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Autor im Porträt
Jorg Hilbert
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Ritter Rost und das magische Buch / Ritter Rost Bd.19 mit Audio-CD
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Ritter Rost und das Einhorn / Ritter Rost Bd.18 (mit Audio-CD und zum Streamen)
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Jorg Hilbert
Hilbert, Jorg Jorg Hilbert lebt als freier Autor und Illustrator im Ruhrgebiet. Von seinen beliebten Ritter-Rost-Kinderbuchmusicals (Musik von Felix Janosa) wurden bisher uber 1 Million Exemplare verkauft. Auch in ihrer Buhnenfassung gehoren sie zu den beliebtesten Kinderstucken uberhaupt. Weitere Erfolge sind "Das Schneemannkind", "Wir sind doch keine Angsthasen" sowie die weltweit erfolgreiche Serie "Fritz & Fertig - Schach fur Kinder". Jorg Hilbert ist entfernt mit dem Dichter Joachim Ringelnatz verwandt und spielt in seiner Freizeit am liebsten auf seiner Laute.Medien
Interview mit Jorg Hilbert
Kaum zu glauben, aber es war so: Heute ist Ritter Rost in jedem Kinderzimmer zu Gast. Doch als Sie anfingen, die Geschichten Musik-Verlagen anzubieten, hagelte es Absagen. Was war denn da los?
Jorg Hilbert: Ritter Rost war etwas Neues und Neues hat es immer schwer, denn es ist ja neu und keiner kennt es. Auch dass den Buchern eine CD beiliegt war, war am Anfang revolutionar. Irgendjemand schrieb mir mal: "Wir nehmen Ritter Rost nicht ins Programm, weil es zu frech und umgangssprachlich ist. Die Bilder sind zu sehr Comic und au?erdem konnen Kinder keinen CD-Player bedienen." Zum Gluck haben sich die Zeiten da geandert.
Die "Ritter Rost"-Figuren sind frech, die Geschichten wild erzahlt, der Ritter nicht tapfer, sondern meist eine Memme - und eine "Moralkeule" ist einfach nicht zu finden. Liegt es daran, dass die Reihe den Kindern so viel Spa? macht?
Jorg Hilbert: Naturlich. In allem, was wir machen, versuchen wir uns ein bisschen gegen den Strich zu stellen. Die Geschichten sind nicht unbedingt so, wie man es fur ein Kinderbuch erwarten wurde und die Musik schon gar nicht.…mehr
Interview mit Jorg Hilbert
Kaum zu glauben, aber es war so: Heute ist Ritter Rost in jedem Kinderzimmer zu Gast. Doch als Sie anfingen, die Geschichten Musik-Verlagen anzubieten, hagelte es Absagen. Was war denn da los?
Jorg Hilbert: Ritter Rost war etwas Neues und Neues hat es immer schwer, denn es ist ja neu und keiner kennt es. Auch dass den Buchern eine CD beiliegt war, war am Anfang revolutionar. Irgendjemand schrieb mir mal: "Wir nehmen Ritter Rost nicht ins Programm, weil es zu frech und umgangssprachlich ist. Die Bilder sind zu sehr Comic und au?erdem konnen Kinder keinen CD-Player bedienen." Zum Gluck haben sich die Zeiten da geandert.
Die "Ritter Rost"-Figuren sind frech, die Geschichten wild erzahlt, der Ritter nicht tapfer, sondern meist eine Memme - und eine "Moralkeule" ist einfach nicht zu finden. Liegt es daran, dass die Reihe den Kindern so viel Spa? macht?
Jorg Hilbert: Naturlich. In allem, was wir machen, versuchen wir uns ein bisschen gegen den Strich zu stellen. Die Geschichten sind nicht unbedingt so, wie man es fur ein Kinderbuch erwarten wurde und die Musik schon gar nicht. Wir verfolgen mit unseren Geschichten und Liedern kein Ziel, das man in einer einzigen moralischen Aussage zusammenfassen konnte. Nichtdestotrotz ist viel Moral darin enthalten. In unserer neuesten Geschichte "Ritter Rost und der Schrottkonig" geht es zum Beispiel unterschwellig um das Thema "Vorurteile". Ich wurde aber immer probieren, das so zu verpacken, dass es nicht unangenehm heraussticht, denn ich glaube, dass gute Literatur so funktioniert, egal ob fur Erwachsene oder Kinder. Alles andere empfinde ich als Bedeutungskitsch.
