Autor im Porträt
Han Kang
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Die Vegetarierin
Gebundenes Buch
Nobelpreis für Literatur 2024.
»Die Vegetarierin ist ein Meisterwerk.« Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Ein hypnotisierendes Buch über eine Frau, die sich gegen ihren Mann auflehnt, indem sie ihm verkündet, kein Fleisch mehr zu essen und von einem Leben als Pflanze träumt.
Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Und bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.
»Han Kangs Roman ist von großer Schönheit und Kraft.« WDR 5
»Han Kangs Roman ist in jeder Hinsicht bigger than life.« Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel
»Poetisch doch ganz sachlich, schnörkellos und mit traumwandlerischer Sicherheit.« Deutschlandradio Kultur
»Han Kangs verstörendes Buch hat eine leise, revolutionäre Kraft.« Volker Weidermann, LITERATUR SPIEGEL
»Han Kang ist eine der weltbesten.« FAS
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»Die Vegetarierin ist ein Meisterwerk.« Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Ein hypnotisierendes Buch über eine Frau, die sich gegen ihren Mann auflehnt, indem sie ihm verkündet, kein Fleisch mehr zu essen und von einem Leben als Pflanze träumt.
Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Und bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.
»Han Kangs Roman ist von großer Schönheit und Kraft.« WDR 5
»Han Kangs Roman ist in jeder Hinsicht bigger than life.« Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel
»Poetisch doch ganz sachlich, schnörkellos und mit traumwandlerischer Sicherheit.« Deutschlandradio Kultur
»Han Kangs verstörendes Buch hat eine leise, revolutionäre Kraft.« Volker Weidermann, LITERATUR SPIEGEL
»Han Kang ist eine der weltbesten.« FAS
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22,00 €
Unmöglicher Abschied
Gebundenes Buch
Nobelpreis für Literatur 2024
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
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Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
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24,00 €
© Yeseul Jeon
Han Kang
Als erste Südkoreanerin erhielt Han Kang im Jahr 2024 den Nobelpreis für Literatur. Sie ist die 18. Frau unter insgesamt 121 Preisträgerinnen und Preisträgern, die mit dieser Auszeichnung geehrt wurde.Kang wurde 1970 im südkoreanischen Gwangju geboren und zog als Zehnjährige mit ihrer Familie nach Seoul. Als Tochter eines Schriftstellers war das Schreiben früh ein Teil ihres Lebens. An der Yonsei-Universität in Seoul studierte sie koreanische Literatur. Mit 23 Jahren gewann Kang für ihre Kurzgeschichte "Rotes Segel" den Literaturpreis einer renommierten koreanischsprachigen Tageszeitung. In den folgenden Jahren veröffentlichte sie Erzählbände, Romane und Bilderbücher. Neben ihrer Arbeit als Autorin war sie für verschiedene Zeitschriften als Journalistin tätig und unterrichtete mehrere Jahre lang Kreatives Schreiben am Seoul Institute of the Arts. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben ihrer eigenen Bücher und gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Koreas.
Den ersten großen Erfolg auf internationaler Ebene feierte Han Kang 2016, als sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Deborah Smith den Man Booker International Prize für ihren Roman "The Vegetarian" gewann. Das Buch wurde verfilmt, in mehr als 25 Sprachen übersetzt und ist als "Die Vegetarierin" auch auf Deutsch erhältlich.
Das Nobelpreiskomitee verlieh Han Kang den weltweit bedeutendsten Literaturpreis "für ihre intensive poetische Prosa, die historische Traumata anspricht und die Zerbrechlichkeit menschlichen Lebens aufzeigt".
Kundenbewertungen
Deine kalten Hände (eBook, ePUB)
Bewertung von yellowdog am 15.02.2019
Deine kalten Hände von Han Kang ist ein Roman, geschrieben 2002. Es ist dem Erfolg von Die Vegetarerin geschildet, dass er glücklicherweise auch auf Deutsch erscheint.
Eingeschlossen in einem Prolog und Epilog, erzählt von einer Schriftstellerin, umfasst der Text die Tagebuchauffassungen eines Bildhauers, der Abdrücke aus Gips erstellt. Dabei sind ihm 2 Frauen wichtig. Die übergewichtige L., die schöne Hände hat, die der Künstler mehrfach abbildet, und die schöne Innenarchitektin E., die anscheinend immer wieder kleine Aussetzer hat, sich sonst aber unnahbar und ohne Gefühlsregungen zeigt.
