Autor im Porträt
Christian "Flake" Lorenz
zur AutorenweltToptitel von Christian "Flake" Lorenz
Heute hat die Welt Geburtstag
Broschiertes Buch
Was macht man als Musiker, wenn man mal wieder viel zu früh im Backstage-Raum sitzt und noch vier Stunden auf das eigene Konzert warten muss? Flake geht erst einmal spazieren und denkt darüber nach, wie damals alles mit Rammstein angefangen hat und wie der Ausnahmezustand auf der Bühne zum Alltag geworden ist. Er erinnert sich an erste chaotische Konzerte, an schmerzhafte Verbrennungen und daran, wie er sich als Kind sein Leben als Musiker vorgestellt hat. Mit großer Offenheit und viel Humor beschreibt Flake in seinem zweiten Buch seine ganz eigene Sicht auf die Welt nach zwanzig Jahren als Keyboarder bei der wohl erfolgreichsten deutschsprachigen Band unserer Zeit.
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14,00 €
Der Tastenficker
Broschiertes Buch
Er ist der Keyboarder der »größten deutschen Band der Gegenwart« (Die Welt) und tourt seit 20 Jahren nahezu ununterbrochen überall auf der Welt. Kaum jemand, der nicht zumindest die Titel der einschlägigsten Rammstein-Stücke wie BÜCK DICH, SEEMANN oder DU RIECHST SO GUT kennt. 1994 gegründet, sind Rammstein die Schöpfer der »Neuen Deutschen Härte« und eine der wenigen Bands, die als Gesamtkunstwerk gelten können. Flake wuchs im Prenzlauer Berg auf. Weil er nicht zur NVA wollte, blieb ihm das Abitur verwehrt. Stattdessen machte er eine Lehre als Werkzeugmacher und widmete sich der Musik. 1983 stieß er zu Feeling B, deren legendäre Auftritte zuletzt Buchpreisgewinner Lutz Seiler in einer Szene seines Romans KRUSO literarisch würdigte. Bei Rammstein fällt Flake durch seine eigentümlichen Showeinlagen auf, die Fans bejubeln seine angst- und schamfreien Aktionen. Er hat es ziemlich weit gebracht als Tastenficker. Sich seine Träume sofort erfüllen, bevor man zu alt ist, sie zu genießen, und sich nicht beirren lassen, wenn mal was nicht klappt, so könnte man Flakes Lebenshaltung zusammenfassen. Tatsächlich liest sich seine Autobiografie ein wenig wie eine anarchische Version von Hans im Glück: Der junge Flake stromert durch die Subkulturlandschaft der DDR der 1980er. Dass er laut eigener Aussage ein ängstlicher Typ ist, hält ihn nicht davon ab, seinen Eingebungen zu folgen. Quasi-Solo-Auftritt mit 13 trotz mangelhafter Beherrschung des Instruments - warum nicht? Einen Oldtimer-Verleih gründen, weil man ein Faible für alte Autos hat? Na klar! Bei dieser neuen bösen Band mitmachen, auch wenn man zunächst mit deren Musik nicht so viel anfangen kann? Hallo, Rammstein! DER TASTENFICKER ist nicht nur eine witzige und entwaffnend ehrliche Künstlerbiografie, sondern auch greifbar gemachte Zeitgeschichte. Ein ganz großes Buch!…mehr
14,99 €
Christian "Flake" Lorenz
Autorenporträt - Christian Lorenz alias FlakeManchmal wird aus dem Unglück, das sich viele Jahre wie eine Klette an einen geheftet zu haben scheint, doch noch ein Glück, das kaum vorstellbar, ja, magisch ist. Bei Christian Lorenz war das so. Als Kind in der Schule verspottet und gehänselt, von Größeren zeitweise aus bösem Scherz in Mülleimer gesteckt, zauberte das Leben aus dem schlaksigen und stotternden Jungen, der im Ost-Berliner Bezirk Prenzlauer Berg groß wurde, einen Rockstar in einer Band, die heute die halbe Welt kennt. Bei der 1994 gegründeten Rock-Formation Rammstein, dieser düsteren, knallharten und ironischen Varieté-Show teutonischer Mythologie und Modernität, ist Flake, wie sich der 51-Jährige seit jungen Jahren nach einem Wikinger aus der Zeichentrickserie "Wickie und die starken Männer" nennt, nicht nur Keyboarder und Orgelmann, sondern auch der Narr und Clown des Ensembles, dem er mit seinem Sinn für schrägen Humor auf die Sprünge hilft.
