Autor im Porträt
Karin Slaughter
zur AutorenweltToptitel von Karin Slaughter
Cop Town
Broschiertes Buch
Atlanta, 1974: Ein grausamer Killer hat es auf Cops abgesehen, seine Opfer sind zahlreich. Bis jetzt konnte ihn niemand stoppen, alle Spuren verlaufen ins Nichts. Je mehr Polizisten sterben, desto hitziger wird die Jagd nach dem Attentäter. Kate Murphy, die ihren ersten Dienst als Polizistin antritt, muss sich plötzlich nicht nur gegenüber ihren männlichen Kollegen behaupten. Denen ist jedes Mittel recht, um den Killer zur Strecke zu bringen - und bald sind sie so gefährlich wie der Attentäter selbst. Kate muss fürchten, dass ihr erster Tag gleichzeitig ihr letzter sein könnte ...
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14,00 €
Zerstört / Grant County Bd.6
Broschiertes Buch
Reese, Georgia: In einem ausgebrannten Auto wird eine Leiche gefunden - und ausgerechnet Detective Lena Adams ist die Hauptverdächtige in der anschließenden Mordermittlung. Denn Lena ist in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, in einen Ort, der von Gewalt, Drogen und Lügen regiert wird und der sie vor vielen Jahren fast gebrochen hätte. Natürlich ist Chief Jeffrey Tolliver zur Stelle, um seiner besten, aber gefährlich labilen Ermittlerin zu helfen, aber seine Frau, die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton, braucht ebenfalls jede mögliche Unterstützung. Trotzdem begleitet sie Tolliver - doch beide müssen schnell feststellen, dass Lenas Fall bizarrer ist als angenommen. Bald finden sie sich im Kreuzfeuer wieder ...
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14,00 €
©Alison Rosa
Karin Slaughter
Karin Slaughter, Jg. 1971, stammt aus Atlanta, Georgia, wo sie bis heute lebt. Mit ihren 'Grant County'-Thrillern um die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und den Polizeichef Jeffrey Tolliver hat sie sich in den Olymp der Thrillerautoren geschrieben. 2003 erschien ihr Debütroman 'Belladonna', der Karin Slaughter unmittelbar an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten katapultierte. Ihre Bücher sind in 24 Sprachen übersetzt und haben bereits eine Gesamtauflage von mehr als 20 Millionen Exemplaren überschritten.Interview von Karin Slaughter mit ihrem Protagonisten Will Trent
Q&A MIT WILL TRENT
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich…mehr
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich…mehr
Q&A MIT WILL TRENT
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich fahre einen Porsche 911, den ich von Grund auf restauriert habe. Ich arbeite auch gerne an meinem Haus, es ist nämlich schon etwas älter und braucht viel Pflege. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Freundin. Und ich kümmere mich um meinen Hund Betty.
F: Betty?
A: Ja. Sie ist ein ganz gewöhnlicher Hund, wie jeder Mann ihn besitzen würde.
F: Okay, kommen wir zu ernsteren Themen. Sie sind im Atlanta Children's Home aufgewachsen, was quasi ein Waisenhaus ist. Wie war es dort?
A: Vermutlich wie in den meisten Heimen, in denen viele Kinder leben - laut und nicht sonderlich sauber, aber auch nicht dreckig. Mit einem Dickens-Roman kann man das nicht vergleichen. Wir hatten Essen und einen Platz zum Schlafen, und wir gingen zur Schule wie normale Kinder. Ich erinnere mich nicht an vieles aus meiner Kindheit. Ich lebte bei einigen Pflegefamilien, manche waren gut, manche schlecht. Als Teenager lebte ich eigentlich nur noch im Heim, so war das nun mal. Mrs. Flannigan war die Leiterin dort. Sie war nicht der warme, kuschlige Typ, aber sie behandelte die Kinder gerecht. Wenn du Mist gebaut hast, wusstest du, welche Konsequenzen du zu erwarten hattest. Ich weiß gerne, wie Leute zu mir stehen. Ich glaube, in meiner frühesten Erinnerung bin ich fünf Jahre alt. Mrs. Flannigan gab mir einen Kamm, den ich in meiner Tasche herumtrug. Er war etwas ganz Besonderes für mich, weil ich außer einem Matchbook-Auto, das ich an Weihnachten aus der Wichtelkiste gezogen hatte, nie etwas besessen hatte. An Besuchertagen stand ich immer vor dem Spiegel und versuchte, mein Haar zu bändigen, um wie ein Kind auszusehen, das man mit nach Hause nehmen möchte. Ich behielt diesen Kamm, bis ich achtzehn war. Dann musste ich das Heim verlassen, weil ich zu alt wurde. Es ist schwer, seine Sachen zu behalten, wenn man auf derStraße lebt.
F: Erzählen Sie uns, wie Sie beim GBI angefangen haben.
A: Das GBI hat mich rekrutiert, als ich noch auf dem College war. Das war gut, denn ich hatte absolut keinen Plan, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen sollte. Ich hätte eventuell einen guten Uhrmacher abgegeben, aber wie fasst man Fuß in dieser Branche? Man muss Leute kennen. Uhrenleute. Es ist lustig, dass aus mir ein Cop geworden ist. Wenn man mein Vorstrafenregister und Statistiken über Kinder in der Heimerziehung bedenkt, war es wahrscheinlicher, dass der Staat sich bis heute um mich kümmern würde. Im Gefängnis. Aber ein verständnisvoller Richter tilgte meine Eintragungen, nachdem ich Sozialstunden abgeleistet und einige College-Kurse besucht hatte. Im Nachhinein fand ich heraus, dass meine Chefin, Amanda, hinter den Kulissen die Fäden gezogen hatte. Was seltsam ist, weil sie sonst niemandem Gefallen tut. Aber gut, zu der Zeit war ich mir recht sicher, dass es mein Schicksal sei, einer der Guten zu werden. Mein Job bringt viele nicht sonderlich glamouröse Herausforderungen mit sich. Und die Bezahlung ist ein schlechter Scherz. Ach ja, und ich könnte jederzeit umgebracht werden. Aber ich liebe ihn. Meine Partnerin Faith bewahrt mich vor dem Wahnsinn - wenn sie mich nicht selbst hineintreibt. Meine Freundin Sara versteht das alles. Immerhin denke ich, dass sie es versteht. Sie war schon mal mit einem Cop verheiratet, aber darüber reden wir nicht wirklich. Was auch okay ist.
F: Sie haben eine phänomenale Erfolgsquote. Beinahe neunzig Prozent aller Fälle, in denen Sie ermittelt haben, konnten Sie lösen. Was ist ihr Erfolgsgeheimnis?
