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Astrid Fritz
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Die Magd des Medicus (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Packend und modern: spannende Medizingeschichte von der Erfolgsautorin der großen historischen Romane «Turm aus Licht» und «Der dunkle Himmel». Eine starke, wissbegierige junge Frau und der bedeutende Arzt Paracelsus, der bis heute unser Verständnis einer ganzheitlichen Lehre von Körper und Seele prägt. Ausgerechnet in den Dienst des buckligen Stadtarztes von Basel soll Barbara gehen. Als Tochter eines als unehrenhaft geltenden Abdeckers bleibt ihr keine andere Wahl. Mit ihrer patenten und pragmatischen Art ist die junge Frau das Gegenteil ihres neuen Herrn Paracelsus. Sein Zuhause ist die Wissenschaft, die Medizin, die Lehre. Wegen seiner unkonventionellen Methoden und der aufbrausenden Art wird er jedoch immer wieder angefeindet. So sind sie beide Außenseiter. Bald lernt die Magd den Arzt zu schätzen und ist fasziniert von den Geheimnissen des menschlichen Körpers. Doch dann muss Barbara sich entscheiden, ob sie weiter zu ihm halten kann - und was ihr eigenes Ziel im Leben ist.…mehr
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Die Magd des Medicus
Broschiertes Buch
Packend und modern: Spannende Medizingeschichte von der Erfolgsautorin der großen historischen Romane «Turm aus Licht» und «Der dunkle Himmel». Eine starke, wissbegierige junge Frau und der bedeutende Arzt Paracelsus, der bis heute unser Verständnis einer ganzheitlichen Lehre von Körper und Seele prägt.
Ausgerechnet in den Dienst des buckligen Stadtarztes von Basel soll Barbara gehen. Als Tochter eines als unehrenhaft geltenden Abdeckers bleibt ihr keine andere Wahl. Mit ihrer patenten und pragmatischen Art ist die junge Frau das Gegenteil ihres neuen Herrn Paracelsus. Sein Zuhause ist die Wissenschaft, die Medizin, die Lehre. Wegen seiner unkonventionellen Methoden und der aufbrausenden Art wird er jedoch immer wieder angefeindet. So sind sie beide Außenseiter. Bald lernt die Magd den Arzt zu schätzen und ist fasziniert von den Geheimnissen des menschlichen Körpers. Doch dann muss Barbara sich entscheiden, ob sie weiter zu ihm halten kann - und was ihr eigenes Ziel im Leben ist.
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Ausgerechnet in den Dienst des buckligen Stadtarztes von Basel soll Barbara gehen. Als Tochter eines als unehrenhaft geltenden Abdeckers bleibt ihr keine andere Wahl. Mit ihrer patenten und pragmatischen Art ist die junge Frau das Gegenteil ihres neuen Herrn Paracelsus. Sein Zuhause ist die Wissenschaft, die Medizin, die Lehre. Wegen seiner unkonventionellen Methoden und der aufbrausenden Art wird er jedoch immer wieder angefeindet. So sind sie beide Außenseiter. Bald lernt die Magd den Arzt zu schätzen und ist fasziniert von den Geheimnissen des menschlichen Körpers. Doch dann muss Barbara sich entscheiden, ob sie weiter zu ihm halten kann - und was ihr eigenes Ziel im Leben ist.
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14,00 €
© Andrea Diefenbach
Astrid Fritz
Fritz, AstridAstrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Zu ihren großen Erfolgen zählen "Die Hexe von Freiburg", "Die Tochter der Hexe" und "Die Vagabundin". Astrid Fritz lebt in der Nähe von Stuttgart.Kundenbewertungen
Der Hexenjäger
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 27.11.2018
Der Mönch Heinrich Kramer kümmert sich nach dem Tod der Mutter um Susanna. Doch ihm gefällt Susanna auf eine Art, die nicht sein dürfte und sein ohnehin nicht zölibates Leben, daß er in Bordellen auslebt, empfindet er als von Dämonen verursacht, die auch für andere Unglücke verantwortlich sind. Er verfolgt nur noch ein Ziel: Die Vernichtung dieser Hexen. Heinrich erringt die Genehmigung, als Inquisitor zu reisen und die Hexen zu vernichten. Er schreibt den "Hexenhammer"....
