Autor im Porträt
Ingar Johnsrud
zur AutorenweltToptitel von Ingar Johnsrud
Der Verräter / Fredrik Beier Bd.3 (eBook, ePUB)
Oslo, Norwegen: Ein Mitarbeiter des norwegischen Verteidigungsministeriums und seine Freundin werden ermordet in einer Autowaschanlage gefunden. Das Wort »Verräter« wurde auf den Wagen geschmiert. Wenige Tage später verschwindet eine Reporterin spurlos. Sie hatte nicht nur in der Vergangenheit des Toten gewühlt, sie suchte auch nach Informationen über Hauptkommissar Fredrik Beiers verstorbenen Vater. Als während der Ermittlungen immer mehr Verbindungen zu Fredriks Leben und seiner Vergangenheit auftauchen, muss er sich fragen, wem er noch trauen kann. Sogar seine Partnerin Kafa Iqbal scheint etwas vor ihm zu verbergen. Der Politskandal, dem er schließlich auf die Spur kommt, hat so ungeahnte Ausmaße, dass er alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt ……mehr
Der Bote / Fredrik Beier Bd.2
In einer Villa in einem reichen Vorort Oslos wird die Leiche eines kürzlich verstorbenen Mannes gefunden. Von der Bewohnerin des Hauses, einer alten Witwe, fehlt jede Spur. Der Tote wird als ihr Sohn identifiziert - der vor zwanzig Jahren bei einem Militäreinsatz ums Leben kam. Kurz darauf entdeckt man am anderen Ende der Stadt eine zweite Leiche. Der Körper des unbekannten Mannes weist schwere Folterspuren auf. Hauptkommissar Fredrik Beier glaubt an eine Verbindung zwischen den beiden Fällen, doch irgendjemand scheint verhindern zu wollen, dass diese ans Licht kommt - Akten werden gesperrt, Beweismittel verschwinden ...
Alle Bände der Fredrik-Beier-Reihe
Der Hirte (Bd. 1)
Der Bote (Bd. 2)
Der Verräter (Bd.3)…mehr
Ingar Johnsrud
Johnsrud, IngarIngar Johnsrud, Jahrgang 1974, wuchs in Holmestrand auf. Er studierte Film- und Medienwissenschaften und arbeitete funfzehn Jahre als Journalist bei einem der gro?ten norwegischen Medienunternehmen. Sein erster Thriller, >Der HirteKrimifestival 2017, Ingar Johnsrud - Der Hirte
Eine obskure Bruderschaft - Ingar Johnsrud: Der Hirte
Mit "Der Hirte" ist Ingar Johnsrud, in Norwegen ein bekannter Journalist, zum ersten Mal ins Krimifach gewechselt. Ihm ist ein starkes Debut gelungen - aus dem Stand heraus hat sich der Autor unter Thrillerfans einen Namen gemacht! In rund zwei Dutzend Lander wurden die Ubersetzungsrechte bereits verkauft, und nun ist das Buch auf Deutsch erschienen.
Die Story beginnt mit einem politischen Mord in Afghanistan und schwenkt dann unmittelbar weiter nach Norwegen. Dies ist ein wesentliches Stilmittel Johnsruds: Er verknupft verschiedene Erzahlstrange auf unterschiedlichen Zeitebenen, und erst nach und nach erschlie?en sich die gro?en Zusammenhange. Der Erzahler hat die Karten in der Hand und lasst den Leser nur Zug um Zug einen Blick ins Blatt werfen - so halt er bis zum Ende die Spannung.
Die zentrale Figur ist Fredrik Beier, ein etwas starrkopfiger, aber talentierter Ermittler. Ihm an die Seite wird Kafa Iqbal gestellt, eine wunderschone und intelligente Analytikerin, au?erdem ist Beiers Kollege Andreas Figueras mit von der Partie. Sie werden auf die…mehr
Eine obskure Bruderschaft - Ingar Johnsrud: Der Hirte
Mit "Der Hirte" ist Ingar Johnsrud, in Norwegen ein bekannter Journalist, zum ersten Mal ins Krimifach gewechselt. Ihm ist ein starkes Debut gelungen - aus dem Stand heraus hat sich der Autor unter Thrillerfans einen Namen gemacht! In rund zwei Dutzend Lander wurden die Ubersetzungsrechte bereits verkauft, und nun ist das Buch auf Deutsch erschienen.
