Autor im Porträt
Heidi Rehn
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Die Buchhandlung in der Amalienstraße
Broschiertes Buch
Der Krieg steht bevor. Düstere Zeiten brechen an. Zwei Buchhändlerinnen setzen für ihre Überzeugungen alles aufs Spiel.
München, 1913. Für die rebellische Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf. Zusammen mit ihrer wissbegierigen Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt. Gegen alle Widerstände gründen Elly und Henni einen Salon für Schriftstellerinne. Die harsche Zensur des Kaiserreichs lässt nichts unversucht, um den modernen Frauen Steine in den Weg zu legen. Zu allem Überdruss bricht der erste Weltkrieg über die jungen Buchhändlerinnen hinein. Als Ellys Freund Leo an die Front gerufen wird, können sie sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten ...
Der große, gefühlige München-Roman von Erfolgsautorin Heidi Rehn
Für alle, die Bücher lieben und Sagastoffe verschlingen
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München, 1913. Für die rebellische Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf. Zusammen mit ihrer wissbegierigen Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt. Gegen alle Widerstände gründen Elly und Henni einen Salon für Schriftstellerinne. Die harsche Zensur des Kaiserreichs lässt nichts unversucht, um den modernen Frauen Steine in den Weg zu legen. Zu allem Überdruss bricht der erste Weltkrieg über die jungen Buchhändlerinnen hinein. Als Ellys Freund Leo an die Front gerufen wird, können sie sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten ...
Der große, gefühlige München-Roman von Erfolgsautorin Heidi Rehn
Für alle, die Bücher lieben und Sagastoffe verschlingen
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12,99 €
Die Frau des Blauen Reiter / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.10
Broschiertes Buch
Die Farben der Liebe
Maria studiert Malerei, allen Widerständen zum Trotz. Nicht nur in der männlich dominierten Kunstwelt gilt es für sie als junge Frau, Vorurteile zu überwinden, sondern auch bei ihren Eltern. Dann aber lernt sie Franz Marc kennen, und zum ersten Mal fühlt sich Maria als Künstlerin ernstgenommen und als Frau begehrt. Gemeinsam suchen sie nach neuen Ausdrucksformen, inspirieren und ermutigen sich, ihre Malerei weiterzuentwickeln. Obwohl Franz in der Liebe als unstet gilt, kann sie sich seinem unwiderstehlichen Charme nicht lange entziehen. Ihre Beziehung ist leidenschaftlich und intensiv. Doch dann taucht in Franz' Leben eine andere Frau auf, ausgerechnet Marias verehrte Lehrerin an der Kunstakademie.
Die Geschichte einer großen Malerin und der berühmten Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«
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Maria studiert Malerei, allen Widerständen zum Trotz. Nicht nur in der männlich dominierten Kunstwelt gilt es für sie als junge Frau, Vorurteile zu überwinden, sondern auch bei ihren Eltern. Dann aber lernt sie Franz Marc kennen, und zum ersten Mal fühlt sich Maria als Künstlerin ernstgenommen und als Frau begehrt. Gemeinsam suchen sie nach neuen Ausdrucksformen, inspirieren und ermutigen sich, ihre Malerei weiterzuentwickeln. Obwohl Franz in der Liebe als unstet gilt, kann sie sich seinem unwiderstehlichen Charme nicht lange entziehen. Ihre Beziehung ist leidenschaftlich und intensiv. Doch dann taucht in Franz' Leben eine andere Frau auf, ausgerechnet Marias verehrte Lehrerin an der Kunstakademie.
Die Geschichte einer großen Malerin und der berühmten Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«
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14,00 €
© Erol Gurian 2011
Heidi Rehn
Rehn, HeidiHeidi Rehn, geboren 1966, wuchs im Mittelrheintal auf und kam zum Studium der Germanistik und Geschichte nach München. Seit vielen Jahren widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben. 2014 erhielt sie den "Goldenen Homer" für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman. Aktuelle Infos dazu auf www.heidi-rehn.deKundenbewertungen
Das Haus der schönen Dinge
Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl eröffnet 1897 mit seiner Frau Thea in München ein großes Kaufhaus. Die beiden erfüllen sich damit einen großen Traum. Ihr Ziel ist es, ganz besondere Dinge vorrätig zu haben und damit die Leute zum Staunen zu bringen. Jeder Kunde, egal ob arm oder reich, soll sich hier geschätzt fühlen. Besonders Thea hat immer neue Ideen, sodass das Kaufhaus schon bald zu den führendsten Adressen Münchens gehört und sich ständig weiterentwickelt. Das Glück scheint also mit der Kaufmannsfamilie zu sein. Doch leider müssen die Hischvogls feststellen, wie zerbrechlich es ist, als die Nazis die Macht ergreifen....