Astrid Fritz verwebt hier gekonnt Fiktion und Realität. Die Figur Heinrich Kramer sowie den Hexenhammer gab es tatsächlich - mit allen schrecklichen Konsequenzen. Hier hat die Autorin sehr gut recherchiert und bringt dem Leser diesen Teil der Geschichte gekonnt näher. Hier steckt eine Menge Elan hinter der Recherche! Man erlebt den Schrecken durch den sehr bildhaften Schreibstil hautnah und lernt noch viel dazu. Letztendlich ist man froh, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben! Astrid Fritz schafft es hier,den Leser durch einen leichten, interessanten und vor allem spannenden Schreibstil die Handlung so verfolgen zu lassen, daß man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann. Ihre Art beschreibt das Leben und die damalige Zeit zum Greifen nah. Man fühlt die Not und die Angst der betroffenen Personen und bekommt Gänsehaut, wenn man ihr Schicksal denkt.
Ein absoluter Lesegenuß!
Die Wölfe vor den Toren / Begine Serafina Bd.6
Ein Werwolf geht um
Freiburg, Februar 1418: Ein knappes Jahr ist seit Serafinas letztem Abenteuer vergangen und langsam scheinen sie und ihr Mann Adalbert Achaz zur Ruhe zu kommen. „Es fühlt sich schön an, wenn wir beide so Seite an Seite zusammenarbeiten.“ (S. 134)
Doch der Winter ist diesmal besonders hart, Menschen und Tiere hungern, nachts heulen die Wölfe vor den Toren der Stadt. Eines Morgens wird im nahen Dörfchen Würi die zerfetzte Leiche des kleinen Jörgelin entdeckt. Haben ihn hungrige Wölfe gerissen? Adalbert bestätigt als Stadtarzt den Tod durch Wolfsbisse und das Rudel wird gejagt und ausgerottet. Aber kurz darauf wird auch die junge Heilerin Mia tot und mit Bisswunden übersät aufgefunden. Die Angst der Menschen steigert sich ins Unermessliche, die Verdächtigungen werden immer obskurer: „Das Wolfsrudel haben wir erlegt, es kann also nur der Werwolf gewesen sein!“ (S. 206)
Doch Adelina und Adalbert haben Zweifel, ob wirklich ein (Wer)Wolf hinter Mias Tod steckt und stehen mit der Vermutung nicht allein: „Wisst Ihr, was ich glaube …? Dass das mit Jörgelin und Mia gar kein Wolf war. Sondern ein menschliches Ungeheuer … Das glauben so einige hier im Dorf!“ (S. 119)
Auch der 6. Band der Reihe um die ehemalige Begine Serafina hat mich wieder von Anfang bis Ende gefesselt und restlos begeistert. Serafina ist sehr gewitzt und weiß, wie sie die Leute zum Reden bringt. Leider schießt sie dabei oft übers Ziel hinaus und bringt sich selber in Gefahr. Ihr Mann Adalbert ist ebenfalls sehr intelligent und hat sich von ihrer Neugierde anstecken lassen. Serafina ist seine große Liebe und obwohl er eher vorsichtig als mutig ist, würde er sich für sie opfern. Außerdem sind sie beide sehr mitfühlend und mildtätig.
Der Fall ist extrem spannend, denn es kristallisieren sich schnell einige Verdächtige heraus. Der Müller des Dorfes hat sich sehr unbeliebt gemacht und schon mehrfach damit gedroht, seine Hunde auf die lärmenden Kinder zu hetzen. Der Schäfer ist generell ein komischer Typ, ein Eigenbrötler, und seit Jahren erfolglos in Mia verliebt. Auch die Magd der Eltern des getöteten Jungen hat augenscheinlich ein Motiv …
Astrid Fritz schildert die Unterschiede zwischen dörflichem und städtischem Leben, dessen Organisation und die gegenseitigen Abhängigkeiten zur damaligen Zeit sehr anschaulich und kurzweilig. Ihr besonderes Augenmerk liegt diesmal auf dem herrschenden Aberglauben. Wenn die Menschen mit einfacher Logik nicht weiterkamen, musste eine übernatürliche Macht schuld sein.
Eine sehr spannende und kurzweilige historische Krimireihe mit Suchtpotential, hervorragend recherchiert mit viel Lokalkolorit.