Die Story beginnt mit einem politischen Mord in Afghanistan und schwenkt dann unmittelbar weiter nach Norwegen. Dies ist ein wesentliches Stilmittel Johnsruds: Er verknupft verschiedene Erzahlstrange auf unterschiedlichen Zeitebenen, und erst nach und nach erschlie?en sich die gro?en Zusammenhange. Der Erzahler hat die Karten in der Hand und lasst den Leser nur Zug um Zug einen Blick ins Blatt werfen - so halt er bis zum Ende die Spannung.
Die zentrale Figur ist Fredrik Beier, ein etwas starrkopfiger, aber talentierter Ermittler. Ihm an die Seite wird Kafa Iqbal gestellt, eine wunderschone und intelligente Analytikerin, au?erdem ist Beiers Kollege Andreas Figueras mit von der Partie. Sie werden auf die verschwundene Tochter der Politikerin Kari Lise Wetre angesetzt. Auf den ersten Blick ein Routineauftrag, der sich aber schnell zu einem ungeheuerlichen Fall auswachst, als das Team zum Tatort eines rituellen Massenmords beordert wird.
Es findet etliche grausam zugerichtete Leichen auf einem Hof au?erhalb von Oslo, wo die abgeschottet lebende christliche Sekte "Gottes Licht" ihr Unwesen trieb. Wie ein Hochsicherheitstrakt ist das Gelande gesichert, und unter anderem entdecken die Ermittler dort ein professionelles Labor, das fur merkwurdige Experimente benutzt worden zu sein scheint. Die noch lebenden Sektenmitglieder sind verschwunden, unter ihnen die vermisste Annette Wetre.
Das seltsame Labor der Sekte legt die Spur zu einem weiteren, zum Verstandnis der Geschichte entscheidenden Erzahlstrang. Schon als Einleitung zitiert Johnsrud aus einem Buch mit dem Titel "Rassenhygiene", geschrieben in den 1930er-Jahren. Und auch der Originaltitel "Wienerbrorskapet", der wortlich mit "Wiener Bruderschaft" zu ubersetzen ware, spielt auf eine (fiktive) Vereinigung von Wissenschaftlern an, die in dieser Zeit in Wien Rassenforschung betrieb. Die Geschichte dieser obskuren und schlie?lich entzweiten Bruderschaft ist der Grundstein fur Johnsruds Plot. Johnsrud verquickt den mysteriosen Kriminalfall mit internationaler Politik und dunkler Geschichte, zieht Verbindungen von Altnazis zu christlichen Fanatikern und muslimischen Fundamentalisten. Dabei gibt es eine Menge Actionszenen und Blutvergie?en; auch ein unbekannter machtiger Gegenspieler fehlt nicht...
Man wei? in dieser komplexen Geschichte nie, wohin sich die Dinge als Nachstes wenden - und die Grundstimmung ist duster. "Der Hirte" ist etwas fur alle, die Vergnugen an mysteriosen Verschworungenhaben, etwas fur hartgesottene Crime-Aficionados, die weder ein blutrunstiges Gemetzel noch ein menschenverachtender Wissenschaftlerbund abschrecken konnen. Die Zutaten zu Johnsruds Plot sind vielleicht nicht alle neu, doch hat er sie extrem gekonnt eingesetzt, die Story sorgfaltig und schlau konstruiert. Herausgekommen ist ein ebenso temporeicher wie brutaler, aber vor allem: ein hochspannender Thriller.
Krimifestival 2017, Ingar Johnsrud - Interview
Obwohl "Der Hirte" nicht damit beginnt, spielt die zweifelhafte rassenbiologische Forschung einer Wiener Bruderschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle fur die Handlung. Wie kam es zu dieser Idee?
