Autor im Porträt
Kotaro Isaka
zur AutorenweltToptitel von Kotaro Isaka
Der Profi
Gebundenes Buch
Der Profi ist ein abgebrühter Auftragskiller - und zugleich ein Familienvater mit Frau und Kind. Als er sich entschließt, auszusteigen, gerät er in der Unterwelt von Tokio in einen Strudel der Gewalt, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Kabuto, ein professioneller Auftragskiller, will nach langen Jahren endlich aussteigen und ein ruhiges Leben mit seiner Frau und seinem Sohn führen. Doch die Entscheidung, sein Leben zu ändern, kann er nicht alleine treffen: ihm steht der Arzt im Weg, ein unheimlicher Strippenzieher und Mafiaboss, der all die kriminellen Aufträge von Kabuto und anderen Profis arrangiert - und der Kabuto als kaltblütigen Killer um keinen Preis verlieren will.
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Kabuto, ein professioneller Auftragskiller, will nach langen Jahren endlich aussteigen und ein ruhiges Leben mit seiner Frau und seinem Sohn führen. Doch die Entscheidung, sein Leben zu ändern, kann er nicht alleine treffen: ihm steht der Arzt im Weg, ein unheimlicher Strippenzieher und Mafiaboss, der all die kriminellen Aufträge von Kabuto und anderen Profis arrangiert - und der Kabuto als kaltblütigen Killer um keinen Preis verlieren will.
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25,00 €
Bullet Train
Broschiertes Buch
Ein Zug. Fünf Killer. Und ein Koffer voller Geld
Ein außergewöhnlicher, moderner Thriller aus Japan: »pures Adrenalin, schierer Wahnsinn. Äußerst originell!« The Guardian
Fünf Killer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sitzen zusammen mit dem Opfer einer Entführung und einem Koffer voller Geld im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der auf die Endstation zurast, an der sie einer der Bosse von Tokios Unterwelt erwartet. Erst kommt der Koffer abhanden, dann verstirbt das Entführungsopfer auf mysteriöse Weise. Die Reise wird zu einer mit aberwitzigen Dialogen gespickten Höllenfahrt, an deren Ende nur einer den Zug verlassen wird.
»Ein Thriller voller Twists und Turns!« The Times
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Ein außergewöhnlicher, moderner Thriller aus Japan: »pures Adrenalin, schierer Wahnsinn. Äußerst originell!« The Guardian
Fünf Killer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sitzen zusammen mit dem Opfer einer Entführung und einem Koffer voller Geld im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der auf die Endstation zurast, an der sie einer der Bosse von Tokios Unterwelt erwartet. Erst kommt der Koffer abhanden, dann verstirbt das Entführungsopfer auf mysteriöse Weise. Die Reise wird zu einer mit aberwitzigen Dialogen gespickten Höllenfahrt, an deren Ende nur einer den Zug verlassen wird.
»Ein Thriller voller Twists und Turns!« The Times
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14,00 €
© Osamu Hoshikawa
Kotaro Isaka
Portrait Kotaro IsakaEs ist nun zwanzig Jahre her, dass Kotaro Isaka seinen Erstberuf als Systemtechniker an den Nagel hängte, um sich Vollzeit dem Schreiben zu widmen. Zuvor hatte er für seinen Debütroman, der im Jahr 2000 erschien, auf Anhieb den Shincho Mystery Club Prize erhalten - und das sollte nur der erste von vielen wichtigen Literatur- und Krimipreisen sein. So ganz aus dem Nichts kam der Überraschungserfolg natürlich nicht. Viele Jahre hatte Kotaro Isaka bereits in seiner Freizeit an einer Autorenkarriere gearbeitet.
Kotaro Isaka wurde 1971 in Matsudo, in der Präfektur Chiba, als Sohn von Kunstgaleristen geboren. In seinem Elternhaus entdeckte er früh die Klassiker der Spannungsliteratur von Agatha Christie bis Ellery Queen. Heute nennt er den Krimiautor Shoji Shimada und den Nobelpreisträger Kenzaburo Oe als literarische Vorbilder. Während seines Jurastudiums begann er Kurzgeschichten zu schreiben. Später als Ingenieur setzte er sich früh morgens vor Arbeitsbeginn oder nach Feierabend an seine Manuskripte. Bis heute lebt er in seiner Unistadt Sendai, im Norden Japans, wo auch viele seiner Romane angesiedelt sind. Einige seiner Texte entstanden auf einer Steinbank am Fluss in der Nähe seine Wohnung.