Der Roman um die fiktive Münchner Kaufmannsfamilie begeistert von der ersten Seite an. Denn Heidi Rehn versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Man hat schon beinahe das Gefühl, selbst im Kaufhaus zu sein und all die wunderbaren Dinge zu bestaunen. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr sympathisch, sodass man sich gut mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern kann. Das Schicksal hält einiges für die Familie bereit, sodass die Erzählung nie langweilig oder gar vorhersehbar wirkt.
Heidi Rehn webt geschichtliche Hintergründe gekonnt in die Handlung ein. Dadurch hat man das Gefühl, dass diese fiktive Geschichte sich tatsächlich so zugetragen haben könnte. Man taucht förmlich in die Vergangenheit ein und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Obwohl das Buch recht umfangreich ist, liest es sich quasi von selbst. Denn der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar.
Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr, sehr gut unterhalten. Die Geschichte der Hirschvogls hat mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen, da Heidi Rehn sie lebendig und geradezu packend erzählt. Ich konnte mich kaum von der Geschichte lösen, die, außer zu unterhalten, zum Nachdenken anregt. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Leseskala auch alle fünf Bewertungssternchen.
Das Haus der schönen Dinge
Meinung :
Dieser Historische Roman , hat mich voll und ganz überzeugt . Er hat alles was ein gutes Buch aus diesem Genre braucht , Spannung , gut recherchierte Informationen , die perfekt in den Roman mit eingebunden werden und eine Handlung, die den Leser in seinen Bann zieht !
Der Schreibstil der Autorin ist perfekt an die Zeit, um 1897 angepasst und verleiht dem Buch somit eine atmosphärische Grundstimmung !
Und trotzdem ist es keines Falls langatmig oder anstrengend zu lesen . Ich habe mich auf den ca.650 Seiten , immer gut unterhalten gefühlt . Der Schreibstil ist trotz seines sprachlich angepassten Stils schnell und flüssig lesbar !
Bereits nach den ersten paar Seiten , zieht die spannende Geschichte, den Leser fast spielerisch in ihren Bann ! Dabei kommen politische Handlungen und weitere historischen Fakten (Wie gewisse politische Spannungen der Länder ) nicht zu kurz !
Die Autorin hat ein Talent dafür Geschehnisse , so real und eindringlich zu beschreiben , dass der Leser völlig gebannt vor dem Buch sitzt , und förmlich in eine andere Welt eintaucht . In eine Welt aus spannender historischer Zeitgeschichte .
Fast schockierend und spannend wie Thriller !Und trotzdem verliert sie dabei nie , die wahren Begebenheiten aus dem Auge !
Alle Charaktere sind rund und perfekt ausgearbeitet .
Im Laufe der Zeit , entwickelt dieses Buch einen solchen Sog , dem ich mich nicht entziehen konnte . Ich habe dieses Buch an einem Tag förmlich verschlungen und geliebt! Denn es ist ein Historischer Roman , der gut recherchiert ist und trotzdem auf keiner Seite trocken oder gar langatmig wirkt . Es ist dauerhaft eine angenehme Grundspannung vorhanden und die Autorin schafft es auf bemerkenswerte Art den Leser nach jedem Kapitel interessiert zurückzulassen , sodass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen !
Fazit :
Einer der besten Historischen Romane die ich je gelesen habe !
Spielerisch schafft es die Autorin , Heidi Rehn , den Leser mit Spannung und geschichtlichen Fakten an das Buch zu fesseln !
Der außergewöhnlich tolle Schreibstil , und die fesselnde , gut recherchierte Geschichte , machen diesen Roman, für mich zu etwas ganz besonderem!
Ich liebe es , wenn in Historischen Romanen wahre Begebenheiten und Personen mit einfließen ! Leider gibt es in meinen Augen, nur sehr wenige Autoren , die den Spagat zwischen gut recherchiertem historischen Material und einem guten Historischen Roman mit Spannung schaffen . Und dies ist hier absolut gelungen.
