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Ann Granger
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Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Gebundenes Buch
London, 1871. Jacob Jacobus ist ein wahrhaft berüchtigter Antiquar mit einem Laden im zwielichtigen Viertel Limehouse, ein schlitzohriger Halunke, Vertrauter von Gaunerbanden - aber auch Augen und Ohren für Scotland Yard. Inspector Benjamin Ross sucht ihn regelmäßig auf, um an Informationen zu kommen. Auch jetzt, als er den spektakulären Diebstahl eines Diamanthalsbandes aufklären muss, eines wertvollen Erbstücks der Familie Roxby. Doch Jacobus ist tot, jemand hat ihm die Kehle aufgeschlitzt. Hängen der Mord und der Diebstahl miteinander zusammen? Ben und seine Ehefrau Lizzie ermitteln wieder einmal gemeinsam und kommen bald einem tragischen Geheimnis auf die Spur ...…mehr
22,00 €
Die Frau des Inspektors / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.8
Broschiertes Buch
Frühjahr, 1871. Lizzie Ross beschließt, ihre Tante Parry auf einen Erholungsurlaub an die Südküste Englands in den New Forest Nationalpark zu begleiten. Ein Dinner im Haus des reichen Großgrundbesitzers Sir Henry Meager endet allerdings mit dessen reichlich unerwarteten Tod. Schon bei Lizzies letztem Besuch im New Forest kam es zu einem brutalen Mord. Kein Wunder, dass die abergläubischen Ortsansässigen in ihr ein böses Omen sehen und ihr mehr als misstrauisch begegnen. Lizzie stellt rasch fest, dass Sir Henry eine ganze Reihe erbitterter Feinde hatte, von denen mehr als einer ihm den Tod wünschte. Damit ist der Urlaub vorbei, und Lizzie muss wieder einmal ermitteln!…mehr
Statt 21,00 €****
13,00 €
© Olivier Favre
Ann Granger
Ann Granger war früher im diplomatischen Dienst tätig. Bestsellerruhm erlangte sie mit der Mitchell-und-Markby-Reihe, von der 15 Bände vorliegen und die mit der Jessica-Campbell-Reihe fortgesetzt wird, sowie der siebenbändigen Fran-Varady-Reihe. Außerdem schreibt sie die Lizzie-Martin-und-Benjamin-Ross-Reihe, die im viktorianischen England spielt und von der bisher sieben Romane erschienen sind.Kundenbewertungen
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Ein verschwundenes Collier und der Mord an einem Antiquar beschäftigen DI Ben Ross und sein Team im viktorianischen London. Inspektor Ross muss sich mit beiden Fällen auseinandersetzen, weil er die meiste Erfahrung im Umgang mir schwierigen Ermittlungen hat. Und die sind es in beiden Fällen. Denn im Fall der verschwunden Kette handelt es sich um ein Familienerbstück und die Besitzerin ist sehr einflussreich. Aber auch der Fall des ermordeten Antiquars ist kompliziert, da er wohl auch in zwielichtige Geschäfte verstrickt war. Die Familienangehörige sind sehr besitzergreifend und nicht einfach zu behandeln. Es sind komplizierte Ermittlungen zu erwarten und das in beiden Fällen. Aber DI Ross setzt alle seine Erfahrung ein und er wird Schritt für Schritt die Knoten lösen.
