
Autor im Porträt
Helga Glaesener
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Die Wikingerin
Broschiertes Buch
Solvejg - eine Wikingerin auf der Flucht
Solvejg ist eine junge Wikingerin. Ihr Vater, König Harald Schönhaar, hat ihre Mutter im Liebeswahn geheiratet. Nach ihrem Tod glaubt er sich von seiner toten Frau verzaubert und beginnt, Solvejg zu verfolgen. Sie heuert in Männerkleidern bei fremden Wikingern an, die auf einen Raubzug nach Irland wollen, gerät jedoch in Gefangenschaft. Im Kerker begegnet sie dem Iren Dhoire, einem Druiden, der sie in seine magische Kunst einweiht. Beide sollen hingerichtet werden, doch Solvejg gelingt es zu fliehen - dann entdeckt sie, dass sie schwanger ist.
Ein großes historisches Abenteuer: eine junge Frau und ihre Flucht durch halb Europa.
Für Fans von »Game of Thrones« und »Vikings«
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Solvejg ist eine junge Wikingerin. Ihr Vater, König Harald Schönhaar, hat ihre Mutter im Liebeswahn geheiratet. Nach ihrem Tod glaubt er sich von seiner toten Frau verzaubert und beginnt, Solvejg zu verfolgen. Sie heuert in Männerkleidern bei fremden Wikingern an, die auf einen Raubzug nach Irland wollen, gerät jedoch in Gefangenschaft. Im Kerker begegnet sie dem Iren Dhoire, einem Druiden, der sie in seine magische Kunst einweiht. Beide sollen hingerichtet werden, doch Solvejg gelingt es zu fliehen - dann entdeckt sie, dass sie schwanger ist.
Ein großes historisches Abenteuer: eine junge Frau und ihre Flucht durch halb Europa.
Für Fans von »Game of Thrones« und »Vikings«
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14,00 €
Die Wikingerin
Broschiertes Buch
Solvejg - eine Wikingerin auf der Flucht
Solvejg ist eine junge Wikingerin. Ihr Vater, König Harald Schönhaar, glaubt, von seiner toten Frau verzaubert worden zu sein, und gibt seiner Tochter die Schuld daran. Solvejg muss fliehen. In Männerkleidern heuert sie bei fremden Wikingern an, die auf einen Raubzug nach Irland wollen. Doch die Norweger werden besiegt, und sie wird eingekerkert - zusammen mit Dhoire, einem Druiden, der sich mit Magie und Mathematik befasst und der sie in einer Nacht verführt. Schwanger gelingt Solvejg die Flucht ins Reich der Franken, aber sie hat mächtige Verfolger: Dhoire, der fürchtet, sie könnte hinter seine Geheimnisse der Magie gekommen sein - und ein Mann namens Einar Schlangenauge. Der Wikinger hat von König Harald einen mörderischen Auftrag bekommen. Er soll ihm den Kopf seiner Tochter bringen.
Ein großes historisches Abenteuer: eine junge Frau und ihre Flucht durch halb Europa.
Für Fans von "Game of Thrones" und "Vikings"
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Solvejg ist eine junge Wikingerin. Ihr Vater, König Harald Schönhaar, glaubt, von seiner toten Frau verzaubert worden zu sein, und gibt seiner Tochter die Schuld daran. Solvejg muss fliehen. In Männerkleidern heuert sie bei fremden Wikingern an, die auf einen Raubzug nach Irland wollen. Doch die Norweger werden besiegt, und sie wird eingekerkert - zusammen mit Dhoire, einem Druiden, der sich mit Magie und Mathematik befasst und der sie in einer Nacht verführt. Schwanger gelingt Solvejg die Flucht ins Reich der Franken, aber sie hat mächtige Verfolger: Dhoire, der fürchtet, sie könnte hinter seine Geheimnisse der Magie gekommen sein - und ein Mann namens Einar Schlangenauge. Der Wikinger hat von König Harald einen mörderischen Auftrag bekommen. Er soll ihm den Kopf seiner Tochter bringen.
Ein großes historisches Abenteuer: eine junge Frau und ihre Flucht durch halb Europa.
