Eine Stadt in Flammen. Ein Mörder auf Mission.
Während der Pariser Studentenproteste wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Arrangiert in einer Yogapose. Ihr Freund Hervé und sein Halbbruder Mersch, ein Polizist, werden in die Ermittlungen verwickelt. Da taucht eine zweite Leiche auf: wieder in einer Yogapose, wieder eine Freundin von Hervé. Will ihm jemand eine blutige Botschaft senden? Die Spur des Mörders führt um die halbe Welt bis nach Indien. Doch die schockierende Wahrheit, die Hervé dort findet, reicht noch viel weiter.
Paris, 1968: Die Straßen brennen, die staatliche Ordnung scheint ausgehebelt. Mitten in diesem Chaos findet der ebenso kluge wie wütende Student Hervé die Leiche seiner Freundin Suzanne. Sie hängt grausam ermordet in einer Yogapose von einem Balken in ihrer Wohnung. Hervé bittet seinen Halbbruder und Polizisten Mersch um Hilfe. Gemeinsam stoßen sie mit Nicole, einer Freundin des Opfers, auf eine Spur, die sie tief in die spirituellen Bewegungen Indiens führt. Doch als eine weitere Freundin von Hervé ermordet und in einer Yogapose arrangiert wird, ahnen die drei: Der Mörder hat es auf Hervé selbst abgesehen. Nur warum? Eine erbarmungslose Jagd um den Erdball beginnt, an deren Ende sich das Böse unter einer Maske aus Glaube und Macht offenbart.
»Eine ebenso blutige wie nervenzerreißende Verfolgungsjagd.« Paris Match …mehr
Der Meister der französischen Spannung: so episch und böse wie nie!
Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum Champagner im Adlon. Sie scheinen unantastbar. Bis an der Spree eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird. Sie war eine von ihnen, und die Spur des Täters reicht bis in die obersten Führungskreise des Regimes. Jean-Christophe Grangé mit seinem ersten historischen Berlin-Thriller: eine erbarmungslose Jagd in den finstersten Abgründen der menschlichen Existenz.
Simon Kraus ist ein brillanter Psychoanalytiker und Traumforscher. Und er ist ein gerissener Gigolo: Erst verführt er seine Klientinnen, allesamt Ehefrauen hochrangiger Nazi-Funktionäre, dann erpresst er sie für sein Stillschweigen. Ein lukratives Geschäft. Doch eines Tages sucht ihn der SS-Offizier Franz Beewen auf: Eine von Kraus' Klientinnen wurde grausam ermordet. Sie gehörte zum Wilhelmklub, einemillustren Zirkel reicher Nazi-Frauen, der jeden Tag im Hotel Adlon zusammenkommt. Während Simon Kraus im Adlon unauffällig seine Kontakte spielen lässt, werden weitere Frauenleichen entdeckt. Unversehens gerät Kraus immer tiefer in die Ermittlungen der Gestapo gegen den brutalen Mörder - und mit ihm die Psychiaterin Minna von Hassel, die mit ganz eigenen Dämonen ringt. Gemeinsam müssen sie erkennen, dass das Böse bei Weitem nicht nur dort lauert, wo man es vermutet.
»Ein Hochfest des Grauens, aber auch ein Plädoyer für die Menschlichkeit.« Rhein-Neckar Zeitung …mehr
In einem Interview sagte Jean-Christophe Grangé einmal, dass man als Schriftsteller über Dinge schreibe, mit denen man Probleme habe. Er hat ein Problem mit Gewalt und deshalb schreibt er auch so obsessiv über das Böse in uns. Der jugendlich wirkende Grangé ist Jahrgang 1961 und Frankreichs meistgelesener Thrillerautor. Auch Menschen, die eher keine Bücher lesen, können mit "Die purpurnen Flüsse" etwas anfangen: Das Buch wurde mit Jean Reno verfilmt und ein internationaler Erfolg (das Drehbuch dazu kam übrigens auch von Grangé). Weitere Verfilmungen folgten, u. a. "Das Imperium der Wölfe" oder "Der steinerne Kreis".
