Gibt es eine Erklärung für die Liebe? Die bewegende und abenteuerliche Geschichte einer außergewöhnlichen Frau.
»Das Wesen der Dinge und der Liebe« erzählt die Geschichte von Alma Whittaker, einer Frau, die sich den Pflanzen verschrieb, die Naturgesetze erforschte und versuchte, das Wesen der Liebe zu ergründen. Alma wird in die Aufbruchsphase Amerikas geboren, in eine Zeit, in der die Welt erforscht und Altes durch Neues abgelöst wird. Ihr umtriebiger Vater ist mit Pflanzenhandel reich geworden und der jungen Alma fehlt es an nichts, auch nicht an Bildung. Sie wächst auf zwischen den Pflanzen der prächtigsten Gewächshäuser. Ihre ganze Leidenschaft gilt der Natur, und während ihrer Studien, die sie ihr ganzes Leben begleiten, gelingen ihr ähnlich revolutionäre Einsichten, wie sie später Charles Darwin der Welt vorführen wird.
Doch in mancher Hinsicht scheinen ihre Erkenntnisse nicht auszureichen. Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung, warum sich der Mensch nach Liebe sehnt? Was ist Liebe überhaupt? Warum sind wir mutig, wie ihre Adoptivschwester Prudence, die sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzt? Ein großer Roman über ein ganzes Jahrhundert, über Vernunft und Gefühle - und alles, was dazwischen liegt. …mehr
»Ein fantastisches Buch.« Julia Roberts
Der internationale und preisgekrönte Bestseller von Elizabeth Gilbert
New York: um drei Uhr nachts erwacht Elizabeth Gilbert weinend im Badezimmer. Sie ist über dreißig mit Mann und Haus, doch nein, glücklich ist sie nicht. Sie macht sich auf die Suche nach drei Dingen, die ihr fehlen: Freude, Hingabe und innere Balance. Ihre Reise führt sie nach Rom, wo sie Italienisch lernt, nach Indien, wo sie in einem Ashram erfährt, dass man zur Erleuchtung nachts Böden schrubben muss, und nach Bali, wo sie den Pfad zum inneren Gleichgewicht findet. Und so kommt das Glück.
»Ich habe einmal ein Buch geschrieben, das zufällig ein Riesenbestseller wurde«, schrieb Elizabeth Gilbert über ihre Lebensgeschichte. In der Verfilmung mit Julia Roberts wurde das Buch zum Hit, durch Millionen begeisterter Leserinnen zum Klassiker.
»Wie Elizabeth Gilbert erzählt, ist im Wortsinn großes Kino.« Christine Westermann, WDR Fernsehen …mehr
Es ist sicher nicht leicht, nach einem Weltbestseller wie "Eat Pray Love" (2006), verfilmt mit Julia Roberts in der Hauptrolle, den nächsten Roman vorzulegen. Elizabeth Gilbert hat sieben Jahre damit gewartet und präsentierte dann das fulminante Buch "Das Wesen der Dinge und der Liebe" (2013). Dass Gilbert, Jahrgang 1969, auf einer Weihnachtsbaumfarm in Connecticut aufwuchs, hört sich an wie eine ihrer erfundenen Geschichten, doch es ist wahr. Sie studierte Politikwissenschaften und schrieb nachts Kurzgeschichten. Nach dem Bachelor reiste sie durch das Land, jobbte in Bars und Restaurants oder verdiente sich ihr Geld auf einer Ranch. Sie sagt dazu: All diese Erfahrungen dieser Jahre und Reisen habe ich in Geschichten transformiert.