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18,00 €
Helga Glaesener
Glaesener, HelgaHelga Glaesener wurde in Niedersachsen geboren und studierte in Hannover Mathematik. 1990 begann die Mutter von fünf Kindern mit dem Schreiben historischer Romane, von denen gleich das Debüt, Die Safranhändlerin, zum Besteller avancierte. Sie lebt in Oldenburg. Neben dem Schreiben bringt sie angehenden Autoren die Kniffe des Handwerks bei. Seit 2010 lebt sie in Oldenburg. Weitere Informationen unter www.helga-glaesener.deKundenbewertungen
Die Wikingerin
Was für ein großartiges Buch.
Da mir schon Das Erbe der Päpstin sehr gefallen hat, war ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Ich würde nicht enttäuscht.
Der Roman erzählt die Geschichte von Solveig, der Tochter des Norwegen Königs Harald. Von ihrem Vater verstoßen, flieht sie nach Irland und gerät in Gefangenschaft, dort trifft sie auf einen Druiden, diese Begegnung wird zu ihrem Schicksal....
In einem zweiten Strang begegnen wir dem Grafen Odo und seinem Bruder in Paris. Hier geht es um Intrigen und Verrat.
Die Autorin hat es geschafft das ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich lieber Solveig oder Robert folgen möchte, zum Glück finden sie aber irgendwann zueinander. Ob nun Solveig an den Geisteszustand der Christen zweifelte, da sie überall an den Tod ihres Gottes ( gemeint ist hier das Kreuz in den Kirchen) oder wir von der lieblosen Ehe von Odo lesen, alles ist so realistisch geschildert das ich mitten ins Geschehen abgetaucht bin. Realistische Charaktere, gute Recherche und eine spannende Handlung was will man mehr.
Einziger winzig kleiner Minuspunkt ist, das in dem gesamten Roman keine einzige Zeitangabe gemacht wird. Andererseits sind sowohl König Harald als auch Odo und Robert historische Personen und so konnte ich die Zeit in der der Roman spielt einordnen.
Ich kann diesen Roman nur empfehlen.
Das Seehospital
Wie es weiter geht .....
Auf der Insel Amrum lebt die Familie Kirschbaum auf ihrem eigenen Anwesen. Zur Familie gehören neben dem Großvater und den Eltern, drei Schwestern und der Halbbruder Christian. Der Vater der Mädchen starb bei einer Seenotrettung. Die Mutter heiratete wieder.
Sie blieb mit dem neuen Partner im Haus und führte es weiter.
Der Unfall seines Sohnes hatte den Großvater bewogen, auf dem Grundstück ein kleines Seehospital zu Ehren seines Sohnes zu gründen.
Der Roman führt uns ins Jahr 1920. Der Großvater stirbt unerwartet. Das führt auch die älteste Tochter, die inzwischen in Hamburg das Medizinstudium aufgenommen hatte zurück auf die Insel. Nach dem Tod des Großvaters zeigt sich bald, dass Alle eigene Pläne mit dem Grundstück verfolgen.
Frau Glaesener beschreibt in ihrem Roman in erster Linie das Schicksal der drei jungen Protagonistinnen. Dabei kommen einerseits die Wünsche und Träume der jungen Frauen zum Ausdruck. Andererseits wird der Druck der Nachkriegszeit und der Konventionen sehr deutlich. Oft entwickelt sich ein massives Spannungsfeld an dem auch Menschen zerbrechen.
Leider sagt der Titel des Buches wenig über den wirklichen Inhalt aus. Die drei recht unterschiedlichen Lebensgeschichten der Frauen werden aus den verschiedenen Perspektiven erzählt. Im Lauf des Romans kommt der Sohn noch dazu. Die Kapitel sind mit den Namen überschrieben, was die Zuordnung erleichtert..
Dabei besticht der Roman durch eine gute historische Recherche sowie ein Recherche des Lebens im Korsett der damaligen Zeit.
Die Situation im Seehospital und wie es hier weiter geht, kommt leider zu kurz. Sicher wäre es dem Buch zuträglich gewesen, wenn mehr vom Seehospital und weniger aus der Stadt berichtet worden wäre.
Insgesamt handelt es sich um eine spannende Geschichte, die in einem angenehmen, lesenswerten Stil verfasst wurde.
