Autor im Porträt
Andreas H. Schmachtl
zur AutorenweltToptitel von Andreas H. Schmachtl
Snöfrid aus dem Wiesental. Weihnachtszauber im Nordland. 24 Adventskalender-Geschichten
Im tief verschneiten Wiesental freuen sich alle auf die Weihnachtszeit. Snöfrid kann auf diesen Trubel gerne verzichten. Da macht er es sich lieber mit einem Schüsselchen Haferbrei vor dem Ofen gemütlich ... Wäre da nicht ein geheimnisvoller Mauswichtel, der Snöfrid um Hilfe für einen Freund bittet. Gemeinsam mit dem kleinen Kauz Björn begibt der Nordland-Retter sich auf eine wundersame Reise, an deren Ende auf Snöfrid eine große Weihnachtsüberraschung wartet!
24 mal Vorlesen bis Weihnachten mit dem Snöfrid Adventskalender
Mit edler Folienprägung auf dem Cover
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Eine Flussfahrt und andere spritzige Geschichten / Hörnchen & Bär Bd.3
In Hörnchens Baum beginnt ein guter Tag selbstverständlich mit Toast, Tee und Händel. Danach stapft Hörnchen mit seinem besten Kumpel Bär zum Waldsee. Sie steigen in ihr Ruderboot, paddeln zur Seemitte und angeln ... Außer es kommt ein Abenteuer dazwischen! Dann lädt Hörnchen zur Hängematten-Party, geht auf Streife oder schreibt fast ein Buch. Logisch, dass Bär dabei nicht fehlen darf. Gemeinsam entdecken die Freunde sogar das ferne Meer - aber am schönsten ist es doch zu Hause im besten aller Wälder.
28 abgeschlossene Vorlesegeschichten für Groß und Klein - mit liebevoll gestalteten Bildern auf jeder Seite.
Band 1: Haufenweise echt waldige Abenteuer - ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass 2022
Band 2: Ziemlich quirlige Wald-Neuigkeiten
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Andreas H. Schmachtl
Andreas H. Schmachtl, geboren 1971, studierte Kunst, Germanistik und Anglistik in Oldenburg. Einen Großteil seiner Zeit verbringt er in England, wo die Ideen zu seinen Büchern entstehen. Nicht zufällig geht es darin hauptsächlich um Igel, Mäuse und andere kleine Wesen, deren Schutz und Erhalt ihm besonders am Herzen liegen.Andreas H. Schmachtl: Tilda Apfelkern - Das Zauberpicknick im verwunschenen Garten
Die erste Zeitreise von Tilda Apfelkern! Eines Morgens trifft die Kirchenmaus Tilda ihren Nachbarn, den Igel Rupert, der von seiner Forschung zur Geschichte des kleinen Dorfes berichtet. Ihr Vorfahr Anselmus Apfelkern soll im Mittelalter ein rüpelhafter Ritter gewesen sein. Das will Tilda nicht glauben. Also sucht sie zusammen mit ihrer Freundin Molly und dem kleinen Schnecki nach der wahren Geschichte. Als sie in die Burgruine gelangen, wird aus ihrem Picknick ein echtes Abenteuer.
Was?
Die unerschrockene Tilda glaubt an das Gute in jedem Tier und verliert nie die Zuversicht. Das macht nicht nur ihre tollen Freundschaften am Heckenrosenweg aus. Bei ihrem Ausflug ins Mittelalter kann sie damit sogar ein Liebespaar vereinen und ihre Familienchronik retten. Die Geschichte erzählt auch davon, wie ein cleveres Köpfchen selbst die stärksten Ritter besiegt.
Wie?
Das Bilderbuch teilt sich in zwölf kurze Kapitel, die jeweils ein ganzseitiges Bild voller Details sowie eine Textseite mit zusätzlichen Farbillustrationen umfassen. Schon…mehr
Die erste Zeitreise von Tilda Apfelkern! Eines Morgens trifft die Kirchenmaus Tilda ihren Nachbarn, den Igel Rupert, der von seiner Forschung zur Geschichte des kleinen Dorfes berichtet. Ihr Vorfahr Anselmus Apfelkern soll im Mittelalter ein rüpelhafter Ritter gewesen sein. Das will Tilda nicht glauben. Also sucht sie zusammen mit ihrer Freundin Molly und dem kleinen Schnecki nach der wahren Geschichte. Als sie in die Burgruine gelangen, wird aus ihrem Picknick ein echtes Abenteuer.