A: Ich mag Rätsel, das hilft bei meiner Arbeit. Der Großteil einer Ermittlung findet im Kopf des Cops statt. Man denkt viel darüber nach, was dem Opfer oder den Opfern angetan wurde und wer zu dieser schrecklichen oder dummen Tat fähig wäre. Ich würde sagen, die meisten Verbrecher werden von ihrer eigenen Dummheit gestellt. Wir Cops denken gerne, wir wären geniale Superhelden, aber die meisten Hinweise bekommen wir, wenn jemandem etwas herausrutscht oder der Böse einen Fehler macht. Und dann heißt es: Willkommen im Knast, Bruder. Am besten kann ich nachdenken, wenn ich mich mit etwas beschäftige, das nichts mit dem Fall zu tun hat, zum Beispiel bei meiner morgendlichen Joggingrunde, beim Fernsehen oder Lesen. Meine Partnerin notiert sich gern Dinge und verbindet sie total verrückt mit Schnüren an einer Korkwand, aber ich setze die Teile lieber in meinem Kopf zusammen. Es ist wie ein echtes Puzzle - sobald du die Ecken hast, lässt sich der Rest schnell auffüllen. Wenn du Glück hast.
F: Sie und Sara Linton sind nun schon seit einer Weile zusammen. Ich will ja nicht neugierig wirken, aber wie läuft es?
A: Okay.
F: Ihre Fans interessiert es, ob Angie weiterhin ein Problem sein wird.
A: Ich sehe das so: Angenommen du hast eine Katzenhaarallergie und gehst auf die Party eines Katzenbesitzers. Die Katze wird dir, auch wenn zweihundert andere Leute im Raum sind, am Ende des Abends ihren Hintern unter die Nase reiben. Das ist Angie. Meiner Erfahrung nach werde ich mich in dem Moment, in dem mein Leben super läuft, umdrehen und ihren Hintern vor Augen haben.
F: Wenn Sara Sie beschreiben müsste, was würde sie sagen?
A: Da muss ich an eine hitzige Diskussion denken, die wir letztens hatten. Für einen schlauen Mann könne ich ziemlich dumme Fehler machen.
F: Was erwartet Will Trent als Nächstes?
A: Gutes, hoffe ich. Ich bin bei Sara quasi auf Bewährung. Ich habe ein paar Dinge verbockt (ich sagte ja, ich hätte eine kriminelle Laufbahn einschlagen können), aber ich glaube, dass sie mir verziehen hat. Andererseits ist mein Bauchgefühl bei sowas nicht sonderlich verlässlich. Ich weiß, ich kann viel Mist bauen, aber Sara ist eine sehr nachsichtige Person, finden Sie nicht auch? Selbst wenn man sie erst zehn Minuten kennt, merkt man das. Sie ist einfach ein gutherziger und großzügiger Mensch. Liebt Kinder und Tiere. Versteht sich mit ihrer Familie. Und sie ist wirklich schlau, nicht nur, weil sie Ärztin ist. Sorry, was war noch mal die Frage?
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen.
*ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich fahre einen Porsche 911, den ich von Grund auf restauriert habe. Ich arbeite auch gerne an meinem Haus, es ist nämlich schon etwas älter und braucht viel Pflege. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Freundin. Und ich kümmere mich um meinen Hund Betty.
F: Betty?
A: Ja. Sie ist ein ganz gewöhnlicher Hund, wie jeder Mann ihn besitzen würde.
F: Okay, kommen wir zu ernsteren Themen. Sie sind im Atlanta Children's Home aufgewachsen, was quasi ein Waisenhaus ist. Wie war es dort?
A: Vermutlich wie in den meisten Heimen, in denen viele Kinder leben - laut und nicht sonderlich sauber, aber auch nicht dreckig. Mit einem Dickens-Roman kann man das nicht vergleichen. Wir hatten Essen und einen Platz zum Schlafen, und wir gingen zur Schule wie normale Kinder. Ich erinnere mich nicht an vieles aus meiner Kindheit. Ich lebte bei einigen Pflegefamilien, manche waren gut, manche schlecht. Als Teenager lebte ich eigentlich nur noch im Heim, so war das nun mal. Mrs. Flannigan war die Leiterin dort. Sie war nicht der warme, kuschlige Typ, aber sie behandelte die Kinder gerecht. Wenn du Mist gebaut hast, wusstest du, welche Konsequenzen du zu erwarten hattest. Ich weiß gerne, wie Leute zu mir stehen. Ich glaube, in meiner frühesten Erinnerung bin ich fünf Jahre alt. Mrs. Flannigan gab mir einen Kamm, den ich in meiner Tasche herumtrug. Er war etwas ganz Besonderes für mich, weil ich außer einem Matchbook-Auto, das ich an Weihnachten aus der Wichtelkiste gezogen hatte, nie etwas besessen hatte. An Besuchertagen stand ich immer vor dem Spiegel und versuchte, mein Haar zu bändigen, um wie ein Kind auszusehen, das man mit nach Hause nehmen möchte. Ich behielt diesen Kamm, bis ich achtzehn war. Dann musste ich das Heim verlassen, weil ich zu alt wurde. Es ist schwer, seine Sachen zu behalten, wenn man auf derStraße lebt.
F: Erzählen Sie uns, wie Sie beim GBI angefangen haben.
A: Das GBI hat mich rekrutiert, als ich noch auf dem College war. Das war gut, denn ich hatte absolut keinen Plan, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen sollte. Ich hätte eventuell einen guten Uhrmacher abgegeben, aber wie fasst man Fuß in dieser Branche? Man muss Leute kennen. Uhrenleute. Es ist lustig, dass aus mir ein Cop geworden ist. Wenn man mein Vorstrafenregister und Statistiken über Kinder in der Heimerziehung bedenkt, war es wahrscheinlicher, dass der Staat sich bis heute um mich kümmern würde. Im Gefängnis. Aber ein verständnisvoller Richter tilgte meine Eintragungen, nachdem ich Sozialstunden abgeleistet und einige College-Kurse besucht hatte. Im Nachhinein fand ich heraus, dass meine Chefin, Amanda, hinter den Kulissen die Fäden gezogen hatte. Was seltsam ist, weil sie sonst niemandem Gefallen tut. Aber gut, zu der Zeit war ich mir recht sicher, dass es mein Schicksal sei, einer der Guten zu werden. Mein Job bringt viele nicht sonderlich glamouröse Herausforderungen mit sich. Und die Bezahlung ist ein schlechter Scherz. Ach ja, und ich könnte jederzeit umgebracht werden. Aber ich liebe ihn. Meine Partnerin Faith bewahrt mich vor dem Wahnsinn - wenn sie mich nicht selbst hineintreibt. Meine Freundin Sara versteht das alles. Immerhin denke ich, dass sie es versteht. Sie war schon mal mit einem Cop verheiratet, aber darüber reden wir nicht wirklich. Was auch okay ist.
F: Sie haben eine phänomenale Erfolgsquote. Beinahe neunzig Prozent aller Fälle, in denen Sie ermittelt haben, konnten Sie lösen. Was ist ihr Erfolgsgeheimnis?