„Der tote Antiquar von Limehouse“ von Ann Granger ist ein sehr interessanter historischer Krimi aus dem viktorianischen London um das Jahr 1871. Das Cover ist sehr ausdrucksstark durch die dunkle Gestaltung, der einsamen Figur, der durch die Straßen des dunklen Londons streift. Es ist eine düstere Atmosphäre, die auf den Leser wartet. Aber welche Überraschung, die Fälle spielen nicht nur im armen Teil Londons, sondern auch im reichen Hampstead. Das Rätsel um die verschwundene Kette beschäftigt des Hauptdarsteller sehr stark, weil er bei den reichen Familien ermitteln muss und das ist nicht einfach. Hier werden natürlich auch die Standesdünkel der Zeit beschrieben und die sind tief und bei Ermittlungen nicht immer hilfreich. Die Autorin gibt dem Inspektor, und auch ein stückweit seiner Frau, Fähigkeiten an die Hand, die ihn befähigen sich sicher in diesen Kreisen zu bewegen. Genauso sicher, wie auch in der Unterwelt von London. Es sind zwei Fälle, die ich mir gut vorstellen kann und die auch sehr authentisch beschrieben werden. Auch die Handelnden bewegen sich sehr nachvollziehbar durch die Straßen Londons. Die Spannung ist ein wenig verborgen, da es sich um einen Cosy Krimi handelt, wobei ich die Ermittlungen des Inspektors hoch spannend finde. Es ist eine Entwicklung, die sich sehen lassen kann und hat am Ende auch eine dicke Überraschung parat. Gelungen finde ich auch die Sprache, die die Autorin benutzt und die ich sehr angemessen für die Zeit und den Ort empfinde.
Mein Fazit fällt daher auch ganz logisch aus, denn ich mag diesen Krimi sehr und konnte mich sehr gut in die Figuren und die Zeit hineinversetzen. Ich mag diese Art von Krimi und kann sie deshalb auch gut weiterempfehlen.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Ermittlungen im viktorianischen London
In seinem 9. Fall verschlägt es Inspector Benjamin Ross von Scotland Yard in die gesellschaftlich nicht gerade bevorzugten Stadtteil Limehouse. Der etwas exzentrische und nebulöse Antiquar Jacob Jacobus wurde ermordet. Gleichzeitig wird er mit der Aufklärung des Diebstahls eines wertvollen Colliers betraut, der im wesentlich besser gestellten Stadtteil Hampstead stattgefunden hat.
Mir hat die akribische und unvoreingenommene Herangehensweise des sympathischen Inspectors bei seinen Ermittlungen gut gefallen. Bemerkenswert für jene Zeit ist sicherlich, dass er seine Frau Lizzie Martin nicht nur die Geschehnisse schildert, sondern auch ihre Gedanken dazu abwägt und gegebenenfalls berücksichtigt. Auch die Figur des Hehlers Jacob Jacobus fand ich trotz seiner leicht kriminellen Ader irgendwie liebenswert. Nur schade, dass er so schnell das zeitliche segnen musste. Weniger sympathisch sind da die besser gestellten Personen, die hochnäsig daherkommen und meinen, sich ihre Regeln selbst machen zu können.
Ich habe schon einige Bücher von Ann Granger gelesen und bin jedes Mal aufs Neue von ihrem Schreibstil begeistert. Sie schafft es hervorragend den viktorianischen Zeitgeist einzufangen und scheut sich auch nicht davor, bei ihren Beschreibungen ins Detail zu gehen. So bekommt man als Leser ein ziemlich genaues Bild von der Mode, den gesellschaftlichen Gepflogenheiten, aber auch von den sozialen Diskrepanzen zwischen den Gesellschaftsschichten sowie den herrschenden Missständen.
Dieser historische Krimi mit Mord, Diebstahl und Familiengeheimnissen in einem exklusiven Schreibstil verfasst, war für mich das reine Lesevergnügen.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
*Ein fesselnder viktorianischer Krimi*
"Der tote Antiquar von Limehouse" von Ann Granger ist bereits der neunte Band der fesselnden historischer Krimireihe um Inspector Benjamin Ross von Scotland Yard und seine Frau Lizzie, die im viktorianischen England angesiedelt ist. Die Krimis können problemlos unabhängig voneinander gelesen werden, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist.
Der aktuelle Kriminalfall für Inspector Ross entführt uns ins pulsierende London des Jahres 1871 und bietet faszinierende Einblicke in die viktorianische Ära.
