Autor im Porträt

Toptitel von Håkan Nesser

Ein Brief aus München

Gebundenes Buch
Ein neuer Fall für Gunnar Barbarotti
Schweden, Weihnachten 2020: der bekannte Künstler Ludvig Rute lädt - den Einschränkungen der Coronapandemie zum Trotz - seine drei Geschwister samt Anhang über die Feiertage in ein abgelegenes Anwesen in der Nähe eines Waldes ein. Obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet, sind sie von weit her angereist. Sie haben sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, die Atmosphäre ist angespannt. Es wird nicht besser, als der Gastgeber am Morgen des 25. Dezembers tot aufgefunden wird. Bei starkem Schneefall nehmen Gunnar Barbarotti und seine Kollegin und Ehefrau Eva Backman den Fall auf, der an einen alten englischen Kriminalroman erinnert. War es ein Bilderdieb, der in das Haus eingedrungen ist, oder kommt der Täter aus der Familie?…mehr

 

24,00 €

Das zweite Leben des Herrn Roos / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.3

Broschiertes Buch
Spiegel-Bestseller! Der 3. Fall für Gunnar Barbarotti.
Ante Valdemar Roos, 59 Jahre alt, ist der Prototyp des Langweilers: grau, unauffällig, in zweiter Ehe mit Alice verheiratet, seit mehr als zwanzig Jahren als Ingenieur in einer Firma beschäftigt, die mittlerweile nur noch Thermoskannen herstellt. Roos ist unzufrieden mit sich, dem Leben, seiner Ehe - bis eines Tages ein kleines Wunder geschieht. Er gewinnt im Toto. Doch anstatt seine Freude groß hinauszuposaunen, beginnt er ein Doppelleben in einem abgelegenen Häuschen im Wald. Schon bald wird die Idylle gestört - und Inspektor Barbarotti hat einen Mordfall zu klären ...…mehr

 

11,00 €

Håkan Nesser

"Groß gewachsen, freundlich und zögerlich" - so würde Håkan Nesser sich selbst in drei Worten beschreiben. Groß und freundlich ist er definitiv - ob in einem Interview oder im Gespräch mit seinen Lesern: Håkan Nesser wirkt aufmerksam, sehr nett und konzentriert. Seine psychologisch fein erzählten und sprachlich versierten Romane begeistern weltweit Millionen Menschen.

Seit 1998 lebt der am 21. Februar 1950 im schwedischen Kumla geborene Nesser als freier Autor. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof, später studierte er in Uppsala Englisch, Literaturgeschichte, Nordische Sprachen, Geschichte und Philosophie und schloss ein Lehramtsstudium in Schwedisch und Englisch an. Bis 1998 unterrichtete Nesser als Gymnasiallehrer in Märsta und später in Uppsala.

Wo genau seine bislang mehr als 25 Werke einzuordnen sind, stellt vor allem Buchhändler immer wieder vor ein kleines "Problem". Die meist praktizierte "Lösung": Håkan Nesser findet sich bei den Krimis. Das trifft sicher auf die Bücher der Van-Veeteren-Reihe und die Gunnar-Barbarotti-Serie zu - doch was ist mit den anderen Titeln? Was ist zum Beispiel dem wunderbaren Roman "Kim Novak badete nie im See Genezareth", der von einem Teenagersommer und dem Erwachsenwerden erzählt? Auch hier gibt es zwar einen Toten, doch ist es deshalb automatisch ein Krimi oder Thriller?
Håkan Nesser sagt dazu: "Ich mag den Tod, denn er garantiert eine Geschichte." Und so lebt er gelassen mit diesen Schubladen des Marktes und schreibt die Geschichten, die er schreiben will. Er sagt von sich, dass er überall arbeiten kann, "im Hotelzimmer oder im Zug". Aber am liebsten tut er es zu Hause auf der Insel Gotland. Dort lebt der vierfache Vater mit seiner zweiten Frau Elke idyllisch und einsam.

Sein Debüt "Der Choreograf" (1988), ein existenzieller Liebesroman, wurde bislang übrigens nicht ins Deutsche übersetzt. Es war ein Achtungserfolg, der eher wenige Leser erreichte. Fünf Jahre später gelang Nesser dann der Durchbruch mit dem ersten Van-Veeteren-Kriminalroman "Das grobmaschige Netz". Håkan Nesser erhielt zahlreiche Literaturpreise, viele seiner Romane wurden verfilmt.

Das meint die buecher.de-Redaktion: Håkan Nesser schreibt Geschichten, die er selbst auch gerne lesen würde - psychologisch und witzig, dunkel und abgründig, schön und klar. Egal ob "Krimi" oder "Literatur" - er gehört zu den ganz Großen!

Krimitipp des Monats - Strafe

Böses Spiel



Es gibt Bücher, die liest man mindestens zweimal. Doch normalerweise liegt zwischen der Lektüre fast immer eine gewisse Zeitspanne. Bei "Strafe" ging es uns so, dass wir - kaum am Ende angelangt - das Buch wieder von vorn anfingen. Warum? Nun ... Paula Polanski und Håkan Nesser haben sich hier ein ganz besonderes Spiel einfallen lassen. Ein Buch wie eine dieser russischen Babuschkas, der Schachtelpuppen; es steckt immer noch eine Puppe in der Puppe und hier steckt mindestens noch eine Geschichte in der erzählten Geschichte oder dahinter oder zwischendrin. Mindestens ... aber wir müssen aufpassen, um nicht zu viel zu verraten ...



