Autor im Porträt
Jeanine Cummins
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American Dirt
Broschiertes Buch
Der Nummer-1-Bestseller der New York Times-Bestsellerliste: Eine Mutter und ihr Kind auf einer atemlosen Flucht durch ein Land, das von Gewalt und Korruption regiert wird
Gestern besaß sie noch einen wunderbaren Buchladen.
Gestern war sie glücklich mit ihrem Mann, einem Journalisten.
Gestern waren alle, die sie am meisten liebte, noch da.
Heute ist ihr achtjähriger Sohn Luca alles, was ihr noch geblieben ist.
Für ihn bewaffnet sie sich mit einer Machete.
Für ihn springt sie auf den Wagen eines Güterzugs.
Aber findet sie für ihn die Kraft, immer weiter zu rennen? Furchtlos und verzweifelt, erschöpft und jede Sekunde wachsam.
Lydias gesamte Verwandtschaft wird von einem Drogenkartell ermordet. Nur Lydia und ihr kleiner Sohn Luca überleben das Blutbad und fliehen in Richtung Norden.
Sie kämpfen um ihr Leben.
…mehr
Gestern besaß sie noch einen wunderbaren Buchladen.
Gestern war sie glücklich mit ihrem Mann, einem Journalisten.
Gestern waren alle, die sie am meisten liebte, noch da.
Heute ist ihr achtjähriger Sohn Luca alles, was ihr noch geblieben ist.
Für ihn bewaffnet sie sich mit einer Machete.
Für ihn springt sie auf den Wagen eines Güterzugs.
Aber findet sie für ihn die Kraft, immer weiter zu rennen? Furchtlos und verzweifelt, erschöpft und jede Sekunde wachsam.
Lydias gesamte Verwandtschaft wird von einem Drogenkartell ermordet. Nur Lydia und ihr kleiner Sohn Luca überleben das Blutbad und fliehen in Richtung Norden.
Sie kämpfen um ihr Leben.
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15,00 €
A Rip in Heaven
Broschiertes Buch
The acclaimed author of American Dirt reveals the devastating effects of a shocking tragedy in this landmark true crime book-the first ever to look intimately at the experiences of both the victims and their families. A Rip in Heaven is Jeanine Cummins' story of a night in April, 1991, when her two cousins Julie and Robin Kerry, and her brother, Tom, were assaulted on the Old Chain of Rocks Bridge, which spans the Mississippi River just outside of St. Louis. When, after a harrowing ordeal, Tom managed to escape the attackers and flag down help, he thought the nightmare would soon be over. He couldn't have been more wrong. Tom, his sister Jeanine, and their entire family were just at the beginning of a horrific odyssey through the aftermath of a violent crime, a world of shocking betrayal, endless heartbreak, and utter disillusionment. It was a trial by fire from which no family member would emerge unscathed.…mehr
15,99 €
© Joseph Kennedy
Jeanine Cummins
Die Amerikanerin Jeanine Cummins wurde in Spanien geboren. Nach zehn Jahren im Verlagswesen kehrte sie der Branche den Rücken, um ausschließlich als Autorin zu arbeiten. Gleich ihr erstes Buch, ein Memoir, in dem sie ihre eigene tragische Familiengeschichte verarbeitete, wurde ein durchschlagender Erfolg und zum New-York-Times-Bestseller. Jeanine Cummins lebt mit ihrer Familie in New York.Kundenbewertungen
American Dirt
Bewertung von Claire am 04.05.2020
Wow, was für ein Trip!
Man landet direkt im Geschehen, mitten in einer Schießerei auf einer Geburtstagsparty. Nur Lydia und ihr Sohn Luca entkommen… und der Leser mit den beiden! Denn genau so war es. Ich habe schon oft Bücher gelesen, bei denen ich das Gefühl hatte, Teil der Geschichte zu sein. Neben den Figuren zu stehen und ihnen zuschauen zu können.
Aber bei DIESEM Buch hier, da war ich live dabei.
