Autor im Porträt
John Boyne
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Als die Welt zerbrach
Broschiertes Buch
Die Fortsetzung des Weltbestsellers »Der Junge im gestreiften Pyjama«
Gretel Fernsby lebt seit Jahrzehnten in ihrer Londoner Wohnung. Sie führt ein ruhiges Leben, trotz ihrer dunklen Vergangenheit. Über ihre Flucht aus Deutschland vor über siebzig Jahren spricht sie nicht. Vor allem aber verliert sie kein Wort über ihren Vater, der Kommandant in einem Konzentrationslager war. Als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr zieht, weckt der neunjährige Henry Erinnerungen, die sie lieber vergessen würde. Eines Nachts wird sie Zeugin eines Streits zwischen Henrys Mutter und dem jähzornigen Vater. Ein Streit, der Gretels hart erkämpfte, zurückgezogene Existenz bedroht. Sie bekommt die Chance, ihre Schuld zu sühnen und den Jungen zu retten. Doch dazu muss sie offenbaren, was sie ein Leben lang verschwiegen hat ...
John Boyne erzählt in seinem Roman vom Leben mit der Schuld und dem Ende der Zeitzeugenschaft.
»Der Roman, in dem mosaiksteinhaft ein Leben bilanziert wird, wandelt sich am Ende noch rasant zum Krimi.« rbb Kultur, Der Morgen
»John Boyne ist ein Meister der historischen Fiktion.« John Irving
»Boynes Buch ist sowohl Geschichtsstunde als auch die fesselnde Biografie einer Frau, die exemplarisch für so viele Menschen einer Generation in Deutschland steht, die es bald nicht mehr gibt.« Madame
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Gretel Fernsby lebt seit Jahrzehnten in ihrer Londoner Wohnung. Sie führt ein ruhiges Leben, trotz ihrer dunklen Vergangenheit. Über ihre Flucht aus Deutschland vor über siebzig Jahren spricht sie nicht. Vor allem aber verliert sie kein Wort über ihren Vater, der Kommandant in einem Konzentrationslager war. Als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr zieht, weckt der neunjährige Henry Erinnerungen, die sie lieber vergessen würde. Eines Nachts wird sie Zeugin eines Streits zwischen Henrys Mutter und dem jähzornigen Vater. Ein Streit, der Gretels hart erkämpfte, zurückgezogene Existenz bedroht. Sie bekommt die Chance, ihre Schuld zu sühnen und den Jungen zu retten. Doch dazu muss sie offenbaren, was sie ein Leben lang verschwiegen hat ...
John Boyne erzählt in seinem Roman vom Leben mit der Schuld und dem Ende der Zeitzeugenschaft.
»Der Roman, in dem mosaiksteinhaft ein Leben bilanziert wird, wandelt sich am Ende noch rasant zum Krimi.« rbb Kultur, Der Morgen
»John Boyne ist ein Meister der historischen Fiktion.« John Irving
»Boynes Buch ist sowohl Geschichtsstunde als auch die fesselnde Biografie einer Frau, die exemplarisch für so viele Menschen einer Generation in Deutschland steht, die es bald nicht mehr gibt.« Madame
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14,00 €
So fern wie nah
Broschiertes Buch
Der Autor des Weltbestsellers Der Junge im gestreiften Pyjama schreibt über den Ersten Weltkrieg
Als an Alfies fünftem Geburtstag der Erste Weltkrieg ausbricht, verspricht sein Vater, nicht in dem Kampf zu ziehen - und bricht sein Wort am Tag darauf. Vier harte Jahre später geht Alfie heimlich arbeiten, um seine Mutter zu unterstützen. Er ist davon überzeugt, dass er seinen Vater nie wiedersehen wird. Doch dann erfährt Alfie zufällig, dass sein Vater in einer Klinik für traumatisierte Soldaten behandelt wird. Und er beschließt, ihn nach Hause zu holen ...
»Ein großartiger Antikriegsroman, der nicht nur junge Leser fesseln und berühren wird.«
Wilhelmshavener Zeitung
+ Ausgezeichnet mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2015
+ Bei Antolin gelistet
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Als an Alfies fünftem Geburtstag der Erste Weltkrieg ausbricht, verspricht sein Vater, nicht in dem Kampf zu ziehen - und bricht sein Wort am Tag darauf. Vier harte Jahre später geht Alfie heimlich arbeiten, um seine Mutter zu unterstützen. Er ist davon überzeugt, dass er seinen Vater nie wiedersehen wird. Doch dann erfährt Alfie zufällig, dass sein Vater in einer Klinik für traumatisierte Soldaten behandelt wird. Und er beschließt, ihn nach Hause zu holen ...