Was?
Die unerschrockene Tilda glaubt an das Gute in jedem Tier und verliert nie die Zuversicht. Das macht nicht nur ihre tollen Freundschaften am Heckenrosenweg aus. Bei ihrem Ausflug ins Mittelalter kann sie damit sogar ein Liebespaar vereinen und ihre Familienchronik retten. Die Geschichte erzählt auch davon, wie ein cleveres Köpfchen selbst die stärksten Ritter besiegt.
Wie?
Das Bilderbuch teilt sich in zwölf kurze Kapitel, die jeweils ein ganzseitiges Bild voller Details sowie eine Textseite mit zusätzlichen Farbillustrationen umfassen. Schon der Einband mit edlem Stoffrücken und einer Spotlackierung zeigt den Ideenreichtum und die liebevolle Gestaltung.
Für wen?
Das Vorlesebuch wird für Kinder ab drei Jahren empfohlen. Fans von Tiergeschichten, Märchen und Rittererzählungen kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten.
Von wem?
Der Kinderbuchautor Andreas H. Schmachtl, Jahrgang 1971, illustriert seine Bücher selbst. Im Arena Verlag sind seit 2007 schon viele Geschichten rund um Tilda Apfelkern, Snöfrid aus dem Wiesental, Hieronymus Frosch und andere Tierwesen erschienen. Im Interview mit bücher.de gibt Schmachtl, der Kunst, Germanistik und Anglistik studiert hat, Einblicke in seine Arbeitsweise, sein Interesse am Mittelalter und seine grenzenlose Tierliebe.
Und weiter?
Tilda Apfelkerns Geschichten sind in vielen Formaten und Varianten erhältlich - vom Pappbilderbuch über das Erstlesebuch bis hin zum schmuckvollen Geschenkbuch. Mit Extras wie dem Familienplaner oder einem Tilda-Stempel lässt sich zudem der Alltag im Stil des Heckenrosenwegs verzaubern. Daran, dass es bald wieder mehr von Tilda geben wird, lässt Andreas Schmachtl im Interview keine Zweifel.
Interview mit Andreas H. Schmachtl zu "Tilda Apfelkern - Das Zauberpicknick im verwunschenen Garten"
Interview mit Andreas H. Schmachtl zu "Tilda Apfelkern - Das Zauberpicknick im verwunschenen Garten"
Für alle, die Tilda Apfelkern bisher noch nicht kennen: Was zeichnet die kleine Kirchenmaus aus?
Andreas H. Schmachtl: Tilda Apfelkern ist fester Bestandteil ihres Freundeskreises. Von ihren Freunden hat jeder seine Ecken, Kanten, Schwierigkeiten und Stärken. Und darum stehen die Herrschaften sogar im idyllischen Heckenrosenweg mit schönster Regelmäßigkeit vor den großen und kleinen Herausforderungen des Alltags. Die meistern sie am besten gemeinsam. Und Tilda ist eben der Leim, der diesen Haufen zusammenhält. Sie packt zu, wenn es sein muss. Sie sieht die Welt grundsätzlich positiv, ist aber nie naiv. Alles in allem ist sie eine Maus "wie du und ich". Und ich glaube, genau das mag man so an ihr.
"Das Zauberpicknick …" führt Tilda und ihre Freundin Molly weit in die Geschichte zurück. Was brachte Sie auf die Idee für diese märchenhafte Zeitreise?
Andreas H. Schmachtl: In den Geschichten rund um den Heckenrosenweg ereignen sich neben alltäglichen auch immer mal wieder zauber- und…mehr
Interview mit Andreas H. Schmachtl zu "Tilda Apfelkern - Das Zauberpicknick im verwunschenen Garten"
Für alle, die Tilda Apfelkern bisher noch nicht kennen: Was zeichnet die kleine Kirchenmaus aus?
Andreas H. Schmachtl: Tilda Apfelkern ist fester Bestandteil ihres Freundeskreises. Von ihren Freunden hat jeder seine Ecken, Kanten, Schwierigkeiten und Stärken. Und darum stehen die Herrschaften sogar im idyllischen Heckenrosenweg mit schönster Regelmäßigkeit vor den großen und kleinen Herausforderungen des Alltags. Die meistern sie am besten gemeinsam. Und Tilda ist eben der Leim, der diesen Haufen zusammenhält. Sie packt zu, wenn es sein muss. Sie sieht die Welt grundsätzlich positiv, ist aber nie naiv. Alles in allem ist sie eine Maus "wie du und ich". Und ich glaube, genau das mag man so an ihr.