Ich war bei Lydia, als ihre Familie getötet wurde. Ich habe mit ihr und Luca in der Dusche gehockt und gehofft, dass mich niemand findet. Ich bin mit den beiden gerannt, gerannt, gerannt…so sehr, dass ich beim lesen das Gefühl hatte, atemlos zu sein. Und mit jeder Seite die ich umgeblättert habe, habe ich den Staub von Mexikos Straßen geschluckt. Wir haben zusammen auf „La Bestia“ gesessen und ich wusste oft nicht, ob ich hoffnungsvoll, oder einfach nur starr und antriebslos sein soll.
Ich habe jedem (und ich meine wirklich ausdrücklich JEDEM), der uns auf dieser Reise begegnet ist, misstraut. Was für ein schreckliches Gefühl das war!
Der Teil des Buchs, in dem die Migranten die Wüste durchqueren, zog sich für mich dann doch in die Länge. Aber dann wurde mir klar, dass das so sein muss, denn es muss das gewesen sein, was auch die Migranten empfunden haben. Alles an diesem Buch ist irgendwie greifbar.
Der Schreibstil ist eigentlich schwierig zu beschreiben. Er ist sehr klar, teilweise fast schon emotionslos, aber dann doch wieder mit soviel Gefühl, dass ich (natürlich nur ganz kurz) Tränen in den Augen hatte. Ich habe die Leere und Verzweiflung gefühlt, die auch Lydia ausgefüllt haben.
Erst bei der Wanderung durch die Wüste kann ich kleine Abstriche machen.
Da wurden die Sätze plötzlich sehr kurz und abgehakt. Das hat mich teilweise schon genervt, da es meinen Lesefluss gestört hat. Trotzdem habe ich hinterher dagesessen und mich gefragt: war eigentlich das ganze Buch in diesem Stil geschrieben? Oder nur dieser Teil? Und ganz ehrlich: ich kann die Frage nicht beantworten. Ich war so mit weglaufen und überleben beschäftigt, ich war so auf Lydia und Luca fixiert, dass es mir nicht aufgefallen ist. Natürlich könnte ich das nochmal prüfen. Möchte ich aber gar nicht. Ich will, dass das Buch einfach weiter auf mich wirkt, so wie es eben ist. Ich will es nicht komplett auseinandernehmen. Ich will diesen Nachhall in mir erhalten.
Obwohl streckenweise nicht wirklich viel passiert ist, fand ich es durchgehend spannend.
Es war sehr gut recherchiert, sehr authentisch und interessant. Bei dem Gedanken daran, dass es Menschen gibt, denen so etwas tatsächlich wiederfährt, läuft es mir kalt den Rücken runter.
Das wird definitiv nicht das letzte Buch gewesen sein, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Danke für diese unglaublich intensive Leseerfahrung.
American Dirt
Ein Thriller mit hohem Tempo, der gar nicht mal so weit von der Wirklichkeit zu sein scheint. Lydia ist gezwungen nach einem Massaker indem von dem gefürchteten Kartell Los Jardineros fast ihre ganze Familie brutal ermordet wird, mit ihrem mit ihrem 8-jährigen Sohn zu flüchten und Acapulco zu verlassen. Eine atemlose Reise voller Angst und Gefahren beginnt und Lydia ist immer auf der Hut man könnte ihren Aufenthaltort ausfindig machen.
„American Dirt“ ist vermutlich eines der meist diskutierten Bücher des Jahres. Die Geschichte ist sprachgewaltig geschildert und das Buch hat für großen Auffuhr gesorgt, am Anfang hoch gelobt, ist aber im Nachhinein auch mit viel Kritik überhäuft worden. Für mich war es ein beeindruckender Roman, der unter die Haut geht, der die realle Situation in Mexiko beschreibt und der mich noch einmal erleichtert zurück liess, dass ich in Deutschland geboren bin.