»Ein großartiger Antikriegsroman, der nicht nur junge Leser fesseln und berühren wird.«
Wilhelmshavener Zeitung
+ Ausgezeichnet mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2015
+ Bei Antolin gelistet
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10,00 €
© privat
John Boyne
Boyne, JohnJohn Boyne, geboren 1971 in Dublin, ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Autoren Irlands. Seine Bücher wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman »Der Junge im gestreiften Pyjama«, der in vielen Ländern auf den Bestsellerlisten stand und von der Kritik als »ein kleines Wunder« (The Guardian) gefeiert wurde.Hummitzsch, MariaMaria Hummitzsch, geboren 1982, studierte in Leipzig, Lissabon und Florianópolis Übersetzung, Psychologie und Afrikanistik. Seit 2011 arbeitet sie als Literaturübersetzerin aus dem Portugiesischen und Englischen. Sie ist 2. Vorsitzende des Verbands der Literaturübersetzer (VdÜ), Mitbegründerin des Übersetzerzentrums auf der Leipziger Buchmesse und Mitorganisatorin der Deutsch-Brasilianischen ViceVersa-Übersetzerwerkstätten. Zu den von ihr übersetzten Autor/innen gehören u.a. David Garnett, Waguih Ghali, David Foster Wallace, Imbolo Mbue, Iris Murdoch und Ay__bámi Adébáy__. Maria Hummitzsch lebt mit ihrem Partner und ihrer Tochter in Leipzig.Schickenberg, MichaelMichael Schickenberg, geboren 1975, studierte Englisch, Amerikanistik, Skandinavistik und Germanistik in Greifswald, Poughkeepsie, Bergen und Cádiz. Seit 2007 arbeitet er als freier Übersetzer aus dem Englischen und Norwegischen. Unter anderem übersetzte er Romane von Mohammed Hanif, Helen Walsh und Tom Barbash. Er ist Mitglied des Verbands deutschsprachiger Übersetzer und lebt derzeit in Leipzig.Kundenbewertungen
Die Geschichte der Einsamkeit
Es passiert selten, dass ich ein Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und die Nacht durchlese. "Die Geschichte der Einsamkeit" ist so ein seltenes Buch.
Von der ersten Seite an zieht es den Leser in seinen Bann, verstrickt in tiefer in das unheilvolle Geflecht aus Wissen und Nicht-Wahrhaben wollen. meisterhaft passt die auf der Oberfläche klare, eindeutige Sprache dazu, die doch so viele Lücken lässt, die der Leser zwar füllt, es aber genau so wenig möchte wie Pater Odran. Bis zu den letzten Kapitel möchte man zumindest an seine Unschuld glauben und muss sich doch eingestehen, dass auch er nicht ohne Schuld ist.
Neben dem Figurenentwurf, der Sprache und dem Aufbau, glänzt das Buch durch die Thematisierung der Schuld, dass es keine Schuldlosigkeit gibt, sobald man von einem Verbrechen oder schädlichen Treiben weiß und nicht alles daran setzt, diesem ein Ende zu bereiten. Auch unter in Kaufnahme eigener Nachteile. In diesem Sinne, und das kommmt möglicherweise zu kurz, tragen auch die Frauen, die Haushälterin in Wexford, die Mütter etc., eine Teilschuld.
Die Geschichte eines Lügners
Dieses Buch von John Boyne hat mir sehr gut gefallen, weil es ihm gelungen ist, mich zu fesseln und immer wieder aufzuwühlen. Und das, weil der Protagonist des Buches einfach ein wahnsinnig unsympathischer, egoistischer und selbstverliebter Mensch ist, der keinerlei Skrupel hat, anderen Menschen (sogar seiner Familie) zu schaden, um sich Vorteile zu verschaffen. Und als Leser sind einem die Hände gebunden: Man verfolgt mit, was er tut und kann nichts ändern. Man sieht seinen Erfolg und wird mit dem Wissen stehengelassen, dass er mit dem, was er tut, durchkommen wird, da es meistens nicht mal strafbar, sondern "nur" moralisch verwerflich ist. Ich finde, das hat der Autor wirklich großartig geschrieben, und obwohl ich den Protagonisten absolut nicht leiden konnte, war es mir nicht möglich, das Buch aus der Hand zu legen.