Die Wölfe vor den Toren / Begine Serafina Bd.6
Im Februar 1418 geschehen in einem kleinen Dorf Nahe Freiburg abscheuliche Dinge. Ein kleiner Junge wird von Wölfen getötet. Die Tiere leiden unter der extremen Kälte und nähern sich immer mehr den Dörfern und Städten. Sie hoffen auf Nahrung und sollten sie sogar Menschen anfallen? Die Angst geht um und der Ruf nach Jagd auf die Wölfe wird immer lauter. Als dann auch noch eine weitere Leiche gefunden wird, da ist es mit der Ruhe in Würi vorbei. Jedoch hegen sowohl Serafina, die Armenapothekerin, sowie ihr Mann, der Stadtarzt Achaz, Zweifel an der These vom Morden der Wölfe.
Serafina ermittelt schon im sechsten Band und der Erfolg ist ungebrochen. Es war das erste Buch über die sympathische Apothekerin und ich konnte der Geschichte auch ohne Vorkenntnisse gut folgen. Mir gefielen die vielen Fakten, welche Astrid Fritz in die Story einbaute. Das Leben zur damaligen Zeit, wird bildhaft beschrieben. Die Armut der Menschen, ihr Aberglaube und das Fehlen von Bildung zum Beispiel. Aber auch das Achten auf die verschiedenen Mondphasen, die Wirkung einiger Kräuter sowie der Kampf von Frauen um Anerkennung, gehören dazu. Die Spannung beginnt sofort am Anfang des Krimis und setzt sich während der gesamten Erzählung fort. Nein, bis zum Schluss kam mir nicht in den Sinn, wer die beiden Opfer tötete. Aber nicht nur der Nervenkitzel beeindruckte mich. Auch die Beschreibung von Orten der Verbrechen und Häusern der Akteure, sah ich vor mir. Ja, es waren die bekannten „Bilder im Kopf“ beziehungsweise das „Kopfkino“, welches mir imponierte. Fünf Sterne plus und eine Leseempfehlung gebe ich sehr gerne.
Die Magd des Medicus
Barbara, die Tochter eines als unehrenhaft geltenden Abdeckers, soll in die Dienste vom der bucklige Stadtarzt von Basel.Theophrastus Bombast von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus ist ein Mann mit viele Facetten. Durch seine unkonventionellen Methoden und seine scharfe Zunge eckt er immer wieder an. Barbara die von seiner Forschung fasziniert ist beschließt mit Paracelsus auf Reisen zugehen. Wegen seiner schroffen Art macht er sich viele Feinde und muss immer wieder den Schaffensort verlassen. Nur Barbara die ihm lange zur Seite steht, gelingt es dem Arzt auch mal die Meinung zu sagen. Doch irgendwann muß Sie sich entscheiden, ob ihr das Leben an der Seite des Arztes genügt, oder ob sie ihren eigenen Weg gehen muß.
Eine spannende Geschichte, empfehlenswert!
Der Turm aus Licht
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 31.10.2020
Freiburg im Jahre 1270. Baumeister Gerhard wird für die Errichtung des Münsters angeworben. Während der Graf von Freiburg durch seine Art immer wieder dafür sorgt, daß sich der Bau verzögert, verrinnt die Zeit zu Lasten der Ressourcen. Einige Zeit später wird Josef mit der Gestaltung des Turmes beauftragt. Dieser verliebt sich in die Bäckerstochter Thea, nicht ahnend, daß diese ein Geheimnis birgt....
Astrid Fitz hat mit "Der Turm aus Licht" wieder einen grandiosen Roman rund um eine historische Begebenheit geschaffen. Auch hier merkt man dem Buch an, daß die Autorin mit Herzblut bei der Sache ist. Sie hat hier merkbar sehr viel Recherchearbeit geleistet, verwebt auf geschickte Art und Weise Realität und Fiktion. Der Leser erfährt eine Menge Details über den Bau dieses Münsters und wird ihn dadurch wohl noch mit anderen Augen sehen. Astrid Fitz gelingt es perfekt die Lebensumstände der Menschen darzustellen.Man erlebt die Armut der Bevölkerung ebenso wie den Reichtum der Mächtigen. Gerade dieser Unterschied macht das Buch authentisch. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und ihre Entwicklung während dieser langen Jahre zu verfolgen macht einen besonderen Reiz aus. Die Autorin verfügt über einen hervorragenden Stil. Sie schreibt der damaligen Zeit angepasst, jedoch nicht altbacken. Falls ein Begriff unklar sein sollte, verfügt dieses Buch über ein tolles Glossar, so daß man schnell mal nachschlagen kann. Man kann dieses Buch aber sehr flüssig lesen und wird keinerlei Verständnisschwierigkeiten haben!