"Das Zauberpicknick …" führt Tilda und ihre Freundin Molly weit in die Geschichte zurück. Was brachte Sie auf die Idee für diese märchenhafte Zeitreise?
Andreas H. Schmachtl: In den Geschichten rund um den Heckenrosenweg ereignen sich neben alltäglichen auch immer mal wieder zauber- und märchenhafte Dinge. So spukten schon Geister durch das Dorf, Tilda geriet mit Feen und Elfen in einen Sommernachtstraum und entschwand an der Hand sirenenhafter Wesen auf den Meeresgrund. Da war eine waschechte Zeitreise längst überfällig.
Das Mittelalter stellt man sich oft dunkel und schaurig vor. Das ist in Ihrem Kinderbuch anders. Was mögen Sie am Mittelalter?
Andreas H. Schmachtl: Ja, es mag damals rüde zugegangen sein. Trotzdem war das Hochmittelalter eine Epoche herausragender Erfindungen auf praktisch allen Gebieten der inzwischen selbstverständlichen Wissenschaften. Von Kunst und Kultur ganz zu schweigen. Immerhin hat das Mittelalter die Gotik hervorgebracht. Auch Rechtsprechung und moralische Vorstellungen waren jedenfalls zeitweise deutlich fortschrittlicher, als wir annehmen würden. All das fasziniert mich. Wenn ich zum Zahnarzt muss, bevorzuge ich allerdings ganz klar unsere Zeit.
Anselmus Apfelkern ist ein tierlieber Ritter. Würden auch Sie keinem Drachen etwas zuleide tun?
Andreas H. Schmachtl: Drachen und vor allem jedes deutliche realere Getier sind vor mir sicher. Ich habe schon als Kind lauthals angeprangert, wie Menschen mit Tieren umgehen. Schon weil die Unterscheidung zwischen Mensch und Tier oder Mensch und Natur rundheraus blödsinnig ist. Wir sitzen da alle im selben Boot. Inzwischen scheinen das deutlich mehr Menschen zu begreifen. Die artenreichere, in diesem Sinne noch etwas heilere Welt der Vergangenheit ist leider dennoch verloren.
Sie haben besonders ein Herz für kleine und niedliche Tiere. Gibt es Tiere, die einfach zu groß oder unförmig sind für Ihre Geschichte und Ihren Zeichenstil?
Andreas H. Schmachtl: Ich mag grundsätzlich alle Tiere. Und so ganz und gar nicht nur die niedlichen. Die Auswahl meiner Protagonisten liegt tatsächlich vor allem daran,dass sie für meine Erzählweise besonders gut geeignet sind. Ich hätte aber kein Problem mit Geschichten über Wale und Riesenkraken. Kompliziert wird es nur, wenn die wiederum mit Mäusen befreundet sind. Denn entweder passt der eine nie ganz ins Bild oder der andere ist verschwindend klein. Grundsätzlich stehe ich aber für alles von der Ameise bis zum Brontosaurus offen.
Ihre Bilder sind unglaublich detailliert und facettenreich. Wie lange sitzen Sie beispielsweise an einer ganzseitigen Bilderbuchillustration? Kommen Ihnen beim Zeichen dann immer mehr Ideen?
Andreas H. Schmachtl: Das Konzept meiner Illustrationen hängt von der Buchform ab. Natürlich überwiegt im Vorlesebuch der Text. Beim Bilderbuch denke ich das Bild schon mit, wenn ich den Text schreibe. Ich habe dann einen groben Aufbau im Sinn. Aber die Details zeichne ich spontan. Das Ganze kann bei einer Bilderbuchseite schon mal drei - echt anstrengende - Tage dauern.
Tilda Apfelkern hat schon viele Fans gefunden. Wie wird es mit ihr weitergehen? Und wird Schnecki eines Tages sprechen?
