Autor im Porträt
Heidi Rehn
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Die Buchhandlung in der Amalienstraße
Broschiertes Buch
Der Krieg steht bevor. Düstere Zeiten brechen an. Zwei Buchhändlerinnen setzen für ihre Überzeugungen alles aufs Spiel.
München, 1913. Für die rebellische Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf. Zusammen mit ihrer wissbegierigen Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt. Gegen alle Widerstände gründen Elly und Henni einen Salon für Schriftstellerinne. Die harsche Zensur des Kaiserreichs lässt nichts unversucht, um den modernen Frauen Steine in den Weg zu legen. Zu allem Überdruss bricht der erste Weltkrieg über die jungen Buchhändlerinnen hinein. Als Ellys Freund Leo an die Front gerufen wird, können sie sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten ...
Der große, gefühlige München-Roman von Erfolgsautorin Heidi Rehn
Für alle, die Bücher lieben und Sagastoffe verschlingen
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München, 1913. Für die rebellische Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf. Zusammen mit ihrer wissbegierigen Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt. Gegen alle Widerstände gründen Elly und Henni einen Salon für Schriftstellerinne. Die harsche Zensur des Kaiserreichs lässt nichts unversucht, um den modernen Frauen Steine in den Weg zu legen. Zu allem Überdruss bricht der erste Weltkrieg über die jungen Buchhändlerinnen hinein. Als Ellys Freund Leo an die Front gerufen wird, können sie sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten ...
Der große, gefühlige München-Roman von Erfolgsautorin Heidi Rehn
Für alle, die Bücher lieben und Sagastoffe verschlingen
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12,99 €
Bernsteinerbe (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Ein rettender Lichtschein in düsteren Zeiten: Der dramatische historische Roman »Bernsteinerbe« von Heidi Rehn jetzt als eBook bei dotbooks. Die stolze Handelsstadt Königsberg im Jahre 1662: Nach einer Kindheit im kaiserlichen Heerestross hat die couragierte Carlotta wie zuvor ihre Mutter Magdalena ihre Berufung als Wundärztin gefunden. Auch wenn in Preußen allerorten die Angst vor dem »Schwarzen Tod« grassiert, versorgt die Heilerin gemeinsam mit dem jungen Medicus Christoph Kepler aufopferungsvoll die Schwachen und Kranken – und knüpft dabei ein Band zu dem ebenso sensiblen wie anziehenden Arzt, dem sie sich nicht entziehen kann. Doch dann reißen sie die Schatten des Krieges auseinander und in den Wirren des Königsberger Aufstandes macht Carlotta eine erschütternde Begegnung, die ihr Schicksal – und das ihrer Familie – für immer verändern könnte … Hochspannend und bildgewaltig lässt Heidi Rehn das 17. Jahrhundert und ein Europa im Umbruch lebendig werden: »Perfekte Recherche und eine wunderbare Heldin. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen«, urteilt Bestsellerautorin Iny Lorentz. Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der opulente Historienroman »Bernsteinerbe« von Bestseller-Autorin Heidi Rehn, der krönende Abschluss ihrer farbenprächtigen historischen Familiensaga um die Wundärztin Magdalena, der unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden kann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.…mehr
9,99 €
© Erol Gurian 2011
Heidi Rehn
Rehn, HeidiHeidi Rehn, geboren 1966, wuchs im Mittelrheintal auf und kam zum Studium der Germanistik und Geschichte nach München. Seit vielen Jahren widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben. 2014 erhielt sie den "Goldenen Homer" für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman. Aktuelle Infos dazu auf www.heidi-rehn.deKundenbewertungen
Wir träumten vom Sommer
Bewertung von yellowdog am 04.08.2023
In Wir träumten vom Sommer führt uns die routinierte Schriftstellerin Heidi Rehn ins München von 1972. Wir begleiten da die Figur der junge, selbstbewussten Amrei, die bei den Olympischen Spielen als Hostess arbeiten wird.
Es gibt immer wieder Rückblicke ins Jahr 1968. So verbreitet Heidi Rehn noch mehr Stimmung und Atmosphäre dieser besonderen Zeit
.