Während L.in ihrem Kampf ums Abnehmen in die Bulemie gerät, entsteht zwischen E. und dem Künstler eine widerspenstige Beziehung. Ihn treibt es an, hinter der undurchdringlichen Maske der Frau zu blicken und ihr Geheimnis zu erfahren.
Han Kang erzählt geschickt auf einer Ebene, die essentiell ist, sich aber nicht einfach in Worte fassen lässt, ohne dass es banal klingt. Der Leser erfasst es aber sofort. Auf jeden fFall unktioniert die Erzählmethode und man hat wirklich ein literarisches Werk vor sich. Geprägt ist es auch von der südkoreanischen Kultur, einer Lebensweise, in der es anscheinend üblich ist, seine Gefühle aus Höflichkeit lieber zu verbergen, dabei aber einen schwer fassbaren Weltschmerz zu pflegen.
Dem Roman gelingt es mit der Zeit, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Es wird aber darauf verzichtet, alle Rätsel aufzulösen.
Weiß
Die südkoreanische Schriftstellerin, die in koreanischer Literatur promoviert hat und am Kulturinstitut Seoul doziert, teilt diesen schmalen Roman in drei Kapitel auf: Ich, Sie und Alles weiß. Jedes Unterkapitel hat zusätzlich eine eigene kurze Bezeichnung erhalten, überwiegend besteht der Titel aus Dingen, die weiß sind oder etwas mit der Farbe weiß zu tun haben, wie zum Beispiel Mond und Schneeflocken. Die Unterkapitel wirken deswegen und wegen ihrer Kürze wie lange Gedichte, die inhaltlich aufeinander aufbauen. Schließlich veröffentlicht die Autorin seit 1993 auch Gedichte. Auf diese Weise können einige Unterkapitel auch für sich, aus dem Kontext herausgenommen, gelesen und verstanden werden.
In der Geschichte verarbeitet die Protagonistin zwei Totgeburten ihrer Mutter, die vor ihrer eigenen Geburt geschahen. Dazu verlässt die Erzählerin im zweiten Kapitel die Ich-Perspektive und wechselt in die personale Erzählperspektive. Insbesondere der Tod des ersten Kindes ihrer Mutter beschäftigt die Erzählerin, hätte sie doch dann eine ältere Schwester gehabt und wäre nicht selbst die ältere Schwester für ihren jüngeren Bruder gewesen. Anlass für diesen Anflug von Melancholie und für das Nachdenken über die Gefühlswelt ihrer damals sehr jungen Mutter, die für sich und ihr Erstgeborenes keine Hilfe holen konnte, ist der Aufenthalt in einem verschneiten Ort weit entfernt von der Heimat Südkorea. Immer wieder zieht die Erzählerin Parallelen von diesem Ort zu ihrer eigenen Gefühlswelt.
Die weiße Gedankensammlung der Autorin liest sich sprachlich sehr gut. Der Satzbau ist weder zu kompliziert noch zu einfach, was sicherlich auch an der guten Übersetzung liegt. Die Geschichte kommt fast gänzlich ohne wörtliche Rede aus. Ab und an findet sich eine Frage an den Leser. Fehl- und Totgeburten sind noch immer Themen, über welche die Menschen nicht gerne sprechen. Dabei kommen sie noch heute vor und häufiger als wir denken. Die gewählte Sicht des Geschwisterkindes, das einen weiteren Bruder oder eine weitere Schwester haben könnte, eignet sich dafür, dass sich nicht nur Frauen, sondern sehr gut auch Männer in die besondere Situation hineinversetzen können. Die Autorin bleibt jedoch nicht bei der Darstellung nur von Gefühlen stehen, sondern hat ihre Erzählung mit kleineren weiteren Geschichten rund um die Erzählerin angereichert. Dadurch vermeidet sie, dass das Buch ins Philosophische abdriftet oder kitschig wird.
Die Vegetarierin
Bewertung von Galladan am 19.11.2024
Interessante Einblicke ins koreanische Familienleben
Die Vegetarierin von Han Kang, gelesen von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Erschienen im Finch&Zebra als ungekürzte Hörbuchausgabe am 09 Dezember 2016.