Das Seehospital
Amrum 1920,der Großvater von Frida ist gestorben und sie muß auf die Insel zurück.Der Großvater fand Fridas Medizinstudium völlig absurt und hat sie in keinster Weise unterstützt.Doch nun nach seinem Tod,steht das kleine Hospital vor dem Ende.Frida möchte es trotz aller Unwägsamkeiten erhalten.Für Frida,ihre Schwestern und Halbbruder beginnt eine anstrengende Zeit…
Die Autorin Helga Glaesener hat einen spannenden,fesselten Roman geschrieben.Es ist so geschrieben,das man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.Mir gefällt die zielsträbige Frida sehr gut.Aber auch ihre lebenslustige Schwester Louise und die gefüllvolle Emily gefallen mir gut.Nur mit dem Halbbruder Christian hatte ich meine Probleme.Ich habe mit den Schwestern an der Seite gestanden und diese interrisannte Zeit förmlich mit erlebt.Gerne gebe ich 5 Sterne dafür.
Das Seehospital
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 26.02.2019
Frida Kirschbaum gehört im Jahr 1920 zu den wenigen Frauen, die in Hamburg Medizin studieren. Als ihr Großvater stirbt, muß sie ihr Studium unterbrechen um zur Beerdigung nach Amrum zu fahren. Der alte Mann hat auf der Nordseeinsel ein kleines Hospital für lungenkranke Waisenkinder gegründet. Jetzt soll das Haus geschlossen werden, denn Fridas Mutter will ein Hotel daraus machen. Verzweifelt kämpft die junge Frau für den Erhalt des Hospitals, denn für die Kinder würde eine Rücksendung in ein Hamburger Waisenhaus den sicheren Tod bedeuten. Fridas Schwestern sind ihr keine Hilfe, aber der englische Arzt James Tylor steht ihr immer zur Seite, wenn sie Hilfe braucht - und Hilfe braucht sie jetzt dringend!
Ich habe schon lange nicht mehr so ein ehrliches Buch gelesen. Hier wird nichts geschönt und "die gute alte Zeit" verklärt. Alles kommt ans Tageslicht. Die Menschen verhungern und die Kirche sieht weg. Da spricht der Pfarrer beim Anblick der verhungernden Waisenkinder von der Gnade Gottes. Der Arzt sieht in den Menschen nur noch "Forschungsmaterial" für die Wissenschaft. Am schlimmsten aber ist die Mutter, die ihre Töchter an reiche alte Männer verkuppelt, damit sie ihr Luxusleben weiterführen kann. All diese Personen - und auch die anderen Charaktere - sind so klar dargestellt, daß man beim Lesen nicht nur dabei ist, sondern mitten unter ihnen lebt. Und das geht wirklich unter die Haut und seelisch sehr nah. Man möchte die Bedauernswerten in den Arm nehmen und haßt die Üblen. Genau so möchte ich es haben, wenn ich ein Buch lese. Optimal ist es, wenn ich am Schluß noch eine Weile innehalte, um über das Geschehen nachzudenken und dies zu verarbeiten.
All diese Ansprüche an ein richtig gutes Buch sind hier erfüllt. Helga Glaesener hat mich mit ihrem Werk begeistert!
Das Seehospital
Das Seehospital
Helga Glaesener
Rowohlt Verlag
Ein historischer Roman der unter die Haut geht.
Wir schreiben das Jahr 1920 und der Stellenwert der Frau in der Gesellschaft ist nicht mit dem von heute zu vergleichen.
Dies bekommt Frida auch sehr zu spüren.
Sie möchte nach Hamburg um dort Medizin zu studieren, jedoch hält ihr Vater davon absolut nichts. Der berühmte und gut situierte Kapitän der schönen Nordsee Insel Amrum dreht seiner Tochter kurzerhand den Geldhahn zu. Doch Frida schlägt sich durch und als ihr Vater plötzlich stirbt kehrt sie widerwillig nach Amrum zurück. Dort kämpft sie um das Erbe und gegen alle Widerstände um das Erbe ihres Vaters.
Der Schreibstil der Autorin stilsicher, geradlinig und attraktiv im Fluss.