Dennoch wäre ich als Leser lieber kontinuierlich im Handlungsstrang 1972 geblieben, denn da gibt es eine Erwartungshaltung, die Ereignisse um die Geiselnahme.
Amrei nimmt die Ereignisse in der Nähe wahr, ohne selbst direkt beteiligt zu sein. Das ist ein guter Ansatz um zu zeigen, wie sich jemand währenddessen fühlte. Das Olympia-Attentat von 1972 wurde schon häufig erzählt, daher wird nicht ein weiteres mal die Details gebraucht.
Nicht ganz so zwingend fand ich die Schilderungen von Amreis Liebesleben und Freundschaften. Einige Nebenfiguren bleiben eher auf der Oberfläche dargestellt.
Das Buch ist gut, kommt aber über gehobenes Mittelmaß nicht hinaus.
Wir träumten vom Sommer
Bewertung von Musteplume am 23.07.2023
Dieses Buch hat mich absolut überzeugt!
Es spielt abwechselnd in den Jahren 1968 und 1972 in München und beschreibt Amreis Erlebnisse und Erfahrungen.
Es ist die Zeit der Studentenproteste, das Lebensgefühl der 68er wird ganz großartig und anschaulich und sehr reflektiert wiedergegeben.
1972 ist Olympia in München, die folgenden Ereignisse sind bekannt, es ist sehr spannend das Geschehen durch Amrei mitzuerleben.
Dieser Roman ist geschichtlich ganz großartig recherchiert und ausgearbeitet.
Die Charaktere sind sehr authentisch, ich habe sie sofort lieb gewonnen.
Auch das Lebensgefühl wird durch dieses Buch wunderbar transportiert, es ist sehr einfühlsam, sehr authentisch geschrieben. Ich habe mich sehr in meine 20er, in meine Studienzeit, zurückversetzt gefühlt, ich konnte mich direkt mit Amrei identifizieren.
Ich finde es gut, dass dieses Buch so reflektiert geschrieben ist. Weder wird die Studentenbewegung verherrlicht, noch verdammt. Es ist ein sehr gelungene kritische Auseinandersetzung mit einem spannenden und wichtigen Teil unserer jüngeren Geschichte.
Ich habe große Lust bekommen, auch die anderen Bücher der Autorin zu lesen.
Wir träumten vom Sommer
Studentenleben in den sechziger und siebziger Jahren
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Man sieht sofort, dass der Roman in München in den sechziger/siebziger Jahren spielt. Die Hauptpersonen der Geschichte sind die Studentin Amrei und ihre Freunde aus der WG. Die Geschichte spielt im München 1972, das durch die olympischen Spiele geprägt ist. Das eine Kapitel spielt 1972, das nächste gibt einen Rückblick in das Jahr 1967, als Amrei wegen des Beginns ihres Studiums nach München kommt. Was sie dort erlebt, was sie denkt und wie sie sich fühlt, wird sehr gut von der Autorin Heidi Rehm beschrieben. Der Roman lässt sich gut lesen, es kommt keinerlei Langeweile beim Lesen auf. Das Flair und Denken der damaligen Zeit kommt sehr gut rüber. Auch das Attentat auf die israelischen Sportler passt gut in die Geschichte. Ich war damals 12 Jahre alt und war sehr schockiert über diesen Vorfall. Ich habe das Buch verschlungen, es hat mir sehr gut gefallen. Es wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich gelesen habe.
Wir träumten vom Sommer
Bewertung von gaby2707 am 23.07.2023
Ein Traum wird wahr...
… für die 24-jährige Amrei, die 1967 aus der Oberpfalz nach München zu ihrer Großtante Annamirl in die Tumblinger Straße im Schlachthofviertel gezogen ist um hier zu studieren. In die Stadt, die die Olympischen Spiele 1972 austragen wird und daher gerade einer Großbaustelle gleicht. Sie lernt den Kunststudenten David kennen und lieben, bekommt die Studentenunruhen hautnah mit und stößt auf den Polizisten Wastl. Auch ihn findet sie sehr sympathisch, was immer wieder zu Konflikten führt. Hin und her gerissen zwischen den beiden Männern reist Amrei über Paris und London nach Florenz, wo sie die Nachricht erreicht, dass sie als Nachrückerin bei den Olympischen Spielen als Hostess arbeiten kann. Dass sich dieser Traum erfüllt, damit hatte sie nicht mehr gerechnet.