Wir stellen uns Ihr Leben als Zeichner und Autor von "Ritter Rost", "Karo und Blaumann" oder Ihren Musikgeschichten einfach wunderbar vor. Zeichnen, sich verruckte Figuren, Geschichten und Liedtexte ausdenken. Wie sieht ein typischer spa?iger Arbeitstag bei Ihnen aus?
Jorg Hilbert: Mein Alltag ist viel mehr normale Arbeit, als die meisten Leute denken. Ich setze mich vormittags an den Schreibtisch und arbeite sehr konzentriert, ernst und regelma?ig. Ein Gro?teil meiner Arbeit ist eher handwerklich gepragt und durchaus auch anstrengend. Manche Dinge mache ich auch uberhaupt nicht gern, aber sie mussen sein - zum Beispiel Vertragsverhandlungen oder die Zusammenarbeit mit Leuten, die Ritter Rost "ganz gro?" rausbringen wollen und dann etwas ganz anderes daraus machen. Es gibt auch immer wieder Drucksituationen in meinem Arbeitsalltag. Allerdings gibt es auch immer wieder Sternstunden, in denen mich mein Tun sehr glucklich macht, weil ich das machen darf, was in mir steckt - und das empfinde ich als gro?es Geschenk.
Sie sind dieses Jahr 50 geworden. Wie viel Kind steckt noch in Ihnen und wie wichtig ist diese Seite fur Sie als Kinderbuchautor?
Jorg Hilbert: Ichwei? gar nicht, ob ich ein Kinderbuchautor bin, denn ich arbeite eigentlich gar nicht explizit fur Kinder und ich mache da auch keinen besonderen Unterschied. Ich mache nur das, was in mir ist und raus will und zufallig eignet sich das ganz hervorragend fur Kinder, und naturlich sind meine Geschichten auch tief in meiner eigenen Kindheit verwurzelt. Den Fabelwesenwald stelle ich mir immer vor wie das Waldstuck hinterm Haus, in dem ich mit meinen Brudern so viel gespielt habe und eine Burg hat in unserer Fantasie auch eine wichtige Rolle gespielt.
Am Anfang, so erzahlen Sie, gab es als erste Figur der Reihe den Drachen Koks. Erst dann kam der scheppernde Ritter Rost dazu. Bei uns wechseln die Lieblingsfiguren, mal ist es Rosti, mal Bo, mal naturlich Koks, aber auch die kleinen Kakerlaken sind einfach zauberhaft. Was ist Ihre Lieblingsfigur?
Jorg Hilbert: Bo, Koks und der Ritter Rost sind zusammengenommen sehr wie ich. Von allen dreien habe ich etwas (vor allem vom Ritter Rost, furchte ich). Eine wirkliche Lieblingsfigur habe ich nicht, au?er vielleicht Mies den Werwolf, denn den darf ich bei den CD-Aufnahmen immer singen.
Was fasziniert Sie an der Eisenwelt von Schrottland als Zeichner und uberhaupt an dieser Freiheit, sich verruckte Figuren ausdenken und dann zeichnen zu konnen?
Jorg Hilbert: Die Eiserne Welt des Ritter Rost ist tatsachlich aus dem Zeichnerischen heraus entstanden. Es funktioniert einfach so gut. Au?erdem arbeite ich sowohl als Zeichner als auch als Illustrator sehr mit Assoziationen: Ich stelle Dinge, die sich eigentlich fremd sind, aber trotzdem irgendwie ahnlich, spielerisch nebeneinander und dadurch entsteht neue Bedeutung. Bestes Beispiel dafur ist der Reim: Was gereimt ist, wird oft als besonders bedeutungsvoll empfunden, hat aber in der Regel nicht wirklich eine Beziehung zueinander.
Wie zeichnen Sie, noch alles mit der Hand oder auch teilweise (ganz) mit dem Computer?
Jorg Hilbert: Das meiste mache ich mit der Hand und bearbeite es intensiv am Computer nach. Seltener mache ich ganze Projekte am Computer, denn ich mag die kleinen Fehlerchen und Ungenauigkeiten der Handarbeit sehr gerne. Sie lassen die Bilder lebendig werden.
Was macht Ihnen mehr Freude: neue Geschichten ausdenken oder sie zeichnen? Und wie schwer oder leicht fallt es Ihnen, neue Abenteuer fur Ritter Rost zu erfinden?