American Dirt
Bewertung von Glücksklee am 05.07.2020
Dramatische Fluchtgeschichte
Für dieses Buch habe ich Zeit gebraucht. Nicht, weil es nicht spannend war. Das war es. Es war spannend, herzzerreißend, aufwühlend und schockierend. Und gerade dafür habe ich beim Lesen Zeit gebraucht, musste das Buch für ein Weilchen auf die Seite legen, weil die Geschichte der Flucht von Lydia und ihrem kleinen Sohn Luca mich doch sehr mitgenommen hat.
In anderen Romanen, TV-Serien und im Schulunterricht wurde natürlich auch der „American Dream“ und in diesem Zusammenhang auch die Grenzüberquerung aus Mexiko behandelt. Was ein Coyote ist, wusste ich also auch schon. Aber Jeanine Cummins erzählt in „American Dirt“ neben den dramatischen Ereignissen, die überhaupt zur Flucht von Lydia und Luca in Richtung Vereinigte Staaten führen, auch schonungslos und detailliert über alle schrecklichen Erlebnisse, die auf diesem Weg liegen. Natürlich gibt es in all dem Leid und Schmerz auch immer wieder kleinere Lichtblicke, unerwartete Hilfe und Freundlichkeit – aber dadurch ist die Geschichte nicht weniger herzzerreißend.
Der Schreibstil der Autorin hat mich tief in die Geschichte hineingezogen, mit Lydia und Luca habe ich bis zum Ende mitgefiebert und gelitten. Aber auch die anderen Charaktere, denen man im Laufe der Geschichte begegnet, sind zumeist plastisch, greifbar, wenn auch nicht immer sympathisch.
Mit knapp über 550 Seiten ist der Roman keine schnelle, kurzweilige Lektüre, aber er hat meiner Meinung nach auch keine Seite zu viel. Es gibt keine Längen, keine überflüssigen Informationen – für mich ist die Geschichte im richtigen Tempo und perfekten Stil niedergeschrieben.
Das Cover passt zur Geschichte, auch wenn es vielleicht ein wenig unscheinbar wirkt. Aber im Nachhinein, also, nach der Lektüre des Buches, wüsste ich nicht, welches Cover besser passen würde.
Von mir erhält „American Dirt“ von Jeanine Cummins volle fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung.
American Dirt
Das Cover ist schon sehr beeindruckend und paßt genau zum Inhalt des Buches und zeigt - "La Bestia", den Todeszug -.
In Mexiko - hier in Acapulco - herrschen die Drogenkartelle. Hier leben Lydia und Sebastian mit ihrem kleinen Sohn Luca. Lydia betreibt einen kleinen Buchladen, Sebastian ist Journalist, der insbesondere immer wieder über "Los Jardineros" und dessen Anführer Javier Crespo Fuentos schreibt. Lydia lernt Javier in ihrem Buchladen kennen als einen gebildeten, an Literatur interessierten sehr charmanten Mann. Sie entwickelt viel Sympathie für ihn und liebt seine Besuche in ihrem Laden und die Gespräche mit ihm. Das Grauen packt sie, als sie in den Unterlagen ihres Mannes ein Bild von Javier entdeckt und erkennen muß, wer dieser Mann in Wirklichkeit ist. Und er schlägt mit aller Härte zu. Nach einem Artikel Sebastians werden auf einer Geburtstagsparty von Lydias Patenkind 16 ihrer Familienmitglieder erschossen. Nur durch Zufall überleben Lydia und ihr kleiner Sohn Luca, ein sehr aufgeschlossener und intelligenter Junge.
Die Autorin stellt ihre Leser auf eine harte Probe. Sie beschreibt in einer Eindringlichkeit das Entsetzen von Lydia, die nun ebenfalls um ihr Leben fürchtet und nur ein Ziel hat, ihr Kind zu retten, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Alle Ängste, Entbehrungen, Hunger und die schreckliche Fahrt auf dem Dach von "La Bestia" haben mir Gansehäut verursacht und ich habe, obwohl das Buch so überaus spannend geschrieben ist, das Ende herbeigesehnt, um zu erfahren, ob Lydia und ihr Sohn Luca die Flucht überstehen werden. Lydia ist eine starke Frau, die sich allen Anforderungen stellt. Am meisten aber habe ich Luca bewundert, der ohne zu klagen, aber mit einem tiefen Verstehen seiner Mutter beigestanden und ihr obendrein noch Mut zugesprochen hat.