Die Anfänge seines Schreibens liegen im Journalismus. Nach dem Studium dockte der in Paris lebende Autor bei einer Nachrichtenagentur an, später schrieb er u. a. für Paris Match, die Sunday Times, den SPIEGEL, den STERN, El Pais oder den Observer aufsehenerregende Reportagen über das Leben der Tuareg, der Eskimos oder der Pygmäen. Dafür war er oft wochenlang mit diesen Menschen unterwegs - Genauigkeit und Authentizität sind ihm wichtig. Diese Authentizität auch sprachlich zu transportieren, das schaffte Jean-Christophe Grangé als Journalist dicht und überzeugend. Als Autor ergänzt er diese Kunst um seine ungewöhnlichen Plots, die oft an ebenso ungewöhnlichen oder exotischen Orten spielen, und er versteht es, den Spannungsbogen bis zum Äußersten zu treiben. Ja, seine Thriller sind brutal, oft blutig, nichts für Zartbesaitete. Das ist auch genau so gewollt. Grangé will schockieren und seine Leser mit in die Spirale des Bösen reißen...
Sein Schreiben bezeichnet er als obsessiv - und so lesen sich auch seine Geschichten wie "Das Herz der Hölle", "Der Ursprung des Bösen", "Im Wald der stummen Schreie" oder "Die Wahrheit des Blutes". Ungewöhnlich auch sein Tagesbeginn: Grangé ist ein "früher Vogel" - wenn gegen 4 Uhr Rotkehlchen, Amseln oder Zaunkönige anfangen zu zwitschern, wacht er auf, ist sofort frisch und setzt sich an den Schreibtisch. Diese stillen Stunden ohne Telefon, den Lärm des Tages liebt er und nutzt sie ausschließlich für sein Schreiben. Dass er dabei gerne Musik hört, Opern zum Beispiel, ist für ihn kein Gegensatz. Dann hat er Puccini auf den Ohren und schreibt über die Abgründe der menschlichen Seele, die Lust des Tötens. Privat sei er ein ausgeglichener und fröhlicher Typ, erzählt der zweifache Vater - seine Besessenheit vom Verbrechen lebt Jean-Christophe Grangé ausschließlich in seinen Buchwelten aus. Und das freut nicht nur seine Leser...
Sagenhafte Reise durch das dritte Reich
Cover und Gestaltung:
Fein geäderte Frauensilhouette auf blutrotem Grund.
Thema und die Geschichte:
Ein Psychiater und seine kleine heile Welt. Oberflächlich behandelt er eingebildete Neurosen. Doch im Background wird das wirkliche Drama verschwiegen.
Ein Gestapo-Mann mischt sich ein.
Zum Trio stößt auch Minna, eine Adlige.
Der Geist im Weltraum, die Roma, die Kinder, die Familien.
Lange wandeln die ungleichen Freunde auf verlorenen Pfaden.
Greta verstirbt trotz Personenschutz. Jetzt reicht's.
Personalakten werden gesichtet.
Schreibstil:
Grandios und bombastisch. Auch versiert und gekonnt. Etliche brutale Einzel-Szenen, die man eventuell besser überliest.
Zu den Figuren: Sind sie authentisch?
Minna, behandelt Beewens Vater, dadurch bekommen beideErstkontakt. Beween fühlt sich emotional zu dieser Frau hingezogen.
Beewen, ein Hüne mit Herz im schwarzen Ledermantel.
Simon, klein aber oho, stets perfekt gekleidet.
Magda, eine mysteriöse Schlossherrin, ein allzu attraktiver Schauspieler, ein zurück gezogener Kriegsversehrter geraten unter Verdacht.
Toni fabelhaftes Schlitzohr und ein extrem schlecht gelaunter Vorgesetzter Beewens funken dazwischen.
Mengershäusen, Leiter des Lebensborn, ist eigentlich Arzt. Er verschanzt sich im kuscheligen Labor im Niemandsland.
ist das Buch interessant:
Ja durchaus. Je mehr man liest, desto besser wird der Lesefluss.
Eine geheimnisvolle unsichtbare Nanush spukt umher. Wer ist sie. Beween rettet Roma Toni, der ihn dann auf die einzig richtige wahnwitzige Spur setzt.