Yong-Hye ist laut ihrem Ehemann eine unscheinbare und durchschnittliche Frau, deren große Leidenschaft Bücher sind und die ihm den Haushalt führt, gut kocht und zum Familieneinkommen durch zwei Jobs beiträgt. Der Ehemann ist eher oberflächlich, im Aussehen eher unterdurchschnittlich und versucht mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen. Als Yong-Hye eines Morgens vor dem Kühlschrank sitzt und alle tierischen Lebensmittel wegwirft, ist er erbost. Sie wird Vegetarierin. In Korea ist diese Art der Ernährung nicht angesehen. Yong-Hyes einzige Begründung für die Abkehr vom Fleisch ist, dass sie einen Traum hatte.
Es gibt drei Abschnitte, die hauptsächlich aus der Sicht vom Ehemann, dem Schwager und der Schwester erzählt werden. Yong-Hyes eigene Geschichte ist in diesem Buch nur in Spuren zu finden. Ich denke aber, dass diese geistige Metamorphose in eine Pflanze ausreichend beschrieben ist.
Das Buch zeigt wie die Umgebung auf eine koreanische Frau die unerwartet und außerhalb der engen Normen für Frauen leben möchte reagiert. Vermutlich sehen wir ein genaues Gesellschaftsbild, da sich der Roman erst als er ins Englische übersetzt wurde und den Man Booker Prize gewonnen hat zum Bestseller entwickelte.
Ich bin ausgesprochen froh, dass ich das Hörbuch gehört habe. Die Erzähler lassen die Protagonisten lebendig werden und man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.
Weiß
Bewertung von Wuestentraum am 09.10.2020
Eine zweiundzwandzigjährige junge Frau bringt in einer europäischen Hauptstadt ein Mädchen zur Welt. Das Kind kommt zwei Monate zu früh. Die junge Mutter durchtrennt die Nabelschnur selbst und das Kind lebt nur zwei Stunden, es stirbt in den Armen seiner Mutter.
Han Kang schreibt über den frühen Tod ihrer Schwester. Es ist ein Buch voller Trauer, Abschied und Sehnsucht und mit jedem Satz spürt man ihren großen Verlust, der sich natürlich auch auf die ganze Familie auswirkte.
Der Schreibstil ist einfach großartig, tiefgründig, melancholisch, poetisch. Ein sehr persönliches Werk. Es gibt besondere Überschriften, die Han Kang mit Sicherheit sehr bewusst ausgewählt hat.
Dieser Roman ist eine Verarbeitung der Tragödie der Autorin, die bei einem Aufenthalt in dieser europäischen Hauptstadt von Erinnerungen an das Geschehene überwältigt wird.
Die Farbe weiß ist in Korea mit Trauer verbunden, so wie bei uns die Farbe schwarz. Daher heißt nicht nur der Roman "Wei?", sondern auch das Cover ist weiß und schlicht gehalten, mit einer weißen Feder behaftet. Einfach schlicht und wunderschön.
Dieser Roman hat mich sehr berührt, man spürt immer noch die tiefe Trauer und man leidet einfach mit. Man muss nicht mehr viel sagen, man muss dieses Buch einfach nur lesen, genießen und mitfühlen.
Fazit:
Ein sehr tiefgründiges, melancholisches Buch, das mich sehr berührt und mir sehr gut gefallen hat.
Griechischstunden
Han Kangs "Griechischstunden" ist eine fesselnde Meditation über Sprache und Verlust, die mit ihrer poetischen Sprache und atmosphärischen Beschreibungen beeindruckt. Die Autorin wirft einen tiefgründigen Blick auf die Bedeutung von Erinnerung und Identität, während sie die Geschichte einer Frau erzählt, die durch traumatische Ereignisse gezeichnet ist. Trotz der bewegenden Themen und der meisterhaften Sprache bleibt das Buch jedoch insgesamt vage und abstrakt, was es schwer macht, sich vollständig mit der Geschichte zu verbinden. Dennoch lohnt es sich, Han Kangs Werk eine Chance zu geben, um ihre einzigartige Stimme und ihr Talent weiter zu entdecken.
Griechischstunden
Zwei Menschen, die mit persönlichen Verlusten zu kämpfen haben, begegnen sich in Seoul in einem Griechisch-Kurs, in dem Alt-Griechisch gelehrt wird, die Sprache des Philosophen Platon.
