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Elizabeth George
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Was im Verborgenen ruht / Inspector Lynley Bd.21
Was im Verborgenen ruht / Inspector Lynley Bd.21 (eBook, ePUB)
Elizabeth George
Die 1949 in Warren, Ohio geborene Elizabeth George hat früh mit dem Schreiben begonnen: bereits als Siebenjährige bekam sie ihre erste Schreibmaschine geschenkt. Dennoch sollten noch über 30 Jahre vergehen, bevor George der Durchbruch als Krimiautorin gelang. Nach einem Englisch- und Psychologiestudium arbeitete die Amerikanerin mit dem Faible für England zunächst als Lehrerin an der High School sowie als Dozentin für Kreatives Schreiben an verschiedenen Universitäten. Erst als sie ein Seminar zum Thema Krimi hielt, kam sie auf die Idee, sich selbst einmal in diesem Genre zu versuchen. Der Rest ist Legende: Bereits ihr Debüt "Gott schütze dieses Haus" sorgte für Furore und wurde mehrfach preisgekrönt. Seitdem hat George, die im US-Bundesstaat Washington lebt, fast im Jahresrhythmus ein Buch um Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers veröffentlicht. Nicht zuletzt durch die Verfilmung der Romane wurden die beiden so gegensätzliche Ermittler zum Liebling eines Millionenpublikums.Das meint die buecher.de-Redaktion:
Elizabeth Georges Geschichten leben von ihrem englischen Kolorit und der spannungsvollen Beziehung ihrer Ermittler. Die aus einfachen Verhältnissen stammende Havers und der adelige Inspektor Linley sind ein unschlagbares Team.
Ermittlerporträt/Gegenüberstellung: Thomas Lynley und Barbara Havers
Herkunft
Lynleys korrekter Titel lautet Lord Thomas Lynley, 8. Earl of Asherton. Sein Zweittitel: Vicomte Vacennes. Er ist natürlich Oxford-Absolvent, und Butler Charlie Denton ist ihm stets zu Diensten.
Barbara Havers stammt als Arbeiterkind aus einfachen Verhältnissen und war lange durch den Spagat zwischen Berufsleben und der Pflege ihrer demenzkranken Mutter belastet. Kein Butler weit und breit - sie muss alles allein machen. Die adelige Herkunft von Lynley machte ihr anfangs zu schaffen, doch Havers hat die meisten ihrer Vorurteile ("widerlicher Popanz") mittlerweile abgelegt.
Stil
Formvollendet und elegant: Lynleys Art, sich zu kleiden, entspricht ganz seinem Stand als Lord. Feines Tuch, gedeckte Farben, handgenähte Schuhe,…mehr
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und genau das macht vermutlich auch mit das große Lesevergnügen aus, das sich einstellt, wenn Chief Inspector Thomas Lynley und Detective Sergeant Barbara Havers ermitteln. Elizabeth George hat ihren Figuren herrlich gegensätzliche Biografien, Eigenschaften und Vorlieben mitgegeben. Eine kleine Gegenüberstellung:
Herkunft
Lynleys korrekter Titel lautet Lord Thomas Lynley, 8. Earl of Asherton. Sein Zweittitel: Vicomte Vacennes. Er ist natürlich Oxford-Absolvent, und Butler Charlie Denton ist ihm stets zu Diensten.
Barbara Havers stammt als Arbeiterkind aus einfachen Verhältnissen und war lange durch den Spagat zwischen Berufsleben und der Pflege ihrer demenzkranken Mutter belastet. Kein Butler weit und breit - sie muss alles allein machen. Die adelige Herkunft von Lynley machte ihr anfangs zu schaffen, doch Havers hat die meisten ihrer Vorurteile ("widerlicher Popanz") mittlerweile abgelegt.
Stil
Formvollendet und elegant: Lynleys Art, sich zu kleiden, entspricht ganz seinem Stand als Lord. Feines Tuch, gedeckte Farben, handgenähte Schuhe, Kaschmirpullover und natürlich den passenden Wagen, pardon, Oldtimer dazu. Aktuell fährt der Detective Inspector von New Scotland Yard einen Healey Elliott, Jahrgang 1948. Davor war es ein Bentley...
Ironische Spitzen von Lynley ist Barbara Havers gewohnt, wenn es um ihre äußere Erscheinung geht. Die burschikose Frau legt keinen Wert auf Eleganz, kombiniert lässig und farbenfroh und hält Friseurbesuche für überflüssig. Bislang jedenfalls. Seit Isabelle Ardery ihre Chefin ist, muss sie sich auch Modefragen stellen, wagt sich sogar in einen Friseursalon und trägt - wenn es unbedingt sein muss - Rock, Bluse und Pumps. Oh, là, là!