Zum Autor:
Jean-Christophe Grangé ist Frankreichs Thriller-Autor Nummer eins. Auf sein bravouröses Debüt "Der Flug der Störche" folgten weitere Veröffentlichungen, mit denen in die erste Riege der internationalen Meister des Genres aufstieg. Grangés Romane erscheinen in über dreißig Ländern und wurden fast alle mit prominenter Besetzung verfilmt.
andere Werke:
Die Fesseln des Bösen (2018)
Meinung und Kritik:
Irgendwie verwickelt und verworren. Eine kleine exklusive Mordserie inmitten vom sich steigernden zynischen Massenmord.
Beides zusammen genommen ist schier unerträglich.
Empfehlung für andere Leser*innen:
Die Ermittler entgehen dem Regime nicht. Die Praxis von Simon wird zerstört, Beewen wird degradiert, Minna entgeht dem Alkohol nicht. Doch sie schließen Freundschaft und bewirken Positives.
kleines Fazit:
Das sind die Lichtblicke im Roman.
Purer Nazi-Größenwahn in spannende Szenen gesetzt.
Der ganze Plot kreist um drei sehr verschiedene Charaktere unterschiedlichster Herkunft. Wort gewaltig, emotional aufwühlend, die eigene Fantasie beflügelnd – aber die ganze Szenerie ist menschlich so grausam und abstoßend. Die NSDAP gab sich nicht damit zufrieden, das wache Gehirn zu kontrollieren, sondern schlich sich in Gestalt von blankem Entsetzen auch in die Welt der Träume: Der Marmormann. Das Zeitalter des Misstrauens und makabrer Gerüchte innerhalb der SA, der SS, der Gestapo ist ein Thema neben der Vernichtung minderwertiger Rassen, der Entstehung eines nordischen Herrenvolks, denkt man an den Führerdienst mit Lebensborn. Lena Vana / Magda Zamorsky war ein Albino, nicht arisch, die fünfte der schwangeren Adlonfrauen, aber mit ihrem Gendefekt und ihrer Abstammung passt sie überhaupt nicht in das rassenhygienische Konzept Hitlers. Liegt hier eventuell ein Denkfehler des Autors vor? Insgesamt ein sehr umfangreiches, aufrüttelndes Werk, das mit der ‚Operation Europa‘ Nazi Götter mit arischen Menschen verbinden will.
Ich habe bisher alle Bücher von Jean-Christophe Grangé gelesen, aber dieser historische Thriller lässt die anderen Bücher harmlos erscheinen. Denn hier wird der Leser nicht nur mit den schrecklichsten menschlichen Abgründen konfrontiert, sondern durch die historischen Bezüge weiß man, dass viele Ereignisse so in der damaligen Nazizeit abgelaufen sind. Die Suche der Protagonisten nach dem Frauenmörder ist zwar der Hauptzweig der Erzählung, aber die Handlung ist ja eingebunden in den damaligen Alltag der Menschen und diese authentischen Schilderungen zeigen ungeschminkt die Lebensbedingungen der Menschen in dieser Zeit. Es ist brutal zu lesen und man muss wirklich starke Nerven haben, um das alles zu verarbeiten. Die Protagonisten sind sehr unterschiedliche Menschen. Der Psychoanalytiker, der SS-Offizier und die Psychaterin sind total verschiedene Charaktere und gehen mit der unterschiedlichsten Motivation an die Suche nach dem Mörder. Die Personen sind sehr krass in ihren Handlungen und gerade der SS-Mann Franz hat mich immer wieder geschockt. Seine Gedanken und seine Verhaltensweisen mitzuerleben, haben mich jedesmal erneut abgeschreckt. Man kann es kaum glauben, wenn er dann doch irgendwelche "positiven" Reaktionen auf andere Menschen oder Situationen zeigt. Und auch Minna ist eine gespaltene Persönlichkeit und rettet sich in den Alkohol vor dem täglichen Leben. Sie will helfen, aber die Gegebenheiten geben ihr keine Gelegenheit. Und Simon versucht nur das Beste für sich zu erreichen, um durch diese Zeit zu kommen. Auch er verschließt die Augen vor der Wahrheit. Als die drei gemeinsam den Mörder suchen, verändert sich etwas in ihnen. Die geschilderten Ereignisse sind sehr grausam. Es geht nicht nur um die Morde an den Frauen, obwohl diese an sich schon unglaublich