Was sich daraus alles ergibt, hat Autorin Heidi Rehn sehr gut recherchiert in ihrem neuen Roman „Wir träumten vom Sommer“ verarbeitet.
Ich lese sehr gerne Bücher, die in der Stadt angesiedelt sind in der ich lebe – München. Daher hat mich das Cover mit Olympiaturm und dem Dach des Olympiastadions gleich auf sich aufmerksam gemacht. Da mich der Klappentext und die Leseprobe sofort angesprochen haben, musste ich das Buch einfach lesen.
Ich lerne Amrei in zwei verschiedenen Zeitzonen, einmal ab 1967 nach ihrer Ankunft in München und dann in 1972, als sie wieder zurück ist, kennen. Eine sympathische junge Frau, die ihren Platz noch sucht, während der Geschichte aber immer selbstbewusster wird und sich oftmals zu behaupten weiß.
Ihre Großtante Annamirl, die von ihrer Familie nicht geschätzt wird – warum kann ich mir am Schluss der Geschichte denken – ist eine wunderbare Frau. Für die Zeit sehr liberal und aufgeschlossen, lebt sie allein und freut sich, als Amrei bei ihr einzieht. Auch die anderen Menschen, die ich hier kennenlerne, hat Heidi Rehn der Zeit entsprechend mit den ihnen eigenen Charaktereigenschaften ausgestattet, die meisten sympathisch, ein paar andere weniger, alle für mich gut vorstellbar.
Da ich Mitte der 50er Jahre geboren bin, habe ich von den studentischen Unruhen, die ich aber mehr nach Berlin verortet habe, einiges mitbekommen. Dass es auch hier in München diese Proteste gab, war mir neu. Sehr intensiv habe ich die Berichterstattungen über das Olympia-Attentat damals im TV verfolgt. Beides hat die Autorin in diese Geschichte wunderbar eingebunden, ohne dass der Unterhaltungswert verloren geht. Im Gegenteil – je weiter ich gelesen habe, umso mehr wurde ich in die Geschichte hinein gezogen. Sogar der offene Ausgang passt perfekt zur Geschichte und zu Amrei.
Mir haben auch die Ausführungen von Heidi Rehn zum Schluss sehr gut gefallen und ich denke gerade darüber nach, ob ich nicht an einem ihrer Stadtspaziergänge teilnehmen möchte.
Eine wunderbare Geschichte, die mich zurück gezogen hat in eine Zeit meiner Jugend in eine Stadt, in der ich nun schon seit 43 Jahren lebe. Ich habe die Zeit mit Amrei, Großtante Annamirl, David, Wastl und den anderen Studenten sehr genossen.
Vor Frauen wird gewarnt
Bewertung von sommerlese am 12.08.2021
Ein wunderbares Porträt von Vicki Baum
Im Knaur Verlag erscheint der Roman "Vor Frauen wird gewarnt" von Schriftstellerin Heidi Rehn.
Die Jüdin Vicki Baum wurde 1888 in Wien als Hedwig Baum geboren, sie arbeitete als Verlagsangestellte für den Berliner Ullstein-Verlag. Mit ihren Romanen "Menschen im Hotel"und "Vor Rehen wird gewarnt" machte sie sich in der Zeit der Weimarer Republik einen Namen als Autorin für Unterhaltungsliteratur und war damit emanzipierte Vorreiterin vieler Frauen, ihre Leserinnen verehrten sie als moderne, eigenständige Karrierefrau. Aber war Vickis privates Leben wirklich so glanzvoll oder gab es auch Schattenseiten des Erfolgs?
