Autor im Porträt
Heinrich Mann
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Ein Zeitalter wird besichtigt
Gebundenes Buch
Es ist eine Autobiografie und doch auch viel mehr. H. M. greift auf mehr als seine Erinnerungen zurück, wenn er über sein Zeitalter spricht, doch ja - seine persönlichen Aufzeichnungen bilden die Grundlage. Der Bogen von der französischen Aufklärung über die Weimarer Republik bis zum jähen Ende der "tausendjährigen Reiches" erscheint vielleicht nicht naheliegend, doch Heinrich Mann ist es, der den roten Faden findet und uns daran entlang führt. Gröls-Klassiker (Edition Werke der Weltliteratur)…mehr
24,90 €
Der Untertan
Broschiertes Buch
Dietrich Heßling, wohl einer der widerlichsten Protagonisten der Literatur, ist das Paradebeispiel eines feigen Opportunisten, eine »Vorgestalt des Nazi«, wie Heinrich Mann später sagte. Als Kind eines Papierfabrikanten aus der Kleinstadt Netzig vom Vater gedemütigt, findet Heßling seinen Platz im bierseligen Kollektiv einer Burschenschaft. Als wohlhabender Fabrik-Erbe bringt er es zum angesehenen Bürger, der nach oben buckelt und nach unten tritt. Die Geschichte vom Prototyp des wilhelminischen Spießbürgers ist sowohl ein satirisches Porträt als auch ein Sittengemälde der spätwilhelminischen Gesellschaft. - Mit einer kompakten Biographie des Autors.…mehr
10,00 €
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Heinrich Mann
Mann, HeinrichHeinrich Mann, 1871 in Lübeck geboren, begann nach dem Abgang vom Gymnasium eine Buchhhandelslehre, 1891/92 volontierte er im S. Fischer Verlag. Heinrich Mann hat Romane, Erzählungen, Essays und Schauspiele geschrieben. 1933 emigrierte er nach Frankreich, später in die USA. 1949 nahm er die Berufung zum Präsidenten der neu gegründeten Akademie der Künste in Ost-Berlin an, starb aber 1950 noch in Santa Monica/Kalifornien.Kundenbewertungen
Der Untertan
Zwei Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte Heinrich Mann seinen Roman „Der Untertan“ beendet. Die satirische Entlarvung des Untertans und Emporkömmlings Diederich Heßling, der schwächliche Spross eines kleinen Papierfabrikanten, bildet den Mittelpunkt des Romans. Vom Vater gedemütigt, findet Heßling seinen Platz im bierseligen Kollektiv einer Burschenschaft und wird schließlich zum skrupellosen Fabrik-Erben, der nach oben buckelt und nach unten tritt. Minderwertigkeitskomplexe und Größenwahn gehen bei Heßling Hand in Hand. Seine Sucht zur lustvollen Unterwerfung gipfelt in absoluter Hörigkeit dem Kaiser gegenüber, der sich in imperialistischem Größenwahn zum Weltenherrscher berufen sieht. Heßling ist das Paradebeispiel eines feigen Opportunisten, eine »Vorgestalt des Nazi«, wie Heinrich Mann später einmal sagte.
„Der Untertan“ gilt als das berühmteste Portrait des wilhelminischen Kaiserreiches, das aber erst nach Aufhebung der Zensur im Dezember 1918 als reguläre Buchausgabe erscheinen konnte. Heinrich Mann erzählt mit ironischer Distanz das Leben eines opportunistischen Aufsteigers und analysiert daran beispielhaft und visionär die nationalistische Politik der Vorkriegszeit. „Der Untertan“ ist zwar im wilhelminischen Zeitalter verortet, aber der Weg und die Charakterisierung Diederich Heßlings hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt: Obrigkeitshörigkeit, fehlende Zivilcourage, Angst vor dem Überhandnehmen von Notleidenden, Effizienzdenken oder wirtschaftlicher Opportunismus sind Phänomene der Gegenwart.
Ergänzt wird die Penguin-Taschenbuchausgabe durch die legendäre Buchkritik von Kurt Tucholsky, die am 20. März 1919 in der „Weltbühne“ erschien.