Autor im Porträt

Toptitel von Grazia Deledda

Blicke der Liebe und des Neids

Gebundenes Buch
Eine junge sardische Frau begibt sich mit ihrem Mann auf Hochzeitsreise an einen stürmischen Ort am Meer. Noch bevor die Braut das alte Städtchen in der wilden Berggegend überhaupt kennenlernen kann, begegnet sie dem »schwarzen Mann«, einem schluchzenden Geigenspieler, und erkennt in ihm Gabriele wieder, den Virtuosen, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte, und der damals spurlos verschwunden war.Die Begegnung stürzt die Erzählerin in größte Seelenqualen. Denn obwohl sie willens ist, mit ihrem Ehemann, den sie vergöttert und der in seiner patriarchalen Rolle fest verankert ist, die gemeinsame ewige Glückseligkeit anzustreben, regt sich Trotz und Widerstand in ihr. Sie will ihre alte Liebe nicht begraben, denn diese romantische Fantasie ist so sehr sie selbst, dass sie - die Liebe zu Grabe tragend - sich selbst begraben würde.In dem zeitvergessenen Ort der archaischen Provinz Sardiniens nimmt das innere Drama der Protagonistin Gestalt an. Als es am Abend eines Dorffestes endlich zur Begegnung zwischen ihr und Gabriele kommt, stellt die junge Frau mit Entsetzen fest, dass er gegen sie einen heftigen, alten Groll hegt ...Der vielleicht schönste Roman der hierzulande kaum bekannten sardischen Literaturnobelpreisträgerin.…mehr

 

22,00 €

Schilf im Wind

Gebundenes Buch
Ein poetisches Meisterwerk der italienischen Moderne
In der Kunst, mit wenigen Worten Stimmungen zu zaubern, ist Grazia Deledda bis heute unerreicht. Auf der abgeschiedenen Insel der Granatapfelbäume und der wilden Kaktusfeigen siedelt die Erzählerin ihr archaisch anmutendes Drama um Schuld und Sühne an. Wie Schilf im Wind finden sich die Insel-Menschen vom Schicksal erfasst, geknickt, zu Boden gedrückt und zuweilen wieder aufgerichtet. Was an Deleddas Prosa jedoch am meisten bezaubert, sind die poetischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen ihrer Heimat Sardinien: an den Ufern der türkisen Flüsse gelbliche Binsen, von Silberfäden umsponnen, Mandel- und Pfirsichhaine vor stahlblauem Himmel, meergrünes Schilf und Palmengestrüpp, inmitten hügeliger Flure da und dort weiße Dörfer mit Glockentürmen, zerfallenes Gartengemäuer, abbröckelnde Hauswände, Überbleibsel von Höfen, dazwischen heilgebliebene Katen, und hoch darüber thronend eine schwarze Schlossruine ...
Für dieJubiläumsausgabe anlässlich des 150. Geburtstags Deleddas am 27.9.2021 wird die Manesse-Übersetzung aus dem Jahre 1954 gründlich überarbeitet und kommentiert.
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25,00 €

Grazia Deledda

Grazia Deledda (* Nuoro 1875, † Rom 1936) hat sich selten öffentlich geäußert. Selbst ihre Rede anlässlich des erst 1927 verliehenen Nobelpreises für Literatur 1926 war eine der kürzesten, die je in Stockholm gehalten wurden. Deledda spricht durch ihr Werk. Obwohl ihre offizielle Schulbildung auf vier Jahre beschränkt blieb, veröffentlichte sie bereits 1887 ihre erste Kurzgeschichte: "Sardisches Blut". Die besten Erzählungen über das Leben auf ihrer Heimatinsel schrieb Grazia Deledda allerdings, nachdem sie geheiratet hatte und nach Rom übergesiedelt war. Immer wieder erkundet sie in ihren Werken die Natur menschlichen Leidens und moralischer Dilemmata. Ihre wohl tiefgründigste Tragödie "Asche" wurde 1916 von Febo Mari verfilmt.