1993 wurde ihre erste "Transformation" in Form einer Kurzgeschichte veröffentlicht, es folgten "Elchgeflüster" (1997 als "Pilgrims) - ausgezeichnet mit dem Pushcart Prize -, der Roman "Der Hummerkrieg" und die Lebensgeschichte von Eustace Conway, einem amerikanischen Aussteiger, der in den Wäldern lebte ("Der letzte amerikanische Mann"). Das Reisen liebt sie und die Natur fasziniert sie. So kann ihr Weltbestseller "Eat Pray Love" auch als Reisebericht gelesen werden. Ein Reisebericht, in dem eine Frau auf der Suche nach sich selbst - und natürlich auf den Spuren der Liebe - unterwegs ist. Und auch "Das Wesen der Dinge und der Liebe" ist ein Reise- und Abenteuerroman, in dem Gilbert ins 18. und 19. Jahrhundert aufbricht.
Auch ihren Mann José, einen Brasilianer, hat Elizabeth Gilbert auf einer Reise kennengelernt - treuen Lesern besser bekannt als "dieser brasilianische Kerl" ("Eat Pray Love"). Mit ihm zusammen lebt sie in dem kleinen Ort Frenchtown und mit ihm hat sie einen Shop eröffnet, in dem es Kunst und Kunsthandwerk aus aller Welt zu kaufen gibt. Wenn sie nicht schreibt, verreist oder für ihren nächsten großen Roman recherchiert, dann findet man sie in dem Laden zwischen Buddhafiguren, Seidentüchern, geschnitzten Tigern oder Klangschalen irgendwo im Nirgendwo in der Weite New Jerseys.
Was für ein Buch. Hier wird das Leben von Vivian beschrieben. Eine Frau, die in keine Schublade passt. Das Leben, das für sie geplant war, möchte sie nicht. Vivian stammt aus sehr guten Verhältnissen, sie bricht ihr Studium an einer noblen Universität ab und lebt einfach in den Tag hinein. Ihre Eltern schicken sie dann zu einer Tante nach New York. Hier beginnt sie ihr wildes leidenschaftliches Nachtleben. Aber sie hilft ihrer Tante als Kostümbildnerin in deren Theater. Sie wird eine begnadete Schneiderin.
Das Buch lebt von der Beschreibung dieser Zeit und bringt das Lebensgefühl wunderbar herüber. Die sehr leidenschaftliche junge Frau entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einer arg naiven Frau zu einer echten New Yorkerin mit einem großen Herzen.
Das Buch hat mich mitgerissen, es ist wunderschön geschrieben. Allerdings hatte ich doch ab und zu Probleme mit der Person Vivian. Das liegt aber wahrscheinlich an meinen Vorstellungen von Moral und Erziehung.
Bewertung von Sabrina S. aus Bautzen am 31.05.2020
Schmerzhaft, dass es überhaupt enden musste. Ein Roman, den ich immer mal wieder lesen werde :)
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Das erste Viertel über etwa bin ich nicht sicher gewesen, ob ich noch mit Vivian warm werde, geschweigedenn mit dem Roman selbst, bin aber bereits von der Leichtigkeit der Erzählung abgeholt worden - und ja, es ist passiert. Um die Zeit herum, in der Vivian nach New York zurückgekehrt ist. Dann konnte ich mir nicht mehr vorstellen, Zeit ohne sie und City of Girls zu verbringen und habe bereits hinterhergetrauert, was auch nicht mehr vergangen ist.
Mein Kopfkino ist die ganze Zeit mitgelaufen, was mir eigentlich eher schwerfällt. Ich kann nur sagen, ich habe mich in den Roman "City of Girls" verliebt, durch Vivian und Frank ist daraus Liebe geworden und ich weiß, das wird nicht passieren, aber ich werde immer auf eine Fortsetzung warten - außerdem weiß ich, ich werde "City of Girls" erneut lesen, meinem Gefühl nach mehr als einmal, was ich mir bei vielen Romanen wünsche nur viel zu selten passiert.
Das letzte Kapitel hat mir dann Tränen in die Augen getrieben. Und es ist sogar so, dass ich weinen _wollte_, aus Traurigkeit und vor Rührung ... will ich immer noch.
Zum Inhalt:
Als die junge Vivian aus der Provinz nach Nee York kommt ist die völlig überwältigt. Sie genießt das Leben im vollen Zügen bis ihr ein schwerer Fehler unterläuft. Doch sie kämpft um ein selbst bestimmtes Leben.
Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht genau, was ich bei dem Buch erwartet hatte, aber sicher nicht so ein gutes Buch, eine so bewegende Geschichte. Mir hat die Figur der Vivian extrem gut gefallen. Wie sie ihren eigenen Weg findet und ihn dann relativ unbeirrt auch geht mit allen Widrigkeiten, die eben auch die Zeit mit sich bringt. Mit unkonventionellen Wegen, die zu ihrer Zeit eben nicht gewöhnlich waren. Der Schreibstil und auch die Geschichte waren so die ersten 80 Seiten gewöhnungsbedürftig, aber dann fand ich das Buch ungewöhnlich gut.
Fazit:
Unerwartet gut
Das wilde New Yorker Leben der 40-er Jahre - eine Hymne auf die Freuden des Lebens.
Vivian, aus der Provinz kommend, zieht mit 19 Jahren zu ihrer Tante nach New York. In dem kleinen Theater ‚Lily Playhouse‘, unter der Leitung ihrer Tante, macht sich Vivian als Schneiderin nützlich und näht phantasievolle Kostüme. In Bars, Musicals, Parties der lebendigen vierziger Jahre durchlebt sie mit ihrer Freundin Marjorie turbulente Glamourjahre.
Im 2. Weltkrieg mit Mangelwirtschaft stellen sie eine Bühnenshow für die Soldaten zusammen. Schließlich eröffnen sie gemeinsam ein exklusives Schneideratelier mit den schönsten Brautkleidern Manhattans, die Vivian selber näht.
Sex, Selbstbestimmung von Frauen mit ihren Höhen und Tiefen – so kommt Vivians Leben rüber, mit einem kompromisslosen Freiheitsdrang, mit unbedingter Hingabe zu eigenen Träumen. Im Cover des Buches kommt dieser Eindruck mit den zwei jungen Frauen klar hervor.
Glitzer, Glamour, Glanz, Bars und Nachtlokale, Cocktails und verrauchte Salons - so sieht New York 1940 aus. Zumindest für die 19-jährige Vivien, die ihre Tante Peg besucht. Die hat ein etwas heruntergekommenes Theater, das hauptsächlich Stücke mit weniger Anspruch, dafür aber entzückenden Tänzerinnen und attraktiven Revuegirls aufführt und sich kaum rechnet. In der Welt des Theaters fühlt Vivi sich bald heimisch, sie näht Kostüme, findet Anerkennung dafür. Besonders fasziniert ist sie von Celia Ray, einem sehr hübschen, sehr selbstbewussten Showgirl. Mit ihr erforscht sie ausgiebig das Nachtleben, lebt wie im Rausch. Tante Peg ist tolerant, stets hilfsbereit und bietet sogar einer derzeit mittellosen bekannten Schauspielerin und deren Mann Unterkunft und Engagement. Nun, ein neues Stück bringt Erfolg, aber auch Komplikationen. Es läuft schlecht für Vivien, ein Skandal beendet ihren Aufenthalt im geliebten New York. Wird sie jetzt, wie von allen erwartet, brave Ehefrau und Mutter?
Wer das glaubt, unterschätzt die Autorin. Die inzwischen 20-jährige erwartet ganz Anderes.
Elizabeth Gilbert hat eine schillernde, strahlende Welt beschrieben, aber auch die dunklere Seite. Was durfte sich Frau in den 40-er Jahren erlauben, wie beeinflusste der 2. Weltkrieg das Leben in Amerika, wie viel wert sind eigene Moralvorstellungen?
Eingepackt in einen Brief an eine entfernt bekannte, aber doch bedeutsame Frau, erfährt man die ganze Wahrheit über die Entwicklung eines zunächst naiven, unfertigen Mädchens zu einer emanzipierten, erfahrenen und sich selbst treu bleibenden Persönlichkeit. Selbstkritisch, schonungslos offen, nie ins Vulgäre abgleitend und mit präzise gesetzten Worten erfahren wir alles über ein
interessantes und spannendes Leben.
