![Autor im Porträt Autor im Porträt](https://bilder.buecher.de/images/aktion/autoren/top-banner_xs.jpg)
Autor im Porträt
Caroline Eriksson
zur AutorenweltToptitel von Caroline Eriksson
Die Vermissten
Das grünschwarze Wasser leuchtet geheimnisvoll in der untergehenden Sommersonne. Der Abend könnte nicht schöner sein, als Greta, Alex und Tochter Smilla mit dem Boot zur kleinen Insel in der Mitte des Sees fahren. Greta bleibt am Ufer, während die anderen beiden auf Entdeckungstour gehen. Aber sie kommen nicht mehr zurück. Beunruhigt macht sich Greta auf die Suche - doch von Alex und Smilla fehlt jede Spur. In ihrer wachsenden Verzweiflung wendet sie sich an die Polizei. Schnell wird klar, dass Gretas eigene Geschichte ebenso große Rätsel aufwirft wie das Verschwinden ihrer Lieben. Und die Frage: Hat sie etwas damit zu tun?…mehr
Die Beobachterin (eBook, ePUB)
Elena mietet ein Häuschen in einer schwedischen Kleinstadt, um nach der Trennung von ihrem Mann von vorn anzufangen. Ihre Tage sind leer, die Wohnung verlässt sie kaum. Ablenkung findet sie einzig darin, vom Küchenfenster aus die Menschen im Haus gegenüber zu beobachten: eine ganz normale, glückliche Familie. Doch als im Nachbargebäude plötzlich seltsame Dinge geschehen, ist Elena überzeugt davon, dass hinter den verschlossenen Türen ein Geheimnis lauert. Je besessener sie ihre Nachbarn beobachtet, desto mehr fürchtet sie, dass bald etwas Schreckliches passieren wird – und trifft eine Entscheidung, die sie selbst in tödliche Gefahr bringt ...…mehr
Caroline Eriksson
Eriksson, CarolineCaroline Eriksson hat Sozialpsychologie studiert und als Personalberaterin gearbeitet. Der Thriller >Die Vermissten< hat ihr den internationalen Durchbruch eingebracht. Er erschien weltweit in uber 25 Landern. Caroline Eriksson lebt mit ihrer Familie in Stockholm.Krimi des Monats - Die Vermissten
Nichts ist, wie es scheint
Dieses Buch ist anders als alles, was Sie bisher gelesen haben. Versprochen.
"Die Vermissten" (Penguin Verlag) aus der Feder der schwedischen Autorin Caroline Eriksson beginnt mit dem Bootsausflug einer Frau namens Greta (sie ist gleichzeitig die Erzahlerin), eines Mannes, der Alex hei?t, und eines kleinen Madchens namens Smilla. Scheinbar sind sie eine normale Familie, die ein Wochenende in einem Ferienhaus in der schwedischen Provinz verbringt. Die drei fahren uber einen See zu einer Insel hinaus. Wer im literarischen Lesen geubt ist, wird gleich bemerken, wie kunstvoll die Autorin in die scheinbare Idylle des Ausfluges Hinweise einbaut, die darauf hindeuten, dass hier irgendetwas nicht stimmt, dass etwas Unheilvolles in der Luft liegt. Das Wasser des Sees ist "grunschwarz", Greta spricht von einer "Ubelkeit", die sie befallt. Und an einer Stelle verliert sich ihr Blick "in der Weite des Sees". Um die Insel ranken sich Legenden, die von Menschen berichten, die auf der Insel auf geheimnisvolle Weise verschwunden sind. Alex und die kleine Smilla machen sich auf, die Insel zu erkunden. Greta…mehr
Nichts ist, wie es scheint
Dieses Buch ist anders als alles, was Sie bisher gelesen haben. Versprochen.
