
Autor im Porträt
Claus-Ulrich Bielefeld; Petra Hartlieb
zur AutorenweltToptitel von Claus-Ulrich Bielefeld; Petra Hartlieb
Freunderlwirtschaft
Broschiertes Buch
Alma Oberkofler, Hauptkommissarin mit Hang zur Gerechtigkeit, hat es nicht leicht. Frisch nach Wien versetzt, bekommt sie es gleich mit einem Fall zu tun, der sogar im skandalerprobten Österreich für Schlagzeilen sorgt: Ein Minister hat in seiner Penthouse-Wohnung das Zeitliche gesegnet - allem Anschein nach eher unfreiwillig. Das illustre Umfeld des Toten gibt sich charmant, aber wenig auskunftsfreudig. Kein Wunder, denn ob Kaffeehaus oder Kanzleramt: In der Hauptstadt der Freunderlwirtschaft scheint jeder jedem einen Gefallen zu schulden. Bei der Wahrheitsfindung helfen Alma eine blitzgescheite Buchhändlerin, ein eventuell vertrauenswürdiger Verfassungsschützer - und manchmal auch ein Achtel Veltliner. Liebesgrüße aus Wien: Charmant, lässig und mit feinem Humor erzählt Petra Hartlieb einen Kriminalfall, der fast so originell ist wie die Realität.…mehr
18,00 €
Wenn es Frühling wird in Wien
Broschiertes Buch
Wien, 1912. Nach einer Kindheit in Armut hat Marie Haidinger es geschafft. Seit wenigen Monaten ist sie Kindermädchen in der Sternwartestraße 71 - dem Haushalt des berühmten Dichters Arthur Schnitzler im
gediegenen Cottage-Viertel. Als sie für ihren Dienstherren in der nahe gelegenen Buchhandlung auf der Währinger Straße ein Buch abholt, lernt sie eine völlig neue Welt kennen: Die Welt der Bücher. Und Oskar, den ebenso charmanten wie mittellosen Buchhändler, der ihr schon bald Avancen macht. Aber meint Oskar es auch ernst mit ihr? Wie brüchig das Glück sein kann, wird Marie klar, als Sophie, das Dienstmädchen der Schnitzlers, nach einer Abtreibung fast stirbt. Und als sie zufällig mithört, dass der
Hausherr ihren Oskar spät abends im feinen »Sacher« gesehen hat - in Begleitung einer überaus hübschen jungen Dame ...
Vor dem Hintergrund der Werke Arthur Schnitzlers und genau recherchierter Ereignisse lässt Petra Hartlieb das Wien des großen Dichters wiederauferstehen - vom Dienstbotentrakt bis in die glamourösen Salons der freigeistigen Intellektuellen der Zeit.…mehr
gediegenen Cottage-Viertel. Als sie für ihren Dienstherren in der nahe gelegenen Buchhandlung auf der Währinger Straße ein Buch abholt, lernt sie eine völlig neue Welt kennen: Die Welt der Bücher. Und Oskar, den ebenso charmanten wie mittellosen Buchhändler, der ihr schon bald Avancen macht. Aber meint Oskar es auch ernst mit ihr? Wie brüchig das Glück sein kann, wird Marie klar, als Sophie, das Dienstmädchen der Schnitzlers, nach einer Abtreibung fast stirbt. Und als sie zufällig mithört, dass der
Hausherr ihren Oskar spät abends im feinen »Sacher« gesehen hat - in Begleitung einer überaus hübschen jungen Dame ...