Es war ein Unfall, wie Flake in seiner von Kritik und Publikum gefeierten Autobiografie "Der Tastenficker. An was ich mich so erinnern kann" erzählt, der den damals Zehnjährigen auf den Weg der Rockmusik brachte. Ans Bett gefesselt nahm er mit einem Minett-Kassettenrekorder, den er von seinem Vater geschenkt bekommen hatte, Songs und Musiksendungen aus dem West-Radio auf. Mit dem Klavierspielen hatte er bereits vorher begonnen. Mit einer Liebe für Rhythm and Blues entstanden die ersten eigenen Songs und die ersten eigenen Bands, bis er als 16-Jähriger schließlich bei der Punkband Feeling B landete, die sich zu einem der einflussreichsten Gruppen des Phänomens Ostpunk aufspielte.
Seinen eigentlichen Berufswunsch - Lorenz wollte Arzt werden - konnte er nie verwirklichen, da er sich dem NVA-Dienst in der DDR verweigerte. Auch das eine Fügung des Schicksals, ohne die Rammstein mit großer Wahrscheinlichkeit niemals in die Welt gebracht worden wäre. Trotz des riesigen Erfolges,den Lorenz mit der Band seit mehr als 20 Jahren feiert und der den Ost-Berliner zu einem wohlhabenden Mann gemacht hat, ist sich der Musiker aber auch in seiner Bescheidenheit treu geblieben. In einem Interview sagte er einmal: "Aber die Welt wäre keine schlechtere, wenn es eine Band wie Rammstein nicht geben würde." So viel Demut kann nur jemand verinnerlicht haben, der das Leben in an all seinen Irrungen und Wirrungen durchflogen hat.
Flake - "Heute hat die Welt Geburtstag"
Im Zirkus der Mythen
Der Rammstein-Keyboarder Flake entwirft mit seinem neuen Buch eine aberwitzige Form der Rockmusiker-Biografie
An diesem Abend treten Rammstein in Budapest auf. Christian Lorenz, Flake genannt, versucht, seine Glitzerjacke anzuziehen. Allerdings klemmt der Reißverschluss des Outfits, das der Keyboarder der international bekannten Rockband auf der Bühne trägt. Es ist ein Bild, das dem Leser gleich zu Anfang dieses Buchs klarmacht: Hier ist jemand, der hadert mit seiner Rolle als Rockstar als übernatürliches Wesen, zu dem die halbe Welt aufschaut. Doch Lorenz hadert nicht nur mit der Imagination des Rockstars, sondern er zerlegt sie, indem er sie lächerlich macht, hinterfragt, ironisiert oder mit existenziellen Fragen zu durchleuchten versucht.
Der Inhalt von "Heute hat die Welt Geburtstag" ist tatsächlich nicht ganz leicht wiederzugeben. Lorenz beschreibt, wie es vor und nach dem Konzert zugeht: das ewige Warten in Aufenthaltsräumen, die öde Umgebung der Konzerthallen abseits von jeglichem Leben, das Gewusel und Gerenne der Bühnentechniker, er selbst, wie er sich mit absonderlichen Dehnübungen vor dem Konzert in Form…mehr
Der Rammstein-Keyboarder Flake entwirft mit seinem neuen Buch eine aberwitzige Form der Rockmusiker-Biografie
An diesem Abend treten Rammstein in Budapest auf. Christian Lorenz, Flake genannt, versucht, seine Glitzerjacke anzuziehen. Allerdings klemmt der Reißverschluss des Outfits, das der Keyboarder der international bekannten Rockband auf der Bühne trägt. Es ist ein Bild, das dem Leser gleich zu Anfang dieses Buchs klarmacht: Hier ist jemand, der hadert mit seiner Rolle als Rockstar als übernatürliches Wesen, zu dem die halbe Welt aufschaut. Doch Lorenz hadert nicht nur mit der Imagination des Rockstars, sondern er zerlegt sie, indem er sie lächerlich macht, hinterfragt, ironisiert oder mit existenziellen Fragen zu durchleuchten versucht.