Kurz nachdem Ross den schlitzohrigen Antiquar und gelegentlichen Polizeiinformanten Jacob Jacobus im zwielichtigen Viertel Limehouse zu sich häufenden Juwelendiebstählen befragt hat, wird dieser mit durchgeschnittener Kehle in seinem Haus aufgefunden. Als Ben auch noch beauftragt wird, den dreisten Diebstahl eines wertvollen Familienerbstücks aus dem Anwesen der einflussreichen Familie Roxby während eines abendlichen Diners zu untersuchen, kommt schon bald der Verdacht auf, dass zwischen beiden Fällen eine Verbindung bestehen könnte.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Lizzie und Benjamin, was einen umfassenden Bilck auf die Ermittlungen ermöglicht. So folgen wir einerseits Bens akribischen Ermittlungen und haben zudem Anteil an den interessanten Erkenntnissen, die Lizzy bei ihren diversen Gesprächen und dezenten Nachforschungen erhält. Durch ihren regelmäßigen Austausch bleiben wir kontinuierlich über den aktuellen Ermittlungsstand informiert und können selbst hervorragend miträtseln.
Grangers Stärke liegt weniger in spektakulären Kriminalfällen als in der authentischen Darstellung des historischen Kontexts und der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Mit ihrem atmosphärischen Schreibstil fängt die Autorin gekonnt die facettenreiche Stimmung jener Zeit ein und zeichnet ein lebendiges Bild Londons mit viel Lokalkolorit. Durch gut recherchierte Details und anschauliche Schilderungen des Londoner Straßenbilds, des Alltags und damaliger technischer Neuerungen können wir mühelos in die Vergangenheit eintauchen. Besonders eindrucksvoll präsentiert sie uns einen faszinierenden Mikrokosmos sozialer Missstände und Klassenunterschiede und beleuchtet dabei auch geschickt die komplexen Familiendynamiken und die Rolle der Frau in der englischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ein. Von den rigiden gesellschaftlichen Normen der Oberschicht bis zu den rauen Realitäten des Arbeiterlebens - jede Facette des viktorianischen Londons wird lebendig und greifbar dargestellt. Anschaulich führt Granger uns den Alltag in den wohlhabenden Vierteln der privilegierten Klasse sowie in den ärmeren Stadtteilen wie Limehouse vor Augen, wo die Bewohner sich den alltäglichen Härten und Herausforderungen im Kampf ums Überleben zu stellen haben. Zudem erhalten wir interessante und informative Einblicke in die Polizeiarbeit, die damals noch in den Anfängen steckte.
Granger hat ihre lebendigen Charaktere bis hin zu den verschiedenen Nebenfiguren äußerst vielschichtig und glaubwürdig angelegt. Von der dominanten, arroganten Witwe Mrs. Roxby über die patente Schankkellnerin Daisy bis hin zu Jacobus hysterischer Tochter - jeder Charakter trägt als potenzielle Verdächtige oder wichtige Hinweisgeber zur Lebendigkeit der Geschichte bei. Ein besonderes Highlight sind natürlich die sympathischen Protagonisten Ben und Elizabeth Ross, die wir mit ihren interessanten Persönlichkeiten und Hintergrundgeschichten im Laufe der Reihe immer besser kennenlernen. Spannend ist es, ihre liebevolle, von gegenseitigem Respekt und Unterstützung geprägte Beziehung mitzuerleben. Lizzies Neugier und Scharfsinn sowie ihr Hintergrundwissen als Tochter eines Polizeiarztes erweisen sich als wertvolle Ergänzung für Bens offizielle Polizeiermittlungen.
Auch wenn die parallelen Ermittlungen in beiden Fällen zunächst eher gemächlich voranschreiten, gewinnt die gut durchdachte Handlung durch einige unerwartete Wendungen immer mehr an Fahrt. Spannend ist es, gemeinsam mit den Protagonisten die enthüllten Puzzleteile nach und nach zusammenzusetzen und der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Handlung gipfelt schließlich in einem überraschenden Finale mit einer stimmigen Aufklärung der Hintergründe des Mordfalls und des gestohlenen Smaragd-Colliers und einem glaubhaften Ausgang.
FAZIT
Ein gelungener historischer Krimi mit einem authentischen und fesselnden Einblick in das viktorianische London. Nicht nur Fans der Reihe lesenswert!