sind. Aber die damalige Zeit und was das mit den Menschen gemacht hat, wird sehr gut geschildert. Armut, Gewalt, Angst - eigentlich alle Arten der menschlichen Abgründe sind hier vorhanden. Grangé schildert alles sehr detailgetreu und authentisch. Die Gräueltaten der Menschen, aber manchmal auch die kleinen Lichtblicke im Verhalten einzelner Personen (wobei die Motivation dazu nicht unbedingt positiv sein muss) zeigen ein eindruckvolles Bild dieser schrecklichen Zeit. Es ist sehr spannend und man kommt kaum zur Ruhe. Die Ereignisse sind erschreckend und unfassbar. Man wird tief ins Geschehen hineingezogen und es lässt einen sprachlos zurück. Es ist beängstigend, denn viele der geschilderten Szenen könnten sich damals in der Nazizeit genau so abgespielt haben. Grangé zeigt wieder die Vielfallt der menschlichen Abgründe und versteht es gut das Berlin dieser Zeit dem Leser nahe zu bringen. Der Verlauf der Ermittlungen und besonders der Schluß des Buches sind unglaublich. Manche Dinge kann man nicht erahnen oder sich auch nur ansatzweise vorstellen. Und obwohl das Buch ja sehr umfangreich ist, habe ich es schnell gelesen. Man muss einfach wissen, was weiterhin passiert. Man ist gefesselt von den Ereignissen und den vielen verschiedenen Persönlichkeiten, die im Buch vorkommen. Es war wirklich ein grandioses Buch, aber man sollte gute Nerven haben. Es ist kein Wohlfühlbuch, aber das sind die Thriller von Grangé ja eigenlich nie. Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen. Es ist ein unglaublich spannender Thriller, der in einer besonders dunklen Zeit spielt und den Leser in eine grausame Welt entführt. Für mich war es bisher das beste Buch von Grangé.
Les Promises
„Die marmornen Träume“ ist ein historischer Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack! Der Autor kombiniert hier einen spannenden Kriminalfall mit Einblicken in eine längst vergangene Zeit, ohne dabei ins Ahistorische abzugleiten. Die Haupthandlung setzt 1939 ein.
Worum geht’s?
„Träume waren Simons Leidenschaft.“
Schauplatz Berlin:
Simon Kraus ist eigentlich kein sympathischer Zeitgenosse – der Analytiker verdingt sich nebenher als Hobby – Gigolo, der seine Klientinnen erst verführt, um sie dann gnadenlos zu erpressen. Seine Gespielinnen sind mit hochrangigen Nazis verheiratet, daher wäre ein „Outing“ besonders pikant, zumal die Frauen zum illustren Zirkel der sog. „Adlon-Damen“ gehören. Als eines von Kraus‘ Opfern ermordet aufgefunden wird, spricht der SS-Offizier Franz Beewen bei ihm vor. Gemeinsam mit der Psychiaterin Minna von Hassel ermitteln die beiden, denn es bleibt nicht bei einem Opfer. Treibt ein Serienkiller sein Unwesen? Bald schon ist nichts mehr, wie es einmal war …
Die Figurenzeichnung ist die große Stärke des Romans. Gibt es überhaupt Sympathieträger in der Geschichte? Grangé entführt den Leser in eine dunkle Zeit – das Perfide dabei ist, dass viele der von ihm beschriebenen Gräuel eben nicht ins Reich der Fiktion gehören. Wer „Die purpurnen Flüsse“ gelesen hat (oder die Verfilmung mit Jean Reno gesehen hat), wird wissen, dass der Autor von der Nazizeit fasziniert und zugleich abgestoßen ist. Die Geschichte ist durchweg spannend, man sollte als Leser oder als Leserin jedoch auch über ein gewisses Sitzfleisch verfügen, ganz ohne Längen kommt der Krimi leider nicht aus, was mich aber nicht gestört hat, da „Die marmornen Träume“ sich angenehm vom Krimieinheitsbrei abhebt; der Roman kann auch stilistisch und sprachlich überzeugen, der Autor entwirft sehr gekonnt eine düstere, bedrückende Thriller – Atmosphäre. Allerdings ist die Erzählung definitiv nichts für Zartbesaitete, manche Passagen fand ich sehr brutal, andererseits hat mich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!