Welches Spiel mit dem Anruf beginnt, ahnt Max Schmeling nicht ...



Die offen daliegende Geschichte - zumindest tut sie so - geht so: Max Schmeling ist Schriftsteller, um die 60 und erhält einen Brief von einem alten Schulfreund. Tibor Schittkowski heißt er und Max hat ihn bestimmt schon seit 40 Jahren nicht mehr gesehen. Doch Tibor hat ihm in der Jugend zweimal das Leben gerettet - und darauf beruft er sich nun. Er, Max, sei ihm schließlich noch etwas schuldig. Max Schmelingmehr

Ermittlerporträt

Gunnar Barbarotti spricht mit Gott.


Der höchst sympathische Kriminalinspektor aus der Fantasiestadt Kymlinge zieht die Leser von Håkan Nesser vor allem mit diesem ungemein menschlichen Ringen in den Bann. Los ging alles, als Gunnar von seiner Ehefrau Helena verlassen wurde und sein Sinnsystem arg ins Rutschen kam: Er machte einen Deal mit Gott. Denn Barbarotti ist keiner dieser misanthropischen Kommissare, die ihren Kollegen die Nerven rauben und unter einem dürftigen Privatleben leiden. Nein, Gunnar Barbarotti ist Vater von drei Kindern und so gut "geerdet"; und er ist einer, der sich Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Welt stellt. Er hinterfragt, zweifelt und hadert, bleibt aber dennoch freundlich und den Menschen wohlgesonnen. Seine feinen Antennen und sein psychologisches Gespür helfen ihm ungemein bei seiner Arbeit als Ermittler. Barbarotti denkt viel nach, umkreist den Fall, die Verdächtigen, kombiniert fabelhaft und bleibt fast immer offen für Schwingungen.


Aber zurück zu seinem Deal mit Gott: Nach der Scheidung war Gunnar in denkbar schlechter Verfassung - und da tauchte Gott bei ihm auf. Ob es die schlaflosen Nächte waren oder irgendwelchemehr

Autoren-Interview mit Håkan Nesser

"Am Abend des Mordes" ist das große Finale der Barbarotti-Reihe. Viele Ihrer Leser sind traurig, dass der fünfte Teil nun der letzte ist. Geht es Ihnen auch ein wenig so?
Håkan Nesser: Nein, nicht wirklich. Ich habe von Anfang an ja eigentlich nur vier Bücher mit Barbarotti geplant, nun sind es fünf geworden. Wir hatten über die Jahre eine sehr gute Beziehung, ich und Barbarotti. Aber genug ist eben genug. Ich vermisse Barbarotti zwar ein wenig, bin mir aber nicht sicher, ob es ihm auch so geht...


Sie "leiden" also nicht unter Trennungsschmerzen, wenn Sie ein Buch beendet haben?
Håkan Nesser: Ich habe mittlerweile mehr als 25 Bücher geschrieben und viele Geschichten erzählt, und ich habe es gelernt, mich von den Figuren zu verabschieden, mich zu trennen. Ich spüre, wenn es genug ist - so wie ich auch beim Schreiben eines Buches und seiner Überarbeitung fühle, wann etwas fertig ist. Dann lasse ich es zurück, zurück für die Leser. Von da ab ist es in der Hand der Leser. Sicher ist das auch eine Art von Trennung, aber so ist das Leben. Das Leben ist voll von Trennungen, nicht wahr?


Gunnar Barbarotti hat eine sehr

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Interview mit Hakan Nesser

Ihr Buch "Himmel über London" beginnt mit einem Satz, der auf den Agatha-Christie-Roman "16 Uhr 50 ab Paddington" verweist. Später findet man Elemente einer John-le-Carré-Spionagegeschichte. Und dennoch entwickelt sich ein ganz anderer, überraschender Plot.

Håkan Nesser: Sie haben recht. Es beginnt wie eine Art Krimi oder wie eine Spionagegeschichte. Das Schreiben hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es durchaus kompliziert war. Denn ich hatte zunächst diesen ersten Teil des Buches, in dem die Geschichte mehr oder weniger geradeaus entwickelt wird. Aber dann wollte ich diesen Charakter einbauen, der der eigentliche Erzähler ist. Ich wollte dem Leser vor Augen führen, was das Geschichtenerzählen ausmacht. Denn eine Geschichte kommt immer von jemandem. Und das ist im übertragenen Sinne nicht unbedingt der Autor. Als ich "Himmel über London" schrieb, hatte ich immer ein Buch im Sinn. Und das war "Abbitte" von Ian McEwan, wo es ja auch diese junge Autorin Rachel gibt, die die Geschichte erzählt und in gewisser Weise manipuliert. Das ist zu Anfang für den Leser eben nicht klar. Und das war für mich ein großer Reiz, dies auch in meinem Buchmehr