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Mord, Diebstahl, Familiengeheimnisse und ganz viel Lesefreude
Benjamin Ross, Scotland Yard - Ermittler, jagt normalerweise Mörder im London des Jahres 1871. Da aber aktuell kein Mordfall vorliegt, kümmert er sich um die Kontaktpflege zu Informanten. Sein Weg führt ihn in das sozial schwache Viertel Limehouse und dort zu dem exzentrischen Hehler und Antiquitätenhändler Jacobus. Kurz darauf wird jener ermordet. Gleichzeitig erscheint die anstrengende Lady Roxby bei Scotland Yard und meldet den Verlust eines Familienerbstückes, ein teures Diamanthalsband. Um dem herrischen Wesen der Lady zu entkommen, wird Ben von seinem Vorgesetzten auch mit diesem Fall betraut. Bald regen sich Zweifel, ob der Dieb tatsächlich von außerhalb kam. Im Mordfall gibt es kaum neue Erkenntnisse. Stattdessen hat es Ben mit einer überraschend auftauchenden Tochter des Opfers und deren Anwalt zu tun. Um so mehr Informationen zusammengetragen werden, um so mehr Nahrung erhält der Verdacht, dass die Fällen zusammengehören.
Dies ist mein erster Krimi aus der Reihe und schon nach einigen Seiten war ich begeistert. Zu meiner Freude nimmt sich die Autorin die Zeit, die Umgebung und soziale Gegebenheiten anschaulich und wann immer notwendig ausführlich zu beschreiben. So entsteht ein lebendiges Bild vom alten London und trägt zum Verständnis der Ereignisse bei. Viele Entscheidungen ergeben nur dann Sinn, wenn man sich des historischen Rahmens bewusst ist. So spielen soziale Unterschiede, Standes - und Familienehre eine wesentliche Rolle. Gut gefallen hat mir, dass Ben sowohl im Elendsviertel Limehouse als auch in den besseren Kreisen ermitteln muss. Der Fall entwickelt sich immer mehr zur Tragödie und legt dabei die Schwächen des Gesellschaftssystems offen, das so viel Wert auf den schönen Schein der Fassade legt.
Ben hat mir als Ermittler und auch als Privatperson sehr gut gefallen. Er geht vorurteilsfrei in die Ermittlungen und weiß, die Menschen gut einzuschätzen. Er bezieht seine Frau in seine Ermittlungen ein und sie kann mach wichtigen Hinweis geben. Abgesehen von Ben und seiner Frau Lizzie konnte mich nur noch das Opfer Jacobus für sich einnehmen. Er mag ein Gauner gewesen sein, war aber in meinen Augen auch ein Mann mit Ehrgefühl. Die anderen Beteiligten haben mich eher abgestoßen, da sie so sehr auf ihren guten Ruf bedacht sind und dabei eine dunkle Seele haben. Für mich war der Krimi eine positive Entdeckung. Er war spannend. lehrreich und die Klärung des Falles überzeugend. Das Sahnehäubchen war für mich der gelegentlich aufblitzende Humor und die ironischen Bemerkungen an der einen oder anderen Stelle.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Gemütlicher Krimi in historischem Ambiente
Ein ermordeter Antiquar mit zweifelhaften Geschäften, ein verschwundenes Smaragdcollier und ein ungewöhnliches Ermittler-Team sind die Zutaten zu diesem historischen Krimi aus dem London zu Zeiten Königin Viktorias. Inspektor Benajmin Ross ist das beste Pferd im Stall von Scotland Yard. Er macht sich gerne die Geistesblitze seiner cleveren Frau Lizzy zunutze, die durchaus das Zeug zur Ermittlerin hätte. Das Buch ist Bestandteil einer Reihe, von der ich leider noch nichts gelesen habe.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, besonders die Sprache hat es mir angetan. Sie passt perfekt zum Bild von London in der viktorianischen Epoche, das Ann Granger so gekonnt vor uns entstehen lässt. Sie lässt Inspektor Ross den Spagat zwischen dem ärmlichen Viertel Limehouse und dem feudalen Roxby-Anwesen in Hampstead mit Bravour meistern und zeigt uns nebenbei die soziale Ungerechtigkeit auf, die für diese Zeit typisch ist. Auch das damalige Frauenbild wird thematisiert, ohne zu viel Raum einzunehmen. Dafür steht Benjamins Frau Lizzy, die ihm beim ermitteln ein bisschen zur Seite stehen darf. Ich denke, wenn er sie mehr einbeziehen würde, würde es schnell unglaubwürdig werden, denn es passt nicht in Zeit.