Ich kann dieses Buch, bei dem man Zeuge wird, wie ein phantastisches Bauwerk entsteht, ganz klar empfehlen!
Die Tote in der Henkersgasse / Begine Serafina Bd.5
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 26.10.2019
Im Mai 1417 findet man in der Freiburger Henkersgasse eine junge Frau mit eingeschlagenem Schädel. Ihr Gesicht ist seltsam geschminkt: gerötete Wangen und ihr Kinn ziert ein falsches Muttermal. Bei der Toten handelt es sich um die Frau eines reichen Kaufmannes. Serafina, mittlerweile mit dem Arzt Achaz verheiratet, will den Mörder finden und hat schnell einige Verdächtige. Doch sie hat noch andere Probleme. Ihr Bruder bereitet ihr Sorgen und Apotheker Jonas will die Armenapotheke schließen.
"Die Tote in der Henkersgasse" ist der fünfte Fall für die ehemalige Begine Serafina. Astrid Fritz hat in diesem Roman einen historisch belegten Fall aufleben lassen. Dieser Fakt macht die Handlung noch spannender, als sie ohnehin schon ist. Gekonnt vermittelt die Autorin hier ihr sehr gut recherchiertes Wissen und verspinnt Realität und Fiktion. Man erlebt hier das mittelalterliche Freiburg in realistischer Art und sowohl Stadt, als auch Figuren werden zu Leben erweckt. Die Figuren dieses Romans sind charakterlich gut dargestellt. Man trifft hier auf alte Bekannte, die zu dieser Serie dazugehören und sich mit jedem Band entwickeln. Gerade Serafina und Achaz strahlen Sympathie aus. Die Dialoge zwischen ihnen sind wunderbar und man merkt ihre Verbundenheit deutlich. Achaz ist nicht der alles beherrschende Ehemann, wie er zu dieser Zeit üblich war. Dies tut der Handlung sehr gut. Wenn man dieses Buch liest und Freiburg kennt, muß man automatisch daran denken, daß einige der damaligen Gebäude noch heute existieren. Diese Vorstellung hat mich unendlich fasziniert.
Die Magd des Medicus
Faszinierende historische Geschichte
Als Tochter eines Abdeckers hat Barbara keine Chance einen ehrbaren Beruf auszuüben, doch ausgerechnet bei dem buckligen und verschrobenen Stadtarzt Theophrastus Bombastus von Hohenheim soll sie sich als Magd verdingen.
Astrid Fritz hat mit den beiden Hauptprotagonisten zwei sehr interessante Charaktere geschaffen. Die Magd Barbara ist eine starke wissbegierige Frau, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Sie ist eine große Stütze für den hochintelligenten jedoch chaotischen und kauzigen Medicus. Er ist mit seinem Wissen seiner Zeit weit voraus, aber durch seine cholerische und hitzköpfige Art eckt er bei anderen Gelehrten und der Obrigkeit an und wird immer wieder abgewiesen. Sogar sämtlich Freunde, die es gut mit ihm meinen, stößt er vor den Kopf.
Durch den lebendigen Schreibstil war ich gleich von der ersten Seite an gefesselt. Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und durch die Darstellung der damaligen Lebensweise und den Beschreibungen der Landschaften und Menschen fühlte ich mich regelrecht in die Handlungen hineingesogen.
Für ein besseres Verständnis der hier oft verwendeten historischen Mundart, befindet sich am Ende des Buches ein ausführliches Glossar, in dem ich immer wieder hilfreiche Erläuterungen fand. Dieser spannende historische Roman über den heute weltberühmten Arzt Paracelsus ist wirklich empfehlenswert.
Der Hexenjäger
Dunkle Zeiten
Elsass 1484: Nachdem Susannas Mutter Margarethe nachts aus dem Fenster gestürzt und daran gestorben ist werden Stimmen laut, dass sie freiwillig gesprungen ist, weil sie vom Teufel besessen war. Ausgerechnet Bruder Heinrich, der Prior der Dominikaner und Inquisitor, spricht für Margarethe, damit sie in geweihter Erde bestattet werden darf. Er ist mit Margarethe zusammen aufgewachsen und war in sie verliebt, aber sie hat ihn damals verschmäht. Jetzt sorgt er sich um Susannas Seelenheil, will sie überreden, ins Kloster einzutreten. Susanna ist dem Gedanken Nonne zu werden auch nicht abgeneigt. Doch ihr Vater ist von dieser Idee nicht begeistert und als Heinrich immer merkwürdiger wird, entzieht sich Johanna ihm.