Die Protagonisten werden allesamt authentisch, facettenreich und individuell dargestellt. Jeder einzelne Charakter konnte mich völlig überzeugen und hat seinen ganz besonderen Reiz und Platz im Buch.
Das Setting ist traumhaft schön beschrieben und ließ mich die Nordseeluft förmlich riechen. Diese Luft ist für Lungenkranke eine wahre Wohltat.
Besonders Imponiert hat mir die konstante Spannung die sich über die komplette Buchlänge legt und konstant an die Zeilen fesselte.
Ein absolut brillanter Roman mit einem sagenhaften Plot der wunderbar zu Papier gebracht wurde und nachhaltig beeindruckt.
Das Seehospital
Frida studiert 1920 gegen den Willen ihrer Familie in Hamburg Medizin. Ihr Großvater, das Familienoberhaupt, hat ihr deswegen sogar den Geldhahn zugedreht. Als er stirbt fährt Frida zur Beerdigung nach Hause nach Amrum – obwohl sie die Enge, Einschränkungen und Konventionen auf der Insel hasst. Eigentlich will sie schnell zurück nach Hamburg, aber dann erklären ihre Mutter und ihr Stiefvater, dass das Erbe ihres Großvater viel kleiner ausfällt als erwartet – sie müssten das Inselhospital schließen, welches ihr Großvater für lungenkranke Waisenkinder errichtet hat. Das wollen Frida und ihre Schwestern Louise und Emily vermeiden, denn in Hamburg herrschen schlimme Zustände, die Kinder kamen halb verhungert aus dem Waisenhaus bei ihnen an. Da das Personal bereits entlassen wurde, kümmern sich die drei jungen Frauen um die Kinder, bis ihnen hoffentlich eine bessere Lösung einfällt. Frida pausiert sogar mit ihrem Studium.
Frida, Louise und Emily sind sehr verschieden. Frida wirkt oft kühl und diszipliniert, aber sie brennt für die Medizin und will unbedingt Ärztin werden. Alles Neue, wie z.B. die Röntgenuntersuchungen, fasziniert sie. Sie will den Menschen helfen und scheut sich nicht, auch andere um Hilfe zu bitten.
Die kecke Louise hat noch keinen Plan für ihr Leben, liebt aber Amrum und will auf jeden Fall hierbleiben. „... spürst Du nicht auch die Freiheit? Ein Blick übers Meer und Du kommst zur Ruhe.“ (S. 68) Sie träumt von einer Ehe aus Liebe. Als ihre Mutter ihr vorschlägt, einen 50jährigen Jagdfreund ihres Vaters zu heiraten, verschwindet sie. Hat sie sich etwas angetan?
Emily träumt vom eigenen Fotoatelier in Hamburg oder Berlin, ordnet sich aber dem Willen ihrer Mutter und ihres Stiefvaters unter – schließlich geht nichts über die Familie. Nicht einmal das eigene Glück? „Einer muss doch dafür sorgen, dass alles weiterläuft.“ (S. 253)
Christian, der Halbbruder der Schwestern, ist erst 13, sehr verzogen und wird permanent bevorzugt. Er war mir extrem unsympathisch, weil er eine widernatürliche Freude daran hatte, hilflose Tiere und schwächere bzw. kleinere Kinder zu quälen. Ihm hätte ich mehrfach gern „den Hosenboden stramm gezogen“.
Luises Mutter ordnet sich ihrem Mann komplett unter – was er sagt ist Gesetz und wird nicht hinterfragt. Auch das Wohl ihrer Töchter scheint ihr leider nicht wirklich am Herzen zu liegen. Hauptsache, der schöne Schein wird gewahrt. Ich konnte ihre Beweggründe nicht immer verstehen, aber sie war als Figur trotzdem in sich stimmig.
Rudolf, der Stiefvater, tut nach außen so, als würde ihm die Familie über alles gehen, dabei will er nur nicht seinen Lebensstil aufrechterhalten. Er war mittellos und ist erst durch die Hochzeit zu Geld gekommen ...