Bewertung von Rebecca1120 aus Oranienburg am 25.01.2023
Der Autor führt uns in das Berlin von 1939. Die Stadt ist im Nazifieber besser gesagt unter der Kontrolle der Nazis. Bespitzelungen, Machtmissbrauch und Angst durch ein unbedachtes Wort in den Fokus der Gestapo zu geraten stehen auf der Tagesordnung. Genau zu dieser Zeit werden 3 wohlhabende Frauen mit durchschnittener Kehle ausgeweidet in der Nähe der Spree gefunden. Alle drei waren in psychischer Behandlung bei Simon Kraus, einem brillanten wie auch hinterlistigen Psychiater und Traumforscher. Und mit dieser Figur, muss ich ehrlich zugeben, konnte ich am Anfang gar nichts anfangen. Dieser unter seiner geringen Größe leidende Gigolo, der seine Patientinnen nicht nur therapeutisch behandelt, sondern auch sexuell, um sie anschließend zu erpressen, war mir einfach zuwider. Damit blieb er aber nicht der Einzige. Auch der bullige SS-Hauptsturmführer Frank Beewen, dem die Aufklärung der Morde übertragen wurde, ist nicht unbedingt liebenswert. Erst mit Lesefortschritt merkt man, dass dieser nach außen hin so gefährlich wirkende Mann im inneren auch von Ängsten geprägt ist. Ängsten, dass er bei Versagen in den Ermittlungen selbst mit den KZ rechnen muss oder seine Leiche einfach verschwindet. Noch größer ist aber sein Hass auf die Franzosen, die, so sein Denken, am Elend seines Vaters schuld sind. Und da kommt die dritte interessante Figur ins Spiel. Sein Vater liegt seit Kriegsende in der Anstalt Brangbo, deren Leiterin Minna von Hassel ist. Eine interessante Frau. Auf der einen Seite will sie ihre Patienten vor dem sicheren Tod durch die Gestapo bewahren, ist aber auf der anderen bereit sie mit ihren „Heilungsexperimenten“ unglaublich zu quälen oder im Dienst der Wissenschaft zu töten. Da habe ich mich gefragt, ob sie ihre anfängliche Empathie und ihr Hirn durch Drogen- und Alkoholmissbrauch vernichtet hat. Gleichwohl beweist sie aber, als die drei im Geheimen zusammen ermitteln, wie brillant ihr Gehirn noch arbeiten kann. Sie ist es, die die Ermittlungen voranbringt.
Der Autor hat in meinen Augen einen sehr eigenwilligen Schreibstil, der mir aber sehr zugesagt hat. Es gelang ihm durch seine zum Teil krassen Vergleiche mich zum Schmunzeln zu bringen. Ich denke da z.B. an den Vergleich des Bürstenhaarschnitts von SS Hauptsturmführer Beewen mit einem Bullenfell. Überhaupt finde ich die Beschreibungen der Verbindungen zwischen Machtorganen, dem Machtmissbrauch, der Manipulationen, wie er sie in die Handlung einfließen lässt, authentisch beschrieben. Ich empfand es wie ein Blick hinter die Kulissen des Regimes. Der Autor ist ein Meister der bildhaften Vergleiche. Da macht Lesen Spaß. Ich finde ich diesen Krimi einmalig und absolut gelungen. Ich gebe darum 4,5 Lese-Sterne wie auch eine 100%ige Leseempfehlung.
Jean-Christophe Grangé war mir schon durch einige Bücher bekannt, weshalb ich sehr neugierig war auf sein neuestes Werk: einen Thriller in historischem Kontext.
So lässt er diesmal einen Serienmörder im Berlin der NS Zeit sein Unwesen treiben.
Zunächst wir Hauptsturmführer Franz Beewen damit beauftragt, den Mord an einer Frau zu untersuchen, die brutal zugerichtet an der Spree gefunden wurde. Franz, der hofft durch die Erledigung des Auftrages, seine privaten Ziele verfolgen zu können, beginnt mit den Ermittlungen, die ihn unter anderem zu dem Psychiater Simon Kraus führen, dessen Patientin die Tote war. Kraus ist nicht nur ein genialer Psychoanalytiker und Traumdeuter, sondern auch ein charismatischer Verführer; ein Talent , das er regelmäßig bei seinen Patientinnen einsetzt.