Das Buch ist atmosphärisch dicht und absolut faszinierend !
Niveauvoll , atmosphärisch dicht und mit einer Gänsehaut machenden Spannung !
Ein durch und durch gelungenes Buch
Tod im Englischen Garten (eBook, ePUB)
Früh am Morgen im Jahr 1872 wird im Englischen Garten ein unbekannter Toter erschlagen aufgefunden und das ist nicht der erste Tote. Eigentlich hat Polizeioffiziant Severin Thiel anderes zu tun, denn er ist mit den dubiosen Machenschaften der „Dachauer Bank“ beschäftigt. Die Bank lockt Anleger mit überhöhten Zinsen. Es dauert aber nicht lange, bis Thiel der Verdacht kommt, dass beides zusammenhängen könnte. Ist die Inhaberin der Bank, Adele Spitzeder, in die Morde verwickelt?
Ich lese gerne Krimis und mag die Bücher von Heid Rehn. Auch dieser historische Krimi konnte mich wieder überzeugen.
Der Schreibstil ist der damaligen Zeit angepasst und gut zu lesen. Ich finde es interessant, durch ein Buch in andere Zeiten einzutauchen.
Die Charaktere sind sehr gut und lebendig ausgearbeitet. Die ehemalige Schauspielerin Adele Spitzeder ist gewieft und weiß, wie man den Leuten das Geld aus der Tasche zieht und viele fallen auf sie herein. Sie weiß aber auch, wie sie die Spuren verwischen kann.
Der Kriminalfall ist spannend und fordert Thiel einiges ab.
Dieser spannende historische Krimi hat mich wieder sehr gut unterhalten.
Das Haus der schönen Dinge
Bewertung von allegra am 15.05.2017
Im Roman „Das Haus der schönen Dinge“ erzählt Heidi Rehn die Geschichte eines fiktiven Kaufhauses „Hirschvogl“ in München zwischen 1897 und 1952. Wie viele andere Kaufhäuser gehört das „Hirschvogl“ einer jüdischen Kaufmannsfamilie und so erzählt dieses Buch exemplarisch auf sehr herzerwärmende aber auch verstörende Weise das Schicksal einer jüdischen Familie in den lebhaften 20er Jahren und während der schrecklichen Zeit unter den Nationalsozialisten.
Die Schauplätze in München sowie des Kaufhauses sind sehr anschaulich beschrieben, so dass man richtig zum Träumen kommt. Liebhaber von Fernsehserien wie „The Paradise“ oder „Selfridges“ werden in diesem Schmöker voll auf ihre Kosten kommen.
Die Charaktere sind sehr sorgfältig und liebevoll ausgearbeitet, so dass auch der Zwiespalt, in dem viele Menschen in der Zeit der aufstrebenen NSDAP steckten, sehr deutlich wird. Sehr viele Informationen zur Geschichte Bayerns und Deutschlands sind eingestreut und auch viele wirtschaftliche Aspekte werden beleuchtet.
Mein Leseverlauf war so, dass ich die ersten etwa 150 Seiten wirklich faszinierend fand und mich immer wieder richtig gefreut habe, wenn ich mal für eine halbe Stunde in das Buch eintauchen konnte. Danach, etwa im mittleren Drittel ist mir etwas zu wenig passiert. Es war nach wie vor flüssig zu lesen, aber ich habe dennoch einiges etwas übersprungen, ohne dass mir wirklich viel Information zur Handlung gefehlt hätte. Das letzte Drittel war dann wirklich sehr mitreißend von der Spannung her, aber auch von der gefühlsmäßigen Bindung her, die man mit den Figuren aufgebaut hat.
Ich empfehle das Buch allen Liebhabern der etwas ausschweifenderen historischen Romane und natürlich Münchnern. Von mir erhält dieses Buch 4,5 Sterne. Da wo das nicht möglich ist, runde ich auf 5 Sterne auf.
Das Haus der schönen Dinge
Als ich in den Buchvorschauen ein neues Buch von Heidi Rehn entdeckt habe, landete es gleich auf meiner Leseliste. Heidi Rehn hat es auch mit "Das Haus der schönen Dinge" wieder geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen.