Vor dem Hintergrund der Werke Arthur Schnitzlers und genau recherchierter Ereignisse lässt Petra Hartlieb das Wien des großen Dichters wiederauferstehen - vom Dienstbotentrakt bis in die glamourösen Salons der freigeistigen Intellektuellen der Zeit.…mehr
Statt 18,00 €****
11,00 €
Claus-Ulrich Bielefeld; Petra Hartlieb
Hartlieb, PetraPetra Hartlieb wurde 1967 in München geboren und ist in Oberösterreich aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und Geschichte und arbeitete danach als Pressefrau und Literaturkritikerin in Wien und Hamburg. Seit 2004 betreibt sie mit ihrem Mann eine Buchhandlung in Wien. Gemeinsam mit Claus-Ulrich Bielefeld ist sie das Autorenduo einer Krimireihe, die im Diogenes-Verlag erscheint. 2014 publizierte sie bei Dumont den Bestseller "Meine wundervolle Buchhandlung".Kundenbewertungen
Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung
Bewertung von Circlestonesbooks.blog am 27.12.2018
„Es ist auch gar nicht so schlimm, Buchhändlerin zu sein. Noch nicht mal im Dezember. Eigentlich hab ich alles richtig gemacht.“ (Zitat Seite 70)
Inhalt:
Seit vierzehn Jahren gibt es nun Harbliebs Buchhandlungen in Wien Währing und Wien Alsergrund. Dies sind auch vierzehn Mal Hochbetrieb in der gar nicht stillen Vorweihnachtszeit und vierzehn Mal erschöpftes, aber erleichtertes Aufatmen so gegen 13 Uhr am 24. Dezember. Da sammeln sich viele Geschichten, Gschichterln und Erlebnisse an und davon handelt dieses Buch.
Personen, Orte und alles Drumherum:
Hauptprotagonistin ist natürlich die Buchhandlung selbst, die in diesen Wochen aus allen Nähten platzt und dazu kommen alle Beteiligten, die sich beinahe rund um die Uhr bemühen, dass genau das nicht passiert, sondern dass alles funktioniert. Improvisation ist gefragt, vor allem aber die Liebe zu Büchern und genau darum geht in diesem Buch. Von fragmentarischen Kundenwünschen, die dennoch erkannt werden, von einem eingespielten Team und von Freundschaft, darüber erzählen die einzelnen Episoden.
Der Autorin geht es weniger um eine chronologische Handlung, sondern um die Erlebnisse und Erfahrungen in diesen Jahren, erzählt in einzelnen kurzen Episoden und mit viel Humor. Hier ist jemand, der noch immer den Traum lebt, realistisch, mit allen Höhen und Tiefen, und daher ist es auch keine überzuckerte Romantik, die den Leser hier erwartet.
Fazit:
„Ich mag keine Buchhändlerinnen, die ständig jammern“, schreibt die Autorin auf Seite 105, aber genau das findet in den ersten Kapiteln des Buches ziemlich intensiv statt. Dann jedoch gewinnen die Geschichten an Intensität, Humor und damit Leichtigkeit. Andererseits ist es gerade diese Offenheit und ehrliche Realität, die den Leser überzeugt. Hier wird der in unseren lesebegeisterten Köpfen verklärte Beruf der Buchhändlerin entzaubert, ohne jedoch den wirklichen Zauber, nämlich die Liebe zu Büchern und zu Buchhandlungen, zu verlieren.
Freunderlwirtschaft
Tod eines Politikers
Max Langwieser, der junge Minister für Tourismus und Landwirtschaft, liegt tot in seiner noblen Wohnung. Was ist passiert? Ist er unglücklich gegen seinen Glastisch gestürzt? War er alleine oder hat da einer nachgeholfen? Und warum ist Jessica, seine Verlobte, so plötzlich verschwunden?
„Wir haben einen bedenklichen Todesfall.“ Alma Oberkofler ist gerade vier Tage bei der Wiener Mordgruppe, als sie von „der Leiche im Achten“ Stock informiert werden. Alma fährt mit ihren neuen Kollegen Kolonja, der ihr gleich mal das Du anbietet, an den Ort des Geschehens. Ihr junger Kollege Babic, der ihr gegenüber etwas distanzierter auftritt, hat Bürodienst.