Ingar Johnsrud: Ich habe mich immer fur Geschichte interessiert, deswegen stand fur mich schon fruh fest, dass es einen historischen Erzahlstrang in "Der Hirte" geben sollte. Eines der faszinierendsten Details in Bezug auf Geschichte ist in meinen Augen, wie wir sie fur unsere Nachwelt beschreiben. Das sagt, glaube ich, sehr viel daruber aus, wer wir sind und wie wir uns selbst sehen.
Norwegen war wahrend des Zweiten Weltkriegs bekanntlich besetzt. Als Kind und Schuler, in den 1980er- und den fruhen 1990er-Jahren, lernte ich bezuglich des Zweiten Weltkriegs in der Schule hauptsachlich, wie in Europa Nazismus und Faschismus wuchsen - und wie die norwegischen Widerstandskampfer gegen diese Ideologien fochten. Wir studierten, wie sie gegen die Gestapo und deren norwegische Anhanger vorgingen und wie der Widerstand das Regime von Vidkun Quisling untergrub. Wir lernten etwas uber den…mehr
Obwohl "Der Hirte" nicht damit beginnt, spielt die zweifelhafte rassenbiologische Forschung einer Wiener Bruderschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle fur die Handlung. Wie kam es zu dieser Idee?
Ingar Johnsrud: Ich habe mich immer fur Geschichte interessiert, deswegen stand fur mich schon fruh fest, dass es einen historischen Erzahlstrang in "Der Hirte" geben sollte. Eines der faszinierendsten Details in Bezug auf Geschichte ist in meinen Augen, wie wir sie fur unsere Nachwelt beschreiben. Das sagt, glaube ich, sehr viel daruber aus, wer wir sind und wie wir uns selbst sehen.
Norwegen war wahrend des Zweiten Weltkriegs bekanntlich besetzt. Als Kind und Schuler, in den 1980er- und den fruhen 1990er-Jahren, lernte ich bezuglich des Zweiten Weltkriegs in der Schule hauptsachlich, wie in Europa Nazismus und Faschismus wuchsen - und wie die norwegischen Widerstandskampfer gegen diese Ideologien fochten. Wir studierten, wie sie gegen die Gestapo und deren norwegische Anhanger vorgingen und wie der Widerstand das Regime von Vidkun Quisling untergrub. Wir lernten etwas uber den Holocaust und das Leiden der Zivilbevolkerung.
All das ist wichtig. Aber hinsichtlich der Details, die mein eigenes Land betreffen, muss ich im Nachhinein sagen, dass uns nur die Geschichte unserer Helden gelehrt wurde. Die Geschichte der "guten" Norweger. Erst spater entdeckte ich, dass dies nur das bevorzugte von vielen Kapiteln war.
Neben Deutschland, Schweden, Gro?britannien und den Vereinigten Staaten war Norwegen im fruhen 20. Jahrhundert eine der fuhrenden Nationen im Bereich Rassenbiologie und Eugenik. In Norwegen gab es international sehr renommierte Wissenschaftler. Sie trugen dazu bei, ein schandliches Sterilisationsgesetz auf den Weg zu bringen (das vom Parlament erst in den 1970er-Jahren abgeschafft wurde), und ihr Gedankengut hatte reale und traurige gesellschaftliche Auswirkungen. Dieser Teil der Geschichte meiner Nation ist nicht vollig unbekannt, uber ihn wird aber wenig gesprochen.
Ich glaube, es ist wichtig, dass Schriftsteller, und vielleicht gerade diejenigen unter uns, die sich "leichteren" Genres wie der Kriminalliteratur widmen, ihre Chance nutzen, daruber zu schreiben, dass die etablierte Wahrheit nicht immer die einzige Wahrheit sein mag. Deswegen habe ich mich entschieden, meine Geschichte so zu erzahlen, wie ich es getan habe. Aus der Perspektive eines jungen norwegischen Wissenschaftlers wollte ich die Entscheidungen aufzeigen, die eine Gruppe von Rassebiologen in den 1930er-Jahren und wahrend des Zweiten Weltkriegs treffen musste. Ich wollte zeigen, dass der Horror dieses Kriegs uns nicht nur aufoktroyiert wurde, sondern auch Teil von uns selbst war.