Die Handlung ist eher gemächlich, rasante Hochspannung kommt nicht auf. Das macht aber gar nichts, denn das Miträtseln hat auch in diesem Tempo großen Spaß gemacht. Auf diese Täterschaft wäre ich allerdings nicht gekommen, meine Hauptverdächtigen in beiden Fällen waren andere.
Mein Fazit: Ein sehr lesenswerter, gemütlicher Krimi, der perfekt in die Jahreszeit passt. Sehr empfehlenswert.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Bewertung von Sofatex am 30.12.2024
Ann Granger schafft hier eine tolle Viktorianische Atmosphäre und tollen Chatakteren.
In diesem tollen Setting ermittelt Inspektor Ben Ross von Scotöand Yard. Neben einem gestohlenen Familienerstüxk von beträchtlichem Wert, bekommt er es auf einmal auch mit Mord zu tun.
Gut, dass seine Frau stets mit Rat und Tat zur Seite steht und ihn durch geschickte Fragen immer wieder auf die richtige Fährte bringt.
Ben muss nun nur herausfinden, ob die beiden Fälle zusammen hängen und versuchen sie zu lösen, bevor noch mehr Unheil geschieht, gar nicht so einfach, denn viele Lügen und verworrene Familiengeheimnisse machen seine Ermittlungen ziemlich schwer.
Der Krimi schreitet gemütlich voran und bisweilen ist die Handlung überraschend und wendungsreich.
Die Charaktere und Schauplätze sind anschaulich und glaubhaft beschrieben und schaffen einen tollen Charme beim Lesen.
Granger bringt dabei einiges an Gesellschaftskritik ein, ohne den Lesefluss zu stören und bisweilen lassen sich auch parallelen bis heute ziehen.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Spannende Verbrecherjagd im viktorianischen London
Mit ihrem historischen Kriminalroman ”Der tote Antiquar von Limehouse” hat die bekannte Autorin Ann Granger bereits das neunte Buch ihrer im viktorianischen London spielenden Krimiserie über Inspector Benjamin Ross und Lizzie Martin vorgelegt. Schon das hervorragend zum Thema passende Cover vermittelt die düstere Atmosphäre des übel beleumdeten Stadtteiles Limehouse, Wohnsitz des Antiquars Jacob Jacobus.
Dieser Händler steht im Ruf, mit gestohlenen Wertgegenständen zu handeln und zu anderen Gaunerbanden ein gutes Verhältnis zu unterhalten. Doch er gibt manchmal Scotland Yard Tipps, nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus Eigennutz. Denn mit Amateurdieben will Jacobus nichts zu tun haben, sie stören nur sein Geschäft.
Inspector Benjamin Ross besucht Jacobus, es gab Einbrüche in wohlhabende Haushalte. Ross ist überzeugt, dass Jacobus Diebsgut verkauft, doch konnte dem Händler bisher nichts nachgewiesen werden. Gerade jetzt ist ein wertvolles Smaragd-Collier von Lady Roxby verschwunden. Aber Jakobus kann dazu nichts sagen, denn er ist tot.
Besteht ein Zusammenhang zwischen den Verbrechen? Das Collier ist unauffindbar, auch wenn die Nichte und der Neffe von Lady Roxby des Diebstahls verdächtigt werden. Neffe Harry hat Schulden und schon mehrmals kleine Kostbarkeiten bei Jacobus versetzt. Zudem gibt es eine weitere Leiche. So verzweifelt Benjamin Ross auch die Lösung seiner Fälle sucht, alles ist anders, als es auf den ersten Blick erscheint. Auch die gesellschaftlichen Verbindungen seiner Ehefrau Lizzie bringen manchen wertvollen Tipp und tragen dadurch wesentlich zur Aufklärung der Geschehnisse bei.