Zunächst gehen wir zurück ins Jahr 1992, da ist Alma zwölf und es drängt sie bald, nach einem schweren Schicksalsschlag, Polizistin zu werden. Auch Jahre später hält sie an ihrem Berufswunsch fest und auch wenn die Eltern dies nicht so gerne sehen, unterstützen sie ihre Tochter dann aber schon. Und nun ist sie in Wien in der Abteilung Leib und Leben angelangt, ihre Vorgängerin hat sie die letzten zwei Wochen eingewiesen. Die Ermittlung um den Tod des jungen, dynamischen Ministers führt sie mitten hinein in die politischen und wirtschaftlichen Ränkespiele. Sie steht einem Machtapparat gegenüber, der es ihr nicht gerade leicht macht, denn zu vieles soll oder darf nicht an die Öffentlichkeit.
Erzählt wird aus Almas und aus Jessicas Perspektive, die beiden Erzählstränge wechseln sich ab. Alma war mir sofort sympathisch, ihre unbestechliche, geradlinige Art gefällt mir sehr. Die Ermittlungsarbeit vermischt sich immer mal wieder mit halbprivaten Momenten, auch ist sie mit ihrem finnischen Freund mal ganz privat unterwegs.
Aus Jessica werde ich zunächst nicht so ganz schlau, ihr Part wirft viele Fragen auf und bleibt lange nebulös. Hat sie mit Langwiesers Tod zu tun? Ihre Flucht könnte schon darauf hindeuten – aber wovor hat sie Angst?
Der Kriminalroman im politischen Umfeld ist durchweg spannend erzählt mit Charakteren, denen man ihre Eigenheiten allesamt abnimmt. Sie sind nett und liebenswert, sind erfrischend normal oder durchtrieben, ja gefährlich. „Freunderlwirtschaft“ ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, das Buch gewährt einen tiefen Blick hinter die Kulissen von Politik und Wirtschaft, von Vetternwirtschaft und Korruption, versteckt hinter den weißen Westen so manch aalglatter Akteure. So manches sickert so oder so ähnlich durch, wir hören und lesen es im realen Leben immer mal wieder.
Freunderlwirtschaft
Alma Oberkofler hat ganz persönliche Gründe, warum sie zur Polizei gegangen ist. Jetzt beginnt ihre erste Woche als Kommissarin in Wien und gleich ist sie in einem höchst brisanten Fall verwickelt. Der bekannte Minister Max Langwieser ist tot. Seine Verlobte ist spurlos verschwunden, ebenso seine elektronischen Geräte und damit eben auch viel politischer Zündstoff. Max war auch ein enger Freund des Kanzlers und war auch in ein großes, touristisches Projekt verwickelt. Wurde er ermordet oder war es ein schrecklicher Unfall? Wer hat etwas gewusst und ist mit in den Fall verwickelt? Während den Ermittlungen stößt Alma auf eine Mauer des Schweigens, kommt hinter politische Geheimnisse und wird mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert und nicht nur ihre persönliche Beziehung wird sehr belastet, sondern auch ihre berufliche Karriere.
Peter Hartlieb ist ein genialer Krimi gelungen! Wortwitz, Hochspannung, geniale Dialoge und tolle Figuren und wer die Berlin-Wien Krimis gelesen hat, trifft hier eine alte Bekannte. Einfach klasse und mit viel politischem Zündstoff! Bitte noch mehr davon!
Freunderlwirtschaft
Ein starker, eindrucksvoller Krimi über die Fallstricke der Macht
Hauptkommissarin Alma Oberkofler muss sich in ihrer neuen Stelle erst zurechtfinden, als sich ein seltsamer Todesfall in gehobenen Kreisen ereignet. Wurde der junge Minister ermordet oder handelt es sich doch um einen Unglücksfall? Die vermutete letzte Zeugin entzieht sich durch Flucht und Almas Spürnase ist gefragt.
Der Titel und das wunderschöne Cover verraten es, dieser Krimi handelt von den Fallstricken der Macht und ihres Missbrauchs. Und Dank Petra Hartliebs ungemein ausdrucksstarkem und fesselndem Schreibstil ist man auch sofort gefangen in einer abwechslungsreichen und spannenden Story. Die Autorin versteht es, ihre Protagonisten so natürlich und echt darzustellen, dass sie aus dem Leben gegriffen scheinen; meine große Sympathie gehört sofort der unbestechlichen und aufrechten Alma Oberkofler, die beinahe gezwungen wird, zu sämtlichen möglichen Mitteln zu greifen.