"Die Vermissten" (Penguin Verlag) aus der Feder der schwedischen Autorin Caroline Eriksson beginnt mit dem Bootsausflug einer Frau namens Greta (sie ist gleichzeitig die Erzahlerin), eines Mannes, der Alex hei?t, und eines kleinen Madchens namens Smilla. Scheinbar sind sie eine normale Familie, die ein Wochenende in einem Ferienhaus in der schwedischen Provinz verbringt. Die drei fahren uber einen See zu einer Insel hinaus. Wer im literarischen Lesen geubt ist, wird gleich bemerken, wie kunstvoll die Autorin in die scheinbare Idylle des Ausfluges Hinweise einbaut, die darauf hindeuten, dass hier irgendetwas nicht stimmt, dass etwas Unheilvolles in der Luft liegt. Das Wasser des Sees ist "grunschwarz", Greta spricht von einer "Ubelkeit", die sie befallt. Und an einer Stelle verliert sich ihr Blick "in der Weite des Sees". Um die Insel ranken sich Legenden, die von Menschen berichten, die auf der Insel auf geheimnisvolle Weise verschwunden sind. Alex und die kleine Smilla machen sich auf, die Insel zu erkunden. Greta bleibt im Boot zuruck und schlaft ein. Als sie aufwacht, ist die Sonne bereits untergegangen, aber von ihrem Mann und ihrer Tochter fehlt jede Spur. Greta sucht die Insel ab, fahrt zuruck zum Ferienhaus, versucht, Alex auf dem von ihr auf der Insel vergessenen Handy zu erreichen. Erfolglos.
Dass hier irgendetwas nicht stimmt, dass mit dieser Greta etwas nicht stimmt, wird schleichend klar. Denn Greta hat sich nicht unter Kontrolle, ihr Leben scheint aus den Fugen geraten zu sein. Bruchstuckhaft erzahlt sie von sich, von Alex, von ihrer eigenen Familie, die ein dunkles Geheimnis umgibt. Erinnerungsstucke wechseln sich mit Reflexionen uber das eigene Leben ab. Bald wird der Leser nicht mehr feststellen konnen, was wahr ist, was erfunden ist, was sich in der Vergangenheit abspielte, was in der Gegenwart passiert, was nur in Gretas Vorstellung stattfindet und was echt ist. "Das entzieht sich meiner Erinnerung", ist einer von Gretas Lieblingssatzen. In dieser unter die Haut gehenden und atemberaubend spannenden Geschichte ist nichts, wie es scheint. Das ist alles, was klar zu sein scheint. Wie Eriksson Gretas Haltlosigkeit und ihr Ringen um Ordnung im eigenen Kopf sprachlich verdeutlicht, ist meisterhaft und zeugt von einem gro?en literarischen und psychologischen Talent.
Was wie ein Mysterythriller beginnt, in dem dunkle Machte am Werk zu sein scheinen, wandelt sich mit der Zeit in einen albtraumhaften Psychothriller der feinsten Sorte. Es ist fast unmoglich, irgendetwas von Handlung und Thema des Romans preiszugeben, ohne die Spannung und die Auflosung vorwegzunehmen. Aber so viel sei verraten: Als Greta endlich beschlie?t, sich an die Polizei zu wenden, um ihre Angehorigen vermisst zu melden, erfahrt sie von einer Polizistin, dass sie laut Melderegister nie verheiratet war und auch nie eineTochter gehabt hat. Spatestens an dieser Stelle rei?t Eriksson den Leser mit in den Strudel der Verwirrung ...
Erikssons drittes Buch wurde in Schweden zu einem gro?en Uberraschungserfolg. Auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr rissen sich die internationalen Verlage um die Rechte an diesem ungewohnlichen Thriller, der nun in 22 Landern erscheint. Der Erfolg ist gerechtfertigt. Denn Eriksson bedient keinerlei "Schwedenkrimi"-Klischee: keine kaputten psychologisierenden Ermittler, keine uberaus grausamen Morde, begangen von irgendwelchen kranken Psychopaten, keine in Grau- und Molltonen gezeichnete schwedische Landschaft. Auch wenn man dies zu Anfang der Lekture nicht glauben mag - aber dieser Thriller ist so verstorend, weil er aus der scheinbaren Normalitat des schwedischen Lebens kommt, der Horror der Handlung liegt in ihrer erschreckenden Banalitat. Einer Banalitat, die viele von uns kennen, wenn ihr Leben im Gefuge einer bestimmten Konstellation auseinanderdriftet und die eigene Identitat zerrei?t.
Pressestimmen
"Ein wurdiger Nachfolger von Gillian Flynns ?Gone Girl?. Eine gro?artige Intrigue!"
Dagens Nyheter
"Mit ihrem Roman 'Die Vermissten' hat sich Caroline Eriksson als eine der hei?esten Spannungsautoren nach vorne geschrieben!"
Aftonbladet
"Caroline Eriksson gibt der Panik Raum und zeichnet glaubwurdig, wie Menschen einander manipulieren und zerstoren konnen - gro?artig geschrieben."