Worum geht es? Maurice Swift will Schriftsteller werden und ist bereit, alles für dieses Ziel zu tun. Und tatsächlich besitzt er ein gewisses Schreibtalent - ihm fehlen aber die Ideen! Bis er eines Tages die Lebensgeschichte des älteren Autors Erich Ackermanns in einem Buch veröffentlicht - und damit seinen großen Durchbruch hat. Nur leider braucht er, um daran anzuknüpfen, wieder eine Idee, und er hat keine Skrupel, sie sich woanders zu holen...
Als die Welt zerbrach (eBook, ePUB)
Gretels Leben danach
Zum Inhalt:
3 Jahre nach Kriegsende flieht eine Mutter mit ihrer Tochter Gretel von Polen nach Paris und lebt dort unter falschen Namen. Doch die Schatten der Vergangenheit holen sie immer wieder ein. Jahre später lebt die inzwischen über 90-jährige Gretel Frensby in einer Eigentumswohnung im Londoner Villenviertel in einer eingespielten Hausgemeinschaft. Als Mr. Richardson, der Besitzer der Wohnung unter ihr stirbt, wird die Wohnung verkauft. Gretel hofft, dass die neuen Eigentümer sich in die ruhige Hausgemeinschaft fügen. Mit dem Einzug der jungen Familie Darcy-Witt ändert sich jedoch ihr bisheriges ruhiges Leben. Der neunjährige Henry erinnert sie an ihren verstorbenen Bruder Bruno und sie muss sich ihren Dämonen erneut stellen. Doch die Ereignisse zwingen Sie sich zu entscheiden, soll sie handeln oder wegsehen.
Meine Meinung:
Dieses Buch beschreibt das Leben von Gretel, der Schwester von Bruno (Der Junge im gestreiften Pyjama), nach Ende des 2. Weltkriegs. Die Flucht mit der Mutter, ihre versteckte Identität, der Kummer und die Schuldgefühle sind ihr ganzes Leben lang ständig präsent. Vieles, was Gretel passiert, wird von ihrer Vergangenheit bestimmt und die Frage nach ihrer persönlichen Schuld lässt sie nicht los.
Auch ich beschäftigte mich während des Lesens und darüber hinaus ständig mit der Schuldfrage. Manchmal hatte ich jedoch auch das Gefühl, dass man Gretel bewusst Schuld einredet, um sein eigenes Handeln zu rechtfertigen. Doch was für ein Mensch ist Gretel? Sie wirkt oft kühl und unnahbar, dennoch steckt ein weicher Kern unter ihrer harten Schale, den der kleine Henry zum Vorschein bringt.
Großartig gelingt es dem Autor John Boyne, die Gegenwart und die Rückblicke auf Gretels Leben, in eine emotionale, packende und nachdenkliche Atmosphäre zu tauchen und so fiel es mir schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Warum für Gretel ihre Wohnung, wie bereits im 1. Kapitel zu lesen:
„… war ich nach einigen im Stillen eingeholten Erkundigungen zu dem Entschluss gekommen, unbedingt in Mayfair wohnen zu wollen – und nicht nur in Mayfair, sondern genau in diesem Haus.“
so wichtig ist, wurde mir am Ende mit einem Aha-Effekt offenbart.
Fazit:
Ein Buch, das durch die Gesamtheit der Geschichte lange nachwirkt.
Als die Welt zerbrach (eBook, ePUB)
Erst einmal musste ich tief durchatmen, das gerade Gelesene nochmal an mir vorüberziehen lassen. „Als die Welt zerbrach“ ist eine tieftraurige Erzählung um eine Schuld hinter der Schuld, dessen Namen die über 90jährige Gretel in ihrem langen Leben nie mehr aussprechen konnte. Sie hat viel erlebt, viel erlitten und noch mehr geschwiegen.
Die damals 12jährige flieht mit ihrer Mutter nach Frankreich, nachdem ihr Vater, ein hochrangiger KZ-Kommandant, hingerichtet wurde, aber auch in Paris holt die Vergangenheit sie ein. Als nach einigen Jahren ihre Mutter stirbt, wagt Gretel in Australien einen Neuanfang - immer darauf bedacht, ihr Lügenkonstrukt aufrecht zu erhalten. Selbst hier ist sie nicht sicher, London wird und bleibt ihr Zufluchtsort. Und hier lebt sie gut situiert in einem noblen Viertel, als in der Wohnung unter ihr Henry mit seinen Eltern einzieht. Der Neunjährige erinnert sie schmerzlich an Vergangenes und nicht nur das, sie schließt den verschlossenen Jungen ins Herz. Sie sieht viel zu viel, ringt mit sich selbst und kommt zu einem für sie folgenschweren Entschluss.