Ich finde, Petra Hartlieb ist ein starker und eindrucksvoller Krimi gelungen, dessen Spannung sehr trickreich durchgängig erhalten bleibt und der zwar relativ unblutig ist, dafür aber mit interessanten Details überrascht, die einerseits Empörung schüren, andererseits auch zum Schmunzeln verleiten. Freunderlwirtschaft ist eine schlüssige und perfekt durchdachte Story, bei der man eine leise Ahnung bekommt, was so hinter den Kulissen der Politik abläuft und man vielleicht gar nicht genauer wissen möchte. Für mich eine wirklich erstklassige, fesselnde Lektüre, die auf eine Fortsetzung hoffen lässt!
Freunderlwirtschaft
Die junge Kommissarin Alma Oberkofler wurde frisch nach Wien versetzt. Ihr erster Fall hat es direkt in sich, der Landwirtschaftsminister wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Allem Anschein nach, starb er keines natürlichen Todes. Seine Verlobte Jessica ist nicht auffindbar, ebenso wenig sein Laptop. Während für alle damit die Verdächtige sofort feststeht, kommen Alma Zweifel. Doch das Umfeld mauert.
Zwischen gemütlicher Kaffeehaus-Atmosphäre und hartem politischen Machtkampf rangiert dieser Krimi und hat mein Herz erobert. Die österreichische Gelassenheit, die Kulisse, das Setting - einfach top. Bis zum Ende blieb unklar, was nun dahinter steckt. Doch dank Almas sympathischer Hartnäckigkeit sowie ihrer vertrauensvollen Art schafft sie es, den Fall zu lösen. Almas Privatleben fließt am Rande mit ein, genau in der richtigen Dosis. Die Geschichte springt ab und zu in der Zeit zurück, so dass wir beim Lesen auch genau erfahren, wie Jessica und der Minister zusammengefunden haben. ‚Freunderlwirtschaft‘ - nichts anderes als Vetternwirtschaft hierzulande - klingt jedoch irgendwie leichter, sympathischer, gemütlicher. Und genau so ist das Buch. Ein wunderbarer Schreibstil, authentische Protagonisten, eine perfekt geschaffene Kulisse. Mich hat das Buch wirklich begeistert und ich würde es jederzeit empfehlen.
Freunderlwirtschaft
Ohne übertrieben-dramatisches Blutvergießen kommt der Krimi „Freunderlwirtschaft“ von Petra Hartlieb aus. In kleinen Kapiteln mit gelungenen Überschriften, die wie Exzerpte des Inhalts wirken, begleitet man die beiden Hauptprotagonistinnen Alma und Jessica. Die eine ist Kriminalkommissarin, die andere die Verlobte des toten Ministers für Agrarwirtschaft und Tourismus. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alma ist unangepasst, aufmüpfig, arbeitswütig und neu in der Abteilung Leib und Leben, Jessica noch verfangen in Traditionen, alten Freundschaften und ihrer Jugend auf dem Land, sowie ihrem anspruchsvollen Job in der PR-Abteilung des Wirtschaftsministeriums.
Beide Frauenfiguren haben eins gemeinsam, nämlich das Sich-Behaupten-Müssen in einer Männerdomäne. Die eine arbeitet sich mit Pochen auf Gleichberechtigung, Anstand und Wahrheit ab, die andere mit der Akzeptanz ihrer ihr zugedachten Rolle als Verlobte eines hohen Politikers. Die Entwicklungen, die Alma und Jessica durchlaufen, fand ich realistisch ausgearbeitet trotz kleiner Überzeichnungen und besonders für einen Krimi.