Bor?s Tidning
"Psychologische Spannung auf hochstem Niveau! Die Autorin erzahlt von Gretas Verzweiflung, ihrer Angst und dem Schrecken auf suggestive und doch immer wieder uberraschende Art."
BTJ
Interview mit Caroline Eriksson - Krimi des Monats - Die Vermissten
Ihr neues Buch "Die Vermissten" beginnt mit einem Paar und einem Kind, die auf einem Boot zu einer Insel in der Mitte eines Sees fahren. Es scheint eine gewohnliche Familie zu sein. Uber die Insel erzahlt man sich unheimliche Geschichten. Wahrend die Frau am Boot bleibt, spaziert der Mann mit dem Madchen uber die Insel. Als die Frau aufwacht - die Sonne ist bereits untergegangen -, sind die beiden nicht zuruckgekehrt, sie sind verschwunden. Dieser Beginn vermittelt dem Leser den Anschein, als befande er sich in einem Mystery-Thriller. Aber dann entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung. Woher haben Sie Ihre Inspiration bezogen, mit den Erwartungen des Lesers zu spielen?
Caroline Eriksson: Ich liebe Bucher, die mich uberraschen, die mich hinters Licht fuhren, Geschichten, die in eine bestimmte Richtung zu zielen scheinen und dann eine komplette Kehrtwende machen, eine vollig unerwartete Wende. Genau das wollte ich machen, als ich "Die Vermissten" geschrieben habe. Ich wollte eine Geschichte kreieren, wie sie mir selbst gefallen wurde. Und so wurde das Wort "unvorhersagbar" eine der…mehr
Interview Caroline Eriksson
Ihr neues Buch "Die Vermissten" beginnt mit einem Paar und einem Kind, die auf einem Boot zu einer Insel in der Mitte eines Sees fahren. Es scheint eine gewohnliche Familie zu sein. Uber die Insel erzahlt man sich unheimliche Geschichten. Wahrend die Frau am Boot bleibt, spaziert der Mann mit dem Madchen uber die Insel. Als die Frau aufwacht - die Sonne ist bereits untergegangen -, sind die beiden nicht zuruckgekehrt, sie sind verschwunden. Dieser Beginn vermittelt dem Leser den Anschein, als befande er sich in einem Mystery-Thriller. Aber dann entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung. Woher haben Sie Ihre Inspiration bezogen, mit den Erwartungen des Lesers zu spielen?
Caroline Eriksson: Ich liebe Bucher, die mich uberraschen, die mich hinters Licht fuhren, Geschichten, die in eine bestimmte Richtung zu zielen scheinen und dann eine komplette Kehrtwende machen, eine vollig unerwartete Wende. Genau das wollte ich machen, als ich "Die Vermissten" geschrieben habe. Ich wollte eine Geschichte kreieren, wie sie mir selbst gefallen wurde. Und so wurde das Wort "unvorhersagbar" eine der Leitlinien fur den Thriller - wie auch die Worter "dramatisch", "anspruchsvoll" und "duster".
Sie sind eine schwedische Autorin und Sie haben einen Thriller vorgelegt. Normalerweise wurde der Leser nun eine dustere Handlung voller blutiger Verbrechen erwarten mit einem gebrochenen Ermittler in der Hauptrolle als eine Art Antiheld. Ihr Thriller aber entstammt mehr oder weniger dem gewohnlichen Leben. Ist es der Alltag, der die Autoren mit besseren Sujets versorgt?
Caroline Eriksson: Vollkommen richtig! Fur mich sind die Spannung des alltaglichen Lebens und das, was hinter verschlossenen Turen passiert, die interessantesten Dinge, uber die man uberhaupt lesen oder schreiben kann. Ich will, dass die Handlung in meinem Buch spannend ist, aber genauso wichtig sind die Charaktere, ihre Neigungen und ihre Geheimnisse und die dunkle Wahrheit, die hinter einer ganz gewohnlichen Fassade lauert. Genau wie im richtigen Leben. In "Die Vermissten" entspinnt sich die Spannung vor allem auf einem psychologischen Level. Es gibt nicht nur ein Geheimnis, sondern auch ein dunkles Drama, das sich mit Themen wie "Mutterschaft" und "destruktive Beziehungen" beschaftigt. Ich hoffe ganz einfach, dass das dem Leser gefallen wird.