Mit ihrer Sprachgewandtheit schafft sie es erneut, vergangene Zeiten aufleben zu lassen.
Mit dem "Hirschvogl" lässt Heidi Rehn das Flair größer Kaufhäuser aufblühen und man läuft als Leser mit durch die Etagen und betrachtet die erlesenen Waren. Was für eine Pracht muss dies gewesen sein?
Thea und Jacob haben ihren Traum war gemacht und ein Kaufhaus für höchste Ansprüche gegründet, das nicht nur auserlesene Waren aus aller Welt, sondern auch aus allen erdenklichen Bereichen anbietet.
Alles was zum Gelingen beiträgt, wird mit diesem Werk dem Leser ans Herz gelegt und ich habe beim Lesen mit den Protagonisten mitgefiebert.
Mit der Familie Hirschvogl sind wunderbare Charaktere entstanden und ich habe sie gern bei ihrem Lebensweg begleitet. Liebe und Hass, Freude und Trauer spielen eine zentrale Rolle.
Was mir besonders gut gefallen hat, dass ich beim Lesen an Heidi Rehns Buch „Spiel der Hoffnung“ erinnert wurde, sei es durch Spielsucht oder durch die schleichende Machtergreifung der Braunen rund um Hitler.
Das Buch ist in 3 Teile unterteilt, die Zeit von der Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg, die stürmische Zeit nach dem 1. Weltkrieg und der letzte Teil ab Hitlers Machtergreifung bis 1938. die Unterteilung finde ich sehr gelungen, vor allem weil damit der Stimmungswandel innerhalb der Gesellschaft gekonnt dargestellt wird.
Unterschwellig hört man immer einen Unterton gegenüber den Juden heraus, der je nach Wohlstand oder fehlenden Wohlstand mal leise mal laut ist. Es wird deutlich, dass in schlechten Zeiten die Juden immer als Verursacher der Not angesehen bzw. direkt verantwortlich gemacht werfen.
Was mich schockiert hat, dass dabei auch langjährige Freundschaften zerstört worden. Die Schuld im eigenen Unvermögen mit Geld umzugehen zu suchen, wäre zu einfach, da ist es doch besser, es dem Juden in die Schuhe zu schieben. Für die Wirtschaft und das die Bevölkerung in Lohn und Brot stand dafür waren die Hirschvogls als langjährige Münchner gut, doch die Entwicklung in Nazi-Deutschland hat gezeigt, dass man auch schnell wertlos ist. Dazu passt das folgende Zitat von
Großmutter Recha:"aber richtig dazugehören werden wir Juden nie, egal, wie sehr wir uns auch anstrengen. Das wollen sie uns einfach nicht zugestehen"
Der Verlag Droemer Knaur hat in der Cover und Buchgestaltung sich ordentlich ins Zeug gelegt, da Cover mit dem Blick in das Kaufhaus ist sehr gelungen und auch der innenseitige Stammbaum und die Landkarte. Den Anhang mit weiteren Erläuterungen finde ich sehr gut.
Mein Dank gilt dem Team von vorablesen und dem Verlag.
Zeit der Entscheidung / Das Lichtspielhaus Bd.1
Bewertung von Tuppi am 22.05.2019
Frauenpower.
Elsa Donaubauer lebt mit ihrem Mann in München und die Familie leitet mehrere Lichtspielhäuser. Eines Tages brennt ihr Mann mit einer Revuetänzerin nach Amerika durch und lässt sie mit den beiden Kindern zurück. Kann sie mit Hilfe ihrer Schwiegermutter ihr Leben im Familienbetrieb gegen die Widersacher bestreiten?
Das Buch ist spannend geschrieben und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Der Autorin ist es gelungen, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und ich hatte sofort Sympathien, aber auch Antipathien. Elsa ist mir genau so ans Herz gewachsen wie ihre Schwiegermutter, allerdings kamen die männlichen Akteure deutlich schlechter weg.
Die Dramaturgie war passend und ich habe mitgefiebert. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, auch wenn viele Fragen offen blieben - aber dafür gibt es ja eine Fortsetzung, auf die ich sehnsüchtig warte. Bin gespannt, wie die Akteure den zweiten Weltkrieg überstehen...
Es gibt eine kleine Vorgeschichte zu dem Buch als eBook: Das Lichtspielhaus - wie alles begann zeigt eine kurze Sequenz als Einführung.