Heidi Rehn erweckt mit ihrer Romanbiografie über Vicki Baum die 1920er Jahre zum Leben und lässt uns die Atmosphäre dieser Zeit und der damaligen Gesellschaft nachempfinden. Wir erleben Vickis Ehe, ihre Freundschaften und Beziehungen, aber auch um die Mutterrolle und ihr Alltagsleben im männerdominierten Verlagsgeschäft. Der Roman zeigt auch die Widerstände auf, die Vicki im Beruf überwinden musste. Wir tauchen in Vickis persönliche Gedanken und in das schillernde Nachtleben in Berlin ein. Als selbstbewusste und starke Frauenfigur wurde sie von ihren (bevormundeten) Leserinnen geliebt. So ergibt sich ein umfassendes Bild dieser freiheitsliebenden Frau, die schon damals Karriere, Ehe und Mutterrolle erfolgreich absolvieren konnte. Dieser Rolle musste sie aber auch einige Opfer bringen, doch der Erfolg war Vicki das alles wert.
Der Roman liest sich sehr flüssig und lässt uns die Zeit nacherleben. Viele reale Zeitgenossen kommen zu Wort, hier hat Heidi Rehn sehr gut recherchiert und schildert ihre Protagonistin mit interessanten und detailreichen Beschreibungen als kluge und mutige Frau, die sich gegen Konventionen der Zeit auflehnte, getrennt von ihrem Mann lebte, Beziehungen hatte und ein arbeitsreiches Pensum an Manuskripten, Romanen und Theaterstücken an den Tag legte. Sogar zum Boxtraining ging Vicki und machte damit einmal mehr klar, dass Frauen sich hinter Männer nicht zu verstecken haben.
Ein gut zu lesender und sehr interessanter und zeitbeschreibender Roman über Vicki Baum, die als Pionierin ihrer Zeit anderen Frauen den Weg zu politischen und gesellschaftlichen Veränderungen geebnet hat.
Wir träumten vom Sommer
München kann mehr wie nur Oktoberfest
Was für ein toller Roman da kommt man richtig ins Träumen. Bin gerade an der Halswirbelsäule operiert worden und bin echt froh was Schönes zum Lesen gehabt zu haben. Die Autorin Heidi Rehn hat hier eine ganz tolle Geschichte beschrieben, ich war zu den Zeit noch nicht auf der Welt aber gehört und gesehen habe ich schon einiges von der den ganzen vorkommniesen in dieser Zeit. München, Weltstadt mit Herz, aber Sie kann auch ganz anders wie man hier erfahren wird. Mich hat gleich das Titelbild begeistert, Treffer und schon ist man im Olympiagebiet. Radfahren ohne Motor oh was es damals noch alles gab? Orange war damals auch voll im Trend. Wer noch nie in München war muss es unbedingt machen. Aber bitte Vorsicht, nicht zu den Ferien und Oktoberfestzeiten, außer man möchte da hin! Es gibt ganz tolle Biergärten und auch in der Weihnachtszeit tolle schöne Weihnachtsmärkte außerhalb von vor der Fußgängerzone. ;) Mir hat das Buch sehr gut gefallen und mich auch um einiges näher an die Zeit herangeführt die vor mir war. Möchte hier nicht zuviel verraten, lest selber und lasst euch entführen.
Das doppelte Gesicht / Ein Fall für Emil Graf Bd.1
Heidi Rehn ist bekannt für ihre historischen Romane. Ihre Karriere begann jedoch mit Kriminalromanen. Mit „Das doppelte Gesicht“ ist sie zu diesem Genre zurückgekehrt, jedoch mit historischem Bezug. Ort und Zeit der Handlung sind München im August 1945. Der zweite Weltkrieg ist gerade vorbei. Eine spannende Zeit in Deutschland, über die es noch nicht viele Romane gibt. Umso interessanter war es für mich, von dieser aufregenden Zeit im Nachkriegsdeutschland zu lesen.
Protagonist ist der junge Emil Graf, der frisch von der Front zurückgekehrt ist. Da er kein überzeugter Nazi war, wird er von den amerikanischen Besatzern als Polizist eingesetzt, obwohl er eigentlich vor dem Krieg Jura studiert hat. Er war mir mit seiner etwas unbeholfenen Art und seinem Charme gleich sympathisch.