Jorg Hilbert: Wenn ich zeichne, freue ich mich aufs Schreiben und umgekehrt. Keins von beidem mache ich lieber, neue Geschichten vom Ritter Rost sind gar kein Problem: Ich habe jede Menge Ideen und das geht meist ganz schnell. Die Welt des Ritters ist ja so gro? und voller besonderer Gestalten, da kann ich mich wunderbar austoben.
Sie sind um einige Ecken mit dem Dichter Joachim Ringelnatz verwandt. Wie hei?t Ihr Lieblingsgedicht von Ringelnatz?
Jorg Hilbert: Da gibt es sehr viele und ich kann unmoglich eins hervorheben. Besonders mag ich aber ein paar der schwermutigen Texte, wie etwa "So ist es uns ergangen".
Stimmt es, dass Sie 2014 die Goldene Schallplatte fur den ersten Band bekommen haben und wenn ja, wo hangt die Auszeichnung?
Jorg Hilbert: Ja, das stimmt. Es ist der einzige Preis, den ich mir aufgehangt habe, namlich an die Wand meines Arbeitszimmers unter eine gro?e Mucke aus Schrott.
Wir durfen auf keinen Fall die klasse Musik vergessen, die von Felix Janosa kommt. Wie habt Ihr Euch kennengelernt und wie konnen wir uns Eure Zusammenarbeit vorstellen?
Jorg Hilbert: Felix hat wie meine Frau an der Folkwangschule in Essen Musik studiert. Die beiden kannten sich und so habe ich ihn gegen Ende meines eigenen Studiums mal bei einem Musikkabarettabend kennengelernt. Die Musik ist beinahe das Wichtigste an Ritter Rost und wir geben uns viel Muhe damit. In der Regel sieht es so aus, dass wir erst eine grundsatzliche Idee haben und dann auch schon die Liedtexte konzipieren. Wir schieben sie per E-Mail hin und her, bis sie uns beiden gefallen. Erst dann wird der Erzahltext fertiggeschrieben. Als Letztes produziert Felix dann die CD, wahrend ich den Buchumbruch und die Illustrationen mache.
Welches Buch mochten Sie als Kind besonders und lesen Sie auch heute noch ab und an darin?
Jorg Hilbert: Es gibt so unendlich viele Bucher, die meine Lieblingsbucher waren, wahrend ich sie gelesen habe. Besonders gemocht habe ich aber "Robby, Tobby und das Fliewahtuut", denn ich habe es zu meinem neunten Geburtstag bekommen, als ich genauso alt war wie Tobias Findeisen und wie er in die dritte Klasse ging.
Wann erscheint das nachste "Ritter Rost"-Abenteuer und wie wird es hei?en?
Jorg Hilbert: Jetzt gerade sind zwei neue Bucher erschienen, namlich "Ritter Rost und der Schrottkonig" und das "Ritter Rost"-Vorlesebuch "Geschichten aus dem Fabelwesenwald". Im Jahr 2016 gibt es dann "Ritter Rost auf Kreuzfahrt" sowie "Ritter Rost auf Schatzsuche".
Interview: Literaturtest
Figurentext Ritter Rost
Ritter Rost
Ritter Rost und seine Freunde
"Potz Wellenblech und Stacheldraht", Ritter Rost ist schon ein seltsamer Ritter. Er besteht aus, pardon, Schrott, sein Leibgericht hei?t Schrotttorte oder Rostsuppe (Rezept: zwei Nagel, drei Schrauben, vier Buroklammern - alles zwei Stunden lang kochen lassen) und er lebt auf einer Burg aus Eisen, Stahl und Zinn. Die Burg steht auf einem gewaltigen Felsen und liegt in der Nahe des Fabelwesenwaldes, da, wo der Wald am finstersten ist und wo sich noch nicht einmal Rauber hineinwagen. Im Fabelwesenwald soll es Vampire und Werwolfe geben, doch am gefahrlichsten soll die bartige Frau sein ...