Die dritte im Bunde ist die ebenfalls als Psychiaterin tätige Minna von Hassel. Allerdings hat sie sich komplett der Behandlung eher hoffnungsloser Fälle verschrieben und leitet eine Anstalt, zu der auch Franz Beewen einen familiären Bezug hat.
Diese drei starken Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, tun sich zusammen, um die bestialischen Morde an mehreren Frauen hochrangiger Nazi Funktionäre zu untersuchen.
Kraus, Beewen und von Hassel, jeder behaftet mit seinen eigenen mehr oder weniger schweren Problemen,passen eigentlich in keinster Weise zueinander und würden unter normalen Umständen wohl nichts miteinander zu tun haben. Und gerade das ist das Reizvolle an diesem ungewöhnlichen Dreiergespann.
Wie ein grauer Schleier hat sich die NS Herrschaft über Deutschland gelegt und Grangé gelingt es hervorragend, genau diese Atmosphäre zu transportieren. Die grausamen Versuche, die hier geschildert werden, durch alle möglichen Maßnahmen den perfekten Menschen bzw. den Übermenschen zu erschaffen, sind schwer zu ertragen. Schonungslos und brutal thematisiert Grangé die Verbrechen der NS Regierung und ihrer Handlanger, die vordergründig immer zum Wohl des Volkes handeln.
Trotz seiner knapp 700 Seiten wirkt das Buch niemals langatmig, ganz im Gegenteil. Kurze Kapitel, hochgehaltene Spannung und einige Wendungen sorgen dafür, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann.
Fazit:
„Die marmornen Träume“ ist für mich ein historischer Thriller der Extraklasse, wort- und bildgewaltig, aufrüttelnd und hochspannend.
Im Berlin des Jahres 1942 sterben Frauen von berühmten und einflussreichen Nazi-Größen, ihre Körper werden verstümmelt, Spuren keine hinterlassen. Der SS-Offizier Franz Beewen wird mit der Ermittlung beauftragt, was ihm nicht gefällt, denn eigentlich will er unbedingt an die Front, um gegen den Feind zu kämpfen. Bei den Ermittlungen stößt Franz auf den Psychiater Simon Kraus, der als Psychoanalytiker mit den getöteten Frauen zu tun hatte. Als dann auch noch die Psychiaterin Minna von Hassel in die Sache hineingezogen wird, merken die drei, dass sie zusammenarbeiten müssen, um das Böse zu stoppen.
Dies war mein erstes Buch des Autors und es wurde gleich ein Volltreffer! Der Erzähler durch die Geschichte widmet sich immer wieder einer der drei Hauptpersonen und informiert mich über Vergangenheit und Gegenwart, gibt Auskunft und beantwortet Fragen, die ich nicht gestellt, deren Beantwortung ich mir aber gewünscht habe. Nach und nach habe ich so ein Bild vor den Augen und bin in der Lage, gegenwärtige und auch vergangene Ereignisse besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Durch die Sprünge zwischen den drei Akteuren, die sich oft überschneiden und immer ergänzen, habe ich das Gefühl, ich bin mitten im Geschehen drin, was der Erzählung eine persönliche Note gibt. Lediglich die Fülle an wirklich sehr vielen Fremdwörtern bremst meinen Lesefluss regelmäßig, hier wäre weniger tatsächlich mehr gewesen.
Die Suche nach der Täterperson gestaltet sich schwierig, da permanent gelogen, vertuscht und intrigiert wird, Fakten werden verschwiegen, die Wahrheit verdreht. Die Dynamik zwischen den drei Beteiligten begeistert mich hierbei am meisten; man kann nicht ohne einander, aber zusammen geht es oft ebenfalls nicht. Der feine, manchmal auch sehr bissige Humor tut hierbei sein übriges, das Buch zu einem Vergnügen zu machen, das mich vergessen lässt, wieviele Seiten noch vor mir liegen. Der Autor hat historische Gegebenheiten und Personen meisterlich in die Handlung eingebaut, den Fall interessant und mysteriös genug gestaltet und durch einige tolle und unerwartete Wendungen für Abwechslung gesorgt. Hervorheben möchte ich hierbei, dass Sprache und Ausdrucksweise der damaligen Zeit entsprechen, es also einige kritische Worte gibt, die heute undenkbar wären und dessen Benutzung mittlerweile nicht gewünscht ist. Für die Atmosphäre im Buch war dies unverzichtbar und trug genauso zum Gesamtbild bei, wie die vielen Gräueltaten, die das Schaffen der Nazis mit sich brachte, über die immer wieder ausführlich geschrieben wird.