Aus dem amerikanischen Englisch von Britt Somann-Jung, herausgegeben vom S. Fischer Verlag.
Schon die literarische Umsetzung des Stoffes, nämlich den gesamten Roman als einen Brief an die Tochter eines ihr nahestehenden Verstorbenen zu schreiben, ist selten. So entsteht für die Heldin der Geschichte die Möglichkeit, das Geschehen aus der eigenen Sicht aber mit einem gewaltigen Abstand zu betrachten. Das ermöglicht psychologische Erkenntnisse auf das eigene Verhalten und die Analyse der eigenen Person.
In ihren jungen Jahren steht die Heldin Vivian gewissermaßen neben sich und schildert ihre Erlebnisse als eigene Beobachtungen. Sie ist meistens nicht mittendrin im Geschehen. Damit nimmt sie genau die gleiche Perspektive wie der Leser ein, dem es damit möglich wird mit der Heldin zu verschmelzen.
Später im Buch verschiebt sich die Perspektive vom Neben-sich-Stehen hin zur Persönlichkeitsanalyse und dem Verstehen des eigenen Handelns. Vivian lernt ihr Handeln zu verstehen, in dem sie durch ihre Lebenserfahrung reifer geworden ist. Sie findet ihren Platz im Leben, ihre Aufgabe, ihre Freunde und den Menschen, der ihr alles bedeuten wird. Die Gespräche mit diesem Menschen werden am Ende des Buches das zentrale Thema und die Leitspur für Vivian, ihr Leben und sich selbst zu ergründen.
Die Facetten der unterschiedlichen Menschen, die Vivians Lebensweg kreuzen und mehr oder weniger stark beeinflussen sind vielfältig. Alle wundervoll gezeichnet und so lebensnah, dass ihre einzelnen Schicksale die Ergänzung zu Vivians Leben darstellen und damit das Gesamtbild abrunden, dass der Leser am Ende der Lektüre vom Leben der Vivian Morris erhält.
Als fiele jedes Puzzleteil an seinen Platz, hat der Leser auf der letzten Seite das Gefühl, eine eigenwillige, etwas sperrige aber auch durch das Leben geläuterte Frau kennengelernt zu haben.
Eine Frau, die es lohnt kennenzulernen und sei es nur, um ihre Fähigkeit, das Leben zu meistern zu bewundern.
Manch Leser wird nicht immer einverstanden sein mit gewissen Zügellosigkeiten und dem endlosen Partyleben im New York von 1940. Der Ziel- und Ehrgeizlosigkeit, der Haltlosigkeit und der bodenlosen Naivität der Heldin.
Doch sind diese Monate der Auslöser für einen skandalösen Fehler, der sie mit Macht in eine Realität katapultiert, die sie lernt anzunehmen um ihr neues Leben darauf aufzubauen und am Ende als gestandene Erwachsene ihr Alter zu genießen.
New York, 1940 und mehr
City of Girls ist ein hochemotionaler Roman. Das Buch ist ganz anders als Elizabeth Gilberts Erfolgsroman Eat Love Pray.
Auffällig die Erzählperspektive. Die Protagonistin Vivian erzählt als 90jähre rückblickend ihr Leben, wie sie 1940 als 19jährige nach New York in die Theaterszene kommt. Sie wirkt als Kostümbildnerin.
Das Leben in dieser Umgebung führt für sie zu einer Befreiung vom Provinzleben und das äußert sich auch an der Teilnahme am wilden Partyleben und vielen Abenteuer.
Was mich irgendwann befremdete war, dass die Geschichte an eine Angela richtet. Aber warum erzählt Vivian ausgerechnet einer Fremden ihr ganzes Leben? Das wird sich erst sehr spät im Buch herausstellen. Die Erzählperspektive, die anfangs so gut funktionierte, leidet teilweise daran, dass es so lange dauerte. Daher war ich froh, das es am Ende doch rund wurde.