Der Plot über Vetternwirtschaft in der Politik kommt mir wie aus dem Leben gegriffen vor ob der vielen Pressemeldungen über korrupte Politiker und Politikerinnen in unseren Tagen. Dabei scheint es im echten Leben wie in der Lektüre bei Aufdeckung politischer Verstrickungen selten zu sofortigem Machtentzug zu kommen, sondern eher eine Taktik von Hinhalten und Vertuschen gefahren zu werden.
„Freunderlwirtschaft“ ist dank des guten Schreibstils von Petra Hartlieb flüssig zu lesen, trotz des Themas im positiven Sinne nicht anstrengend oder anspruchsvoll, sondern unterhaltend und kurzweilig, auch wegen der besonderen Frauencharaktere.
Freunderlwirtschaft
Politische Abgründe
„Freunderlwirtschaft“ ist ein spannender und politischer Krimi der Autorin Petra Hartlieb.
Die Handlung startet 1992. Nachdem die Schwester der zwölfjährigen Alma tot im Wald aufgefunden wird und ihr niemand ihre Fragen beantworten kann, wächst in Alma der Wunsch Polizistin zu werden.
Der Politiker Max Langwieser wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Gleichzeit ist seine Freundin Jessica verschwunden. Damit hat Alma, die inzwischen Kommissarin und gerade erst in Wien angekommen ist, ihren ersten Fall. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Kolonja fährt sie zum Tatort.
War es ein Mord oder vielleicht doch ein Unfall ?
Die Ereignisse werden im Wechsel aus Almas und Jessicas Perspektive erzählt.
Während ich Almas Vorgehen nachvollziehen konnte und ihre Ermittlungsarbeiten interessant zu lesen sind, blieb mir Jessica suspekt. Sie wirkt ängstlich und macht sich durch ihre Flucht verdächtig.
Nach und nach gibt es immer mehr Einblicke in die Politik und wirtschaftliche Belange. Dabei kommen unglaubliche Dinge zu Tage, es tun sich menschliche Abgründe auf und der Spannungsbogen bleibt durchgehend hoch.
Mit Alma hat die Autorin eine sympathische Protagonistin erschaffen, deren Privatleben nicht außen vor bleibt, aber auch nicht zu viel Raum einnimmt.
Es geht um Macht, Intrigen, Korruption, Politik und Wirtschaft. Dabei werden Gegenwart und Vergangenheit gut miteinander verwoben.
Mich hat dieser unblutige Krimi durchgehend gefesselt und ich freue mich auf weitere Fälle mit Kommissarin Alma Oberkofler.
Freunderlwirtschaft
Bewertung von carola1475 am 13.08.2024
Vetternwirtschaft und Korruption als Basis des Erfolgs
Das schlichte und doch durch die Farbgebung auffallende Cover des Buchs passt sehr gut zum Thema. Es geht um junge, erfolgreiche, konservative österreichische Politiker, die eloquent und dynamisch auftreten und vordergründig stets zum Wohle des Landes handeln.
Der Tod von Landwirtschafts- und Tourismusminister Max Langwieser unter ungeklärten Umständen zieht Ermittlungen der Wiener Mordkommission nach sich unter der Leitung von Alma Oberkofler. Schon im Prolog lerne ich die Kommissarin kennen, sie hat sich nach einem traumatischen Erlebnis in der Kindheit entschlossen, Polizistin zu werden und hat die Stelle in Wien erst vor wenigen Tagen angetreten. Gern verfolge ich ihre Ermittlungen, die von Vorgesetzten und Politikern immer mehr erschwert werden und nur langsam zu Erkenntnissen führen. Alma ist sympathisch und engagiert und durch Rückblenden in ihre Vergangenheit vervollständigt sich mein Bild von der Protagonistin.
Eine zweite Erzählperspektive kommt durch Jessica hinzu, die Verlobte und Lebensgefährtin des toten Ministers. Sie ist aus Wien geflohen und es bleibt zunächst unklar, ob und was sie mit Max' Tod zu tun hat. Ihre gedanklichen Rückblenden erhellen immer mehr, was in den Tagen vor dem Ereignis passiert ist und auch die politische Entwicklung ihres Verlobten seit der Jugend.