Andreas H. Schmachtl: Schnecki wird auch weiterhin der womöglich ruhigste Hausgenosse aller Zeiten bleiben. Er ist eben kein Freund vieler Worte. Und dass es mit Tilda und all den anderen weitergeht, steht wohl fest. Und wie? Tja, das erfahre ich meistens auch erst, wenn die kleinen Herrschaften mich mal wieder in den Heckenrosenweg einladen. Meistens zu Tee und reichlich Gebäck. Ich kann das nur empfehlen.
Interview: Literaturtest, 2019
Figur Juli Löwenzahn
Juli Löwenzahn
Eins ist klar: Juli Löwenzahn ist das pfiffigste Kaninchen der Welt. Der kleine Kaninchenjunge mit dem braun-weißen Fell ist aufgeweckt, neugierig und für jedes Abenteuer zu haben. Kaninchen sind schnell, aber Julis bester Freund ist ziemlich langsam, denn Günther ist eine Schildkröte. Wie gut, dass Günther einen Tretroller hat, mit dem er genauso schnell flitzen kann wie Juli auf seinem Fahrrad. Na gut, fast so schnell wie Juli.
Juli Löwenzahn ist das pfiffigste Kaninchen der Welt
Juli lebt, zusammen mit seinem kleinen Bruder Matti und sehr vielen Schwestern, im Kaninchenbau unten am Bach. Dort ist es sehr gemütlich, und Oma und Opa wohnen auch gleich nebenan. Das ist klasse, weil Oma Löwenzahns Vorratskammer immer gut gefüllt ist. Bricht Juli mal wieder auf in ein Abenteuer - zum Beispiel einen Tag im Baumhaus - versorgt Oma ihn mit Proviant. Mohnkuchen zum Beispiel und Kakao oder Eier und Bohnen mit Tomatensauce. Lecker! Oma kennt sich mit Abenteuern bestens aus und liest auch die tollsten Geschichten vor. Dabei verstellt sie ihre Stimme, und das finden Juli und Günther aufregend. Auch Opa…mehr
Juli Löwenzahn
Eins ist klar: Juli Löwenzahn ist das pfiffigste Kaninchen der Welt. Der kleine Kaninchenjunge mit dem braun-weißen Fell ist aufgeweckt, neugierig und für jedes Abenteuer zu haben. Kaninchen sind schnell, aber Julis bester Freund ist ziemlich langsam, denn Günther ist eine Schildkröte. Wie gut, dass Günther einen Tretroller hat, mit dem er genauso schnell flitzen kann wie Juli auf seinem Fahrrad. Na gut, fast so schnell wie Juli.
Juli Löwenzahn ist das pfiffigste Kaninchen der Welt
Juli lebt, zusammen mit seinem kleinen Bruder Matti und sehr vielen Schwestern, im Kaninchenbau unten am Bach. Dort ist es sehr gemütlich, und Oma und Opa wohnen auch gleich nebenan. Das ist klasse, weil Oma Löwenzahns Vorratskammer immer gut gefüllt ist. Bricht Juli mal wieder auf in ein Abenteuer - zum Beispiel einen Tag im Baumhaus - versorgt Oma ihn mit Proviant. Mohnkuchen zum Beispiel und Kakao oder Eier und Bohnen mit Tomatensauce. Lecker! Oma kennt sich mit Abenteuern bestens aus und liest auch die tollsten Geschichten vor. Dabei verstellt sie ihre Stimme, und das finden Juli und Günther aufregend. Auch Opa ist immer für Juli da und hat Antworten auf viele seiner Fragen. Und Juli hilft Opa gerne in dessen Garten.
Julis bester Freund: die Schildkröte Günther - mit ihm besteht er viele Abenteuer
Neben der Schildkröte Günther hat Juli auch ein Stofftier, das er für immer lieb hat: den Frosch Oskar. Ohne Oskar schläft Juli nicht in seinem Bett. Wenn Juli in den Feld-Wald-und-Wiesen-Kindergarten geht, freut er sich auf seine anderen Freunde: Ines Igel Elfie Entenkraut, Klara Fingerhut, Heidi Hörnchen und Marie Luise Fliegenpilz. Einmal im Jahr dürfen alle Kinder im Kindergarten übernachten. Das ist ein Spaß. Und wie gut, dass die Kinder eine Gespensterfalle gebaut haben ... man weiß ja nie, ob nicht doch um Mitternacht ein Gespenst auftaucht.