Wissenschaft kann dem Guten oder dem Bosen dienen. Wie wichtig ist dieses spezifische Spannungsfeld fur Ihr Buch?
Ingar Johnsrud: Das ist in meinen Augen eine der wichtigsten philosophischenFragen, die das Buch aufwirft. Kann jemand Rassenbiologe und trotzdem ein anstandiger Mensch sein? Welche Verantwortung haben Wissenschaftler fur ihre Forschung? Was machen Wissenschaftler, wenn ihre Forschungsarbeit von Politikern und Diktatoren missbraucht wird? Kurz gesagt: Kann Wissenschaft neutral sein?
Ob deutscher Nationalsozialismus oder Afghanistan: Die Geschichte, die Sie erzahlen, hat viele Bezuge zu historischen Ereignissen und aktuellen Entwicklungen. Wie wichtig ist es fur Sie, der Geschichtsschreibung und den Tatsachen treu zu sein?
Ingar Johnsrud: Seit fast zwanzig Jahren bin ich Journalist, und dieser berufliche Hintergrund hat naturlich einen Einfluss darauf, wie ich schreibe. Ich verbringe viel Zeit mit Recherche. Ich gehe an die Orte des Geschehens, ich portratiere, ich fotografiere und mache mir Notizen. Ich suche nach Quellen, die mich besser verstehen lassen, woruber ich schreibe.
Davon abgesehen ist mein Buch aber Fiktion. Das Wichtigste fur mich ist, dass der Leser sich gut unterhalten fuhlt, dass ihm die Geschichte gefallt, dass sie ihm Angst macht, dass er aufgeregt oder glucklich ist ... dass all die Gefuhle ausgelost werden, die man von einem guten Roman erwartet. Deshalb lautet mein Mantra: Fakten sind toll, solange sie der Geschichte nicht im Weg stehen.
Ein guter Roman lasst sich mit einer Bootsfahrt vergleichen. Wenn du dich entscheidest, an Bord zu gehen, musst du die Wellen spuren, den Wind, den Duft von Salz und Natur in der Luft. Die Mitreisenden sind die Figuren aus dem Roman. Um die Fahrt genie?en zu konnen, muss man an sie und an das Erlebnis glauben.
Religioser und ideologischer Fanatismus spielen in Ihrem Buch eine Schlusselrolle. In welchem Ma?e haben die jungsten Debatten zu diesem Thema Sie beim Schreiben beeinflusst?
Ingar Johnsrud: Wie alle anderen bin naturlich auch ich von der Welt beeinflusst, in der wir leben, von den laufenden Debatten, ob es nun um islamischen Fundamentalismus, die Fluchtlingskrise, die globale Erwarmung, die Gleichstellung der Geschlechter, den Rechtsextremismus oder sonst irgendetwas geht. Ein Kriminalroman ist ein wunderbares Mittel, diese Themen aufzugreifen. Du kannst beschreiben, du kannst kritisieren, du kannst Fragen stellen und extrem ehrlich sein, wahrend du gleichzeitig eine spannende, gruselige, interessante und hoffentlich unterhaltsame Geschichte erzahlst.
Es gibt eine sehr beangstigende Beziehung zwischen den Ideologien der 1930er Jahre, dem Nazismus, dem Faschismus und dem Kommunismus, und dem religiosen Fanatismus, dem wir heute gegenuberstehen. In beiden Fallen behaupten die Anhanger, im Namen von etwas zu handeln, das gro?er ist als sie selbst. Damit entmenschlichen sie nicht nur ihre Opfer, sondern ebenso sich selbst.