A: Ich mag Rätsel, das hilft bei meiner Arbeit. Der Großteil einer Ermittlung findet im Kopf des Cops statt. Man denkt viel darüber nach, was dem Opfer oder den Opfern angetan wurde und wer zu dieser schrecklichen oder dummen Tat fähig wäre. Ich würde sagen, die meisten Verbrecher werden von ihrer eigenen Dummheit gestellt. Wir Cops denken gerne, wir wären geniale Superhelden, aber die meisten Hinweise bekommen wir, wenn jemandem etwas herausrutscht oder der Böse einen Fehler macht. Und dann heißt es: Willkommen im Knast, Bruder. Am besten kann ich nachdenken, wenn ich mich mit etwas beschäftige, das nichts mit dem Fall zu tun hat, zum Beispiel bei meiner morgendlichen Joggingrunde, beim Fernsehen oder Lesen. Meine Partnerin notiert sich gern Dinge und verbindet sie total verrückt mit Schnüren an einer Korkwand, aber ich setze die Teile lieber in meinem Kopf zusammen. Es ist wie ein echtes Puzzle - sobald du die Ecken hast, lässt sich der Rest schnell auffüllen. Wenn du Glück hast.
F: Sie und Sara Linton sind nun schon seit einer Weile zusammen. Ich will ja nicht neugierig wirken, aber wie läuft es?
A: Okay.
F: Ihre Fans interessiert es, ob Angie weiterhin ein Problem sein wird.
A: Ich sehe das so: Angenommen du hast eine Katzenhaarallergie und gehst auf die Party eines Katzenbesitzers. Die Katze wird dir, auch wenn zweihundert andere Leute im Raum sind, am Ende des Abends ihren Hintern unter die Nase reiben. Das ist Angie. Meiner Erfahrung nach werde ich mich in dem Moment, in dem mein Leben super läuft, umdrehen und ihren Hintern vor Augen haben.
F: Wenn Sara Sie beschreiben müsste, was würde sie sagen?
A: Da muss ich an eine hitzige Diskussion denken, die wir letztens hatten. Für einen schlauen Mann könne ich ziemlich dumme Fehler machen.
F: Was erwartet Will Trent als Nächstes?
A: Gutes, hoffe ich. Ich bin bei Sara quasi auf Bewährung. Ich habe ein paar Dinge verbockt (ich sagte ja, ich hätte eine kriminelle Laufbahn einschlagen können), aber ich glaube, dass sie mir verziehen hat. Andererseits ist mein Bauchgefühl bei sowas nicht sonderlich verlässlich. Ich weiß, ich kann viel Mist bauen, aber Sara ist eine sehr nachsichtige Person, finden Sie nicht auch? Selbst wenn man sie erst zehn Minuten kennt, merkt man das. Sie ist einfach ein gutherziger und großzügiger Mensch. Liebt Kinder und Tiere. Versteht sich mit ihrer Familie. Und sie ist wirklich schlau, nicht nur, weil sie Ärztin ist. Sorry, was war noch mal die Frage?
Krimi des Monats - Die gute Tochter
"Ein Prozess ist nichts anderes als ein Wettbewerb um die beste Geschichte." Diese Einsicht, die Karin Slaughter einem alternden Anwalt in den Mund legt, ist gleichzeitig das Prinzip ihres neuen Thrillers. In "Die gute Tochter" gibt es zu jedem Vorfall eine ganze Reihe von Geschichten; Lücken und Widersprüche beinhalten sie alle. Die Beteiligten müssen sich eingestehen, dass sogar der eigenen Erinnerung nicht zu trauen ist. Slaughter, die vor allem für ihre Grant-County- und Will-Trent-Serien bekannt ist, verknüpft in ihrem neuen eigenständigen Roman zwei komplexe Kriminalfälle zu einem düsteren Familiendrama.
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen…mehr
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen…mehr
"Ein Prozess ist nichts anderes als ein Wettbewerb um die beste Geschichte." Diese Einsicht, die Karin Slaughter einem alternden Anwalt in den Mund legt, ist gleichzeitig das Prinzip ihres neuen Thrillers. In "Die gute Tochter" gibt es zu jedem Vorfall eine ganze Reihe von Geschichten; Lücken und Widersprüche beinhalten sie alle. Die Beteiligten müssen sich eingestehen, dass sogar der eigenen Erinnerung nicht zu trauen ist. Slaughter, die vor allem für ihre Grant-County- und Will-Trent-Serien bekannt ist, verknüpft in ihrem neuen eigenständigen Roman zwei komplexe Kriminalfälle zu einem düsteren Familiendrama.
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen ihrer Töchter der Kopf weggeschossen. Für die Mädchen ist das Grauen damit noch lange nicht vorbei. Lebenslang werden sie Narben an Körper und Seele tragen.
28 Jahre später sind sowohl Sam als auch Charlie Anwältinnen geworden und doch liegen Welten zwischen ihnen. Charlie ist als "gute Tochter" trotz der traumatischen Erlebnisse beim Vater in der Kleinstadt geblieben und hat sich auf jugendliche Straftäter spezialisiert. Sam hat den einstigen Rat ihrer Mutter angenommen, das Kaff hinter sich zu lassen, und mit Patentrecht Karriere gemacht. Kontakt zur Familie hat sie kaum noch. Doch dann bricht ein zweites Mal die Gewalt in das Leben der Quinns: Eine Amokläuferin hat in der örtlichen Highschool zwei Menschen getötet. Charlie gerät mitten ins Geschehen, versucht erst ein getroffenes Kind zu retten und schlägt sich dann auf die Seite der Täterin. Deren Hintergrund weist auf Mobbing und Missbrauch hin. Ihre Motivation ist ebenso fragwürdig wie ihre Schuldfähigkeit.
Rusty nimmt sich des Falls an und glaubt - auch wenn alles dagegen spricht - an die Schuldlosigkeit seiner Klientin. Als Rusty angegriffen wird, kommt auch Sam endlich zur Hilfe. Über den Fall der jungen Schützin nähern sich die Quinns einander zögerlich wieder an und stellen sich den verdrängten Ereignissen von damals.
In ihrem Plot kehrt Slaughter immer wieder zu dem qualvollen Szenario vom Anfang zurück, dessen Dimensionen sich in einigen überraschenden Wendungen erst nach und nach enthüllen. Dabei entfaltet sie ein differenziertes Psychogramm zweier Schwestern, deren Beziehung an Schuld und Verbitterung zerbrach, daran, dass sie sich gegenseitig nicht vor der bodenlosen Gewalt beschützen konnten. Um schwesterliche Liebe und Vertrauen wieder zulassen zu können, müssen Sam und Charlie die Familiengeheimnisseans Licht bringen und die wahre Geschichte herausfinden.
Rusty Quinn ist Rechtsanwalt aus der Überzeugung, dass jeder die bestmögliche Verteidigung verdient hat. Doch wer Vergewaltiger vor der Verurteilung oder Mörder vor der Giftspritze rettet und auch noch offene Rechnungen beim angestammten Gangsterclan hat, macht sich mit solchen Idealen nicht nur unbeliebt, sondern bringt die eigene Familie in ernsthafte Gefahr. An einem Frühlingsabend im Jahr 1989 stürmen zwei maskierte und bewaffnete Männer Quinns Haus, in dem sich seine Frau Gemma mit den beiden Teenagern Sam und Charlie befindet. Gemma wird vor den Augen ihrer Töchter der Kopf weggeschossen. Für die Mädchen ist das Grauen damit noch lange nicht vorbei. Lebenslang werden sie Narben an Körper und Seele tragen.