Als die Reporterin Billa Löwenfeld zu dem Kriegsheimkehrer Viktor von Dietlitz kommt, findet sie ihn ermordet vor. Emil Graf wird mit dem Fall beauftragt. Billa ist eine deutsche Jüdin, die mit ihrer Mutter vor den Nazis in die USA geflohen ist. Nach Kriegsende ist sie als Reporterin nach Deutschland zurückgekehrt. Sie ist eine resolute, sympathische Frau. Emil Graf und Billa finden sich sehr anziehend. Bei dem einen Mord soll es aber nicht bleiben. Kurz hintereinander werden noch zwei weitere Männer tot aufgefunden. Auch sie sind adelig und frisch aus dem Krieg wieder in ihre Heimatstadt gekommen. Emil nimmt die Ermittlungen auf und findet bald heraus, dass alle drei Opfer eine Gemeinsamkeit haben.
Die Autorin Heidi Rehn lebt in München, was man ihrem Roman anmerkt. Mit viel Liebe zu ihrer Stadt beschreibt sie die zerstörten Straßen und die verzweifelten Menschen in der ihr eigenen bildhaften Sprache. Man merkt dem Roman eine gute Recherchearbeit an. Neben den drei Morden bringt sie noch andere brisante Themen zur Sprache: das Schicksal der Zwangsarbeiter, die in ihre Heimat zurückgeschickt werden sollen, und Euthanasie. Trotzdem wirkt die Geschichte nicht überfrachtet, sie ist spannend geschrieben und macht Lust auf die weiteren Bände, die noch folgen werden. Ich werde diese Serie mit dem sympathischen Ermittler und der resoluten Reporterin auf jeden Fall weiter verfolgen.
Fazit:
Ein spannender Mordfall in einer überaus spannenden Zeit.
Wir träumten vom Sommer
Liebesgeschichte vor dem Hintergrund geschichtlicher Ereignisse
Der Roman "Wir träumten vom Sommer" erzählt die Geschichte einer jungen Studentin vor dem Hintergrund der Münchner Studentenunruhen 1968 und den Olympischen Spielen 1972. Dabei wird der Focus allerdings mehr auf die Entwicklung der Protagonistin als auf die detaillierte Wiedergabe der historischen Ereignisse gerichtet.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ansprechend. Vom Aufbau her wechseln sich Gegenwart (1972) und Vergangenheit (1968) regelmäßig ab. Allerdings tut das der Handlung keinen Abbruch. Man kann ihr trotzdem noch gut folgen.
Die Charaktere sind ausführlich und authentisch ausgearbeitet. Einige erscheinen zwar liebenswürdiger als andere, aber das ist ja im wahren Leben auch der Fall.
Der Roman ist auf jeden Fall lesenswert. Man muss dazu noch nicht einmal an geschichtlichen Gegebenheiten interessiert sein.
Vor Frauen wird gewarnt
„Vor Frauen wird gewarnt“, hier lässt uns die Bestsellerautorin Heidi Rehn in einer tollen Biografie, die in einen Roman verpackt ist, fünf Jahre an dem aufregenden Leben von Vicki Baum teilhaben.
Vicki Baum hat mich von Anfang an beeindruckt. Sie war in den Zwanzigerjahren das, was man eine emanzipierte Frau nennt – und damit ihrer Zeit weit voraus. Mit ihrem Roman „Menschen im Hotel“, der ein Bestseller war, wurde sie schlagartig zum Star er Unterhaltungsliteratur. Sie wurde zur Verkörperung der Karrierefrau und von ihren Leserinnen verehrt und um ihre Eigenständigkeit beneidet. Doch wer war sie in Wirklichkeit? Welchen Preis musste sie für ihren Erfolg bezahlen?