Mit “Der tote Antiquar von Limehouse” hat Ann Granger ein gut recherchiertes Sittenbild der gesellschaftlichen Zustände in London im späten neunzehnten Jahrhundert vorgelegt. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird am Antiquar Jacobus gezeigt, der ein wohlhabender Gauner ist und nicht nur sein Wohnhaus, sondern auch die beiden Nebenhäuser mit einer Gaststätte und einem Eisenwarenladen besitzt. Die dort arbeitenden Menschen sind ihrem Dienstherrn ergeben und kümmern sich um ihn und seine Besucher. Aber nicht jeder kann der Gelegenheit widerstehen, dem toten Jacobus seine Taschenuhr zu stehlen. Und ein fürstliches Trinkgeld bleibt armen Leuten lange in Erinnerung- und trägt letztlich auch zur Ausforschung des Mörders bei.
Die Oberschicht wird in der Figur der Lady Roxby greifbar, die arrogant und unhöflich glaubt, über die Polizei und ihre Ermittlungsmethoden bestimmen zu können. Doch nach und nach kommen Familiengeheimnisse ans Licht, die nicht nur das verschollene Smaragdcollier betreffen.
Die Kapitel des Buches werden abwechselnd von Benjamin Ross und seiner Frau Lizzie in Ich-Form erzählt. Damit erkennt man gut die unterschiedlichen Sichtweisen der Eheleute, es ergeben sich liebevolle Dialoge, bei denen auch der typisch britische Humor nicht zu kurz kommt. Doch nicht nur Lizzie und Benjamin sind an dem Fall interessiert, auch ihr neugieriges Hausmädchen lauscht gerne an der Türe. Was sie so nicht herausbekommt, erzählt ihr ihr Freund, der mit Inspector Ross den Fall bearbeitet.
Dieser angenehm flüssig zu lesende heitere Kriminalroman überzeugt mit authentischen Dialogen und präzise gezeichneten Charakteren, die dazu einladen, die Figuren in das historische London zu begleiten. Die Sprache ist der Zeit gut angepasst und obwohl sich nie Hektik einstellt, ist das Buch spannend und birgt manche überraschende Wendung, die die Lesenden dazu anregt, selbst immer wieder neue Theorien zur Lösung der Fälle zu entwickeln. Ann Granger ist eine Meisterin darin, stets andere Verdächtige und mögliche Szenarien anzubieten, die dann doch wieder ins Leere laufen. Fans von Miss Marple oder Hercule Poirot werden von diesem Buch begeistert sein. Daher von mir eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Sterne.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Bewertung von Ryria am 12.01.2025
Während Inspector Ross sowohl in einem Mord als auch im Diebstahl eines teuren Schmuckstücks ermitteln muss unterstützt ihn seine Frau durch das Sammeln von allerlei interessanten Informationen.
Ich kannte weder dieses Ehepaar noch die Krimi-Reihe vorher, aber bin trotzdem super in die Geschichte gestartet.
Die Charaktere werden kurz erklärt, vermutlich ohne dass es alte Leser stören würde, und anscheinend bekommen auch wiederkehrende Nebencharaktere einen Gastauftritt, was die Welt direkt noch lebendiger wirken lässt.
Ben Ross war mir auf Anhieb sympathisch, was sich auch im Verlauf der Geschichte nicht geändert hat, ein gelungener Hauptcharakter. Seine Frau Lizzie hatte ich mir anhand des Klappentextes jedoch etwas aktiver vorgestellt, sie hat nicht wirklich mitermittelt, eher zufällig erlangtes Wissen weitergegeben. Hier hätte ich mir mehr Zeit mit ihr gewünscht, sodass auch ihr Charakter besser zur Geltung kommen kann.
Dafür sind mir einige Nebencharaktere wie Zeugen umso mehr im Gedächtnis geblieben, da war wirklich eine gute Mischung dabei, auch wenn manche von ihnen etwas fragwürdig gehandelt haben.
Die große Stärke des Buches liegt für mich in den Beschreibungen und der Atmosphäre, man fühlt sich sofort in das damalige London versetzt. Vom Aussehen und der Kleidung der Menschen über gesellschaftliche Zustände bis hin zu Umgebungsbeschreibungen, alles wirkte sehr authentisch. Kleine Details oder Ereignisse runden alles perfekt ab.