Petra Hartliebs Schreibstil ist lebendig, bildhaft und zeichnet sich durch feinen Humor aus. Ihre Figurenzeichnung ist einfühlsam und glaubhaft und sorgt bei mir für Mitgefühl, ein Schmunzeln oder Wut, je nach dem. Auch die Entwicklung der Protagonistinnen überzeugt. Mit der Figur der nachbarschaftlichen Buchhändlerin scheint die Autorin sich selbst augenzwinkernd in die Geschichte geschrieben zu haben, das gefällt mir.
'Freunderlwirtschaft' ist ein ruhiger Krimi, dennoch spannend, da lange unklar bleibt, wie es zu Max' Tod kam und der Leser außerdem einen Einblick in die fiktiven, dennoch möglichen, politischen Gegebenheiten bekommt.
Die Autorin zeichnet eindringlich das Porträt moderner Politiker, die über ein weit gespanntes Netzwerk verfügen und die vor kaum etwas zurückschrecken, um sich Vorteile zu verschaffen, persönliche und auf parteipolitischer Ebene.
Trotz eventueller österreichischer Besonderheiten ist die dargestellte 'Freunderlwirtschaft' sicher nicht auf unser Nachbarland beschränkt, Vetternwirtschaft, Filz oder Klüngel gibt es überall.
Freunderlwirtschaft
Auch wenn Sie glauben, dass Ihnen in diesem Roman einiges bekannt vorkommt, möchte ich betonen: Die Geschichte ist zur Gänze von mir ausgedacht. So schreibt es die Autorin zu Beginn des Buches. Und ich habe festgestellt, dass es sich hätte genauso auch in Deutschland abspielen können. Kommissarin Alma wurde gerade nach Wien versetzt, als der Minister für Tourismus und Landwirtschaft Max Langwieser tot aufgefunden wird. Sofort wird seine Verlobte Jessica verdächtigt. Doch sie ist verschwunden und befindet sich auf einer abenteuerlichen Fluch. Wo ist sie hin? Warum ist die Wohnung der Beiden strikt in zwei Bereiche geteilt? Und wer hätte im Politzirkus noch ein Motiv? Hatte Max doch keine so weiße Weste, wie es nach außen den Anschein hatte? Alma muss ihre ganzen Ermittlungsfähigkeiten unter Beweis stellen. Es geht um Politik, Geld und Macht. Das Buch und die Charaktere sind sehr authentisch. Der Krimi bleibt packend bis zum Schluss. Die vielen Wendungen bringen den Leser immer wieder auf eine neue Spur. Wirklich rundum gelungen.
Freunderlwirtschaft
Sehr gut gemacht;
Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur der Schreibstil war bestechend gut, sondern auch die Handlung wird realistisch und glaubhaft aufgebaut. Hätte es nicht schon einen ähnlich gelagerten Fall in Österreich gegeben, so würde man die Handlung wohl für abwegig halten, aber mit dem jetzigen Wissen ist sie ausgesprochen unterhaltsam. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, das Unausgesprochene und Angedeutete versuchter Einflussnahme der politischen Eliten zu beschreiben und die Abgeschlossenheit bestimmter Gesellschaftsteile. Durch Perspektivwechsel zwischen der Hauptkommissarin und der Flüchtigen Jessica nähert man sich der Wahrheit von verschiedenen Seiten, von innen und außen, was sehr spannend ist. Auch wird hervorragend geschildert, welche Probleme die Ermittler aufgrund der „Freunderlwirtschaft“ in der Praxis haben. Das Nebulöse gehört in diesem Fall dazu und fügt sich harmonisch in die Geschichte ein. Mir hat die Figur der Hauptkommissarin Alma Oberkofler sehr gut gefallen und ich hoffe, dass man sie bald in einem Folgeband wiedertreffen kann. Für mich ein sehr gelungenes Buch, fast mehr Roman als Krimi, aber sehr lesenswert.
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