Soledad und Rebeca, zwei Schwestern im Teenageralter, haben sich unterwegs Lydia und Luca angeschlossen. Sie haben ihre Familie verlassen, weil in dem kleinen Dorf, in dem sie lebten, immer wieder Mädchen entführt wurden. Die Flucht hat sie aber nicht retten können vor Übergriffen gewaltbereiter Männer.
Viel hört man von Übergriffen der Drogenkartelle in Mexiko. Sie fordern Schutzgeldzahlungen, und wer dem nicht nachkommt, wird erschossen. Journalisten, die darüber berichten - wie hier Sebastian - werden gnadenlos verfolgt. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund in ihrer Anklage gegen Korruption, Drogen und Mord. Und auch wenn alles nur Fiktion ist, kann ich mir vorstellen, daß Vieles davon genau so sein könnte. Da stockt einem der Atem beim Lesen, und in so einer Welt möchte man nicht leben. Ein Buch, das man unbedingt lesen sollte.
American Dirt
„American Dirt“ ist nach „Rip in Heaven“, „The Outside Boy“ und „The Crooked Branch“ der vierte Roman von Autorin Jeanine Cummins und der erste in deutscher Übersetzung.
Buchhändlerin Lydia und ihr Ehemann Journalist Sebastián wissen, dass sie auf einem Pulverfass sitzen. Wie sehr, wird ihnen erst klar, als Lydia eine erschreckende Wahrheit bewusst wird. Da ist es schon zu spät, und das Ausmaß der Bedrohung ist nicht mehr aufzuhalten.
Der packende Einstieg katapultiert den Leser in die Geschichte. Der neunjährige Luca wird mit seinen Erlebnissen, Eindrücken, seinem Verhalten und seiner Veränderung zum roten Faden des Romans, der wie ein Thriller anmutet. Tempo und Spannung sind von Anfang an hoch. Es gibt kaum Atempausen. Eine gefährliche Flucht beginnt. Nirgends sind Lydia und ihr Sohn sicher. An jeder Ecke können Spitzel und Verräter lauern. Wer steht auf der Gehaltsliste des Kartells? Diese Frage sorgt für eine anhaltende unterschwellige, drohende Gefahr. „Acapulco ist eine gefährliche Stadt und wird jeden Tag gefährlicher. Die Leute treffen Vorsichtsmaßnahmen, selbst in guten Gegenden wie dieser hier – ganz besonders in guten Gegenden wie dieser hier. Doch was nützen diese Vorsichtsmaßnahmen, wenn die Männer kommen?“ Das Thema „Ausufernde Kriminalität, Gewaltverbrechen in Mexiko“ wird in eine rasante, realitätsnahe Story mit greifbaren Charakteren verpackt. Es fällt leicht mit Lydia, Luca und bald auch ihren Wegbegleitern mitzufiebern. Die halsbrecherische Flucht nimmt immer mehr filmreife, aber auch lebensechte Züge an. So oder so ähnlich hätte sie tatsächlich passieren können. Die Herausforderungen und Widrigkeiten sind groß. Es geht ums nackte Überleben. Die Grausamkeiten, denen Lydia und Luca begegnen oder in Geschichten/Erinnerungen aufleben, sind schwer zu ertragen. Gut, dass viele Einzelheiten im Dunkeln bleiben. Der Roman setzt auf Emotionen, und die gibt es reichlich. Es gilt, die Hoffnung hochzuhalten, sich durchzukämpfen und Hilfe anzunehmen, wenn sie sich bietet, immer mit Misstrauen im Kopf. Wer weiß, was derjenige gerade im Schilde führt. Die Spannung steigt in brenzligen, undurchsichtigen Szenen. Nichts lässt sich vorausahnen. „Das ist ein Kreislauf, denkt sie. Jeden Tag kommt ein neuer Schrecken, und wenn er vorbei ist, kommt dieses surreale Gefühl der Losgelöstheit. Sie können schier nicht glauben, was sie gerade durchgemacht haben. Der Verstand ist magisch. Menschen sind magisch.“ Das Ende rührt zu Tränen. Bis zur letzten Minute atemberaubende Spannung.