Dass Juli so viele Schwestern hat, ist manchmal nicht so toll. Doch in einer Woche des Jahres ist es ganz fantastisch, denn Juli Löwenzahns Schwestern haben alle am selben Tag Geburtstag. Da dieser Tag natürlich für jede einzelne von Julis Schwestern etwas Besonderes sein soll, feiert Familie Löwenzahn eine Geburtstagswoche. Jeden Tag sitzt eine andere Schwester auf dem Ehrenplatz und es gibt natürlich jeden Tag Kuchen und jeden Mittag ein anderes Lieblingsessen. Ja, Juli Löwenzahn hat es wirklich gut ...
Interview mit Andreas H. Schmachtl
Sie erzählen die "Juli Löwenzahn"-Geschichten für Kinder von drei bis fünf Jahren. Wie schwer oder leicht ist es für Sie als Erwachsener, den Ton für die Kleinen zu treffen?
Andreas H. Schmachtl: Ich glaube, dass man gar keinen besonderen Ton braucht. Kinder können und leisten viel mehr, als wir ihnen zutrauen. Und wenn sie einen Satz beim ersten Lesen nicht verstehen, begreifen sie ihn eben ein Jahr später. Grundsätzlich schreibe ich so, wie ich auch mit Kindern spreche. Nämlich als gleichberechtigtem Gegenüber.
Nicht nur die Geschichten, auch die wunderschönen Illustrationen der "Juli Löwenzahn"-Bücher stammen aus Ihrer Hand. Wann haben Sie Ihre Liebe zum Zeichnen entdeckt und was macht Ihnen beim Illustrieren für Ihre kleinen Leser besondere Freude?
Andreas H. Schmachtl: Ich habe eigentlich schon immer erzählt und gezeichnet. Das wurde natürlich nicht immer nur positiv bewertet :) Ich weiß, dass viele Leser die besonders detailreichen Illustrationen mögen. Aber, um ganz ehrlich zu sein, liebe ich die Zeichnungen, auf denen fast ausschließlich eine Figur zu sehen…mehr
Interview mit Andreas H. Schmachtl
Sie erzählen die "Juli Löwenzahn"-Geschichten für Kinder von drei bis fünf Jahren. Wie schwer oder leicht ist es für Sie als Erwachsener, den Ton für die Kleinen zu treffen?
Andreas H. Schmachtl: Ich glaube, dass man gar keinen besonderen Ton braucht. Kinder können und leisten viel mehr, als wir ihnen zutrauen. Und wenn sie einen Satz beim ersten Lesen nicht verstehen, begreifen sie ihn eben ein Jahr später. Grundsätzlich schreibe ich so, wie ich auch mit Kindern spreche. Nämlich als gleichberechtigtem Gegenüber.
Nicht nur die Geschichten, auch die wunderschönen Illustrationen der "Juli Löwenzahn"-Bücher stammen aus Ihrer Hand. Wann haben Sie Ihre Liebe zum Zeichnen entdeckt und was macht Ihnen beim Illustrieren für Ihre kleinen Leser besondere Freude?
Andreas H. Schmachtl: Ich habe eigentlich schon immer erzählt und gezeichnet. Das wurde natürlich nicht immer nur positiv bewertet :) Ich weiß, dass viele Leser die besonders detailreichen Illustrationen mögen. Aber, um ganz ehrlich zu sein, liebe ich die Zeichnungen, auf denen fast ausschließlich eine Figur zu sehen ist. Denn viel mehr braucht man meistens nicht.
Juli ist ein Kaninchenjunge. Was genau ist nochmal der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen?
Andreas H. Schmachtl: Aaaalsooo ... Kaninchen leben in Familienverbänden in unterirdischen Bauen, haben eine angenehm runde Körperform, nicht zu lange Ohren, dunkle Augen und in der Wildform ein zimtfarbenes Fell mit weißem Bauch, gehören nicht zur Familie der Nagetiere und bilden damit in allen Punkten das genaue Gegenteil zu den Hasen.
Juli Löwenzahn ist ein lustiger Name - wie kamen Sie darauf?
Andreas H. Schmachtl: In aller Regel fällt mir tatsächlich zuerst ein passender Name ein. Dann entwerfe ich die Figur dazu. So war es bei Tilda Apfelkern, Snöfrid und den anderen. Nur Juli musste aus einer Reihe von Gründen lange auf seinen Namen warten. Und dass er letztendlich so heißt, wie er heißt, oder dass er überhaupt irgendwie heißt, ist meiner stets rettenden Lektorin zu verdanken.