Vor Frauen wird gewarnt
Bewertung von sommerlese am 12.08.2021
Ein wunderbares Porträt von Vicki Baum
Im Knaur Verlag erscheint der Roman "Vor Frauen wird gewarnt" von Schriftstellerin Heidi Rehn.
Die Jüdin Vicki Baum wurde 1888 in Wien als Hedwig Baum geboren, sie arbeitete als Verlagsangestellte für den Berliner Ullstein-Verlag. Mit ihren Romanen "Menschen im Hotel"und "Vor Rehen wird gewarnt" machte sie sich in der Zeit der Weimarer Republik einen Namen als Autorin für Unterhaltungsliteratur und war damit emanzipierte Vorreiterin vieler Frauen, ihre Leserinnen verehrten sie als moderne, eigenständige Karrierefrau. Aber war Vickis privates Leben wirklich so glanzvoll oder gab es auch Schattenseiten des Erfolgs?
Heidi Rehn erweckt mit ihrer Romanbiografie über Vicki Baum die 1920er Jahre zum Leben und lässt uns die Atmosphäre dieser Zeit und der damaligen Gesellschaft nachempfinden. Wir erleben Vickis Ehe, ihre Freundschaften und Beziehungen, aber auch um die Mutterrolle und ihr Alltagsleben im männerdominierten Verlagsgeschäft. Der Roman zeigt auch die Widerstände auf, die Vicki im Beruf überwinden musste. Wir tauchen in Vickis persönliche Gedanken und in das schillernde Nachtleben in Berlin ein. Als selbstbewusste und starke Frauenfigur wurde sie von ihren (bevormundeten) Leserinnen geliebt. So ergibt sich ein umfassendes Bild dieser freiheitsliebenden Frau, die schon damals Karriere, Ehe und Mutterrolle erfolgreich absolvieren konnte. Dieser Rolle musste sie aber auch einige Opfer bringen, doch der Erfolg war Vicki das alles wert.
Der Roman liest sich sehr flüssig und lässt uns die Zeit nacherleben. Viele reale Zeitgenossen kommen zu Wort, hier hat Heidi Rehn sehr gut recherchiert und schildert ihre Protagonistin mit interessanten und detailreichen Beschreibungen als kluge und mutige Frau, die sich gegen Konventionen der Zeit auflehnte, getrennt von ihrem Mann lebte, Beziehungen hatte und ein arbeitsreiches Pensum an Manuskripten, Romanen und Theaterstücken an den Tag legte. Sogar zum Boxtraining ging Vicki und machte damit einmal mehr klar, dass Frauen sich hinter Männer nicht zu verstecken haben.
Ein gut zu lesender und sehr interessanter und zeitbeschreibender Roman über Vicki Baum, die als Pionierin ihrer Zeit anderen Frauen den Weg zu politischen und gesellschaftlichen Veränderungen geebnet hat.
Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2
Kommissar Emil Graf ist auch im Frühjahr 1946 noch in Amt und Würden und ermittelt gemeinsam mit den Alliierten, in diesem Fall den Amerikanern. Diesmal geht es um eine Leiche in einer ehemalige Nazi-Wohnsiedlung, die inzwischen bereits kräftig durchgemischt ist, die Tote war aber durchaus eine Vertreterin der Braunen, die sich mit deren Absetzung schwer tat. Somit gab es so manchen, der sich möglicherweise ihrer entledigen wollte.
Im Laufe seines Ermittlungen begegnet ihm wieder Journalistin Billa Löwenfeld, eine Jüdin, die damals ihre Heimatstadt München im allerletzten Moment in Richtung USA verlassen konnte. Nun ist sie als Reporterin gemeinsam mit der amerikanischen Army wieder da und man kann sich vorstellen, welch diffuse Gefühle und Eindrücke sie durchdringen. Nicht nur in Bezug auf den Fall, sondern auch auf Emil und die sind durchaus gegenseitig!
Hier wird es aus meiner Sicht ganz besonders spannend, da dieser Fall den Leser ins Kunsthaus München führt und auch einige "Überraschungsgäste" in diesen verwickelt sind. Autorin Heidi Rehn hat sich einmal mehr tief in die historischen Zusammenhänge eingearbeitet und präsentiert sie dem Leser auf gewohnt spannende und fesselnde Art.