In zwei sich stetig abwechselnden Ebenen erzählt John Boyne vom Gestern und vom Heute, von der betagten Gretel in London 2022 und geht zurück, wechselt ins Jahr 1946, gibt Einblicke in „Die Tochter des Teufels“. Er nimmt seine Leser mit nach Sydney, wo sie 1952 ankam, gibt Zwischenspiele in Polen oder am Zaun, um nur einiges zu nennen. So erfahre ich sukzessive ihre Lebensgeschichte. Eine Geschichte, die mich tief berührt und zutiefst traurig gemacht hat. Sie war Kind, als das Schreckliche geschah, die Lebenslüge wurde ihr aufgedrängt und einmal damit angefangen, wird sie sie nicht mehr los. Und nicht genug damit, sie nimmt auch danach ihre Umgebung wahr, sieht hinter die Kulissen und muss doch einsehen, dass die Welt sich zwar weitergedreht hat, die Menschheit aber immer Mittel und Wege findet, die eigenen Unzulänglichkeiten zu vertuschen.
Gretels Lebensweg bin ich gerne gefolgt - eine toughe Frau, vom Leben geprägt, auch die anderen Charaktere waren authentisch dargestellt. Der Autor hat sie empathisch sein lassen, ich habe so einige gemocht, andere wiederum so gar nicht.
Hat eine 12jährige eine Chance, sich der unrühmlichen Vergangenheit ihrer Familie zustellen? Muss sie sich gar dem stellen? Die Bürde der Schuld auf sich zu nehmen? Und darf eine erwachsene Frau zusehen, wie anderen Leid zugefügt wird? Die so einfühlsam erzählte Lebensgeschichte hat mich sofort gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Beileibe keine leichte Kost und doch so lesenswert.
Als die Welt zerbrach (eBook, ePUB)
Meinung:
Als die Welt zerbrach, ist John Boynes’ Fortsetzung von >Der Junge im gestreiften Pyjama<
1946 war Gretel, die jugendliche Schwester von Bruno, als Tochter des Kommandanten eines Vernichtungslagers gezwungen, aus Deutschland und vor den drohenden Repressalien zu fliehen.
Heute ist sie eine einundneunzigjährige, wohlhabende Witwe, die in einer gehobenen Gegend von London lebt.
Die Kapitel wechseln zwischen ihrem damaligen und ihrem heutigen Leben ab.
Noch immer hat Gretel, die ihr Leben unter der Last von Schuld und Scham gelebt hat, immer noch das Bedürfnis, ihre Herkunft für sich zu behalten.
Bei zwei verschiedenen Gelegenheiten schreckt Gretel davor zurück, einen Kriegsverbrecher zu entlarven und sich damit selbst zu belasten, und überlässt die Last der Entscheidung stattdessen einer dritten Partei.
Am Ende ist sie jedoch gezwungen, auf eine ganz und gar erwartete Art und Weise Stellung zu beziehen, und zwar zum Wohle eines anderen kleinen Jungen, der ebenso verletzlich ist.
Fazit:
Ich habe dieses Buch mit Bedacht gelesen, mit authentischer Artikulation die Worte einer 91 Jahre alten Frau zu schreiben, ist keine leichte Aufgabe.
Es ist ein tolles Buch, was ich sehr gerne weiterempfehle.
Der Junge auf dem Berg
Dieses Buch konnte ich nicht aus der Hand legen...man ist sofort in der Geschichte ,kann ich sehr empfehlen...werde mir die anderen Bücher von John Boyne auch kaufen....
Das sich ein KInd durch die Macht eines anderen so verändert verändert....
Als die Welt zerbrach (eBook, ePUB)
Als die Welt zerbrach, Historischer Roman von John Boyne, EBook von Piper ebooks.
Der Junge im gestreiften Pyjama – wie es weitergeht.
Gretel ist über 90 Jahre alt, am Ende ihres Lebens erinnert sie sich an die verhängnisvollen Ereignisse ihres Lebens. Das Buch beginnt drei Jahre nach dem schrecklichen Verschwinden ihres Bruders. Zusammen mit ihrer Mutter flieht das Mädchen von Polen nach Paris, doch sie muss erkennen wie schwer es ist, der schrecklichen Vergangenheit zu entkommen. Sie führt ein unruhiges Leben, das sie nun endlich im hohen Alter, beschaulich in einer Wohnung in London verlebt.
