Autor im Porträt

Romantik wie sie leibt und lebt. Im Märchen vom Goldenen Topf erfährt der Leser, was er sich unter dieser Epoche vorzustellen hat. Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der sich für Literaturgeschichte und für phantastische Erzählungen interessiert.

Heutzutage würde man diese wundervolle Erzählung wohl als Kriminalliteratur abtun, sie in den Bereich der Unterhaltung abschieben, von einem Plot sprechen. Es wird gemordet, betrogen, ein Unschuldiger soll hingerichtet werden, und es gibt jenes Fräulein von Scuderi, die feenhaft durch die Geschichte weht und dem Guten zum Sieg verhilft. Alles dreht sich um die Kunst des Geschmeides und die Tragödie, ihr allzu sehr verfallen zu sein. Aus der Genialität erwachsen Dämonen, Paris verwandelt sich in einen Ort des Schreckens. E.T.A verstand seine Literatur als etwas, das von Geheimnissen umringt sein musste. Die Erzählung vom Fräulein von Scuderi entwickelt den Sog eines Whodunit und wirft einen kritischen Blick auf die Ständegesellschaft des 17. Jahrhunderts. Wobei der märchenhafte König als letzte Instanz sicher eine bewusste Überzeichnung ist. Kriminalgeschichte, Märchen, wer es liest, wird verzaubert sein.

Die äußerst lebendigen und tief in das menschliche Seelenleben eindringenden Erzählungen des Dichter-Musiker-Malers E.T.A. Hoffmann sind auch dem modernen Leser durchaus zu empfehlen, erst recht, wenn sie so zuverlässig wissenschaftlich aufbereitet dargeboten werden wie in diesem Band aus der neuesten Gesamtausgabe der Hoffmannschen Texte. Die 10 Euro sind mehr als gut angelegt für eine Lektüre, die man immer wieder zur Hand nehmen dürfte - freilich empfiehlt sich für den häufigeren Gebrauch die teurere Leinenausgabe.

Inhalt: Der Student Nathanael leidet seit seiner Kindheit unter einem schrecklichen Erlebnis, das der Familie den Vater entriss. Die Märchengestalt des Sandmanns ist für ihn daher die Ausgeburt eines schrecklichen Albtraums, die ihn in immer neuen Gestalten heimzusuchen scheint und neues Unheil stiftet... Diese Erzählung entstand 1817 und man könnte sie durchaus als "Gruselroman" bezeichnen. Es ist erschreckend, welche Verwandlungen Nathanael durchlebt. Alles fängt ganz harmlos an und die Spannung steigt -ähnlich wie bei einem Krimi- immer mehr. Das Ende hat mir zwar nicht so gut gefallen, passt aber hervorragend zum Rest der Geschichte.

Inhalt: Der Student Nathanael leidet seit seiner Kindheit unter einem schrecklichen Erlebnis, das der Familie den Vater entriss. Die Märchengestalt des Sandmanns ist für ihn daher die Ausgeburt eines schrecklichen Albtraums, die ihn in immer neuen Gestalten heimzusuchen scheint und neues Unheil stiftet... Diese Erzählung entstand 1817 und man könnte sie durchaus als "Gruselroman" bezeichnen. Es ist erschreckend, welche Verwandlungen Nathanael durchlebt. Alles fängt ganz harmlos an und die Spannung steigt -ähnlich wie bei einem Krimi- immer mehr. Das Ende hat mir zwar nicht so gut gefallen, passt aber hervorragend zum Rest der Geschichte.

Das 73-jährige Fräulein von Scuderi ist eine sehr angesehene Schriftstellerin und kennt König Ludwig XIV. Zu dieser Zeit geschehen in Paris viele Morde, deren Opfer durch einen Dolchstich mitten ins Herz getötet werden. Alle Morde geschehen nach dem gleichen Prinzip: Immer sind die Opfer adelige Männer, die mit einem Schmuckgeschenk auf dem Weg zu ihrer Geliebten sind, und immer wird dieses Schmuckstück gestohlen. man findet schließlich heraus, dass der Schmuck immer von Cardillac stammt. Cardillac wird daraufhin auch ermordet und man verdächtigt Olivier Brusson, den zukünftigen Schwiegersohn Cardillacs. Er ist jedoch nicht der gesuchte Mörder. Man findet heraus, dass René Cardillac, der sich nie wirklich von seinen Schmuckstücken habe trennen können, der gesuchte Mörder ist.
Ich finde das Buch baut eine gewisse Spannung auf. Jedoch gefällt mir der Schreibstil nicht so gut. Deshalb würde ich die Novelle auch nur bedingt weiterempfehlen.