Ritter Rost ist eher nicht so tapfer, dafur hat Burgfraulein Bo Mumm
Das verwundert, denn auch wenn Ritter normalerweise tapfer und kampferisch sind: Ritter Rost ist es nicht. Er prahlt zwar gern mit seiner Tapferkeit, doch soll es zum Beispiel in den Kampf gegen einen Drachen gehen, bekommt Ritter Rost ganz schnell kalte Fu?e ... falls ein Schrotthaufen uberhaupt kalte Fu?e bekommen kann. Wie gut, dass in der Burg auch noch Burgfraulein Bo lebt. Sie hat…mehr
Ritter Rost
Ritter Rost und seine Freunde
"Potz Wellenblech und Stacheldraht", Ritter Rost ist schon ein seltsamer Ritter. Er besteht aus, pardon, Schrott, sein Leibgericht hei?t Schrotttorte oder Rostsuppe (Rezept: zwei Nagel, drei Schrauben, vier Buroklammern - alles zwei Stunden lang kochen lassen) und er lebt auf einer Burg aus Eisen, Stahl und Zinn. Die Burg steht auf einem gewaltigen Felsen und liegt in der Nahe des Fabelwesenwaldes, da, wo der Wald am finstersten ist und wo sich noch nicht einmal Rauber hineinwagen. Im Fabelwesenwald soll es Vampire und Werwolfe geben, doch am gefahrlichsten soll die bartige Frau sein ...
Ritter Rost ist eher nicht so tapfer, dafur hat Burgfraulein Bo Mumm
Das verwundert, denn auch wenn Ritter normalerweise tapfer und kampferisch sind: Ritter Rost ist es nicht. Er prahlt zwar gern mit seiner Tapferkeit, doch soll es zum Beispiel in den Kampf gegen einen Drachen gehen, bekommt Ritter Rost ganz schnell kalte Fu?e ... falls ein Schrotthaufen uberhaupt kalte Fu?e bekommen kann. Wie gut, dass in der Burg auch noch Burgfraulein Bo lebt. Sie hat deutlich mehr Mumm als der Ritter, auch wenn ihr sprechender Hut ihr keine Hilfe ist. Der Hut, das kann man verstehen, liebt Lakritz, aber ansonsten ist er strohdumm und plappert wirklich doofes Zeug.
Als Kind wurde Ritter Rost ubrigens "Rosti" genannt und Bo sagt das noch heute zu ihm. Um die Ehre von Rosti zu retten: Wenn es wirklich hart auf hart kommt und zum Beispiel Bo in Gefahr ist, dann reitet er trotz aller Angst los, um sie zu beschutzen. Auch bei Ritterturnieren mit den Disziplinen Kuhmist-Weitwurf, Dampfkesseltreiben, Topfschlagen oder Turniertortenteilen schlagt sich Ritter Rost gar nicht mal so schlecht. Aber heimlich bewundert er die mutige und tapfere Bo ...
Der feurige Drache Koks lebt auch auf der Burg aus Eisen
Wen wir naturlich auf keinen Fall vergessen durfen, ist der Drache Koks mit seiner Feuerzeugnase. Der lebt auch auf der Eisenburg. Ritter Rost sah ihn zum ersten Mal im Zirkus. Dort spuckte Koks zuerst ein tolles Feuerwerk, aber dann argerte ihn der Vampir und stachelte ihn an, ein noch viel gro?eres Feuer zu spucken. Koks legte los und setzte fast alles in Brand. Ritter Rost nahm naturlich wieder einmal Rei?aus, doch Bo, die Tapfere, kampfte gegen Koks und besiegte ihn. Doch Bo hatte Mitleid mit dem kleinen feurigen Kerl und nahm ihn mit auf die Burg.
Magisch: Im Fabelwesenwald leben Wunderkerzentierchen und Quasselstrippen
Ob Bo und Koks zum Fruhstuck auch Musli aus Reisnageln und Buroklammern mogen und dazu belegte Hufeisen und eine hei?e Tasse Maschinenol? Fur Ritter Rost ist es jedenfalls das beste Fruhstuck der Welt. Wenn er Lust auf Su?es hat, gonnt er sich gezuckerte Hobelspane oder einen Dauerlutscher aus gestanztem Wei?blech. Uah! Doch Rosti braucht eben Kraft und Energie - zum Beispiel fureinen Ritt in den gefurchteten Fabelwesenwald. Da gibt es zwar allerhand schaurige Gestalten, aber auch wundersam schone Wunderkerzentierchen oder die tollen Laternanas. Das sind Stra?enlaternen, die hell leuchten, wenn man sich ihnen nahert. Auch der Rohrenlampenspargel ist nicht ohne, genauso wenig wie die verwilderten Weihnachtsbaume, die Quasselstrippen - das sind winzige einaugige Wurmer, die immer quasseln - oder die magischen Morcheln. Aber genug davon. Jetzt hei?t es: selbst lesen und mitsingen. Denn dass Ritter Rost ganz besondere musikalische Geschichten mit klasse Liedern erzahlt, das wei? doch jeder ...