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Jonas Winner
Winner, JonasJonas Winner wuchs in Berlin, Rom und den USA auf, Studium in Deutschland und Frankreich. Nach seiner Promotion uber Spieltheorie arbeitete er zehn Jahre lang als Fernsehjournalist, danach folgten Drehbucher furs deutsche Fernsehen und Romane. Mit dem Self-Publishing-Erfolg >Berlin Gothic< gelang Winner der Durchbruch als Spannungsautor. Besuchen Sie Jonas Winner auf jonaswinner.com und Facebook.Krimifestival 2017, Jonas Winner - Murder Park
Spiel mit der Todesangst - Jonas Winner "Murder Park"
Ob Krimikreuzfahrten, Krimidinner, Krimibrettspiele oder Krimilesungen, Krimis im Dunkeln oder Krimis im Schloss - Crime, Thriller und Mystery sind in. Die Erfahrung, die der Investor Rupert Levin den Besuchern von Zodiac Island verspricht, soll jedoch den Reiz, den Menschen auf diesen Veranstaltungen suchen, auf eine ganz neue Ebene heben. Auf der kleinen Insel vor der Ostkuste der USA, auf der bis vor zwanzig Jahren noch ein beliebter Freizeitpark mit Fahrgeschaften, Riesenrad und Achterbahn geoffnet war, will der Unternehmer einen Erlebnispark zum Thema Serienkiller einrichten, eine Vergnugungsstatte der besonders gruseligen Art, den "Murder Park".
Das Pikante an Levins Idee: Vor zwanzig Jahren ermordete hier tatsachlich ein Serienkiller, der sich Jeff Bohner nannte, drei Frauen, alle alleinerziehende Mutter, auf bestialische Art und Weise. Der Tater wurde damals schnell gefasst, der alte Park daraufhin geschlossen. Nun soll er wieder eroffnet werden als Themenpark zur Geschichte der Kriminalitat und der beruhmtesten Morder von Jack the Ripper bis Charles Manson. In diesem…mehr
Spiel mit der Todesangst - Jonas Winner "Murder Park"
Ob Krimikreuzfahrten, Krimidinner, Krimibrettspiele oder Krimilesungen, Krimis im Dunkeln oder Krimis im Schloss - Crime, Thriller und Mystery sind in. Die Erfahrung, die der Investor Rupert Levin den Besuchern von Zodiac Island verspricht, soll jedoch den Reiz, den Menschen auf diesen Veranstaltungen suchen, auf eine ganz neue Ebene heben. Auf der kleinen Insel vor der Ostkuste der USA, auf der bis vor zwanzig Jahren noch ein beliebter Freizeitpark mit Fahrgeschaften, Riesenrad und Achterbahn geoffnet war, will der Unternehmer einen Erlebnispark zum Thema Serienkiller einrichten, eine Vergnugungsstatte der besonders gruseligen Art, den "Murder Park".
Das Pikante an Levins Idee: Vor zwanzig Jahren ermordete hier tatsachlich ein Serienkiller, der sich Jeff Bohner nannte, drei Frauen, alle alleinerziehende Mutter, auf bestialische Art und Weise. Der Tater wurde damals schnell gefasst, der alte Park daraufhin geschlossen. Nun soll er wieder eroffnet werden als Themenpark zur Geschichte der Kriminalitat und der beruhmtesten Morder von Jack the Ripper bis Charles Manson. In diesem unheimlichen Szenario sollen Singles, so Levins perfider Plan, nun in einer Art Abenteuerspiel in der Angst vor einem fiktiven Morder, der auf der Insel umhergeht, zueinander finden. Es ist ein Spiel mit der Todesangst, das der Betreiber des Parks plant, ein Spiel mit dem Vergnugen am Horror.
Vor der Eroffnung des Themenparks ladt Levin Journalisten, Berater und Experten zu einer Pressevorfuhrung auf die Insel, um das Konzept zu erklaren und um zu testen, ob es funktioniert. Zwolf Menschen kommen somit fur drei Tage auf Zodiac Island zusammen. Der junge Journalist Paul Greenblatt, der seit seiner Jugend eine ebenso obskure wie obsessive Beziehung zu Serienmordern entwickelt hat und nun als Gerichtsreporter arbeitet, steht dem Vorhaben von Beginn an misstrauisch gegenuber. Au?erdem gehoren zu der Gruppe Constance Parker, die Pressesprecherin Levins, Kate Myerson, die Ermittlerin, die Bohner damals uberfuhrt hat und nun Levin berat, Lizzie Hillstrom, eine TV-Reporterin und ihr Team, Parkmanagerin Beth Hoffman, ein Dienstmadchen, ein Haushalterehepaar und der Psychiater Sheldon Lazarus, der die Teilnehmer ausgewahlt und ein psychiatrisches Profil von ihnen erstellt hat. Das Spiel kann also beginnen.