Der Titel wird kreativ in Szene gesetzt. Die blutrote Schrift und ungewöhnliche Perspektive zieht alle Blicke aufs Buch. „American Dirt“ übertrifft die Erwartungen einer fesselnden Geschichte und lässt den Leser nicht mehr los. Sehr empfehlenswert! Ein wichtiges Buch, das den Opfer der Drogenkartelle und Milizen eine Stimme gibt.
American Dirt
Bewertung von Jonas1704 am 04.07.2020
Das Tempo dieses Thrillers ist hoch und und dessen Sprache ungewöhnlich und beeindruckend. Das Buch fesselte mich so sehr, dass ich es in fast einem Nachmittag durchgelesen hatte und zu Recht ist es eines der meist diskutierten Bücher des Jahres 2020. Kurz zum Inhalt der Geschichte: Lydia besitzt einen Buchladen in Acapulco und hat einen kleinen Sohn namens Luca. Mexico wird von Kartellen beherrscht die versuchen die Macht auf sich zu reissen. Als auf einer Familiengrillfeier plötzlich 16 Personen erschossen werden, erfahren wir dass es sich um Familienmitglieder von Lydia handelt. Nur durch Zufall überleben Sie den Anschlag. Lydia und Ihr Sohn müssen fliehen und werden von dem Drogenkartell durch ganz Mexiko gejagt.
Das Buch erzählt mit den lebendigsten Farben was es heisst auf der Flucht zu sein, jeden Tag von neu auf zu planen, Optionen auszuwiegen, Freundschaften zu schliessen und mit grausamen Ereignisse konfrontiert zu werden.
American Dirt
Nach einem äußerst brutalen Überfall mit Tötung fast aller Familienmitglieder von Lydia befindet sie sich mit ihrem kleinen Sohn Luca auf der Flucht vor den Mitgliedern des Kartells. Ihr ermordeter Mann war Journalist und hat es gewagt, einen Bericht über den Chef des Kartells zu veröffentlichen. Das bezahlte seine Familie mit ihrem Leben - es gab sechzehn Tote. Nur seine Frau und sein achtjähriger Sohn konnten sich verstecken und so entkommen. Traue niemandem - das ist ab sofort das Motto, denn jeder könnte auf der Gehaltsliste des Kartells stehen, auch die Polizei. Die einzige Möglichkeit, die Lydia für sich und Luca sieht, ist, so schnell wie möglich, Mexiko zu verlassen und Richtung Norden zu flüchten. Dieser Weg ist für die Migranten, denn das sind sie ja jetzt auch, sehr gefährlich und steinig.
Die Erzählerin verwebt gekonnt ihre Erinnerungen mit der jetzigen, erschreckenden Situation. Durch die Rückblicke wird klar, wie die Lage entstanden ist. Großartig erzählt sind auch die erschütternden Schicksale der mitreisenden Migranten, die ebenso wie Lydia und Luca starke Persönlichkeiten sind und mit einem überaus großen Willen zum Überleben ausgestattet sind. Das wird alles sehr spannend und authentisch beschrieben und wirkt alles sehr beängstigend. Daneben gibt es aber auch immer wieder richtig poetische Sätze, z.B. wie die Schwestern Soledad und Rebeca ihre Heimat, den Wolkenwald beschreiben. Es ist auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das ich nur empfehlen kann.
American Dirt
Bei einem Familienfest werden bis auf Lydia und ihren achtjährigen Sohn Luca alle sechzehn Familienmitglieder ermordet. Die Beiden fliehen mit dem Ziel USA in dem Wissen, dass die Killer sie verfolgen.