Es gibt einen guten Handlungsablauf mit immer wieder packenden Passagen und guten Szenen, bei der die vielen guten Nebenfiguren beitragen. City of Girls ist ein sehr unterhaltsamer Roman.
Bewertung von leseratte1310 aus Niederrhein am 02.06.2020
Vivien Morris ist in einem privilegierten Elternhaus auf dem Land großgeworden. Sie geht zur Uni, hält aber nicht so viel vom Studieren und fliegt nach einem Jahr raus. Die Eltern sind anderweitig beschäftigt und schicken sie daher zu ihrer Tante nach New York. Ihre Tante Peg betreibt doch ein Varietétheater für die einfachen Leute. Vivien taucht gleich in diese schillernde Welt ein und fühlt sich in New York wohl. Weil sie Talent fürs Nähen hat, wird sie Kostümbildnerin am Theater. Doch dann gibt es einen Skandal, der sie kurzfristig zu ihren Eltern zurückbringt. Doch schon bald holt Peg sie nach New York zurück. Nach dem Krieg gründete Vivien mit ihrer besten Freundin Marjorie ein Schneideratelier für Brautkleider. Daneben genießt sie das wilde Leben in Manhattan.
Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Gilbert und sie konnte mich mit ihrem ganz besonderen Schreibstil packen. Vivien erzählt als 93-jährige einer Angela aus ihrem Leben. Wir erfahren aber nicht nur ihren Lebensweg, sondern auch viel über die Ereignisse, die in jener Zeit das Leben geprägt haben, wie der Börsencrash und der Krieg.
Vivien ist keine Frau, die sich in irgendeine Schublade stecken lässt. Sie genießt das Leben und will unabhängig sein. Dabei geht es aber nicht nur wild und schillernd zu, es gibt auch tragische Momente. Auch wenn mir ihre Art nicht immer zusagte, so ist sie mir dennoch sympathisch. Es war schön, zu erleben wie sie sich im Laufe ihres Lebens entwickelt hat. Es braucht seine Zeit, bis die ihren Weg gefunden hat und zu einer erfolgreichen Frau geworden ist. Auch ihre Tante Peg und die vielen anderen Frauen sind interessante Charaktere.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn sie ein wenig mehr Tiefgang vertragen hätte. Dennoch ist dieser Roman lesenswert.
Pure Lebensfreude vermitteln die beiden Frauen, welche das Cover von City of Girls zieren. Sie schaukeln übermütig und für sie gibt es keinerlei Grenzen. Ja, so empfand ich als ich zum ersten Mal einen Blick auf das Titelblatt warf. Aber, ist New York auch tatsächlich die Stadt der Mädchen oder unterliegen sie einem Trugschluss?
Vivian Morris ist 19 Jahre alt und entspricht absolut nicht den Vorstellungen ihrer Eltern. Die möchten sich nicht weiter mit ihr befassen und schicken sie kurzerhand nach New York. Dort lebt die Schwerster des Vaters und die wiederum freut sich auf ihre selbstbewusste Nichte. Vivian erlebt einen Kulturschock, mit dem sie aber sehr gut klar kommt. Das zügellose Leben in dieser Stadt nimmt sie gefangen und sie kostet es aus. Bis, ja bis sie recht schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen geführt wird.
Wie wichtig ist es, den Schein zu wahren in einer Welt, die vor Scheinheiligkeit strotzt? Vivian kommt nicht klar damit und flüchtet nach einem Skandal zurück in das kleine Dorf, in dem ihre Eltern leben. Die wiederum bestehen auf dem Schein und nehmen ihr Kind nur recht widerwillig auf. Wie gut, dass die Tante sich nach einiger Zeit wieder an die Nichte erinnert und sie zurück in das heiß geliebte New York bringt.
Sind es wirklich die Freuden des Lebens, die in #CityofGirls vermittelt werden? Ja, das Buch ist lebendig geschrieben und die junge Vivian genießt die durchtanzten Nächte genau so wie die erotischen Abenteuer mit häufig wechselnden Partnern. Für mich war es dann aber auch mit der Erotik ein wenig zu viel des Guten. Traurig fand ich, dass sie bei all ihren Partnern nicht die Erfüllung fand, die sie so sehr suchte. Vier Sterne gebe ich diesem Buch und denke dabei, dass besonders die erotischen Szenen dazu beitragen, dass es junge Frauen lesen.