Die Teilnehmer der Veranstaltung ratseln noch, was man hier genau mit ihnen vorhat - da treibt schon die erste Leiche im Meer. Doch die junge Frau ist tatsachlich tot. Bald ist allen klar: Das hier ist kein Spiel mehr, auf der Insel geht ein echter Morder um und die nachste Fahre kommt erst in drei Tagen! Paul Greenblatts anfangliches Misstrauen schlagt in Angst um. Wer ist der Tater? Einer aus der Gruppe? Welche Motive hat er? Treibt gar Jeff Bohner zwanzig Jahre nach seinem letzten Mord wieder sein Unwesen? Und wie verandert das Wissen um den Morder die Dynamik in der Gruppe auf Zodiac Island?
Wahrend die Geschehnisse auf der Insel mit immer neuen Wendungen dem Publikum kaum Zeit zum Luftholen lassen, zeigen die schriftlichen Aufzeichnungen der Videointerviews des Psychiaters Sheldon mit den Teilnehmern des Wochenendes: Jeden Kandidaten verbindet eine ganz eigene Geschichte mit Jeff Bohner und Zodiac Island. Der Berliner Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller Jonas Winner erzahlt die Story von "Murder Island" packend auf mehr als vierhundert Seiten und auf zwei Erzahlebenen. In seinem neuen Thriller legt er den Fokus auf die Psychologie seiner Figuren und die Dynamik innerhalb der Gruppe. Spannend und uberraschend bis zur letzten Seite!
Krimifestival 2017, Interview Jonas Winner
Ihr Thriller "Murder Park" spielt auf Zodiac Island, einem Freizeitpark vor der Ostkuste der USA, den ein Investor zu einem Themenpark uber Serienmorder umgestalten lie?. Wurden Sie selbst gerne einmal so einen Park besuchen?
Jonas Winner: Hmmm. Gute Frage! Habe ich mich tatsachlich noch nicht gefragt. Aber ... ja! Wurde ich. Auf jeden Fall. Es ware eine Art Reise in einen Albtraum, aber ich wurde die Reise machen. Nicht so nebenbei zwischen drei anderen Terminen, ich wurde mir richtig ein Wochenende Zeit dafur nehmen, und ich bin sicher, es wurde extrem aufwuhlend sein. Aber, was soll's? Man lebt nur einmal, oder?
Wie kam es zu der Idee mit dem Serienkiller-Themenpark?
Jonas Winner: Ich muss sagen, dass ich es so genau gar nicht mehr wei?. Ich habe uber Themenparks nachgedacht, weil mich die Vorstellung einer kunstlichen Welt fasziniert hat, in die man sich hineinbegibt - und plotzlich war sie da, die Idee: Was, wenn es einen "Theme Park" zum Thema Serienmorder gabe? Die beruhmtesten Killer der Verbrechensgeschichte - Ed Gein, Ted Bundy, Jeffrey Dahmer, solche Leute uben ja…mehr
Interview: Jonas Winner "Murder Park"
Ihr Thriller "Murder Park" spielt auf Zodiac Island, einem Freizeitpark vor der Ostkuste der USA, den ein Investor zu einem Themenpark uber Serienmorder umgestalten lie?. Wurden Sie selbst gerne einmal so einen Park besuchen?
Jonas Winner: Hmmm. Gute Frage! Habe ich mich tatsachlich noch nicht gefragt. Aber ... ja! Wurde ich. Auf jeden Fall. Es ware eine Art Reise in einen Albtraum, aber ich wurde die Reise machen. Nicht so nebenbei zwischen drei anderen Terminen, ich wurde mir richtig ein Wochenende Zeit dafur nehmen, und ich bin sicher, es wurde extrem aufwuhlend sein. Aber, was soll's? Man lebt nur einmal, oder?