Das Setting ist in sich stimmig. Die Autorin beschreibt die gegensätzlichen Lebensweisen auf der rauen Insel und der vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Großstadt, von arm und reich sehr bildlich. Sie geht auch auf die Zustände in den Hospitälern und Waisenhäusern ein, die zum Teil erschreckenden Behandlungs- und Forschungsmethoden, das Elend in den Gängevierteln und die sich verbreitenden Heroinsucht so kurz nach dem 1. WK.
„Das Seehospital“ hat mir sehr gut gefallen. Helga Glaesener beweist wieder einmal, dass sie eine ganz große Könnerin ihres Fachs ist. Ihr Buch hebt sich positiv von der Masse der „Insel-Arzt-Romane“ ab. Sie verwendet keine stereotypen Charaktere, die Personen und deren Handlungen passen genau in die damalige Zeit. Sie erspart ihren Lesern vorhersehbare Liebesgeschichten und unnötige Happy Ends. Es muss nicht alles gut ausgehen, das tut es im wirklichen Leben doch auch nicht.
Das Kind der Lügen / Hamburgs erste Kommissarinnen Bd.2
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 03.11.2022
Im Jahr 1929 erscheint die völlig verzweifelte Signe von Arnsberg bei der Hamburger Kriminalpolizei. Ihre kleine Tochter ist zusammen mit dem Kindermädchen verschwunden. Doch die männlichen Kommissare nehmen die hysterische Frau nicht ernst. Paula Haydorn, seit einem Jahr bei der weiblichen Kriminalpolizei, hat Mitleid mit der aufgeregten Mutter. Sie nimmt ihre Anzeige auf und merkt sofort, daß ein Verbrechen dahintersteckt. Endlich erkennen auch die Männer, daß die Situation ernst ist. Doch so sehr sie auch ermitteln, ihre Spuren laufen ins Leere. Wieder einmal ist es Paula, die mit ihrem Scharfsinn die richtigen Schlüsse zieht. Niemand ahnt, wie groß die Gefahr für alle wirklich ist.
"Das Kind der Lügen" ist nun der zweite Teil der Krimireihe von Helga Glaesener. Die Geschichte fängt ganz unspektakulär an: Eine Frau meldet ihre Tochter samt Kindermädchen als vermißt. Wie die Geschichte dann aber weitergeht, läßt den Leser nicht mehr los. Helga Glaesener schickt die Leser durch ihre spannende Erzählweise ein paar Mal in die Irre. Jedesmal, wenn man glaubt, man weiß, wer der Entführer ist, stellt man ein paar Seiten später fest, daß man total falsch lag. Zu Anfang erscheint die Handlung sehr verwirrend. Man sollte aber konzentriert weiterlesen, denn am Schluß löst sich alles auf und ergibt einen überraschenden Sinn.
Mit diesem zweiten Krimi hat Helga Glaesener endgültig den Beweis erbracht, daß sie mehr von diesen Geschichten schreiben muß. Sie sind einfach zu gut, um diese Serie nicht fortzusetzen!
Das Seehospital
Bewertung von Furbaby_Mom am 31.03.2019
Dramatisch, spannend, emotional – ein wundervoller historischer Roman!
Dieses war mein erstes Buch von Helga Glaesener und es hat mich restlos begeistert!
Es ist das Jahr 1920 und die junge Medizinstudentin Frida kehrt anlässlich der Beerdigung ihres Großvaters in ihre Heimat zurück. Auf Amrum ticken die Uhren noch anders, vor allem im Kirschbaum’schen Elternhaus, das von außen wie eine mondäne Villa anmutet, innen jedoch mit Gefühlskälte durchzogen ist und einem Eispalast gleicht. Umso mehr freuen sich Fridas jüngere Geschwister über deren Ankunft, denn bei den Eltern gibt es wenig zu lachen – stets dreht sich alles nur um Finanzen und darum, die Töchter möglichst vorteilhaft zu verheiraten. Zu Fridas Entsetzen will die Familie das vom Großpapa gestiftete Seehospital schließen und in ein exklusives Kurhotel umwandeln – ein indirektes Todesurteil für die erkrankten Waisenkinder, denen auf dem Festland kaum Unterstützung winkt. Noch ahnt Frida (für die es nicht infrage kommt, die kleinen Patienten jetzt im Stich zu lassen) nicht, welche Auswirkungen ihr Handeln haben wird…
Bezüglich des Inhalts möchte ich ergänzen, dass dies kein reiner Krankenhaus-Roman ist, der sich ausschließlich in den Räumlichkeiten einer Pflegeanstalt abspielt. Dennoch hat das Seehospital, wo lungenkranke Waisenkinder betreut werden, eine tragende Rolle und der Kampf um dessen Erhalt wird ebenso in die Handlung eingebunden wie die Lebensumstände derer, die es verwalten: Familie Kirschbaum.