Astrid Fritz erzählt in „Der Hexenjäger“ die reale Geschichte von Heinrich Kramer, dem Verfasser des berüchtigten Hexenhammers. Mir war nicht klar, dass er zu seinen Lebzeiten mehr Feinde als Befürworter hatte, die seine Ideen und sein Konzept der Hexenverfolgung, die peinlichen Befragung und seine totalitäre Art nicht gut hießen. In Rückblicken wird von Heinrichs Kindheit und Jugend erzählt. Sie beschreibt ihn als schmächtigen Jungen aus ärmlichen Verhältnissen, der immer gehänselt wird, aber auch als extrem intelligent und ehrgeizig. Obwohl er als Mönch den „fleischlichen Genüssen“ abschwören muss, geht er immer wieder zu den Huren – er steigert sich bald in den Wahn, dass diese ihn „verzaubern“, da er sich nicht beherrschen kann. Dieser Irrglaube und seine Geltungssucht treiben ihn letztlich dazu, erst die Hexenbulle und später den Hexenhammer zu schreiben. Ich fand es interessant, dass er damals scheiterte und am Ende sogar aus seinem Landstrich vertrieben wurde – und erschütternd, dass sein Werk 100 Jahre später dazu benutzt wurde, Zehntausende hinzurichten.
Susanna ist ein fiktiver Charakter und steht stellvertretend für jene, die unschuldig in das Blickfeld der Inquisition gelangten. Nach dem (Frei-?)Tod ihrer Mutter ist sie verstört und für Heinrichs Manipulationen empfänglich. Sie ist seit langem einem älteren Mann versprochen vor dem sie sich ekelt. Auch die Ehe ihrer besten Freundin, deren totale Abhängigkeit und Unterwerfung durch ihrem Mann, ist ein abschreckendes Beispiel für sie.
Sehr packend schildert die Autorin, wie sich Susannas Vertrauen zu Heinrich erst in ein ungutes Gefühl und dann immer mehr in blanke Überlebensangst verwandelt. Heinrichs Entwicklung, sein Reinsteigern in den Hexenwahn und die daraus resultierenden Handlungen waren erschreckend. Es wird aufgezeigt, wie die Hexenprozesse funktionierten und die Menschen zur Denunziation aufgefordert wurden.
Fazit: Spannender, gut recherchierter Roman über Heinrich Kramer, den Verfasser des Hexenhammers.
Die Wölfe vor den Toren / Begine Serafina Bd.6
Die Armenapothekerin Serafina und ihr Ehemann der Stadtarzt Adalbert Achaz wohnen im mittelalterlichen Freiburg. Im Dorf Würi wird ein Junge übel zugerichtet aufgefunden. Für den untersuchenden Arzt Achaz und alle anderen ist schnell klar, dass der Junge von einem oder mehreren Wölfen getötet wurde. Als dann noch eine Heilerin aus dem Dorf mit ähnlichen Verletzungen tot aufgefunden wird, wird schnell das Gerücht über einen Werwolf laut. Als Adalbert und Serafina Zweifel bezüglich der Wölfe kommen, stoßen sie bei den Dorfbewohner auf eine Mauer des Schweigens.
Der mittelalterliche Krimi besticht durch seine guten Kenntnisse der damaligen Zeit und der tollen Beschreibung von Freiburg aus dieser Zeit. Der Schreibstil liest sich flüssig und spannend und hat mich schnell in den Bann gezogen. Dies ist mein erster Fall mit Serafina und ich konnte ihn problemlos ohne Kenntnisse aus den vorherigen Fällen lesen; außer dass ich jetzt große Lust auf die Vorgänger habe.