Ohne zu viel von der Geschichte zu verraten: Ein Thema ist, wie Sie schon gesagt haben, zu diskutieren, was unter der Oberflache der scheinbaren Normalitat lauern kann. Das kann - wie man in Ihrem Buch sieht - sehr verstorend sein. Ist das mitunter etwas "Schwedisches", hinter die Fassade schauen, sie einrei?en und den Horror des Lebens offenlegen zu wollen?
Caroline Eriksson: Wenn es tatsachlich etwas Schwedisches ist, Noir- und Krimigeschichten zu schreiben, dann ist das von zahlreichen Faktoren beeinflusst: Einige Leute haben seit ein paar Jahren das Gefuhl, dass unsere einstmals so stabile Gesellschaft auseinanderbricht, dazu kommt diese Melancholie, die damit zu tun hat, dass man in Schweden eine signifikante Zeit des Jahres in Kalte und Dunkelheit verbringt. Ich glaube zudem, dass die Erklarung auch damit zu tun hat, dass man im Norden ein relativ sicheres und privilegiertes Leben fuhrt. Fur jemanden, fur den Gefahren und Terror alltaglich sind, ist es sicher sogar sehr seltsam, solche Geschichten zu lesen oder gar Bucher daruber zu schreiben. Nur wenn man sich sicher fuhlt, hat man wohl eher das Verlangen, etwas Spannendes und Dusteres zu lesen. Vielleicht, weil man ausprobieren mochte, wie sich Angst und Furcht anfuhlen. Furcht ist ja ein Gefuhl, das man in einem bestimmten Moment verspurt, und indem wir uns diesem Gefuhl annahern, wollen wir uns wohl etwas lebendiger und prasenter fuhlen im Hier und Jetzt.
Wie ist die Idee zu "Die Vermissten" eigentlich entstanden?
Caroline Eriksson: Vor einer gewissen Zeit haben mein Mann, unsere zwei Kinder und ich einen Urlaub in unserem Wochenendhaus verbracht. An einem Abend sind wir mit einem Boot zu einer kleinen Insel inmitten des Sees gefahren, an dem das Haus liegt. Die drei sind losgezogen, um die Insel zu erkunden, wahrend ich am Boot gewartet habe. Nach einer Weile kamen sie zuruck und wir sind zuruckgefahren. Es war ein idyllischer Sommerabend, aber irgendetwas begann, sich in mein Unterbewusstsein einzuschleichen. "Stell dir vor, du warst nicht zuruckgekommen", sagte ich zu meinem Mann. "Stell dir vor, du und die Kinder waren verschwunden, spurlos, einfach so. Was konnte die Erklarung fur so ein Verschwinden sein? Was hatte passiert sein konnen?" Ich konnte einfach nicht aufhoren, daruber nachzudenken. Und so war die Idee zu "Die Vermissten" geboren. Aber, Gott sei Dank, waren das alle Ahnlichkeiten zwischen Wirklichkeit und Fiktion.
Dies ist Ihr drittes Buch als Schriftstellerin. Es scheint, als sei das Buch formlich aus Ihnen herausgeflossen. War es schwierig, den richtigen Ton fur Gretas Stimme, welche die Geschichte mit Erinnerungssprungen und Anekdoten erzahlt, zu finden?
Caroline Eriksson: Ich habe schon fruh eine starke Verbindung zu Greta gefuhlt, so als hatte ich sie schon lange gekannt. Aber es war nicht wirklich harte Arbeit, ihre Stimme zu finden, sondern dass sie fur den Leser nicht die gewohnliche, super kompetente und sympathische Heldin ist. Abgesehen davon, dass sie eine schwere Seele hat, die mit vielen tiefen Wunden versehen ist, ist sie auch noch eine sehr unzuverlassige Erzahlerin. Zu Beginn des Buches tut man ihr Verhalten noch als eine gewisse Verwirrung ab, es mag sogar eine gewisse Irritation hervorrufen. Wie mein Agent zu Anfang meinte: "Greta wird vom Leser nicht aufgesogen." Aber wenn man ihr eine Chance gibt, wird man letzten Endes mit einer sehr facettenreichen Wahrheit belohnt. Man wird herausfinden, was mit Alex und der kleinen Smilla auf dieser Insel passiert ist.
Konnten Sie Ihre Erfahrung und Ihr Wissen als Sozialpsychologin in die Geschichte einbringen?