Schülerin ist eine begabte junge Frau, die kürzlich ihre Mutter verloren hat und in einem Sorgerechtsstreit ihren neunjährigen Sohn abgeben musste. Die Ereignisse führten dazu, dass sie ihre Sprache verloren hat.
Ihr Lehrer leidet darunter, in zwei verschiedenen Kulturen, in Deutschland und in Südkorea, aufgewachsen zu sein. Zudem muss er sich aufgrund einer Augenkrankheit damit abfinden, allmählich zu erblinden.
Es handelt sich um eine Erzählung, in die Träume, Visionen und Erinnerungen eingeflochten sind, die die jetzige Einsamkeit und Sensibilität der Protagonisten verdeutlicht. Alt-Griechisch dient als Schnittstelle zur Außenwelt.
Im Laufe der Zeit erkennen sie einander und lernen zögerlich sich zu vertrauen. Es ist ein stiller Roman, der sich voller Poesie zweier sensibler Menschen widmet, die mit Verlustängsten zu kämpfen haben und sich kaum zu öffnen bereit sind.
Han Kang gelingt es auf unnachahmliche Art und Weise, den Fokus auf die Innenwelten zu richten. Obwohl sprachlich ausgereift, verliert man dennoch manches Mal den roten Faden zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Traum und Wirklichkeit.
Griechischstunden
Bewertung von Ellaliest am 03.03.2024
Nachdem ich nur Positives über Han Kann und ihr letztes Buch "Die Vegetarierin" gehört hatte, war ich sehr neugierig und habe mich wirklich riesig auf "Griechischstunden" gefreut. Der Klappentext klang super spannend, emotional und komplex - eine Frau, die nicht mehr spricht, ein Mann, der langsam sein Augenlicht verliert und eine dadurch entstehende Verbindung.
Eigentlich ist das Buch kurz und ich habe erwartet, nur so durch die Seiten zu fliegen. Schnell jedoch habe ich gemerkt, dass ich mir sowohl mit dem Schreibstil, als auch generell mit dem Aufbau des Buches ein wenig schwer tue. Wir starten mit einem Art Brief aus der ersten Perspektive, dann springen wir in der Ansicht, sind plötzlich in einem komplett anderen Land, im Leben einer anderen Person zu einem anderen Zeitpunkt. Wir verfolgen eine Frau, die das Sorgerecht ihres Kindes verloren hat, die mit traumatischen Erinnerungen kämpft, die für sie unweigerlich mit ihrer eigenen Sprache verbunden sind, weshalb sie aufgehört hat diese zu sprechen. Sie beginnt Griechischstunden zu nehmen, eine Möglichkeit ihrer Muttersprache zu entfliehen.
Einiges an diesem Buch hat mir extrem gut gefallen, ich habe besonders die Art geliebt, wie Han Kang über Sprache generell gesprochen hat. Auch ihre Beschreibungen von Räumen, der Stadt und generell von Atmosphäre haben mich gefesselt, berührt und mir gezeigt, warum sie eine so gelobte Autorin ist. Ihre Art über Sprache zu sprechen, kleine philosophische Gedanken, all das hat ihr Buch für mich besonders gemacht. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mir mit dem Roman insgesamt wahnsinnig schwer getan habe. Es hat eine sehr lange Zeit gedauert, bis ich in der Geschichte angekommen bin und im Nachhinein frage ich mich, ob das überhaupt jemals so richtig passiert ist. Man muss sich viel Zeit nehmen mit dem Buch, trotz seiner Kürze. Alles wird extrem vage und abstrakt beschrieben, teilweise war ich nicht in der Lage zu greifen, was die Autorin mir gerade sagen möchte. (was natürlich auch an mir liegen könnte). ich hatte das Gefühl über den Szenen zu schweben, zwar anwesend zu sein, aber immer auf einer gewissen Distanz gehalten zu werden, ohne wirklich zu verstehen, was passiert.
FAZIT:
Leider war "Griechischstunden" ein Buch, das für mich trotz wunderschöner Sprache und einigen nachdenklich machenden Ansätzen sehr vage und abstrakt blieb. Trotzdem habe ich fest vor der Autorin bald eine weitere Chance zu geben.
3 von 5 Sternen
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