Einfach klasse! Die Autorin bringt uns auf brillante Weise das Leben und Wirken dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit nahe. Ich muss gestehen, dass mir Vicki Baum bis vor Kurzem noch kein Begriff war. Doch mittlerweile kann ich mir, durch die tollen Beschreibungen der Autorin in genaues Bild von dieser beeindruckenden Frau machen. Und auch schon nach dem Lesen des Prologs (der mir übrigens ein Schmunzeln ins Gesicht zauberte) konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Bewundert habe ich diese Frau für ihren Mut, ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin zu verlegen und ihren Mann und ihre Söhne in Mannheim zurückzulassen. Sie ist ja förmlich aufgeblüht und hat vor Selbstsicherheit nur so gestrotzt. Im Ullstein-Verlag hat sie dann eine tolle Karriere gemacht und sie hat alle begeistert, sowohl mit ihren Kurzgeschichten und vor allem mit ihren, für die damalige Zeit, mutigen Romanen. Auch das Leben in einem Verlagshaus kann ich mir immer besser vorstellen und ich hatte manchmal das Gefühl live dabei zu sein. Vicki Baum hat für ihren Beruf, der für sie eine Berufung war, gebrannt. Außerdem war sie aber liebevolle Mutter, wenn auch ab und an aus der Ferne und eine leidenschaftliche Geliebte. Eine wirklich ungewöhnliche Frau, deren Leben – genauestens von der Autorin recherchiert – erzählt wird, mittlerweile ist Vicki Baum auch für mich unvergesslich und ich werde mal auf Suche gehen und einen Roman von ihr lesen.
Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen der Extraklasse, mit dem ich spannende und unterhaltsame Lesestunden verbracht habe, 5 Sterne. Übrigens ist das Cover auch ein echter Hingucker.
Wir träumten vom Sommer
Mit diesem neuen Werk von Heidi Rehn machte es wieder sehr viel Spaß mich zum lesen gemütlich niederzulassen.
Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, so könnte die Überschrift zu dieser Geschichte lauten. Amrei stammt aus einem Oberpfälzischen Dorf und hat einen sehr eingefahren Vater, dem es fast ein Dorn in der Geldtasche ist, dass seine Tochter nach München geht zum studieren. Sie soll so schnell wie möglich mit dem Studium fertig werden.
In zwei Strängen erzählt und Heidi Rehn die Geschichte dieser jungen Frau, vom Ende der 60ziger Jahre bis zu den Olympischen Spielen 1972. Amrei lebt bei ihrer betagten Großtante, die immer mal wieder zum Ruhepol für Amrei wird, und sie zeichnet ihr einen Weg den sie aber allein gehen muss. Hier und da ein kleiner Ratschlag, der wenn man drüber nachdenkt eine Richtung weist. Ob es die Männer sind oder die Proteste die die Studenten zu dieser Zeit immer wieder anzetteln. Wie sehr so ein kleiner Ratschlag helfen kann, kenne ich von meiner eigenen Großmutter, die konnte das auch sehr gut, ohne mich zu drängen oder einzuengen.
Diese Geschichte ging mir ans Herz, den Drang bestimmte Dinge ändern zu wollen, aber bitte nicht mit so viel Gewalt. Das Bedürfnis dazu zu gehören aber nicht als Revoluzzer angesehen zu werden. Ich denke dieses Gefühl kannten damals so einige Studenten. Heidi Rehn hat das Gedankenspiel von Amrei sehr plastisch auf den Punkt gebracht. Auch hat sie mich mit ihrer Geschichte dazu gebracht mehr Infos zu lesen, zu dem was damals gelaufen ist. Da ich zu der Zeit gerade in der Grundschule war, konnte ich soviel davon nicht mehr wissen.
Ihr ganz eigener Schreibstil hat mich Seite für Seite durch diese Geschichte gezogen, das Ende war für mich etwas offen. Was mich hoffen lässt vielleicht noch etwas mehr von Amrei lesen zu können.
Für mich sind die Werke von Heidi Rehn ein muss geworden, mir gefällt wie sie schreibt und das ihre Geschichten immer einen bestimmten Hintergrund haben, der mich dazu veranlasst weiter zu graben, wie es damals denn nun war, was sich da ereignet hat.
Für mich wieder ein voll gelungenes Werk das ich nur empfehlen kann.
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