Autor im Porträt

Toptitel von Jane Gardam

Mädchen auf den Felsen

Broschiertes Buch
»Große Erzählkunst.« Eberhard Falcke, SWR 2 'lesenswert'
Es ist Sommer, und die achtjährige Margaret ist schwer genervt: Der frischgeborene Bruder ist hässlich und schreit, die Mutter hat sich in ein träges, ausschließlich stillendes Wesen verwandelt, der Vater predigt gegen die Verderbtheit der Welt. Aber ein Mal in der Woche kann Margaret der Langeweile zu Hause entfliehen: Mittwoch ist Ausflugstag mit Lydia, dem neuen Hausmädchen, die mit ihrer selbstbewussten Körperlichkeit und handfesten Sprache in diese Familie platzt und als einzige Erwachsene wirklich zu wissen scheint, was sie will - Spaß. Ihre Anwesenheit eröffnet nicht nur Margaret eine neue Welt, sie bringt auch das bigotte familiäre System aus dem Gleichgewicht, und am Ende dieses Sommers wird nichts mehr so sein, wie es war.
»Die britische Autorin erzählt mit gewohnt feiner Klinge.« Katharina Hirschmann, Ö1 'ex libris'
»Gardam beherrscht die große Kunst der verschiedenen Perspektiven und überraschenden Wendungen, mit der sie uns immer wieder packt.« David Eisermann, WDR5 'scala'
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14,00 €

Gute Ratschläge

Gebundenes Buch
Mit "Gute Ratschläge" beweist Jane Gardam einmal mehr ihre erzählerische Meisterschaft: Einer der geistreichsten und unterhaltsamsten Briefromane, die Sie je gelesen haben.
Eliza, 51, schreibt Briefe an Joan, die Nachbarin, die offenbar ihren Mann und ihre Kinder verlassen hat, und die sie eigentlich kaum kennt. Briefe mit besten Ratschlägen - voller ungeschminkter Wahrheiten, schlafwandlerisch sicher gesetzter Seitenhiebe und Exzentrik. Antwort bekommt Eliza nie, was ihre Schreibwut eher anstachelt. Als ihr Mann Henry plötzlich auszieht, geraten die Briefe zu immer wilderen, fiebrigen Bekenntnissen einer zutiefst einsamen, in ihrem Leben gefangenen Frau, der nicht unbedingt zu trauen ist. Mit "Gute Ratschläge" beweist Gardam einmal mehr ihre erzählerische Meisterschaft und den scharfen Blick für die grausame Scheinheiligkeit der postviktorianischen Gesellschaft, in deren diskretem Schweigen manches unschöne Geheimnis schlummert.…mehr

 

25,00 €

Jane Gardam

"Eine Autorin ohne den geringsten Zweifel": Zu diesem Urteil kam der Schriftsteller und Kritiker L. A. G. Strong, nachdem ihm eine junge Studentin nur eine kurze Leseprobe gegeben hatte. Eine Weile sollte es dauern, bis der Rest der Welt von diesem Talent erfuhr. Seit vier Jahrzehnten veroffentlicht die Britin Jane Gardam nun uberaus erfolgreiche Romane, Erzahlungen und Kinderbucher. Doch erst vor Kurzem erreichte ihr Werk endlich den deutschen Markt. Seit 2015 erschienen bei Hanser Berlin die drei Bande ihrer "Old Filth"-Reihe, die sie im Alter von 87 Jahren endlich auch hier flugs zur Bestsellerautorin erhob.

Die Trilogie startet mit dem Roman "Ein untadeliger Mann", von vielen als Gardams bestes Buch geschatzt. Er erzahlt von dem Juristen Edward Feathers, der seinen Ruhestand im englischen Dorset genie?t. Der Spitzname "Old Filth" ist nur zum Teil ein ironischer Kommentar auf sein makelloses Au?eres; vor allem spielt er auf seinen Erfolg fern der Heimat an: Feathers verkorpert das scherzhafte Akronym fur "Failed In London, Try Hong Kong" (Wer in London scheitert, versucht es in Hongkong). Als seine Frau Betty uberraschend stirbt, zieht der alte Feathers sein durch und durch geordnetes Leben in Zweifel - und macht sich auf die Reise in seine Vergangenheit. Im Nachfolger "Eine treue Frau" erzahlt Gardam von Betty Feathers, von ihrem Leben in China und ihrer Liebe zu zwei Mannern. Vor dem Hintergrund dieser Dreiecksgeschichte entwickelt sich im dritten Band, "Letzte Freunde", eine spate Freundschaft zwischen Edward Feathers und seinem Konkurrenten.

Gardam, die heute in East Kent lebt, hat selbst das Britische Empire als Ehefrau eines viel reisenden Anwalts kennengelernt. Als Jean Mary Pearson 1928 in North Yorkshire geboren, wuchs sie in landlichen Verhaltnissen auf. In Interviews erinnert sie sich gern an die abgelegene Farm ihrer Familie. Ein Stipendium ermoglichte ihr das Englischstudium am Bedford College der Londoner Universitat. Spater arbeitete sie als Krankenhausbibliothekarin des Roten Kreuzes und als Redakteurin fur das "Weldon's Ladies' Journal" und "Time and Tide". Dank des Berufs ihres Mannes konnte sie sich schlie?lich mehr dem Schreiben widmen, das ihr seit der Kindheit am Herzen liegt. Als dreifache Mutter publizierte sie zunachst Kinderbucher. 1975 veroffentlichte sie erstmals einen Titel fur Erwachsene - und gewann prompt zwei literarische Preise. Es sollten zahlreiche Auszeichnungen folgen, darunter der "Katherine Mansfield Award" fur ihre Kurzgeschichten und der "Heywood Hill Literary Prize" fur ihr Lebenswerk. Von der Fulle und der Qualitat dieses Werks wird es fur das deutschsprachige Publikum noch viel zu entdecken geben.

Jane Gardams "Die Leute von Privilege Hill"

Jane Gardams "Die Leute von Privilege Hill"

"Nebenfiguren gibt es gar nicht", lautet ein Grundsatz fur Jane Gardams Schreiben. Jede Figur, selbst wenn sie auf den ersten Blick unscheinbar ist, hat eine Seele; keine ist weniger wichtig als jede andere. Mit diesem Prinzip erschafft Gardam in ihren Erzahlungen mit wenigen Satzen komplexe, markante Charaktere. Selbst den Eigenwilligsten von ihnen, den Garstigen und den Schwermutigen, bringt sie viel Sympathie entgegen. Am Ende enthullt sie meist deren unerwartete Seite.

"Die Leute von Privilege Hill" versammelt 18 klassische Kurzgeschichten aus verschiedenen Phasen von Gardams Schaffen. Erzahlungen, sagt die Britin, habe sie schon immer lieber geschrieben als Romane, denn sie gingen tiefer. Als Vorbild nennt sie franzosische und russische Erzahler, die sie erst spat schatzen gelernt habe. Dennoch konnten ihre Geschichten englischer nicht sein, wenngleich einige nach Irland, China oder Italien fuhren. Sie rufen eine Welt aus Tweed und 5-Uhr-Tee auf, in der Kommunikationsregeln fur Halt und Ordnung sorgen. Hier geht man 35 Jahre lang nebeneinander ins Theater, ohne sich je nach dem Namen zu fragenmehr