Der Inhalt von "Heute hat die Welt Geburtstag" ist tatsächlich nicht ganz leicht wiederzugeben. Lorenz beschreibt, wie es vor und nach dem Konzert zugeht: das ewige Warten in Aufenthaltsräumen, die öde Umgebung der Konzerthallen abseits von jeglichem Leben, das Gewusel und Gerenne der Bühnentechniker, er selbst, wie er sich mit absonderlichen Dehnübungen vor dem Konzert in Form…mehr
Im Zirkus der Mythen
Der Rammstein-Keyboarder Flake entwirft mit seinem neuen Buch eine aberwitzige Form der Rockmusiker-Biografie
An diesem Abend treten Rammstein in Budapest auf. Christian Lorenz, Flake genannt, versucht, seine Glitzerjacke anzuziehen. Allerdings klemmt der Reißverschluss des Outfits, das der Keyboarder der international bekannten Rockband auf der Bühne trägt. Es ist ein Bild, das dem Leser gleich zu Anfang dieses Buchs klarmacht: Hier ist jemand, der hadert mit seiner Rolle als Rockstar als übernatürliches Wesen, zu dem die halbe Welt aufschaut. Doch Lorenz hadert nicht nur mit der Imagination des Rockstars, sondern er zerlegt sie, indem er sie lächerlich macht, hinterfragt, ironisiert oder mit existenziellen Fragen zu durchleuchten versucht.
Der Inhalt von "Heute hat die Welt Geburtstag" ist tatsächlich nicht ganz leicht wiederzugeben. Lorenz beschreibt, wie es vor und nach dem Konzert zugeht: das ewige Warten in Aufenthaltsräumen, die öde Umgebung der Konzerthallen abseits von jeglichem Leben, das Gewusel und Gerenne der Bühnentechniker, er selbst, wie er sich mit absonderlichen Dehnübungen vor dem Konzert in Form bringt. Flake lässt uns an dem absurd anmutenden Geschehen teilhaben, gleichzeitig reflektiert er über sich und die Rolle seiner Bandkollegen, gibt haufenweise Anekdoten aus den frühen Jahren der Bandgeschichte, aus seiner Zeit bei der Ost-Punk-Formation Feeling B zum Besten und berichtet vom Touralltag, den die meisten Fans wohl für das größte Glück auf der Erde halten würden. Flake aber beschreibt ihn als Teil einer völlig unspektakulären und im besten Sinne normalen Welt, was diese umso bizarrer erscheinen lässt. All die "Sex, Drugs and Rock ´n´ Roll"-Mythen, die sich seit der Erfindung der E-Gitarre im Walhall der Rockstar-Mythologie angestaut haben, haben in Flakes Erzählung keinen Platz. Natürlich ist diese Art der Rockmusiker-Biografie kalkuliert und inszeniert wie eine der durchgestylten Rammstein-Shows.
Flake nimmt die Rolle des Bühnen-Maskottchens an, das bei Rammstein eine tollpatschige, nicht sonderlich selbstbewusste, schräge und leicht autistische Person ist. Flake gibt den Narren, der nicht nur seine Rollen in einem philosophierenden Monolog verbal zersägt, sondern auch die seiner Kollegen und sogar die ganze Welt, die den Gerüchten doch so wahnsinnig aufregend sein soll. So sagt Flake an einer Stelle: "(A)ber ich fühle mich einfach besser, wenn ich mir einrede, dass ich ein Punk bin." Der Keyboarder, der sich - anders als Frontmann Till - eher im Hintergrund von Bühne und Musik bewegt, entwirft das Bild eines Bandmitglieds, das konservativ und geradezu spießig erscheint, das seltsam abseits des Bandlebens und des Geschehens zu stehen scheint und das sogar Probleme damit hat, sich in dieser Welt der Konzerthallen zurecht zu finden. "Damit ich mich nicht verlaufe, hat der Assistent des Bandassistenten einen eingeschweißten Zettel mit meinem und TillsNamen an die Tür geklebt."
Bei einem Narren weiß man nie, was ernst gemeint, was vielleicht erlogen ist. Und so fragt man sich nicht nur, ob Rammstein - wie Flake trocken berichtet - tatsächlich die alten Umkleideschränke der Kelly-Family übernommen haben, als sich das irische Ensemble auflöste, oder ob dies eine dieser ironischen und gekonnten Spielereien ist, mit denen Flake sein Buch zu einem hintergründigen und literarischen Lesegenuss werden lässt. Im Laufe der Lektüre steigert Flake mit sichtlicher Lust seine Narretei ins herrlich Himmelschreiende. Es mündet darin, dass er schließlich auch noch die Musik selbst als gesundheitsschädlich beschreibt. Dem Autor ist eine neuartige und aberwitzige Form der Rockmusiker-Biografie gelungen, die auch in Sachen literarischer Kunstfertigkeit ein starkes Stück ist.