"City of Girls" ist ein Roman, der das Leben von Frauen beschreibt in einer Zeit in der Emanzipation noch lange kein Thema ist und sich daher schon fast wie ein schimmerndes und buntes Märchen längst vergangener Zeiten lesen lässt. Vivian wirkt mitunter sehr naiv, was sich im weiteren Verlauf der Handlung merklich ändern wird. Der Skandal über den der Klappentext spricht, wäre im Heute vielleicht eine Schlagzeile wert, die am nächsten Tag komplett vergessen wäre. Diverse Ausschweifungen unter Alkoholeinfluss machen Vivian zu einem "gefallenen" Mädchen und lässt sie rasch in den schützenden Schoss ihrer Familie zurückkehren. Leider ist sie dort so unglücklich und sehnt sich nach dem schillernden Treiben New Yorks zurück. Dort lebte sie inmitten von Revuegirls im Etablissement ihrer Tante, was für Vivians Ruf nicht gerade förderlich ist. Als Frau sollte man angemessen und nicht ausschweifend leben, daher gibt es mitunter auch einen bitteren Beigeschmack, da die Rolle der Frau deutlich hervorgehoben wird und auch wenn ich nicht alles gut heiße, was ich lese, denn diverse Ausschweifungen können Schwangerschaften oder auch Erkrankungen auslösen, die das Leben prägen werden. Eine unverheiratete Frau mit Kind? Unvorstellbar. Es sind mitunter auch Kleinigkeiten, die mir die Haare zu Berge stehen lassen vor Unverständnis, auch wenn mein Leben in geregelten Bahnen verlaufen ist, ist mir bewusst, das das Rollenbild der Frau, wie in "City of Girls" betrachtet, absolut veraltet ist.
Was mir sehr gefallen hat, ist die direkte Ansprache, die in Briefform verfasst wurde, welcher erst zum Ende hin Bedeutung bekommt und anfänglich etwas befremdlich wirkt. Diese dient lediglich dazu, die Person Vivian kennen zu lernen. Als Vivian mit 19 Jahren zu ihrer Tante Peg in ein verkommenes Theater zieht, ist nicht vorhersehbar, wie sehr dieses bunte Treiben Einfluss nehmen wird. Vivian wird wichtig, da sie die Begabungen hat zu nähen und dieses wird auch im weiteren Verlauf der Story immer wieder hervorgehoben. Letztendlich wird es zu einer Tätigkeit, die ihr den Lebensunterhalt sichert.
Schillernde Persönlichkeiten, Ausschweifungen und Leidenschaft nehmen großen Raum ein und lassen "City of Girls" zu einem Roman werden, der einen gewissen Charme versprühen konnte. Das Cover weist auf Lebenslust und Freunde hin und wäre allerdings nicht der Grund im Buchhandel dieses Buch auszuwählen, da mich die Optik nicht komplett überzeugt. Es ist eher der Klappentext, der meine Neugier schüren konnte.
Auf eine liebenswerte Art und Weise nutzt die Autorin das New York der Vierziger Jahre, um einen Roman zu weben, dessen Inhalt mich begeistern konnte. Wie schon erwähnt, ist Moral und Anstand nicht immer anzutreffen, wobei Vivians Handeln in der heutigen Zeit wahrscheinlich nicht einmal ein Kopfschütteln bewirken würde. Auch der Mann muss sich behaupten, da Krieg herrscht und ein Mann dazu verpflichtet ist, sich zu behaupten. Sich freiwillig zur Navy zu melden verleiht Achtung und Stolz innerhalb der Familien. Tod und Trauer nimmt auch einen großen Raum in Viviens Leben ein und zeigt die Schrecken und Grauen des Krieges deutlich.
Gerne eine Leseempfehlung!
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