28 Jahre später sind sowohl Sam als auch Charlie Anwältinnen geworden und doch liegen Welten zwischen ihnen. Charlie ist als "gute Tochter" trotz der traumatischen Erlebnisse beim Vater in der Kleinstadt geblieben und hat sich auf jugendliche Straftäter spezialisiert. Sam hat den einstigen Rat ihrer Mutter angenommen, das Kaff hinter sich zu lassen, und mit Patentrecht Karriere gemacht. Kontakt zur Familie hat sie kaum noch. Doch dann bricht ein zweites Mal die Gewalt in das Leben der Quinns: Eine Amokläuferin hat in der örtlichen Highschool zwei Menschen getötet. Charlie gerät mitten ins Geschehen, versucht erst ein getroffenes Kind zu retten und schlägt sich dann auf die Seite der Täterin. Deren Hintergrund weist auf Mobbing und Missbrauch hin. Ihre Motivation ist ebenso fragwürdig wie ihre Schuldfähigkeit.
Rusty nimmt sich des Falls an und glaubt - auch wenn alles dagegen spricht - an die Schuldlosigkeit seiner Klientin. Als Rusty angegriffen wird, kommt auch Sam endlich zur Hilfe. Über den Fall der jungen Schützin nähern sich die Quinns einander zögerlich wieder an und stellen sich den verdrängten Ereignissen von damals.
In ihrem Plot kehrt Slaughter immer wieder zu dem qualvollen Szenario vom Anfang zurück, dessen Dimensionen sich in einigen überraschenden Wendungen erst nach und nach enthüllen. Dabei entfaltet sie ein differenziertes Psychogramm zweier Schwestern, deren Beziehung an Schuld und Verbitterung zerbrach, daran, dass sie sich gegenseitig nicht vor der bodenlosen Gewalt beschützen konnten. Um schwesterliche Liebe und Vertrauen wieder zulassen zu können, müssen Sam und Charlie die Familiengeheimnisseans Licht bringen und die wahre Geschichte herausfinden.
Das gute Mädchen - Interview: Karin Slaughter
Interview Karin Slaughter
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will…mehr
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will…mehr
Interview Karin Slaughter
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will demonstrieren, dass sie sich weiterentwickelt hat, erreicht jedoch das Gegenteil. Jede Schwester kämpft auf ihre eigene Weise und jede scheitert auf ihre Weise. Es sagt sehr viel über Menschen aus, wie sie mit Unglück umgehen.
Welche Recherche unternahmen Sie für die Arbeit an "Die gute Tochter"?
Karin Slaughter: Durch die Will-Trent-Romane weiß ich recht viel darüber, wie Cops, Agenten und Staatsanwälte über Kriminelle denken. Daher war es nun eine Herausforderung, mich in den Kopf von Verteidigern zu versetzen. Häufig wissen sie, dass ihr Klient schuldig ist, und müssen sich dennoch für die kleinstmögliche Strafe einsetzen - das wäre ein Gräuel für mich und vermutlich die meisten Menschen. Gespräche mit mehreren Rechtsanwälten brachten mir ihre Denkweise näher. Eine Frau, die nur jugendliche Straftäter verteidigt, sagte, ihr Job sei es, dafür zu sorgen, dass die andere Seite "fair spiele" und ihren Klienten nicht zu viel abverlange. Diese Feinheit erscheint mir wichtig. Solch eine Anwältin ist Charlie, ein Verteidigerin in jedem Sinne. Sie ordnet sich dem "Spiel" nicht gern unter, aber sie versteht die Regeln.
Ich sprach auch mit einem Anwalt, der hier in Atlanta reiche Sportler vertritt - egal ob es um Drogen, Vergewaltigung oder Mord geht. Was ist, fragte ich ihn wie alle anderen, wenn ein Klient freigesprochen wird und dann eine solche Tat wieder begeht? Alle Frauen antworteten auf die Frage, das sei ihnen schon passiert und sorge für schlaflose Nächte. Der Mann aus Atlanta antwortete: "Woher wissen Sie, dass derjenige die erste Tat beging und dass er es nun wieder war?" Damit hat er zwar Recht, aber seine Sympathien verspielt.
Die Schwestern in "Die gute Tochter" sind beide auf ihre Weise sehr tough. Wie wichtig ist es Ihnen, Geschichten aus der Perspektivestarker Frauen zu erzählen?
Karin Slaughter: Ich schreibe aus den Perspektiven, die mir täglich begegnen. Ich bin im Süden aufgewachsen, umgeben von unglaublich zähen Frauen. Einige wurde Tag für Tag verprügelt und standen dennoch jeden Morgen auf und versorgten ihre Familie. Trotz dieser Realität wurden Frauen als das schwache, unterlegene Geschlecht wahrgenommen. Mädchen sollten feminin, ruhig und zurückhaltend sein, um Jungs zu gefallen. Denn sollten sie, Gott bewahre, den Jungs nicht gefallen, würden sie mittellos enden. Ständig wurde ich als Kind aufgefordert, gesittet und unterwürfig zu sein - dabei taten alle Frauen um mich das genaue Gegenteil. Ich weiß nicht, ob diese Scheinheiligkeit ein Markenzeichen des Südens ist. Ein Sprichwort fasst es gut zusammen: Südstaatlerinnen sind wie Schwäne. Um anmutig über das Wasser zu gleiten, müssen ihre Füße unter der Oberfläche heftig paddeln.
Sie schreiben über Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen gegen Frauen, wie sie leider allzu häufig sind. Basiert "Die gute Tochter" auf einem spezifischen Fall? Wenn ja, fanden Sie es schwierig, damit umzugehen?
Karin Slaughter: Wenn ich über Verbrechen schreibe, ist mir dabei bewusst, dass diese Dinge überall auf der Welt geschehen, mehrfach am Tag. Gerade Gewalt gegen Frauen. Das US Center for Disease Control [US-Zentrale zur Krankheitsbekämpfung] ermittelt und veröffentlicht jährlich einen Report über die häufigsten Todesursachen in Amerika. Die häufigste Todesursache bei weiblichen Säuglingen ist Totschlag; bei schwangeren Frauen ist es ebenfalls Totschlag. Bei Frauen der Altersgruppen 0 bis 45 finden sich Tötungsdelikte immer unter den fünf häufigsten Todesursachen. Tatsächlich ist fast jede Gewalttat, die nicht im Zusammenhang mit Bandenkriminalität steht, direkt oder indirekt gegen Frauen gerichtet. Amokläufer in den USA sind meist wütende junge Männer, deren erstes Opfer eine Exfreundin, die Mutter oder eine andere Frau ist. Um also die Frage zu beantworten: Verbrechen wie in "Die gute Tochter" geschehen ständig, und ich finde es nicht sehr schwierig über sie zu schreiben, sondern sehe mich dazu verpflichtet, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und zu fragen: "Was werden wir dagegen tun?"