Es ist die Geschichte einer Flucht, deren Weg kaum weniger gefährlich ist als diejenigen, die versuchen, Lydia und ihren Sohn zu fangen. Jeanine Cummins lässt ihre Figuren in der 3. Person erzählen, aber es ist keine Sicht von außen, sondern man erfährt beim Lesen unmittelbar, was Lydia, ihr Sohn Luca und Andere denken und fühlen. Auf diese Weise rückt das Geschehen sehr nahe und ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich die Luft anhielt.
Das Buch wurde in den USA sehr kontrovers diskutiert, was auch in Kritiken hier benannt wird, wobei ich über Manches nur den Kopf schütteln kann. Eine Mexikanerin mit einem amerikanischen Vornamen? Aber hallo, das geht ja gar nicht. Wenn ich da bei uns nur an die ganzen Luis, Natalies, Nico, Jasmins usw. denke. Oder der Vorwurf, dass Lydia nicht weiß, dass es in Mexiko City eine Eishalle gibt und dass sie sich im eigenen Land nicht auskennt. Tja, völlig unglaubwürdig, wenn man bedenkt, wie gut in Deutschland die Nordlichter den tiefsten Süden und Osten kennen bzw. andersrum, wobei Mexiko jedoch sechsmal größer ist als die BRD. Oder (jetzt hör ich aber auf ;-)) mexikanische Drogenkartelle kommen ja viel eher aus Honduras - da sollte vielleicht mal jemand etwas Zeitung lesen https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mexiko-militaer-entwaffnet-polizei-in-acapulco-a-1230116.html oder https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mexiko
Keine Frage, das Buch hat sicherlich auch Schwächen. Beispielsweise, dass das Happyend allzu rosarot ausfällt oder der kleine Luca ein bisschen gar zu tapfer ist. Aber dieses Buch ist weder eine Dokumentation noch eine Biographie, sondern ein Spannungsroman mit dem Thema Flucht. Und erlaubt es einem nebenbei einen kleinen Einblick in eine Welt zu bekommen, wie wir sie nicht kennen und uns auch kaum vorstellen können. Genau dafür haben wir Schriftstellerinnen und Autoren. Und wer es ganz genau wissen will, greift zu Reportagen und Sachbüchern.
PS: Wer wirklich glaubt, dass das Bild von Mexiko in diesem Buch maßlos ins Negative übertrieben ist, lese diesen grandiosen Roman: Gebete für die Vermissten von Jennifer Clement. Die Autorin ist zwar auch US-Amerikanerin, lebt und arbeitet aber seit Jahren in Mexiko.
American Dirt
Bewertung von Lese-katze92 am 03.05.2020
Ein einziger Moment reicht um Lydia und ihrem Sohn Luca alles für immer zu nehmen. Es hätte eine ausgelassene Geburtstagsfeier für ihre fünfzehnjährige Nichte sein sollen, bei kühlen Getränken und leckerem Essen. Ein unvergesslicher Tag für alle, doch alles woran Lydia und Luca jetzt noch denken können, sind die toten Körper ihrer Familie, die Schüsse und die Angst, denn sie werden die nächsten sein. Wochenlang hat Lydia nichtsahnend über dessen dunkles Leben mit dem für seine Grausamkeit berüchtigten Kartellboss Jarvier in ihrer Buchhandlung über Gott und die Welt gesprochen, während ihr Mann, ein Journalist welcher sich auf Kartellkriminalität spezialisiert hat, beinahe täglich auf dem schmalen Grat zwischen Recherche und ehrlichen Journalismus bewegt. Lydia wusste immer, dass die Arbeit ihres Mannes gefährlich ist, umso schlimmer trifft sie die Erkenntnis, dass ihr guter Freund Jarvier jener skrupellosen Mensch ist, den ihr Mann in seinem letzten Bericht so treffend umschreibt. In einem falschen Gefühl von Sicherheit leben Lydia und ihre Familie nach Veröffentlichung eines weiteren Artikels weiter, bis es zum Unvermeidlichen kommt. Gemeinsam mit Luca gelingt es ihr zu fliehen und so begibt sie sich auf die gefährliche Reise nach el norte, doch Jarvier lässt sie nicht so einfach gehen. Wird es ihnen dennoch gelingen, ihr Ziel zu erreichen? Werden sie und Luca jemals wieder in der Lage sein, ein normales und angstfreies Leben zu führen? Wie weit ist Lydia bereit, für ihr Leben und das ihres Sohnes zu gehen?