Caroline Eriksson: Ich habe einen Master in Sozialpsychologie. Das hilft naturlich, wenn man solche Thriller schreibt, wie ich das tue - also Thriller, in denen der psychologische Aspekt und die inneren Welten der Charaktere so bedeutsam sind. Als Schreiberin benutze ich naturlich all meine Erfahrung und mein Wissen. Aber man darf nicht vergessen, dass "Die Vermissten" eine fiktionale Geschichte mit fiktionalen Charakteren ist. Das meiste, was mir wirklich hilft, ist meine Fantasie, meine Empathie und mein tiefes Interesse - man kann es auch Besessenheit nennen - fur Menschen und Beziehungen. Die dustere Seite unseres Verstandes treibt mich wirklich um - vor allem die zerstorerische Konsequenz eines solchen Verstandes.
Das Buch wurde mehrmals mit "Gone Girl" verglichen. Haben Sie die Geschichte von Gillian Flynn gelesen und was halten Sie von solchen Vergleichen?
Caroline Eriksson: Tatsachlich habe ich alle Bucher von Gillian Flynn gelesen. Ich liebe sie alle, aber "Gone Girl" war tatsachlich mein Favorit. Ich habe es sehr fruh gelesen. Bevor dieser Hype losging. Und es hat mich wirklich umgehauen. Es hat einfach alles, was ich an guten Geschichten liebe - all diese Elemente will ich auch selbst in meinem Schreiben unterbringen. Da ist dieser Thrill und diese Anspannung, die aufkommt, ohne dass viele blutige und brutale Details verwendet werden. Es gibt sehr unzuverlassige Charaktere und Kehrtwenden in der Handlung, die nicht vorauszusagen sind. Meiner Meinung nach ist das psychologische Spannung at its best. Mit "Die Vermissten" wollte ich einen Pageturner schreiben, der eine psychologische Tiefe hat und eine gewisse Komplexitat - mit meiner eigenen Stimme und meiner eigenen Faszination. Auch wenn unsere Geschichten zum selben Genre gehoren mogen - Gillian Flynn hat ihren Stil und ich habe meinen. Dennoch bin ich in gewisser Weise stolz, wenn jemand mein Buch mit "Gone Girl" vergleicht.
Ihr Buch wurde zum Uberraschungsbestseller in Schweden und es wurde bis heute in 22 Lander verkauft. Ist dieser Erfolg die totale Uberraschung fur Sie oder hatten Sie, als Sie das Buch schrieben, bereits eine leichte Ahnung, dass es zum Bestseller werden konnte?
Caroline Eriksson: Von Beginn an verspurte ich eine starke Leidenschaft mit meiner Geschichte und ich habe immer an sie geglaubt. Aber fur eine lange Zeit war mir nicht klar, ob noch jemand anders an die Geschichte glauben wurde. Ich war mir noch nicht mal sicher, ob mein Verleger das Buch veroffentlichen wurde. Ich hatte keinen Vertrag oder irgendwelche Garantien. Erst spater, als ich endlich den Vertrag mit meiner Agentin unterschrieb, erzahlte sie mir, dass sie ein gutes Gefuhl mit "Die Vermissten" hatte. Das hatte ich tatsachlich nie vermutet - wie auch diesen unglaublichen Erfolg. Bevor das Buch in Schweden uberhaupt veroffentlicht war, war es bereits in zwolf andere Lander verkauft. Im Moment sind es sogar 25 Lander. Das ist alles sehr schwer nachzuvollziehen. Manchmal fuhlt es sich so an, als wurde das nicht mit mir, sondern jemand anderem passieren.
Arbeiten Sie schon an einem neuen Buch oder sind Sie noch zu beschaftigt, "Die Vermissten" zu promoten?
Caroline Eriksson: Einen Teil meiner Zeit verwende ich im Moment darauf, das Buch in den Landern, wo es gerade veroffentlicht wird, zu promoten. Fur mich ist der Gedanke, dass immer mehr neue Leser die Chance haben, das Buch zu lesen, sehr aufregend. Die Veroffentlichung in Deutschland ist fur mich tatsachlich sehr speziell und ich hoffe, dass die Geschichte um Greta, Alex und Smilla dem deutschen Leser gefallen wird. Tatsachlich arbeite ich aber auch schon hart an meinem nachsten Buch. Die meisten Tage verbringe ich also am Laptop - mit meinen neuen Charakteren als meine einzige Begleitung. Ideale Bedingungen, wurde ich sagen.
Interview: Literaturtest