Erinnern Sie sich an die allererste Geschichte, die Sie geschrieben haben?
Karin Slaughter: Ich habe noch eines von den Exemplaren der Geschichte "The Boom Diddy Kitty". Sie handelt von einem Kätzchen, das einem nicht sehr beliebten Kind hilft. Katzen sind großartig.
Wer ist Ihr Lieblingsautor und warum?
Karin Slaughter: Gern lese ich Sachbücher von Erik Larson, Jon Krakauer, Ann Rule oder Doris Kearns Goodwin. Außerdem mag ich die üblichen Verdächtigen unter den Romanautoren: Lee Child, Sara Blædel, Alafair Burke, John Irving, Stephen King, Denise Mina, Mo Hayder. Als Leserin wird man verwöhnt heutzutage. Wenn ich mich auf einen Favoriten festlegen soll,nenne ich Flannery O'Connor. Ihre Werke sind überraschend, urkomisch und manchmal brutal. Als Kleinstadtmädchen ihre Geschichten zu lesen war aufregend, weil sie so gar nicht dem entsprachen, was man in netter Runde erzählte. Später begriff ich, dass sie Gewalt nutzt, um das menschliche Wesen zu demaskieren. O'Connor zeigt uns, wer wir wirklich sind.
Wären Sie nicht Schriftstellerin geworden, was hätten Sie gern in Ihrem Leben getan?
Karin Slaughter: Schon seit dem Kindergarten wollte ich nie etwas anderes werden als Schriftstellerin. Ich hielt es immer für unmöglich, davon leben zu können. Daher überlegte ich mir Alternativen: Anwältin, Illustratorin, Astronautin - all die coolen Berufe. Letztlich wurde ich Kammerjägerin und Anstreicherin, verkaufte Schilder und wurde Ladenbesitzerin. Was ich in meiner Freizeit tat, zahlte sich schließlich aus: Ich bekam meinen ersten Buchvertrag. Seitdem freue ich mich jeden Tag, was für ein Glückspilz ich bin, genau den Job zu haben, den ich schon immer wollte.
Interview: Literaturtest
Was hat Sie zu Ihrem neuen Thriller "Die gute Tochter" inspiriert?
Karin Slaughter: In "Pretty Girls", meinem letzten eigenständigen Roman, habe ich über die Beziehung zweier Schwestern geschrieben. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich wollte gern wieder etwas in der Art schreiben. Ich bin die jüngste von drei Schwestern und war als klügste und hübscheste der Liebling meiner Eltern. Doch die Aufgabe einer Autorin ist es, sich in den Kopf jede ihrer Figuren zu versetzen.
Viele Bücher zu schreiben, bedeutet, immer wieder etwas Neues zu tun. Also erfand ich Charlie und Sam [aus "Die gute Tochter"] als eine Art Gegenstück zu Claire und Lydia [aus "Pretty Girls"]. Charlie sollte keiner meiner bisherigen Figuren ähneln. Sie ist hochqualifiziert, beliebt und manchmal begeht sie sehr dumme Fehler. Anstatt sich herauszuwinden, steht sie aber zu ihren Fehlern, fast mit Stolz. Das ist eine interessante Art, die Kontrolle über schlechte Erlebnisse zu behalten, wenn auch nicht gerade die beste. Sam dagegen erlebt jeden Moment ihres Lebens vor der Folie dessen, was hätte sein können. Sie will demonstrieren, dass sie sich weiterentwickelt hat, erreicht jedoch das Gegenteil. Jede Schwester kämpft auf ihre eigene Weise und jede scheitert auf ihre Weise. Es sagt sehr viel über Menschen aus, wie sie mit Unglück umgehen.
Welche Recherche unternahmen Sie für die Arbeit an "Die gute Tochter"?
Karin Slaughter: Durch die Will-Trent-Romane weiß ich recht viel darüber, wie Cops, Agenten und Staatsanwälte über Kriminelle denken. Daher war es nun eine Herausforderung, mich in den Kopf von Verteidigern zu versetzen. Häufig wissen sie, dass ihr Klient schuldig ist, und müssen sich dennoch für die kleinstmögliche Strafe einsetzen - das wäre ein Gräuel für mich und vermutlich die meisten Menschen. Gespräche mit mehreren Rechtsanwälten brachten mir ihre Denkweise näher. Eine Frau, die nur jugendliche Straftäter verteidigt, sagte, ihr Job sei es, dafür zu sorgen, dass die andere Seite "fair spiele" und ihren Klienten nicht zu viel abverlange. Diese Feinheit erscheint mir wichtig. Solch eine Anwältin ist Charlie, ein Verteidigerin in jedem Sinne. Sie ordnet sich dem "Spiel" nicht gern unter, aber sie versteht die Regeln.
Ich sprach auch mit einem Anwalt, der hier in Atlanta reiche Sportler vertritt - egal ob es um Drogen, Vergewaltigung oder Mord geht. Was ist, fragte ich ihn wie alle anderen, wenn ein Klient freigesprochen wird und dann eine solche Tat wieder begeht? Alle Frauen antworteten auf die Frage, das sei ihnen schon passiert und sorge für schlaflose Nächte. Der Mann aus Atlanta antwortete: "Woher wissen Sie, dass derjenige die erste Tat beging und dass er es nun wieder war?" Damit hat er zwar Recht, aber seine Sympathien verspielt.
Die Schwestern in "Die gute Tochter" sind beide auf ihre Weise sehr tough. Wie wichtig ist es Ihnen, Geschichten aus der Perspektivestarker Frauen zu erzählen?
Karin Slaughter: Ich schreibe aus den Perspektiven, die mir täglich begegnen. Ich bin im Süden aufgewachsen, umgeben von unglaublich zähen Frauen. Einige wurde Tag für Tag verprügelt und standen dennoch jeden Morgen auf und versorgten ihre Familie. Trotz dieser Realität wurden Frauen als das schwache, unterlegene Geschlecht wahrgenommen. Mädchen sollten feminin, ruhig und zurückhaltend sein, um Jungs zu gefallen. Denn sollten sie, Gott bewahre, den Jungs nicht gefallen, würden sie mittellos enden. Ständig wurde ich als Kind aufgefordert, gesittet und unterwürfig zu sein - dabei taten alle Frauen um mich das genaue Gegenteil. Ich weiß nicht, ob diese Scheinheiligkeit ein Markenzeichen des Südens ist. Ein Sprichwort fasst es gut zusammen: Südstaatlerinnen sind wie Schwäne. Um anmutig über das Wasser zu gleiten, müssen ihre Füße unter der Oberfläche heftig paddeln.
Sie schreiben über Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen gegen Frauen, wie sie leider allzu häufig sind. Basiert "Die gute Tochter" auf einem spezifischen Fall? Wenn ja, fanden Sie es schwierig, damit umzugehen?