Doch dann zieht eine junge Familie in die Etage unter ihr ein, bald merkt sie, dass bei den neuen Mietern irgendetwas im Argen liegt, es handelt sich um häusliche Gewalt. Nun steht Gretel vor der Wahl soll sie wieder wegsehen oder einschreiten auch wenn die Gefahr besteht, dass ihr Lebensgeheimnis dadurch aufgedeckt werden könnte?
Das Buch besteht aus drei Teilen, die in einzelne Kapitel unterteilt sind. Die Teile sind mit Jahreszahlen und Orten, die Kapitel mit Zahlen gekennzeichnet. Fremdsprachliche Ausdrücke und Eigennamen sind kursiv gedruckt, somit deutlich abgesetzt. Der Autor erzählt in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin die Geschehnisse in der Gegenwart, wobei die Protagonistin sich immer wieder an die Vergangenheit und die damaligen Ereignisse zurückerinnert. Durch die beiden Zeitebenen hat es anfangs etwas gedauert, bis sich Lesefluss eingestellt hat. Doch bald haben die beiden Erzählstränge dazu geführt, dass ich nur umso schneller durch das Buch geflogen bin, denn die einzelnen Stränge enden meist an einem spannenden Punkt. Tatsächlich hatte ich das Buch an einem einzigen Tag ausgelesen, die Spannung war irgendwann so hoch, dass ich den Reader einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Obwohl der Autor nicht anklagend schreibt, bleibt der Leser geschockt zurück. Oft wird die wörtliche Rede verwendet, die es schaffte, mich vollständig in die Handlung zu involvieren
Es ist schier unglaublich welche Abgründe sich auftaten, geschickte Plottwists und ein ungeahntes imposantes Ende haben mich verblüfft. Ich habe die Lektüre sehr genossen, zum Verständnis dieses zweiten Teils ist es nicht nötig den ersten Band der Geschichte zu kennen, denn der Autor geht zum gesamten Verständnis immer wieder ausreichend auf die Ereignisse im ersten Teil ein. Anhand des Covers ist die Verbindung zu Band eins, ganz klar erkennbar.
Alle Figuren sind hervorragend und detailliert gezeichnet, sie handeln nachvollziehbar wenn auch nicht unbedingt sympathisch. Eine Entwicklung der Charaktere vor allem der Protagonistin, ist deutlich vorhanden. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und trotz der beiden Erzählstränge verständlich und überschaubar. Die beiden Zeitebenen wechseln sich so ab, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Geschichte hat mich berührt, hat nachgewirkt.
Auf die Frage nach der eigenen Schuld gibt es im Buch keine Antwort, doch wird hier das Thema gebührend und von allen Seiten angegangen. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Der Roman wird mir, wie auch schon der Vorgängerband, noch lange in Erinnerung bleiben.
Eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.
Als die Welt zerbrach (eBook, ePUB)
Bewertung von brauneye29 am 27.10.2022
Zum Inhalt:
Eine Mutter flieht 1946 mit ihrer Tochter von Polen nach Paris. Doch die Vergangenheit kann man nicht mal eben hinter sich lassen. Viele Jahrzehnte später wohnt Gretel in London ein ruhiges Leben bis eine junge Familie ins Haus zieht. Denn der Junge Henry weckt Erinnerungen in Gretel, die sie längst verdrängt glaubte. Und unerwartet muss sie Entscheidungen treffen, die ihr Geheimnis an die Oberfläche ziehen könnten.
Meine Meinung:
Mir war nicht bewusst, dass es quasi schon einen Vorgängerband gab, hatte aber trotzdem das Gefühl, dass ich das Buch unabhängig lesen konnte, auch wenn vielleicht die ein oder andere Information fehlte an Vorwissen. Ich fand das Buch hoch emotional ist. Durch den Wechsel in der Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird es besonders interessant. Gerade aber auch die Frage, ob man der Schuld entkommen kann oder ob man schuldig ist, fand ich enorm gut immer wieder in Frage gestellt.
Fazit:
Sehr bewegend
Die Geschichte der Einsamkeit
Das Vertrauen in die katholische Kirche wurde in den vergangenen Jahren des Öfteren so nachhaltig erschüttert, dass man annehmen musste, sie würde sich nie wieder davon erholen. Doch immer wieder hat sie sich berappelt - wenn auch in der Gesellschaft viel Misstrauen entstanden ist und das Vertrauen, ja der Glaube in die Institution Kirche stark erschüttert wurde. Und das nicht nur hierzulande - nein, auch in anderen Ländern hat es ähnliche Entwicklungen gegeben. Natürlich ist Irland, eine der "Hochburgen" des Katholizismus, nicht davon ausgenommen.