In den 1930er und 1940er-Jahren begingenMenschen schreckliche Verbrechen und rechtfertigten sich mit der Verteidigung der arischen Rasse oder dem Kampf gegen den Kommunismus. Oderdamit, einen faschistischen Staat zu verteidigen. Heute begehen Menschen schreckliche Verbrechen und behaupten, damit den Willen ihres Gottes auszufuhren. Aber die Rechtfertigung ist die gleiche. Ihre Ideologie oder Religion erfordert ihr Handeln und negiert ihre menschliche Verantwortung. Was mich an extremistischen Ideengebauden am meisten schockiert, ist die Tatsache, dass Menschen zu furchtbarsten Taten aufgestachelt werden, die in einem anderen Kontext ganz anstandige Leute hatten sein konnen. Das haben wir im Zweiten Weltkrieg gesehen. Wir haben es in Ruanda gesehen - und heute sehen wir es wieder.
Ihr Ermittler Fredrik Beier arbeitet Hand in Hand mit der Analytikerin Kafa Iqbal. Warum haben Sie sich fur dieses dynamische Zweierteam entschieden?
Ingar Johnsrud: Ich wurde bereits gefragt, ob es einfach nur ein cleverer, politisch korrekter Schachzug war: eine weibliche Ermittlerin mit pakistanischen Eltern, die mit einem alteren wei?en Kerl zusammenarbeitet. In Wahrheit hatte ich dieses Kalkul nie. Ich hatte keine politischen Hintergedanken und mein Ziel war es einfach, unsere heutige Gesellschaft widerzuspiegeln. Als Journalist habe ich Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergrunden interviewt und mit Leuten aus der ganzen Welt zusammengearbeitet. Das ist kein Wunder, ein Drittel von Oslos aktueller Bevolkerung ist entweder im Ausland geboren oder hat Eltern, die im Ausland geboren sind. Wenn es also ein "cleverer Schachzug" war, dann wohl eher in literarischer Hinsicht. Zwischen einem mittelalten wei?en Mann, einem Agnostiker mit protestantischen Vorfahren, und einer jungen Muslima wird es immer Spannungen geben. Dabei kann es um Religion, Rassismus, Gleichberechtigung, sexuelle Anziehung oder einfach um Generationenunterschiede gehen. Das macht die Geschichte einfach besser.
Werden wir Fredrik Beier wieder begegnen? Wenn ja, was konnen Sie unseren Lesern jetzt schon uber die Fortsetzung sagen?
Ingar Johnsrud: Auf jeden Fall! Der zweite Roman mit dem norwegischen Titel "Kalypso" wurde in Norwegen vergangenen Herbst veroffentlicht, und ich arbeite derzeit am dritten Teil. Ich hatte immer drei Romane im Kopf, die durch eine Hintergrundstory verbunden sind. Naturlich sollen sie unabhangig voneinander gelesen werden konnen, aber es gibt auch eine ubergreifende gro?ere Verschworung, ein Geheimnis, das Fredrik und Kafa erst nach und nach zu verstehen beginnen. In "Kalypso" kommen wir den Charakteren noch viel naher. Wir werden sehen, dass Kafa nicht nur die intelligente, logisch denkende und etwas arrogante junge Ermittlerin ist, sondern auch ihr eigenes Packchen zu tragen hat. Aber vor allem ist "Kalypso" eine Kriminalgeschichte, ein politischer Thriller, der die alte Weisheit bestatigt, dass bose Taten selten vergessen werden.
Herr Johnsrud, in wenigen Worten: Was macht einen guten Thriller aus?
Ingar Johnsrud: Ich denke, ein guter Thriller verlangt ungefahrdas gleiche,wie eine Beziehung - eine Balance zwischen Zufriedenheit und Uberraschung. Als Leser wollen wir manchmal das Gefuhl haben, dass wir ein Puzzle richtig zusammengefugt haben, das macht uns zufrieden. In anderen Momenten genie?en wir eine Uberraschung. Wir glauben gern, die Antwort zu kennen, bevor sich die Dinge dann in eine vollig andere Richtung entwickeln konnen. Ein guter Thriller ist spannend, anstrengend, unterhaltsam - und vielleicht lernt man etwas beim Lesen dazu. Zwischendurch braucht man ein wenig Zeit zum Atmen und eventuell eine oder zwei erotische Fantasien. Genau wie in einer guten Beziehung.
Interview: Literaturtest