Der Autorin Jeaninne Cummins ist mit ihrem Werk "American Dirt" eine absolut packende, beklemmende und zugleich faszinierende Geschichte gelungen, welche mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat. Überzeugend und überaus authentisch erzählt sie die Geschichte Lydias und ihres Sohnes Luca in einer Authentizität, wie ich sie selten erlebt habe. Intensiv verwebt hierbei Gegenwart und Vergangenheit der Protagonisten und lässt sie dadurch noch nachvollziehbarer und glaubwürdiger erscheinen. Oft hat man durch den detaillierten und zugleich ausdrucksstarken Scheibstil der Autorin den Eindruck, sich der Handlung weder entziehen zu können, noch die nächsten Schritte und Habdlungsweisen der Protagonisten voraussagen zu können. Insgesamt ist der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und gut leserlich. Besonders ansprechend war hierbei auch die Übersetzung spanischer Redewendungen und Worter, die der Handlung zusätzliche Glaubwürdigkeit verliehen. Aber auch die ausgewogene Mischung aus Spannung, Tragik, Gefühl und auch Dramatik verleihen der Handlung einen unvergleichlichen Wiedererkennungswert, weshalb dieses Buch für mich persönlich zu einem Higlight werden ließen. Auch die eingewobenen, wenn auch in diesem Fall großteils fiktiven Informationen verliehen der Geschichte eine selten erlebte Glaubwürdigkeit und zugleich eine beklemmende Atmosphäre, welche die Handlung zu einem besonderen Leseerlebnis gemacht haben. Insgesamt konnte mich Jeannine Cummins mit ihrem Werk auf ganzer Linie nicht nur inhaltlich sondern zugleich auch durch seine schlichte aber dennoch eindrucksvolle äußere Gestaltung überzeugen.
American Dirt
Muss man als Fiktion lesen
Ich kann die kontroversen Diskussionen über Jeanine Cummins Roman "American Dirt" gut verstehen und finde sie auch berechtigt. Da ich diese schon vor der Lektüre des Romans gelesen hatte, habe ich mich auf die Romanhandlung als reine Fiktion konzentriert. Allerdings interessiert sich mich das Thema sehr, bin ich doch sogar schon an der amerikanisch-mexikanischen Grenze in der Wüste gewandert, wo die Suche nach Illegalen omnipräsent ist.
Lydia und Luca sind die einzigen Überlebenden ihrer Familie, die nach dem Mord durch ein Kartell fliehen müssen. Chancen für sie gibt es kaum, aber die Beiden schaffen es dennoch, mit den Flüchtlingszügen nach Norden und in das "gelobte Land" zu kommen. Dabei scheint Lydia als Inhaberin einer kleinen Buchhandlung keine Angriffsfläche zu bieten, aber die Killer hatten es hauptsächlich auf ihren Mann abgesehen.
Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir genau die Szenen in der Wüste, die für mich ein Gesicht bekommen haben, wenn auch, wie gesagt, ein fiktives. Man fragt sich schon, was in den Flüchtlingen vor sich geht, wenn sie ihr Leben aufs Spiel setzen und durch die Wüste wandern.
Der Schreibstil der Autorin war für mich sehr bildhaft, sehr eindringlich. Daher sind mir viele Szenen im Gedächtnis geblieben. Mit ihrem Roman macht Cummins auf ein wichtiges Thema aufmerksam, und das aus der Sicht einer Betroffenen. Wie authentisch dies sein mag, ist für mich hier zweitrangig. Daher möchte ich "American Dirt" von Jeanine Cummins als spannenden und mitreißenden Roman empfehlen.
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