Der Rammstein-Keyboarder Flake entwirft mit seinem neuen Buch eine aberwitzige Form der Rockmusiker-Biografie
An diesem Abend treten Rammstein in Budapest auf. Christian Lorenz, Flake genannt, versucht, seine Glitzerjacke anzuziehen. Allerdings klemmt der Reißverschluss des Outfits, das der Keyboarder der international bekannten Rockband auf der Bühne trägt. Es ist ein Bild, das dem Leser gleich zu Anfang dieses Buchs klarmacht: Hier ist jemand, der hadert mit seiner Rolle als Rockstar als übernatürliches Wesen, zu dem die halbe Welt aufschaut. Doch Lorenz hadert nicht nur mit der Imagination des Rockstars, sondern er zerlegt sie, indem er sie lächerlich macht, hinterfragt, ironisiert oder mit existenziellen Fragen zu durchleuchten versucht.
Der Inhalt von "Heute hat die Welt Geburtstag" ist tatsächlich nicht ganz leicht wiederzugeben. Lorenz beschreibt, wie es vor und nach dem Konzert zugeht: das ewige Warten in Aufenthaltsräumen, die öde Umgebung der Konzerthallen abseits von jeglichem Leben, das Gewusel und Gerenne der Bühnentechniker, er selbst, wie er sich mit absonderlichen Dehnübungen vor dem Konzert in Form bringt. Flake lässt uns an dem absurd anmutenden Geschehen teilhaben, gleichzeitig reflektiert er über sich und die Rolle seiner Bandkollegen, gibt haufenweise Anekdoten aus den frühen Jahren der Bandgeschichte, aus seiner Zeit bei der Ost-Punk-Formation Feeling B zum Besten und berichtet vom Touralltag, den die meisten Fans wohl für das größte Glück auf der Erde halten würden. Flake aber beschreibt ihn als Teil einer völlig unspektakulären und im besten Sinne normalen Welt, was diese umso bizarrer erscheinen lässt. All die "Sex, Drugs and Rock ´n´ Roll"-Mythen, die sich seit der Erfindung der E-Gitarre im Walhall der Rockstar-Mythologie angestaut haben, haben in Flakes Erzählung keinen Platz. Natürlich ist diese Art der Rockmusiker-Biografie kalkuliert und inszeniert wie eine der durchgestylten Rammstein-Shows.
Flake nimmt die Rolle des Bühnen-Maskottchens an, das bei Rammstein eine tollpatschige, nicht sonderlich selbstbewusste, schräge und leicht autistische Person ist. Flake gibt den Narren, der nicht nur seine Rollen in einem philosophierenden Monolog verbal zersägt, sondern auch die seiner Kollegen und sogar die ganze Welt, die den Gerüchten doch so wahnsinnig aufregend sein soll. So sagt Flake an einer Stelle: "(A)ber ich fühle mich einfach besser, wenn ich mir einrede, dass ich ein Punk bin." Der Keyboarder, der sich - anders als Frontmann Till - eher im Hintergrund von Bühne und Musik bewegt, entwirft das Bild eines Bandmitglieds, das konservativ und geradezu spießig erscheint, das seltsam abseits des Bandlebens und des Geschehens zu stehen scheint und das sogar Probleme damit hat, sich in dieser Welt der Konzerthallen zurecht zu finden. "Damit ich mich nicht verlaufe, hat der Assistent des Bandassistenten einen eingeschweißten Zettel mit meinem und TillsNamen an die Tür geklebt."
Bei einem Narren weiß man nie, was ernst gemeint, was vielleicht erlogen ist. Und so fragt man sich nicht nur, ob Rammstein - wie Flake trocken berichtet - tatsächlich die alten Umkleideschränke der Kelly-Family übernommen haben, als sich das irische Ensemble auflöste, oder ob dies eine dieser ironischen und gekonnten Spielereien ist, mit denen Flake sein Buch zu einem hintergründigen und literarischen Lesegenuss werden lässt. Im Laufe der Lektüre steigert Flake mit sichtlicher Lust seine Narretei ins herrlich Himmelschreiende. Es mündet darin, dass er schließlich auch noch die Musik selbst als gesundheitsschädlich beschreibt. Dem Autor ist eine neuartige und aberwitzige Form der Rockmusiker-Biografie gelungen, die auch in Sachen literarischer Kunstfertigkeit ein starkes Stück ist.