Karin Slaughter: Wenn ich über Verbrechen schreibe, ist mir dabei bewusst, dass diese Dinge überall auf der Welt geschehen, mehrfach am Tag. Gerade Gewalt gegen Frauen. Das US Center for Disease Control [US-Zentrale zur Krankheitsbekämpfung] ermittelt und veröffentlicht jährlich einen Report über die häufigsten Todesursachen in Amerika. Die häufigste Todesursache bei weiblichen Säuglingen ist Totschlag; bei schwangeren Frauen ist es ebenfalls Totschlag. Bei Frauen der Altersgruppen 0 bis 45 finden sich Tötungsdelikte immer unter den fünf häufigsten Todesursachen. Tatsächlich ist fast jede Gewalttat, die nicht im Zusammenhang mit Bandenkriminalität steht, direkt oder indirekt gegen Frauen gerichtet. Amokläufer in den USA sind meist wütende junge Männer, deren erstes Opfer eine Exfreundin, die Mutter oder eine andere Frau ist. Um also die Frage zu beantworten: Verbrechen wie in "Die gute Tochter" geschehen ständig, und ich finde es nicht sehr schwierig über sie zu schreiben, sondern sehe mich dazu verpflichtet, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und zu fragen: "Was werden wir dagegen tun?"
Erinnern Sie sich an die allererste Geschichte, die Sie geschrieben haben?
Karin Slaughter: Ich habe noch eines von den Exemplaren der Geschichte "The Boom Diddy Kitty". Sie handelt von einem Kätzchen, das einem nicht sehr beliebten Kind hilft. Katzen sind großartig.
Wer ist Ihr Lieblingsautor und warum?
Karin Slaughter: Gern lese ich Sachbücher von Erik Larson, Jon Krakauer, Ann Rule oder Doris Kearns Goodwin. Außerdem mag ich die üblichen Verdächtigen unter den Romanautoren: Lee Child, Sara Blædel, Alafair Burke, John Irving, Stephen King, Denise Mina, Mo Hayder. Als Leserin wird man verwöhnt heutzutage. Wenn ich mich auf einen Favoriten festlegen soll,nenne ich Flannery O'Connor. Ihre Werke sind überraschend, urkomisch und manchmal brutal. Als Kleinstadtmädchen ihre Geschichten zu lesen war aufregend, weil sie so gar nicht dem entsprachen, was man in netter Runde erzählte. Später begriff ich, dass sie Gewalt nutzt, um das menschliche Wesen zu demaskieren. O'Connor zeigt uns, wer wir wirklich sind.
Wären Sie nicht Schriftstellerin geworden, was hätten Sie gern in Ihrem Leben getan?
Karin Slaughter: Schon seit dem Kindergarten wollte ich nie etwas anderes werden als Schriftstellerin. Ich hielt es immer für unmöglich, davon leben zu können. Daher überlegte ich mir Alternativen: Anwältin, Illustratorin, Astronautin - all die coolen Berufe. Letztlich wurde ich Kammerjägerin und Anstreicherin, verkaufte Schilder und wurde Ladenbesitzerin. Was ich in meiner Freizeit tat, zahlte sich schließlich aus: Ich bekam meinen ersten Buchvertrag. Seitdem freue ich mich jeden Tag, was für ein Glückspilz ich bin, genau den Job zu haben, den ich schon immer wollte.
Interview: Literaturtest
Kurzporträt
Karin Slaughter behauptet von sich selbst, eine schrecklich undisziplinierte Schreiberin zu sein. Wenn sie jedoch mal loslegt, dann mit Erfolg: Mit ihren Psychothrillern schuf sie Kriminalliteratur von Weltruhm.Verwandte Autoren
Kundenbewertungen
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Bewertung von tkmla am 24.07.2024
„Letzte Lügen“ von Karin Slaughter ist der zwölfte Band ihrer Georgia-Serie um den GBI-Agent Will Trent und die Ärztin Dr. Sara Linton.
Will und Sara sind frisch verheiratet und wollen eigentlich nur ihre Flitterwochen genießen. Will hat eine ganz besondere Überraschung geplant und für beide eine Woche in der exklusiven Ridgeview Lodge am Appalachian Trail gebucht. Maximal zwölf Gäste bewohnen sechs abgelegene Hütten und genießen die Natur und gleichzeitig Digital Detox. Doch schon in der ersten Nacht durchreißt ein markerschütternder Schrei die idyllische Stille und Will und Sara finden sich plötzlich in einer Mordermittlung wieder. Das Opfer wurde brutal niedergemetzelt und die Verdächtigen könnten eigentlich schon Nummern ziehen. Dies macht die Suche nach dem Täter umso schwieriger, vor allem als noch der 16-jährige Sohn des Opfers verschwindet.
Unseren Honeymooners wird aber auch keine Verschnaufpause von ihrem anstrengenden und blutigen Job gegönnt, denn obwohl Sara und Will zwei Tage nach ihrer Traumhochzeit noch im siebten Himmel schweben, werden sie durch die tote Managerin der Lodge hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich hätte ihnen echt gern entspannte Flitterwochen gewünscht, aber die Autorin hatte offensichtlich andere Pläne.
Karin Slaughter kombiniert ein blutiges Verbrechen gekonnt mit finstersten menschlichen Abgründen, moralischen Grauzonen, perfiden Lügenkonstrukten und den privaten Gefühlen unseres Lieblings-Ermittlerpaares. Der arme Will wird erneut mit den dunklen Momenten seiner schrecklichen Kindheit konfrontiert, über die er ausgerechnet an diesem romantischen Ort stolpert.
Aber die Idylle ist absolut trügerisch, denn hier lebt eine Familie in mehreren Generationen, für die die Bezeichnung toxisch noch viel zu milde ausgedrückt wäre. Es ist faszinierend und abstoßend zugleich, welche ungesunde Dynamik sich zwischen den Charakteren entwickelt hat, von denen kein einziger seine Hände in Unschuld waschen kann.
Die packenden Twists lassen die Spannung bis zum Schluss nicht abbrechen und ich habe mit Sara und Will mitgefiebert. Das atmosphärische Setting trägt den Rest dazu bei, dass auch dieser Band ein klares Highlight ist.
Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Bewertung von KristallKind am 12.08.2024
Zum ersten Mal wurde ich nicht sofort mit einem Thriller aus der Feder von Karin Slaughter warm. Lange Zeit schlängelte sich die Story recht sacht den Handlungsstrang entlang und fesselte mich nicht so sehr wie ich es von der Reihe bisher gewohnt war. Allerdings gefiel mir der Handlungsschauplatz von Anfang an, der durch die äußerlichen Umstände, in eine Art „Locked-Room-Murder“ - ein Mord in geschlossenem Raum - führte. Der Täter war somit immer in der Nähe, während Will und Sarah das Rätsel zu überblicken versuchten.
Die Persönlichkeiten sowie die Hintergründe der Figuren, inklusive zum Teil zutiefst verstörender Geheimnisse, waren wirklich gut durchdacht und vielfältig angelegt, was mich auch nach kurzer Zeit eifrig zum Miträtseln motivierte. Ich versagte allerdings auf ganzer Linie, denn zum Ende hin überschlugen sich die Wendungen gefühlt im Sekundentakt. Die Autorin gab alles und zeigt damit einmal wieder ihr Talent für Spannungsaufbau.