Von der ersten Seite an hat mich der fesselnde, angenehme Schreibstil derart in den Bann gezogen, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Die intensiven, bildhaften Beschreibungen ließen mich komplett eintauchen in die Handlung und weckten in mir die Sehnsucht, selbst einmal wieder ans Meer zu reisen. Man spürt förmlich das Salz auf den Lippen, den Wind in den Haaren, den Sand unter den Füßen und hört das Kreischen der Möwen. Doch auch der Esprit der norddeutschen Metropole Hamburg wird gekonnt eingefangen und beleuchtet das damalige Leben in der Großstadt - mit all seinen Facetten. Der Krieg mag zwar vorbei sein, doch es herrscht bittere Armut und Hunger. Gegen das beschauliche, idyllische Amrum, wo die Menschen einander kennen und seit jeher zusammenhalten wirkt Hamburg wie ein Mosaik bunt durcheinandergewürfelter Schicksale – jeder kämpft für sich. Allerdings gibt es auch Menschen, die sich der Wohlfahrt verschrieben haben und Erfüllung darin finden, den Kriegsinvaliden und Prostituierten, die abseits der elitären Viertel ein Schattendasein fristen, zu helfen. Eine dieser beeindruckenden Persönlichkeiten ist Jenny Hopf.
Alle Figuren sind herausragend ausgearbeitet worden und wirken in ihrem Wesen ungemein tiefgründig und überaus vielseitig. Die authentischen Dialoge tragen ihren Teil dazu bei. Frida, die älteste der Kirschbaum-Schwestern, ist jemand, mit dem ich gerne befreundet wäre und die mir von allen Charakteren am vertrautesten geworden ist. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ich kann ihre Gedankengänge, ihre Emotionen zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen. Frida erkennt ganz genau, was um sie herum passiert, lässt sich weder einschüchtern noch einlullen und steht für ihre Wünsche und Ideale ein – selbst wenn das bedeutet, sich gegen gewisse Mitglieder ihrer Familie stellen zu müssen. Auch Louise und Emily, die 2 jüngeren Mädchen der Familie, habe ich ins Herz schließen können. Nicht alle ihrer Handlungen konnte ich gutheißen, allerdings fiel es mir leicht, mich in ihre Situation hineinzuversetzen. Christian war mir mit Abstand der verhassteste Charakter.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, die jeweils in eigene Kapitel unterteilt sind.
Fazit: Dieses Werk hat alles, was ich mir von einem historischen Roman wünsche: eine interessante Familiengeschichte voller Geheimnisse, wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, eine starke Frau als Hauptfigur, Zeitgeist und Lokalkolorit und jede Menge Gefühl.
Das Seehospital
Mit ihrem Roman Das Seehospital entführt uns die Autorin Helga Glaesener in das Jahr 1920. Frida kehrt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Amrum zurück und muss erkennen das dem kleinen Hospital auf der Insel das kranke Kinder aus Hamburg aufgenommen hat das Geld ausgegangen ist. Da ihr Großvater das Hospital gestiftet hat möchte sie dieses gerne erhalten und reißt damit die Familie in Ereignisse die ihre Familie verändern wird.
Die Geschichte beginnt mit dem Kampf um das Hospital, der aber im Laufe der Geschichte immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird durch die Einzelschicksale der Geschwister. Die Schwestern werden mit wenig Tiefe gezeichnet, da hätte ich gerne mehr erfahren um das jeweilige Verhalten einordnen zu können, auch die Mutter und der Stiefvater werden eher als Randfiguren behandelt obwohl sie großen Einfluss auf die Geschichte haben und der Halbbruder Christian wird auf verstörende Weise beschrieben. Insgesamt konnte ich mit den einzelnen Protagonisten nicht so richtig warm werden, die Geschichte wird eher distanziert erzählt und einiges wird mir zu knapp abgehandelt. Die Beschreibungen der äußeren Umstände der damaligen Zeit wirken authentisch und ordentlich recherchiert.