Wie kam es zu der Idee mit dem Serienkiller-Themenpark?
Jonas Winner: Ich muss sagen, dass ich es so genau gar nicht mehr wei?. Ich habe uber Themenparks nachgedacht, weil mich die Vorstellung einer kunstlichen Welt fasziniert hat, in die man sich hineinbegibt - und plotzlich war sie da, die Idee: Was, wenn es einen "Theme Park" zum Thema Serienmorder gabe? Die beruhmtesten Killer der Verbrechensgeschichte - Ed Gein, Ted Bundy, Jeffrey Dahmer, solche Leute uben ja eine sehr starke Faszination auf viele Menschen aus. Es sind in gewisser Weise Stars, aber Stars aus der Nacht- und Schattenseite des Lebens, wenn Sie so wollen. Au?erdem bin ich auf etwas gesto?en, das ich sofort als sehr unheimlich empfand, und das ist der sogenannte Murderabilia-Handel. Man kennt es von Sportlern oder Popstars, dass Handel etwa mit einer Jacke von Elvis Presley getrieben wird oder einem Badeanzug von Marilyn Monroe. Auf die gleiche Weise werden im Internet Dinge gehandelt, die beruhmten Serienmordern gehort haben. Mir war klar: Das gehort in den "Murder Park" hinein - eine Sammlung solcher Murderabilia.
Nachdem diese Idee feststand, was kam als Nachstes? Welche Figur stand am Anfang und warum?
Jonas Winner: Meine Idee war, dass der Park noch nicht eroffnet ist, sondern vor der Eroffnung einer ausgewahlten Gruppe von Journalisten vorgestellt wird, damit sie daruber berichten. Ich habe selbst viele Jahre als Journalist gearbeitet und eine ganze Reihe solcher Pressereisen mitgemacht. Das ist immer eine tolle Sache: Man wird von den Marketingmitarbeitern umworben, schlie?lich wollen sie, dass man positiv berichtet, man ist unterwegs, und die anderen Journalisten, die man kennenlernt, sind auch interessante Leute. Gro?artig. Also wusste ich - das ist genau der Rahmen der Geschichte: eine Gruppe von Journalisten auf Pressereise im Murder Park vor der Eroffnung.
Wie gehen Sie beim Schreiben vor? Haben Sie bereits den kompletten Plot im Kopf oder gibt es zunachst nur eine Ausgangsidee, die Sie dann wahrend der Arbeit an dem Buch weiterentwickeln?
Jonas Winner: Ausgangsidee und dann geht's los. Wenn ich die Geschichte erst einmal skizzieren und dann ausfuhrlich niederschreiben wurde, hatte ich ein bisschen das Gefuhl, bei der Niederschrift, die ein wirklich sehr heikler Moment ist, Dinge bereits zum zweiten Mal zu "sehen". Das ist nicht so gut, finde ich. Das gab es zum Beispiel auch bei Interviews, die ich furs Fernsehen als Interviewender gemacht habe: Wenn der Befragte eine Frage zum zweiten Mal beantwortet, fehlt ein bisschen das wirkliche Feuer, das beim ersten Mal in seiner Antwort noch gebrannt hat. Verstehen Sie? So ahnlich geht es mir beim Schreiben. Beim ersten Mal steckt ein Funke darin, der so nie wiederkommt. Aber naturlich ist ein Buch nach einer solchen ersten Niederschrift nicht fertig. Dann geht es darum, die Sache in eine endgultige Form zu bringen, und das dauert Monate. Mir ist aber wichtig, die erste Niederschrift als Grundlage zu haben.
Im "Murder Park" kommen an einem Wochenende zwolf Menschen zu einer Pressevorfuhrung zusammen. Bald mussen sie feststellen, dass tatsachlich ein Morder auf der Insel umhergeht und dass sie von Freitag bis Montag vom Festland getrennt sind. In Ihrer Grundkonstellation folgen Sie also einem klassischen Erzahlmuster von Kriminalgeschichten beziehungsweise Thrillern. Hatten Sie beim Schreiben bestimmte Vorbilder im Kopf?