Das Crescendo um die Wahrheit entpuppte sich letztlich als regelrechter Schocker. Hier tummelten sich schwere Verbrachen aller Art, gepaart mit abartigen, grauenvollen menschlichen Abgründen, die ich in solch einer Dichte nicht erwartet hätte. Passend dazu traten die Protagonisten Sarah und Will aus meiner Sicht ein wenig in den Hintergrund, was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tat und die grauenvollen Umstände sogar noch eindringlicher werden ließ. Hier war durchatmen gefragt.
Für mich ein gelungener Thriller, der die gewohnten Pfade der Reihe ein wenig verließ, insgesamt in seiner Intensität allerdings auf dem altbekannten Niveau spielte. Sollte euch der Beginn etwas langatmig vorkommen, lest weiter! Es lohnt sich. / 4,5 Sterne
Tote Augen / Georgia Bd.3
Bewertung von tkmla am 24.07.2024
„Tote Augen“ von Karin Slaughter ist der dritte Band ihrer packenden Reihe um die GBI-Ermittler Will Trent und Faith Mitchell, die hier zum ersten Mal auf die traumatisierte Ärztin Dr. Sara Linton treffen.
Nach dem brutalen Tod ihres geliebten Ehemannes, den Sara auch noch live mit ansehen musste, ist sie völlig am Boden zerstört. Es ist zwar schon dreieinhalb Jahre her, aber die Trauer überfällt sie trotzdem immer wieder. Um zu ihrem alten Zuhause Abstand zu gewinnen, ist Sara nun wieder dort, wo einst alles begann. Als Ärztin der Notaufnahme im größten Krankenhaus von Atlanta, Georgia, hat Sara zum Glück kaum Zeit, um an etwas anderes zu denken, als an ihre Patienten. Aber als eine grausam gefolterte Frau eingeliefert wird, weckt dies ihren alten Spürsinn und den Ehrgeiz, unbedingt dafür zu sorgen, dass der Täter schnellstmöglich gefunden wird. Die zuständigen Ermittler Will Trent und Faith Mitchell wissen aber noch nicht, ob sie über Saras Mitarbeit glücklich oder sauer sein sollen.
Mit diesem Band kreuzen sich die Grant County und die Georgia Reihe von Karin Slaughter endgültig, was noch höhere Spannung verspricht und liebgewonnene Charaktere zusammenbringt. Der unvergleichliche und fesselnde Schreibstil der Autorin zieht mich jedes Mal in seinen Bann, denn sie schafft es wirklich, dass man in die Emotionen jeder noch so kleine Nebenfigur eintauchen kann.
Sara hat nicht zum ersten Mal den schlimmsten Albtraum erlebt und überstanden, aber sie ist noch dabei, die zerbrochenen Stücke ihrer Seele einzusammeln. Durch diesen rätselhaften Fall der entführten Frau findet sie ganz langsam wieder ihre alte Stärke wieder, wobei sie längst noch nicht am Ziel ist.
Für den stillen und introvertierten Will hatte ich schon immer eine Schwäche und es ist jedes Mal herzzerreißend, wenn ein neuer Aspekt seiner tragischen Kindheit enthüllt wird, die sich immer noch auf all sein Verhalten auswirkt. Einen krassen Gegensatz zu ihm bildet seine Partnerin Faith, die manchmal an eine gezogene Handgranate erinnert.
Der eigentliche Fall ist blutig, brutal und verstörend, so dass manche Szenen nicht leicht zu verdauen sind. Die Autorin hat die Story hochspannend, komplex und mit einigen überraschenden Twists konstruiert, so dass ich erst zeitgleich mit den Ermittlern geahnt habe, wer hier dahintersteckt. Das ganze Ausmaß des Bösen verschlägt einem trotzdem den Atem und zeigt sehr dunkle menschliche Abgründe auf.
Mein Fazit:
Hat mich absolut gepackt und daher gebe ich eine ganz klare Leseempfehlung!
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Ich bin ein großer Fan der Buchreihe von Karin Slaughter rund um Will Trent und Sara Linton.
Auch dieses mal wurde ich nicht entspannt. Der Name ist auch hier Programm und verspricht Hochspannung.
Schon das Cover ist sehr auffällig und lädt zum lesen ein - eine schwarze Katze, die anscheinend faucht.
Das Buch ist schön dick, jedoch leider ohne eingebundenes Lesezeichen.
Ganz besonders hat mir gefallen, das es gleich vorne eine zweiseitige Karte von den Gästen gab. So findet man sich besser zurecht und hat schon einmal einen kleinen Überblick.
Man kann sich die Gegend so auch gleich viel besser vorstellen.
Der Thriller ist gewohnt flott geschrieben und auf keiner Seite langweilig.
Sara und Will verbringen im vorliegenden Roman ihre Flitterwochen in der Mc Alpine Lodge und genau dann muss ein Mord passieren.
Zufälle gibt es, oder?
Alles ist wahnsinnig spannend geschrieben und daher wieder echt empfehlenswert.
Cop Town
Sozialkritischer Krimi
Karin Slaughters literarischen Anfänge in Georgia starten mit Cop Town in Atlanta. Im Fokus dieses Buches stehen zum einen die Suche nach einem skrupellosen Serienmörder, der Polizisten im Dienst erschießt. Zum anderen werden hier die frühen 70er Jahre beim Atlanta Policedepartment beleuchtet, in denen Frauen, dunkelhäutige Menschen oder Angehörige von Minderheiten gnadenlos diskriminiert wurden und man diesen den Zugang zum Polizeidienst verwehren wollte. So erzählt die Geschichte von den 2 mutigen Neu-Polizistinnen, Maggie und Kate, die sich dieser Herausforderung stellen und durch Mut und Kombinationsgabe überzeugen. Für mich ist Cop Town ein spannender und mitreißender Krimi, der jeden Krimileser in seinen Bann zieht und mehr als zufrieden stellt. Darüber hinaus bietet das Buch einen hervorragenden Rückblick auf die Zeit vor 50 Jahren in Amerika. Meine Empfehlung wäre zuerst diesen Band zu lesen und sich anschließend der Will Trent-Reihe zu widmen, die zwar mit neuen Darstellern bestückt ist, aber super in die Arbeit der Polizei in Georgia überleitet.
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Bewertung von Calendula am 12.08.2024
Karin Slaughter hat es mal wieder geschafft und eine Geschichte aufs Papier gebracht, die mich absolut fesselt und am Ende sprachlos zurücklässt.
Das Buch ist großartig erzählt. Eine klassische Locked-Room-Geschichte, eingebettet in aktuelle Themen. Abstriche zwischen Spannung und Handlung gibt es für mich nicht. Jede Menge Verdächtige, so gut wie jeder ein hat einen plausiblen Grund für den Mord. Es lädt regelrecht dazu ein, ebenfalls zu ermitteln und eigene Überlegungen über den Mörder, das Motiv und den Ablauf anzustellen. Plottwists haben es extra spannend gemacht. Das Ende hat mich völlig überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Im Nachhinein war mir tatsächlich auch ein wenig übel. Was aber ehrlicherweise mehr meinem regen Kopfkino geschuldet ist, denn einer expliziten Beschreibung. Aber ich liebe es, wenn ein Buch soweit geht und eine körperliche Reaktion bei mir auslöst.