Mein Fazit, ein Roman der sich gut lesen lässt aber keinen tieferen Eindruck bei mir hinterlässt. Die Geschichte des Hospitals wird in den Hintergrund gedrängt und die Inhaltsangabe gibt für mich nur einen unwesentlichen Teil der Geschichte preis.
Das Kind der Lügen / Hamburgs erste Kommissarinnen Bd.2
Hysterie
Hamburg 1929: Paula Haydorn ist seit einem Jahr eine der ersten Frauen bei der Kriminalpolizei und macht ihren Job wirklich gerne und auch gut, doch die Hinrichtung einer von ihr überführten Mehrfachmörderin hat sie verunsichert und geht ihr noch lange nah. „Und wenn wir doch etwas übersehen haben?“ (S. 11)
Darum ist sie bei ihrem neuesten Fall besonders gründlich. Die gutsituierte aber hysterische Witwe Signe von Arnsberg zeigt erst den Mord ihres Schoßhündchens an und meldet später ihre sechsjährige Tochter Dorothee als vermisst. Außer Paula nimmt sie zunächst niemand ernst. Man glaubt ihr nicht einmal, dass es das Kind wirklich gibt. Dann vermuten Paulas Kollegen, dass sich das Kind und sein Kindermädchen Alma nur verlaufen oder durch etwas haben ablenken lassen, schließlich machen sie hier Urlaub.
„Das Kind der Lügen“ ist bereits der zweite Teil der Reihe mit Paula Haydorn. Sie und ihr Vorgesetzter Martin Broder sind sich im letzten Jahr nähergekommen, aber immer, wenn sie denkt, dass er endlich den nächsten Schritt macht, zieht er sich wieder zurück. Also stürzt sie sich voller Elan in die Arbeit.
Die Suche nach Dorothee und Alma verlangt dem ganzen Team einiges ab. Im Laufe der Ermittlungen geraten neben Signe selbst auch ihr Chauffeur und eine alte Freundin ins Visier der Polizisten – aber nirgendwo findet sich eine Spur von oder zu dem Kind und Kindermädchen. Die Zeit rennt ihnen langsam davon. „Wir sind nicht schnell genug, Paula. Wir suchen zwei Menschen, darunter ein kleines Kind, und tappen auch nach einer Woche immer noch im Dunkeln.“ (S. 162)
Signe erschwert die Nachforschungen, ist übernervös, sehr undurchsichtig und voller Geheimnisse. Sie verrät den Ermittlern immer nur das Allernötigste und belügt sie auch – natürlich nur zum Wohl ihres Kindes, behauptet sie später. Die Situation spitzt immer weiter zu, es gibt sogar Anschläge auf die die Ermittler. Will der Entführer die Polizisten etwa mit allen Mitteln von der Aufklärung des Falles abhalten?!
Helga Glaesener hat einen sehr komplexen Handlungsstrang geschaffen, bei dem man bald nicht mehr weiß, wem bzw. was man noch glauben kann und wer alles involviert ist. Paula und ihre Kollegen ermitteln in Hamburg, Cuxhaven und Bielefeld, dadurch bekommt man einen Einblick in die Örtlichkeiten zur damaligen Zeit, wie die (Zusammen-)Arbeit funktionierte und welche Ermittlungsmethoden angewandt wurden.
Ich finde es toll, dass Paula zwar als starke Frau, aber nicht als überlegene Einzelkämpferin dargestellt wird. Sie ist mutig und kann sich durchsetzen, hat aber auch Schwächen und Ängste. Zusammen mit ihren Kolleginnen hat sie sich inzwischen gut in die Kripo integriert, man kann sich aufeinander verlassen, deckt sich auch schon mal gegenüber Vorgesetzten und geht nach der Arbeit zusammen baden oder ein Bier trinken.
Mein Fazit: Paula ist eine sympathische Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die Handlung bis zum Ende spannend und temporeich. Ich bin gespannt auf den nächsten Fall.
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