Tod im Höllental / Begine Serafina Bd.4
Tod im Höllental
Der vierte Band um Serafina Stadlerin stellt einen Abschied, zugleich jedoch auch einen Neubeginn für die unerschrockene Freiburger Begine dar. Serafinas Abschied von den anderen Schwestern von Sankt Christoffel und ihre Hochzeit mit dem beliebten Stadtphysikus Adalbert Achaz stehen kurz bevor. Eine Schmähschrift gegen die Gemeinschaft der Beginen sowie die Hetzreden des Dominikanermönchs und Wanderpredigers Thomas bereiten der jungen Frau jedoch große Sorgen. Nachdem die junge Lämmlein-Schwester Mia ermordet aufgefunden wird, hofft die Meisterin der Schwestern zu Sankt Christoffel auf Unterstützung durch den Konstanzer Bischof und macht sich gemeinsam mit ihrer Mitschwester Hedwig von Üsenberg auf den Weg. Mutter Catharina soll Konstanz jedoch niemals erreichen. Ihre Begleiterin Hedwig wird schwer verletzt aufgefunden, Catharina bleibt verschwunden. Serafina startet gemeinsam mit dem Prior der Wilhelmiten-Mönche eine Suchaktion und folgt der Begine ins Höllental…
Obgleich mir die Vorgängerbände dieser Buchreihe nicht bekannt sind, hat mich diese Geschichte um die wunderschöne Begine mit dem dunklen Haar und den tiefblauen Augen sofort in den Bann gezogen. Serafina Stadlerin wird als unerschrockene, hart anpackende und manchmal auch vorwitzige Frau dargestellt, die ihr großes Wissen rund um die Heilkunde immer wieder unter Beweis stellt. Als Protagonistin dieses Historischen Romans sorgt sie mit ihrer impulsiven Art für Spannung und Abenteuer, während ihr Verlobter Adalbert Achaz als ruhiger, bedächtiger und zurückhaltender Mann charakterisiert wird. Der studierte Medicus und Ratsherr in Freiburg genießt ein sehr hohes Ansehen, welches er sich als Fürsprecher für die Angelegenheiten der Beginengemeinschaften zunutze machen möchte. Die Autorin bringt mit Mutter Catharina und Bruder Matthäus sehr liebenswerte Nebenfiguren in die Handlung ein. Ein junger Mann namens Vitus, Mitglied der Gauklertruppe „Straßburger Compania“, Serafinas gutherzige Freundin Grethe und eine Köhlerfamilie am Rande der Höllenschlucht spielen ebenfalls wichtige Rollen in diesem Kriminalfall. Als einer der Antagonisten dieses Buches fungiert der krankhaft ehrgeizige Ratsherr Schneehas, dem die Laienschwestern schon lange ein Dorn im Auge sind. Im vorliegenden Roman taucht immer wieder auch ein tierischer Protagonist namens Michel auf – der süße Mischlingshund ist zwar nicht immer an der Seite Serafinas, sorgt jedoch durch sein unerschrockenes Auftreten für Aufregung und Durcheinander. Die handelnden Figuren sind mir sehr rasch ans Herz gewachsen, und dank des hilfreichen Personenregisters und des Glossars konnte ich mich auch mangels Vorkenntnissen innerhalb kürzester Zeit im Buch orientieren.
Die optische Gestaltung ist dem Verlag hervorragend gelungen. Besonders hervorheben möchte ich das Personenverzeichnis - Dramatis Personae - zu Beginn, sowie das Glossar am Ende des Buches. Die Schrift für den Buchtext ist zwar ein wenig klein geraten, dies wird jedoch meiner Meinung nach durch den großzügigen Zeilenabstand kompensiert.
Der Autorin ist ein wunderschöner Schreibstil zu eigen, die gründlich recherchierten historischen Details und der durch den Kriminalfall konstant steigende Spannungsbogen bereiteten mir aufregende Lesestunden. Ich durfte tief in das Denken und Handeln der Menschen Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts eintauchen, erfuhr eine Menge über eine faszinierende Gemeinschaft christlicher Frauen, die sich Beginen nannten, ein religiöses, eheloses Leben führten und sich der Armen, Kranken und Sterbenden annahmen. Astrid Fritz berichtet zudem von deren Verfolgung als Ketzerinnen durch die kirchliche Obrigkeit und Ratsherren, denen das unabhängige Leben dieser Frauengemeinschaften ein Dorn im Auge war.
Dieser historische Roman aus der Feder von Astrid Fritz hat mir ausgezeichnet gefallen und mir aufregende und interessante Lesestunden beschert.
(gekürzte Version)
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