Gerade diesem schweren Thema widmet sich der Autor John Boyne - ich bin versucht zu sagen: der große irische Gegenwartsromancier Boyne - in seinem ersten Roman, der in seinem Heimatland spielt. Und er hat sich sowohl historisch als auch räumlich weit hinausgewagt, so bpsw. ins Deutschland in Zeiten des Nationalsozialismus, indem er sich überaus eindringlich dem "Jungen im gestreiften Pyjama" widmete, dann wieder erfolgte ein ausführlicher Ausflug ins zaristische Russland, dessen Ende er mit einer sowohl gewagten als auch auch phantasievollen Variante versah.
Diesmal bleibt Boyne sehr viel stärker in der Realität verhaftet - sein Roman spielt in Irland der 1960er bis 2010er Jahre und handelt vom Leben und den Erlebnissen und Schicksalsschlägen des Dubliners Odran Yates, der 1972 voller Überzeugung seine Ausbildung in der Priesterschule aufnimmt, sie auch nie bereut und seinen Beruf voller Freude ausübt. Ja, man könnte sagen - ein zufriedener Mensch, was erstaunlich ist, da er auf alles andere als auf eine behütete Kindheit zurückblickt. Doch alles ist nicht so, wie es scheint....
Ein überaus realistischer und dadurch umso ergreifenderer Roman um Fragestellungen, mit denen wir alle - ob katholisch oder nicht - schon konfrontiert wurden, zumindest in der aktuellen Berichterstattung und die uns schockiert und erschreckt, verständnislos zurückgelassen haben.
Mich persönlich hat das Ende ein klein wenig enttäuscht: dadurch wurde meine Lektüre nicht ganz so rund, wie es sich den ganzen Roman hindurch abgezeichnet hatte - das Buch ließ mich ein klein bisschen enttäuscht zurück, was aber wirklich nur mit den letzten - sagen wir, ca. 50 Seiten - zusammenhängt. Ansonsten ist es überaus empfehlenswert - Boyne widmet sich diesem schwierigen Thema gewohnt eloquent und fügt seinem Oeuvre einmal mehr einen Roman hinzu, der sich vollkommen von dem, was er vorher geschrieben hat, unterscheidet.
John Boyne - ein Autor, der definitiv für eine Überraschung gut i
Als die Welt zerbrach (eBook, ePUB)
Wird einen die Schuld, die man auf sich geladen hat, jemals loslassen?
Gretel ist die Tochter des KZ-Kommandanten. Nachdem der Vater 1946 hingerichtet wurde, fliehen ihre Mutter und Gretel nach Paris, um unter neuem Namen ein neues Leben zu beginnen. Doch man kann die Vergangenheit nicht ablegen, wie den Namen oder wie ein Kleidungsstück. Gretel ist Schuld am Tod ihres Bruders und diese Schuldgefühle lassen sie nicht los.
Mir war nicht bewusst, dass dieses Buch die Fortsetzung von „Der Junge im gestreiften Pyjama“ ist. Auch wenn ich den Vorgängerband nicht gelesen habe, so kann man diesen Roman auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit.
Gretels Eltern haben ihre Tochter indoktriniert und Gretel war eigentlich zu jung, um das zu hinterfragen. Doch es war auch eine traumatische Kindheit. Die Flucht nach Paris bringt keine Erleichterung, denn das Geschehene hängt ihnen nach. Nachdem die Mutter verstorben ist, geht Gretel zunächst nach Australien, um dann in England den Rest ihres Lebens zu verbringen. Sie heiratet Edgar, einen Geschichtsprofessor und lebt mit ihm in Mayfair. Nach Edgars Tod bleibt sie alleine zurück in der schönen Wohnung. Sie ist hochbetagt, als das Ehepaar Darcy-Witt mit ihrem kleinen Sohn Henry in die Nachbarwohnung einzieht. Erinnerungen kommen hoch und als Gretel erkennt, was für ein Mensch der Vater von Henry ist, muss sie eine Entscheidung treffen.
Auch wenn mich die Geschichte berührt hat, so war mir Gretel nicht so sympathisch, dass sie mir nahekam.
Es ist ein sehr emotionaler Roman, der mir gut gefallen hat.
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