Die Handlung selbst ist relativ gemütlich und legt mehr Wert auf Gespräche als auf Action oder viel Spannung, trotzdem kann man als Leser gut miträtseln und sich fragen, ob bzw. wie alles zusammenhängt.
Auch ein paar unerwartete Ereignisse kommen vor, insgesamt kann man sich gut überraschen und ins viktorianische London entführen lassen.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Bewertung von nbalh am 10.01.2025
Cosy Crime im viktorianischen London
Jacob Jacobus ist Antiquitar und vermutlich Hehler und einer der Kontakte von Inspector Benjamin Ross. Kurz nach einem Besuch von Ben bei Jacobus wird dieser ermordet aufgefunden. Dazu kommt der Raub eines Smaragdcolliers der Familie Roxby, in welchem Ben ebenfalls ermittelt.
Auf dem Cover steht ja, dass Ben zusammen mit seiner Frau Lizzie ermittelt und da es für mich das erste Buch der Reihe war, muss ich sagen, dass ich mir mehr Anteil von Lizzie erhofft hatte. Ich weiß nicht, wie es in den anderen Fällen bisher war, aber ich persönlich fand, dass Lizzie nur sehr wenig Anteil an den Ermittlungen hatte. Ja, sie hat mal ein paar Gespräche geführt, die in Teilen Ben weitergeholfen haben, aber für mich war sie nicht wirklich an den Ermittlungen beteiligt. Dazu ist in der ersten Hälfte noch nicht so viel Spannung vorhanden und Ben hat noch keine richtigen Ermittlungsansätze, aber in der zweiten Hälfte geht es dann endlich los und die Auflösung kam für mich in Teilen auch unerwartet.
Der tote Antiquar von Limehouse / Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross Bd.9
Schon das Cover des neuen Werkes von Ann Granger "Der tote Antiquar von Limehouse" lässt erahnen, dass wir uns als Leser in die Tiefen des alten London begeben werden und so manchem düsteren Geheimnis auf die Spur kommen werden.
Inspector Benjamin Ross besucht den zwielichtigen Jacob Jacobus regelmäßig in seinem Laden im berüchtigten Viertel Limehouse, um von diesem Insiderinformationen zu Diebstählen und Hehlergschäften zu bekommen. So auch diesmal, denn Ross ist auf der Suche nach einem gestohlenen Diamantenhalsband. Doch dieses Mal ist etwas vollkommen anders: Jacobus wurde die Kehle aufgeschlitzt. Haben der Mord und der Diebstahl vielleicht etwas miteinander zu tun? Gemeinsam mit seiner Frau Lizzie macht sich Ross auf die Suche ...
Granger schreibt ihren Roman in wunderbar bildlicher Sprache und scheut auch nicht vor der Verwendung zeitgemäßer Begriffe zurück. So füllt es dem Leser leicht, sich in die handelnden Personen hineinzuversetzen. Zusätzlich bedient sie sich der wechselnden Perspektive. So erzählt entweder aus der Sicht Benjamin Ross' oder aus der Sicht seine Ehefrau Lizzie.
Das Ehepaar Ross ist wunderbar und sehr sympatisch angelegt, wobei ich mir gewünscht hätte, dass Lizzie noch etwas mehr Raum hätte bekommen können. Die vermeintlichen Erben des verstorbenen Antiquar hingegen erscheinen direkt mit ihrem ersten Auftreten als unsympatisch und gierig. Man würde ihnen sogar den Mord am eigenen Vater zutrauen. Auch die Darstellung der wohlhabenen Mrs Roxby ist der Autorin sehr gut gelungen. Durch das gezeigten Verhalten im Roman kann der Leser die Trennung zwischen Ober- und Unterschicht nahezu am eigenen Leibe mit erfahren.
Insgesamt ist es ein recht gelungener Roman, in dem mir persönlich der Mord ein wenig zu sehr ins Hintertreffen gerät. Dennoch würde ich dieses Buch jedem empfehlen, der sich einen entspannten Krimi-Abend vor dem flackernden Kaminfeuer mit leichter Unterhaltung machen möchte.
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