Nicht zuletzt deswegen lege ich Ihnen diesen wundervollen Krimi ausdrücklich ans Herz, er ist zu allem anderen auch spritzig und gut recherchiert . Und wer Heidi Rehn kennt, weiß, dass sie niemals ohne Humor auskommt. Meine vollste Empfehlung nicht nur für dunkle Winterzeiten - Sie werden begeistert sein!
Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2
Bewertung von Juli am 03.12.2021
Der zweite Band rund um den Mordermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld spielt im Jahr 1946 in München. Knapp ein Jahr nach Kriegsende versucht die amerikanische Besatzungsmacht mit Hilfe eines Fragebogens bei der Entnazifizierung voranzukommen. Während ihrer Recherchen hierüber stolpert Billa mitten in einen neuen Mordfall. Den übernimmt kein geringerer als Emil, mit dem sie sich ihre erste Begegnung nach der übereilten Abreise im ersten Band etwas anders vorgestellt hat. Im Zuge der Ermittlungen kommen die beiden einem Geheimnis auf die Spur, das viel verzwickter ist als gedacht und seine Kreise bis ins ‚Haus der Kunst‘ zieht.
Der Schreibstil ist fesselnd und angepasst an die Nachkriegszeit, sodass man sich direkt in die Trümmerfelder von München versetzt fühlt. Dabei schafft es die Heidi Rehn, dass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, jedoch Lust auf mehr Hintergrundinformationen über Billa und Emil bekommt. Auch wenn man (so wie ich) durchaus erst mit dem zweiten Band in die Geschichte einsteigen kann, so will man dann doch noch den ersten Band lesen.
Die Atmosphäre des Buches entführt die Leser:innen in ein München, das sich ein Jahr nach Kriegsende im Wiederaufbau befindet. Die historischen Details wurden genaustens recherchiert und obwohl die Geschichte nur erfunden ist, lässt sich nicht ausschließen, dass es genauso hätte passieren können.
Während ich an manchen Stellen dachte, man würde zu sehr von den Mordermittlungen abdriften, so fügt sich das Puzzle am Ende wunderbar zusammen. Neben den Ermittlungsarbeiten geht es im Buch aber auch um die Aufarbeitung der Vergangenheit und darum, wie die Menschen versuchen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Eine Gesellschaft, in der fast jeder leugnet jemals ein Anhänger Hitlers gewesen zu sein. Eine Gesellschaft, in der „der Feind“, der Amerikaner, die deutschen Mädchen verführt und Kinder mit Kaugummis & Schokolade zu begeistern weiß.
Ein wunderbarer Kriminalroman, mit viel liebe zum (historischen) Detail und die Lust auf den nächsten Band. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.
Das Haus der schönen Dinge
Die letzte Zeit interessiere ich mich sehr für die Geschichte um die Zeit des Nationalsozialismus und besonders für die jüdische Geschichte, deshalb fand ich den Roman ganz passend. Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl im Jahre 1897 sein großes Kaufhaus Hirschvogl eröffnet, sieht er seinen Traum Wirklichkeit werden. Vor allem, als er auch noch zum Hoflieferanten gennant wird. Seine Frau und er blühen in ihrem Geschäft richtig auf, doch die Söhne sind da weniger enthousiastisch. Eher Tochter Lily sieht sich als die Nachfolgerin des Familiengeschäfts. Aber es kommt in den nächsten Jahren ganz anders und als der Nationalsozialismus in den Vordergrund der Geschichte gerät, hat die Familie mit ihrer Existenz zu kämpfen. In verschiedenen Epochen erfahren wir über den Werdegang der Familie und über den Zerfall des Imperiums.
Solange ich mich auch mit diesem schwarzen Kapitel in der Geschichte Deutschlands befasse, ich bin immer wieder schockiert, was diese Menschen damals mitmachen mussten. Auch hier habe ich natürlich mit der Familie Hirschvogl mitgefühlt und habe am Ende das Buch mit gemischten Gefühlen weggelegt. Traurigkeit, Sympathie für die Protagonisten aber auch Zorn und Wut, wie da nur alles geschehen konnte. Ein Lob an die Autorin fpr ihr feinfühlig gewähltes Thema und für die wunderbare Umsetzung.
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