hört man. Darin könne man geliebte Menschen sehen. Und der Spiegel verfüge über prophetische Kräfte, sage einem die Zukunft voraus. Nur über den Erdspiegel sprechen dürfe man nicht. Schlechte Gedanken reichten, um ihn zu zerstören. Und noch viel Schlimmeres könnten Zweifel und Unglauben anrichten! Seine Kritiker schimpfen den Bichel einen Menschenfänger, doch die meisten glauben ihm, wollen ihm glauben, dass sie ein besseres, ein leichteres Leben verdient haben. Die meisten - das sind junge Mädchen, hübsche und fleißige Töchter armer Tagelöhner. Sie mögen naiv und leichtgläubig sein, aber sie haben Träume. Bis eine nach der anderen plötzlich verschwindet ...…mehr
22,00 €
Kalteis (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Als die junge Kathie sich aufmacht in die große Stadt, ist sie voller Zuversicht, ihr Glück zu machen: München ist in den ausklingenden 30er Jahren ein verheißungsvoller Traum und die große Chance, dem eintönigen und wenig aussichtsreichen Provinzleben zu entrinnen. Kathie weiß nicht, dass in jüngerer Zeit schon einige junge Frauen ihres Typs - dunkelhaarig, hübsch und kräftig - in und um München vermisst gemeldet wurden.…mehr
9,99 €
© Classic Foto Regensburg
Andrea M. Schenkel
Dass Andrea Maria Schenkel, die als Jugendliche eine Rechtschreibschwäche hatte und eine Lehre bei der Post machte, einmal eine international gefeierte Autorin würde, hätte sie sich selbst nicht träumen lassen. Ihr Ruhm kam buchstäblich aus dem Nichts. Lange hatte die Mutter von drei Kindern, die Ehe- und Hausfrau aus der bayerischen Provinz einen Verlag für ihren ersten Roman gesucht. Dass sich dieser über eine Million Mal verkaufen würde, damit war nicht zu rechnen. Aber mit "Tannöd" gelang ihr dieses Meisterstück. Die Geschichte um einen realen Kriminalfall wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi-Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine ausgezeichnet und 2008 sogar mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman. Andrea Maria Schenkel, die mit ihrer Familie in einem Dorf bei Regensburg lebt, schrieb meist abends an ihrem Debüt. Mit dem ebenfalls preisgekrönten "Kalteis" hat sie bewiesen, dass der Erfolg von "Tannöd" kein Zufallstreffer war.Das meint die buecher.de-Redaktion:Andrea Maria Schenkel fasziniert durch ihren unkonventionellen Erzählstil und versteht es auf beeindruckende, manchmal verstörende Weise, eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen.
Medien
Kundenbewertungen
Der Erdspiegel
Bewertung von literaturwohnung am 25.02.2024
„Alles war still, selbst ihr Herz hatte aufgehört, wie wild zu schlagen.“ (S.14)
In der Geschichte geht es um den Serienmörder Andreas Bichel aus einem kleinen Ort bei Regensburg. Sie beruht auf einer wahren Begebenheit. Was die Story für mich absolut interessant gemacht hat. Ich liebe es, wenn Krimis und Thriller auf wahren Begebenheiten geschrieben werden.
Auf den 187 Seiten wird in verschiedenen Perspektiven die Geschichte erzählt. Man bekommt einen Einblick in jede Figur, ihre Gedanken, ihre Intention, sich zu dem Bichel zu begeben, um in seinen Erdspiegel zu schauen. Die Gründe, es zu tun, sind vielfältig. Auch Bichel selbst erzählt, zum Ende hin wird sogar aufgelöst, wie er zu einer der Figuren stand und für kurze Zeit könnte man Mitleid empfinden - doch flammt nur kurz auf, er ist immerhin ein Serienmörder.
Alles in allem ein kurzweiliger Krimi, der es definitiv in sich hat.
Kalteis
Bewertung von sommerlese am 14.11.2015
Das Buch befasst sich mit wahren Fällen, die sich in den 30 er Jahren in München ereignet haben. Ein perverser Triebtäter ermordet mehrere junge Frauen und wird dafür hingerichtet.
Der Aufbau des Romans entsteht durch sich abwechselnde Kapitel über verschiedene Frauen, verschiedenen Teilen der Vernehmung des Täters Kalteis, Beschreibungen seiner Frau Walburga und mehreren Teilen über das Mädchen Kathie. Das ist erst ein wenig verwirrend, später jedoch erklärt jedes Kapitel die furchtbare Person Kalteis ein wenig mehr.
Gesprochen wird in einer einfachen knappen Sprache mit eigentümlichem Satzbau, ein wenig Bayrisch wirkend. Diese Sprachwahl macht die Charaktere sehr authentisch, aber auch alle sehr ähnlich und daher auch austauschbar.
Der Mörder ist von Anfang an bekannt, aber trotzdem liest man dieses Buch in einer unheimlichen Spannung.
Kathie, das naive aber nicht unschuldige Mädchen vom Lande, ist die einzige Frau, deren Geschichte den Leser durch das ganze Buch hindurch begleitet.
Schenkel widmete allen anderen "Opfern" immer nur kurze Kapitel, die mit ihrer Ermordung endeten.
"Wie viele denn noch?" So fragte ich mich während des Lesens. Und genau das macht den grausam fesselnden Reiz dieses Romans aus. Man wird fast gezwungen, zu Ende zu lesen, um
diesen Morden ein Ende zu bereiten.
Ein absolut fesselnder Psychothriller, mit Gruseleffekt und intelligent gelöstem Aufbau der Spannung und Handlung.