Juli hat ganz viele Schwestern und einen besten Freund: die Schildkröte Günther. Im Kindergarten gibt es auch noch einen Marienkäfer, ein Eichhörnchen, einen Igel und eine Ente. Auf den Zeichnungen tummeln sich aber auch Mäuschen, Schmetterlinge, Vögel oder Schnecken, die einem beim Entdecken ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Haben Sie ein besonders weites Herz für die kleinen Lebewesen?
Andreas H. Schmachtl: Ja, ich liebe kleine Wesen (von Mücken einmal abgesehen). Womöglich, weil die Großen die Kleinen in aller Selbstgefälligkeit übersehen. Das meine ich natürlich auch und vor allem im übertragenen Sinne. Zudem kann ich jeden Mangel an Rücksichtslosigkeit und an Demut vor der Schöpfung nur schwer ertragen.
Die Welt bei Juli Löwenzahn ist mit Großfamilie, Oma und Opa und gemütlichem Kaninchenbau am Bach noch in Ordnung. Wie wichtig ist so eine Idylle für die kleinen Leser und warum?
Andreas H. Schmachtl: Das ist die berühmte Heile-Welt-Frage. Mir ist bewusst, dass die Welt ein furchtbar unvollkommener Ort ist. Aber ich finde es richtig und ungemein wichtig, nachkommenden Generationen wenigstens die Möglichkeit aufzuzeigen, wie eine heile Welt aussehen könnte. Womöglich machen sie es ja mal besser als wir.
Die "Juli Löwenzahn"-Bücher erzählen Abenteuer des pfiffigsten Kaninchens der Welt und behandeln auch immer wieder Themen wie die Uhr lernen, das Schlafengehen, den Kindergarten, Weihnachten, Geburtstag etc. Könnten Sie sich vorstellen, auch schwierige Themen in einer Geschichte zu erzählen oder würde das nicht zur Reihe passen?
Andreas H. Schmachtl: Ich habe bereits ernstere Themen behandelt. Es geht da zum Beispiel um die Eifersucht auf den neugeborenen Bruder, Streit mit Freunden, das gewohnte Umfeld verlassen zu müssen. Sogar mit dem Tod musste Juli sich schon beschäftigen, als sein Goldfisch gestorben ist. Ich halte grundsätzlich nichts davon, Kinder mutwillig zu schockieren. Aber gewisse, womöglich schmerzhafte Erfahrungen machen das Leben nun einmal auch aus.
Wie schön für Juli und seine Geschwister, dass auch Opa und Oma Löwenzahn gleich nebenan wohnen und beide noch rüstig sind. Es scheint, die beiden sind für jeden Spaß zu haben ... hatten Sie selbst auch solche Großeltern, die Sie unterstützt und bestärkt haben?
Andreas H. Schmachtl: Ach, das war bei uns ein bisschen anders. Drei meiner Großeltern habe ich gar nicht mehr erlebt. Und meine Oma war, anders als ich, leider so überhaupt kein Draußenmensch. Tiere mochte sie nicht. Und ich wiederum liebte nichts mehr, als unter Büschen, Bäumen und in Tümpeln nach kleinen Mitgeschöpfen zu suchen. Aber wenn es ums Basteln, Backen und Spielen ging, war meine Oma immer da.
Welches Lieblingsbuch hatten Sie selbst als Kind und haben Ihre Eltern Ihnen vorgelesen?
Andreas H. Schmachtl: Hauptsächlich haben meine älteren Brüder mir vorgelesen oder die abenteuerlichsten Geschichten erzählt. Was dazu führte, dass ich über den Wilden Westen, den Goldrausch, Kapitän Nemo und Winnetou bereits im Kindergartenalter bestens informiert war. Später habe ich dann die "Fünf Freunde" und die Geschichten von Beatrix Potter gelesen.
Und welche Bücher liest der erwachsene Andreas H. Schmachtl gerne?
Andreas H. Schmachtl: Nun, ich liebe die Peanuts, ich mag Thoreau, Dickens und Berichte über Expeditionen ins ewige Eis. Hin und wieder genieße ich (selbstverständlich nur literarisch) einen gepflegten englischen Mord nebst einer schönen Tasse Tee. Und von Liebesgeschichten lasse ich aus Gründen der Vernunft grundsätzlich die Finger!
Interview: Literaturtest