Ein grandioser Thriller, ein Lesevergnügen der besonderen Art; kombiniert mit einem der dunkelsten Kapitel der Weltgeschichte ergab dies eine unwiderstehliche Mischung, die mir unvergessliche Lesestunden beschert hat. Für mich ein weiteres Highlight dieses Jahres. Fünf Sterne mit Sternchen gibt es dafür von mir.
"Die marmornen Träume" führen uns in das Berlin des Jahres 1939. Die Welt steht kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Noch genießen die attraktive Damen der Nazi-Prominenz ihren Champagner im Adlon-Klub. Doch plötzlich treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Es werden immer wieder übel verstümmelte Leichen von Frauen gefunden, die im Adlon verkehrt haben. Der SS-Offizier Franz Beewen bekommt den Auftrag, sich um Aufklärung unter höchster Geheimhaltung zu kümmern. Im Rahmen der Ermittlungen trifft er auf den Psychoanalytiker Simon Kraus, einen skrupellosen Gigolo. Die Frauen waren seine Klientinnen und Geliebten, die er zudem kaltblütig erpresst hat. Nachdem der Verdacht gegen ihn nicht erhärtet werden kann, hilft er Beewen bei den Ermittlungen. Beewen trifft zudem auf die Psychiaterin Minna von Hassel, die Heimleiterin der Einrichtung, in der sein Vater untergebracht ist. Das ungleiche Trio ermittelt nun mehr oder weniger gemeinsam an der Aufklärung der Morde. Immer tiefer geraten sie in einen Strudel von Gewalt, Lügen und geraten selbst in Gefahr.
Jean-Christophe Grangé ist ein sehr spannender Thriller gelungen. Der Autor führt uns in eine andere Zeit. Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen des alten Berlins. Sehr interessant fand ich auch die Einblicke in die NS-Zeit. Es tritt so viel Schreckliches und Unmenschliches zutage. Es ist wichtig, immer wieder an diese schreckliche Zeit zu erinnern. Obwohl das Buch mit 680 Seiten doch sehr dick ist, fand ich es nicht langweilig. Es gibt immer neue Wendungen und Überraschungen, bis der Fall am Ende doch noch gelöst werden kann. Grangé schreibt sehr bildhaft und spannend, so dass ich immer wieder neugierig war, wie es weitergeht. Normalerweise lese ich nicht so gerne Thriller, aber dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist eine klare Empfehlung.
Spannender Roman zwischen LSD, politischen Unruhen und spirituellen Gemeinschaften
Das Cover von "Blutrotes Karma" finde ich sehr gut passend.
Jean-Christophe Grangé ist ein Autor, der immer im Vorfeld sehr gut recherchiert. Dieser Thriller spielt in Paris 1968 während der nicht unbedingt gewaltfreien Demonstrationen der Studenten. Dank des tollen Schreibstils wird der Leser direkt in die Unruhen auf den Straßen von Paris gestoßen und erlebt mit, wie Harvé, seine Freunde und Freundinnen diese Aufstände erleben. Bis Harvé eine seiner Freundinnen tot in ihrer Wohnung findet. In einer Yogapose, übselst zugerichtet.
Harvés Bruder Mersch übernimmt die Ermittlungen, nachdem Harvé ihn panisch angerufen hat.
Nachdem eine zweite Freundin von Harvé ermordet wird, kommt ihnen der Verdacht, dass das eigentliche Ziel Harvé selbst ist. Die Ermittlungen führen Merch, Harvé und Nicole (die auch eng mit den beiden ermordeten Frauen befreundet war) nach Indien, nach Kalkutta, wo sie in spirituellen Gemeinschaften nach dem Mörder suchen.
Und sie kommen der Wahrheit immer näher.