Jonas Winner: In gewisser Weise sind naturlich alle Bucher, die ich in meinem Leben gelesen und gut gefunden habe, Vorbild gewesen. Dass ich ein ganz bestimmtes Buch dabei im Auge gehabt hatte, kann ich nicht sagen. Es liegt, glaube ich, eher an dem, was man vielleicht die narratologischen Zwange des Genres nennen konnte. Was wir in "Murder Park" haben, ist ein abgeschlossener Schauplatz und eine uberschaubare Anzahl von Figuren. Ich mag das! Man wei? einfach, mit welchem Personal die Geschichte zu tun haben wird. Und es regt einen dazu an, finde ich, selbst mitzudenken. Man wei? ja, wer dabei ist - letztlich: wer als Morder infrage kommt. Und nun wird es spannend, denn man fragt sich: Wer ist es? Der Verdacht richtet sich mal auf diesen, mal auf jenen. Kennen wir, klar, aber was sich so einfach anhort, ist tatsachlich nicht einfach zu schreiben. Damit sich der Verdacht auf jemanden richten kann, mussen viele Bedingungen erfullt sein, und diese Bedingungen mussen mit dem Fortgang der Geschichte zusammenpassen. Ich kann Ihnen sagen, dass ich sehr lange getuftelt habe, bis ich das alles in "Murder Park" zusammenhatte!
Der Thriller hat zwei Ebenen: zum einen die Handlung auf der Insel, zum anderen die Gesprache der Protagonisten mit dem Psychiater Sheldon. Wie verhalten sich die beiden Ebenen erzahltechnisch zueinander?
Jonas Winner: Nun, die Interviews gestatten sehr personliche Einblicke in die Seelen der Menschen, die wir in dem Buch kennenlernen. Was sie mit dem Psychiater besprechen, sind Dinge, die sie normalerweise nicht gleich jedem erzahlen wurden. Sie stehen dort sozusagen schutzlos vor uns.
Sie selbst haben uber die Spieltheorie, die sich mit dem Entscheidungsverhalten von Menschen beschaftigt, promoviert. Inwieweit beeinflusst Sie das beim Schreiben Ihrer Bucher und speziell von "Murder Park"?
Jonas Winner: Kein direkter Einfluss. Ich habe mich bei der Spieltheorie fur die Frage interessiert, ob rationale Menschen untereinander eine gerechte Verteilung aushandeln wurden. Mit einem Wort: Ist es vernunftig, gerecht zu teilen? Das sind Fragestellungen, die so allgemein in einem Thriller nichts zu suchen haben, wurde ich sagen. Gleichwohl gibt es einen Beruhrungspunkt: Es ist spannend, wie Menschen sich verhalten.
Sie schreiben auch Drehbucher fur Thriller und Krimis fur das Fernsehen. Inwieweit unterscheidet sich diese Arbeit von der an einem Buch wie "Murder Park"?
Jonas Winner: Beim Bucherschreiben ist man freier. Im Fernsehbetrieb wird einem oftmals gesagt, was man schreiben soll. Ich entscheide so etwas lieber selbst. Das hat naturlich auch damit zu tun, dass es wesentlich teurer ist, einen Film zu produzieren als ein Buch. Wenn ich im Film eine Tankstelle explodieren lassen will, kostet das unheimlich viel Geld. Im Buch nicht. Ich kann das auf zwei Seiten beschreiben und es kostet praktisch gar nichts. Als ich junger war, dachte ich, einen Film zu sehen, wurde einen mehr mitrei?en als ein Buch zu lesen. Inzwischen glaube ich, dass es vielleicht sogar umgekehrt ist. Auf jeden Fall sind beide Medien - was die Wucht angeht, mit der sie einen treffen konnen, wenn ich mal so sagen darf - gleich stark. Da ich als Autor beim Schreiben eines Buchs in meinen Entscheidungen aber freier bin, ist fur mich im Moment das Schreiben von Romanen aufregender als das von Drehbuchern.
Wie wurden Sie den neuen Thriller "Murder Park" im Vergleich zu Ihren bisherigen Buchern einordnen?
Jonas Winner: Vielleicht sollte man "Murder Park" als Erstes lesen, wenn man meine Bucher kennenlernen mochte.
Arbeiten Sie bereits an einem neuen Buch? Und, falls ja, konnen Sie schon verraten, um was es geht?
Jonas Winner: Ja, ich sitze an einem neuen Buch, aber ich hoffe, Sie haben Verstandnis dafur, dass ich uber einen Text, solange ich daran noch schreibe, nichts sagen mochte.