Mich begeistert immer wieder, wie die Autorin eine ganze Geschichte um ein einzelnes, komplexes Thema, aufbauen kann. Das zentrale Thema ist familiäre Gewalt bzw. Missbrauch in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Mir ging das zeitweise unheimlich an die Nieren. Da wurde bei mir auf der ganzen Klaviatur an Gefühlen gespielt, ich war manchmal den Tränen nahe und dann wieder schockiert. So manches Mal musste ich das Buch zwischendurch weglegen und erst einmal tief durchatmen. Die vielen Details waren für mich unglaublich faszinierend. Wie sich aus so vielen kleinen Puzzlestücken ein furchtbares Gesamtbild ergibt, das einem wirklich die Luft wegbleiben lässt.
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Will Trend und Sara Linton sind nun endlich verheiratet in diesem 12. Teil der Serie. Sie starten ihre Flitterwochen in einer abgelegenen luxuriösen Logde mit viel Natur, einer traumhaften Aussicht, einer Luxushütte und ohne Internet oben in den Bergen. Will hat Sara mit diesem Urlaub überrascht und sie ist begeistert. Leider haben sie nicht viel gemeinsame Zeit, denn ein paar Stunden nach ihrer Ankunft wird Mercy McAlpine, die Managerin der Lodge, ermordet. Will, der ihre schwachen Hilferufe hört, findet sie. Die Eltern von Mercy sind seltsam unberührt. Nach und nach stellt sich raus, dass jeder aus der Familie mindestens einen Grund hatte, Mercy nach dem Leben zu trachten.
Da der Sheriff ein guter Freund der Familie ist, befürchten Will und Sara, dass der Mörder nicht zur Verantwortung gezogen wird und klinken sich offiziell in die Untersuchungen ein, die Flitterwochen sind vorbei, kaum dass sie angefangen haben.
Ich bin Karin Slaughter Fan der ersten Stunde und kenne alle Teile der Serie oder eher der beiden Serien, die später zusammenlaufen. Der Schreibstil ist wie immer direkt und flüssig. Ihre Sprache mitunter brutal. Hier hat sie Figuren gezeichnet, die fast alle unsympathisch, brutal, manipulativ und absolut unehrlich sind, das ist teilweise schwer zu ertragen und ich habe sehr mit Mercy gelitten.
Will und Sara sind mein Highlight in der Geschichte und ich würde allerdings raten mit dem Teil 1 anzufangen, da sonst sehr viel Information über die Vergangenheit der Protagonisten fehlt. Ich kann verstehen, wenn jemand 3 Sterne gibt, da es sehr viel bessere Geschichten von der Autorin gibt.
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Bewertung von krimi_und_so am 12.09.2024
Schon der Prolog hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht, und das erste Kapitel hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Karin Slaughter hat es geschafft in nur wenigen Seiten eine Atmosphäre zu erzeugen die mich bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat. Dabei ist es vor allem die Story um Macy die mich besonders erschüttert hat. Zu lesen was die junge Frau bis zu ihrem Tod alles erlebt hat, war sehr bedrückend.
Slaughters Schreibstil finde ich wirklich klasse. Bedrückend, und emotional, Letzte Lügen ist trotz spannender Unterhaltung, leicht zu lesen und zwischendurch auch mit einer kleinen Prise Humor versehen, was vor allem an Wills kleinen Eigenheiten lag. Für mich war die Story und die dazugehörigen Charaktere genau auf den Punkt geschrieben, und hielt wieder einige Überraschungen und Wendungen bereit.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Beziehung von Will und Sara, die Hoffnung auf noch viele weitere Fälle macht.
Fazit
Wer gerne Thriller mit richtig starken Geschichten liest, sollte bei „Letzte Lügen“ unbedingt zugreifen. Für mich eines der absoluten Top Bücher des Jahres.
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Bewertung von hannhandthebooks am 21.07.2024
Ich hatte ganz vergessen, dass schon so viele Teile dieser Reihe gibt, weil einfach jedes neue Buch wieder einmal so unglaublich spannend ist. Die Autorin ist einfach eine meiner liebsten in diesem Genre und ich habe bereits so viele Bücher von ihr gelesen und bin jedes Mal wieder begeistert, dass sie mich bisher noch nie enttäuscht hat. Der Schreibstil ist jedes Mal aufs Neue wieder so, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Sie Spannung die dieses Buch erreicht ist auch einfach unerreicht und man will unbedingt alles wissen. Das Wundervolle war mal wieder dass man bis zum Ende einfach in Ungewissheit gelassen wurde und man somit miträseln konnte was als Nächstes passiert. Außerdem gab es einfach diese trügerische stille und das macht es so wunderbar. Ich kann dieses Buch einfach weiterempfehlen und zwar besonders, wenn ihr die Bücher der Autorin bisher liebt.
Tote Augen / Georgia Bd.3
Will trifft auf Sara!
Die neuen Buchcover der "Georgia-Reihe gefallen mir richtig gut! Sie fallen direkt auf, sind düster und bleiben im Kopf.
Wer die "Grant County" Reihe gelesen hat, der muss hier einfach weiterlesen.
Man lernt in den ersten beiden Bänden Special Agent Will Trent kennen. Ein Mann der mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen hat und dem es schwer fällt sich zu öffnen. Er leidet unter seiner Legasthenie, seinen Selbstzweifel und dann ist doch noch Angie, seine Ehefrau.
Seine Kollegin Faith hat ihre eigenen Probleme, da läuft auch nicht alles nach Plan.
Im dritten Band treffen sie auf einen Sadisten, das pure Böse. Bei ihren Ermittlungen bekommen sie Hilfe von der Ärztin Sara Linton.
Sara hat sich verändert, hat traumatisierende Dinge erlebt und muss ihr Leben wieder in den Griff bekommen nach dem tragischen Tod ihres Mannes Jeffrey Tolliver Jetzt drei Jahre später trifft sie auf Will Trent und alles verändert sich...
Karin Slaughters Romane sind alle etwas länger und gehen sehr ins Detail. Sie gibt ihren Figuren Zeit und Raum und lässt sie nicht durchs Geschehen hetzen. So lernt man alle Seiten von ihnen kennen, ihre Arbeitsweise und ihr Privatleben.
Sie hält auch nicht mit Details und genauen Ausführungen zu den Taten und Tätern hinterm Berg. Blutig, gruselig und sehr real schildert sie die Ereignisse. Nichts für schwache Nerven.
Ich liebe ihre Bücher und bin ein großer Fan von Sara, Jeffrey, Will und Faith!
Um in den vollen Lesegenuss zu kommen sollte man erst die Grant County-Reihe und dann die Georgia-Reihe lesen.
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