Privatleben
Ein schwieriges Kapitel bei Thomas Lynley. Nach dem Tod seiner geliebten Frau Helen - sie wird auf offener Straße ermordet - muss er sich erst wiederfinden. Wie lange seine Affäre mit Chefin Ardery hält, bleibt abzuwarten. Aber er kann auf seine langjährigen Freunde Simon Allcourt-St. James und Deborah St. James zählen. Und das, obwohl er für Simons Gehbehinderung verantwortlich ist: Lynley verursachte damals angetrunken einen Autounfall. Auch Butler Denton ist seinem Herrn Lynley treu ergeben - ob das unter Freundschaft fällt, mag jeder selbst beurteilen. Lynleys Bruder allerdings ist seit Jahren drogensüchtig und seine Schwester ist verwitwet. Zu beiden pflegt Thomas keine intensive Beziehung.
Hat ein Workaholic wie Barbara Havers Freunde? Das Privatleben der Ermittlerin ist wirklich überschaubar. Familiär musste sie einige Schicksalsschläge verkraften: Ihr Bruder und ihr Vater starben, die demente Mutter liegt im Pflegeheim. Havers lebt in Chalk Farm und ist nicht gerade eine Putzfanatikerin. Ungewaschenes Geschirr oder Unterhosen auf der Wäscheleine über der Spüle sind keine Seltenheit. Von Spontanbesuchen beiihr hält Havers daher nicht viel. Nur Nachbarstochter Hadiyyah platzt immer mal wieder herein - doch die Freundschaft mit Hadiyyah und Nachbar Azhar entwickelt sich anders als gedacht - mehr wollen wir hier nicht verraten.
Achja: Aus der Verlegenheit, mit der Havers auf Komplimente von Lynley reagiert, könnten unverbesserliche Romantiker bestimmte Schlussfolgerungen ziehen... Doch ob sie damit richtig liegen würden, wer weiß?
Charmefaktor/Charakter
Gut, es liegt immer alles im Auge des Betrachters. Aber dennoch lässt Thomas Lynley, den wir privat auch als romantischen und leidenschaftlichen Menschen kennengelernt haben, Frauenherzen in der Regel etwas schneller schlagen. Das liegt wohl an dieser Mischung aus Adel, Eleganz, einem Hauch Snobismus, tadellosen Manieren, Charme und einer beeindruckenden Intelligenz. Kein bornierter und eingebildeter Blaublüter könnte je so messerscharf kombinieren wie Lynley - und dass dafür auch psychologisches Einfühlungsvermögen gebraucht wird, macht das "Der-ideale-Schwiegersohn-Paket" komplett. Natürlich ist er auch belesen, geistreich und wortgewandt und ein echtes Small-Talk-Talent.
Bodenständig, simpel gestrickt und ein ziemlich loses Mundwerk: Barbara Havers ist nicht gerade eine zurückhaltende britische Lady. Mit ihrer impulsiven Art und so manchem Alleingang eckt sie oft an. Doch sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, Verständnis für menschliche Probleme aller Art und vermutlich einen unheilbaren, aber sehr sympathischen Gerechtigkeitskomplex. Auch wenn Havers ihre Herkunft aus kleinen Verhältnissen Lynley ab und an aufs Butterbrot schmiert - mit ihrer Kombinationsgabe kommt sie immer wieder zu beeindruckenden Ergebnissen. Das muss auch Lynley zugeben... Aber das, was zählt, was wirklich zählt: Auf Barbara Havers kann sich Lynley absolut verlassen. Immer. Jederzeit. In den schwierigsten Situationen. Eine solche Partnerin ist Gold wert!
Sonstiges...
Außer den schon erwähnten Vorlieben für Oldtimer, feinen Zwirn, handgenähte Schuhe und gute Manieren liebt Lynley zum Frühstück ein 3-Minuten-Ei und besten schwarzen Tee. Es versteht sich, dass seine Kochkünste gegen null gehen. Selbst Rührei mit Toast und Marmite stellt ihn vor Probleme. Obwohl Gentleman durch und durch, überrascht Lynley manchmal durch unstandesgemäßes Verhalten: So findet man ihn und Butler Denton schon mal beim Roller Derby.
Barbara Havers liebt Pop-Tartes - auch wenn sogar ihr das peinlich ist. Das höchst ungesunde Zeug (Zuckergehalt XXXL) gibt es mit verschiedensten süßen Füllungen fertig zu kaufen. Ab in den Toaster damit, danach mindestens eine Zigarette und das Frühstück ist perfekt. Havers fährt einen Mini Cooper und liest gerne Klatschblättchen.