Als jemand, der 1964 geboren wurde finde ich natürlich die Geschehnisse aus der Zeit superspannend und habe "Blutrotes Karma" verschlungen.
Wer den gepflegten Thriller mag, ist mit dem neuen Buch von Jean-Christophe Grangé hervorragend bedient.
Der französische Autor Jean-Christophe Grangé ist hierzulande, wenn überhaupt, am ehesten bekannt durch die Verfilmung seines zweiten Thrillers „Die purpurnen Flüsse“. Vielleicht ändert sich das ja mit seinem neuen Buch „Die marmornen Träume“, einem historischen Kriminalroman, dessen Handlung in Deutschland verortet ist.
Berlin, 1939. Der Zweite Weltkrieg steht vor der Tür, und das tägliche Leben hat sich mit der Machtübernahme durch die Nazis verändert. Man duckt sich aus Angst vor Hitlers Schergen. Gestapo und SS üben ihre Macht gnadenlos und mit aller Härte aus. Für alle anderen gilt die Devise „nur nicht auffallen“, es sei denn, man gehört zu denjenigen, die sich im Schatten der Nationalsozialisten gemütlich eingerichtet und/oder Karriere in der Partei gemacht haben. Und man genießt die Annehmlichkeiten, die damit einhergehen, wie den exklusiven Club im Adlon, dem ersten Haus am Platz. Doch dann wird in dessen unmittelbarer Nähe eine aufs Grausamste verstümmelte Dame der oberen Gesellschaft gefunden, ausgeweidet und mit durchschnittener Kehle, und sie wird nicht die einzige bleiben. Aber wer steckt hinter den Morden? Ist es ein kaltblütiger Killer, der Freude am Töten hat oder doch ein Wahnsinniger mit einer Mission? Und wenn ja, welchen Plan verfolgt er?
Drei Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund und Motivation bemühen sich um die Aufklärung der Morde: Frank Beewen, von oberster Stelle mit der Aufklärung der Morde beauftragt. Simon Kraus, Psychiater und Traumforscher, der nicht nur berufliche Verbindungen zu den Opfern hatte und schließlich Baronin von Hassel, ebenfalls Psychiaterin, aber auch Leiterin der Anstalt, in der Beewens Vater untergebracht ist, die selbst mit alkoholvernebeltem Hirn schneller als die beiden Männer die richtigen Schlüsse zieht. Fokussiert darauf, dem Mörder das Handwerk zu legen, gibt es immer wieder Situationen, in denen das Trio nicht die erforderliche Vorsicht walten lässt und tief in den nationalsozialistischen Sumpf gerät, der gefährlich für Leib und Leben ist.
680 Seiten bieten Grangé ausreichende Möglichkeiten, um zum einen die Charakterisierung seiner Protagonisten bis ins Detail stimmig auszuarbeiten und zum anderen die Geschichte, die er erzählen möchte, logisch aufzubauen und zu entwickeln. Wir kennen das aus seinen früheren Büchern. Diese Vorgehensweise generiert zwar Längen zu Beginn, aber Geduld lohnt sich, denn im zweiten Teil zieht die Spannung mächtig an. Hier zeigt er ein realistisches Bild der Verhältnisse, die 1939 in Nazi-Deutschland herrschen und von Willkür, Grausamkeit und Gewalt geprägt sind. Schonungslos hält er uns den Spiegel vor, zeigt eine verrohte Gesellschaft, die nicht nur ihr Mitgefühl sondern auch ihre Moral verloren hat, in der der Mensch des Menschen Wolf ist. Derjenige, der dagegen angeht, um seine Menschlichkeit zu retten, muss zu den gleichen Mitteln wie seine Widersacher greifen, da Gewalt sich in diesem Stadium der Historie nur mit Gewalt bekämpfen lässt. Dabei hat man aber glücklicherweise nie den Eindruck, dass den drastischen Beschreibungen voyeuristische Motive zugrunde liegen, denn wir wissen alle, dass in dieser dunklen Zeit wesentlich schlimmere Dinge als die beschriebenen geschehen sind.
Ein historischer Kriminalroman, verankert in dem dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte, der die Natur des Menschen auf den Prüfstand stellt und zum Nachdenken anregt. Lesen!
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