Inzwischen ist Kotaro Isaka einer der erfolgreichsten japanischen Krimiautoren und gewinnt immer mehr internationale Beachtung. Neben 24 Romanen veröffentlichte er zahlreiche Bände mit Kurzgeschichten. Viele seiner Bücher wurde übersetzt und erschienen unter anderem in China, Südkorea, Thailand, Taiwan, Indonesien, Litauen, Russland, Italien und Frankreich. Mehrere seiner Romane wurden bereits in Japan verfilmt. Seinen weltweiten Durchbruch kann der Autor nun durch die US-Verfilmung seines Thrillers "Bullet Train" feiern. Und als Nächstes soll sein Roman "The Fool of the End" als Dramaserie für Netflix verfilmt werden.
Kundenbewertungen
Bullet Train
Bewertung von SternenstaubHH am 27.09.2022
Das Wetter zur Zeit lädt zum gemütlichen Lesen und Schmökern ein. Hierbei hat mich vor allem dieses Buch richtig neugierig gemacht. Der Thriller aus Japan kam vor kurzem ins Kino und hat eine außergewöhnliche Handlung: ein Zug, fünf Killer und ein Koffer voller Geld.
Was mir an diesem Buch richtig gut gefallen hat waren neben den spannenden Charakteren die clever aufgebaute Handlung. Mit den wechselnden Perspektivenwechsel lernt man alle Charaktere nach und nach näher kennen, ihr Background wie auch ihre berufliche Vergangenheit. Obwohl mich diese Wechsel sonst eher stören, werden sie hier so clever eingesetzt, das man richtig Spaß daran hat mehr über die doch teils sehr schrägen und ungewöhnlichen Protagonisten zu erfahren. Sei es Nanao aka Marienkäfer, der Meister des Unglücks, der eigentlich nur einen "einfachen Auftrag" hat, einen Koffer aus einem Zug zu entwenden, oder das herrliche Duo Tangerine und Lemon, die schnell die Kontrolle über ihre Mission verlieren - in diesem Buch wimmelt es vor urkomischen Dialogen und gefährlich spannender Szenen. Nach und nach verknüpfen sich die vereinzelten Begegnungen in dem Zug zu einem einzigen Handlungsstrang, der so flott und schwungvoll ist, das man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Ein tolles Buch voller Witz, Ironie, Spannung, Gefahr und sehr interessanten wie lesenswerten Charakteren.
P.S. Die Verfilmung dieses Buches mit u.a. Brad Pitt und Sandra Bullock birgt einige Überraschungen für den Leser, denn der Film weist einige Veränderungen und Unterschiede zum Buch und seiner Handlung auf. Es lässt sich schwer sagen was besser ist, dass Buch ist allerdings mehr als empfehlenswert. Diesen lesenswerten Schmöker sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.
Bullet Train (eBook, ePUB)
Bewertung von Gavroche am 09.05.2022
Mord im Shinkansen
In diesem Buch begeben wir uns auf eine aberwitzige, schwarz-humorige, rasante, verrückte Zugfahrt mit sage und schreibe 5 Mördern - und mehr als einem Opfer. Die Aufträge der Killer überschneiden sich zum Teil, andere handeln aus eigenem Antrieb und so manch ein Detail muss gegen Ende des Buches noch einmal überdacht werden. Erzählt wird das Buch vorrangig aus der Sicht dieser Killer, wobei die "Zitrusfrüchte" - Lemon und Tangerine - zusammengefasst werden. Lemon bezieht alles auf die Züge von "Thomas und seine Freunde", Tangerine hat immer ein Zitat parat, von Dostojewski oder anderen Literaten. Der "Marienkäfer" ist ein wahrer Pechvogel. Kimura möchte sich am "Prinzen" rächen, ein sadistischer Jugendlicher. Mich hat hier etwas gestört, dass von ihm immer als Schüler geschrieben wurde und nicht Jugendlicher, aber das ist vielleicht in Japan so üblich. Man muss sich ein wenig einlesen bis man die Zusammenhänge begreift. Eine wahnwitzige Zugfahrt, ein fast leerer Hochgeschwindigkeitszug, ein Koffer, der immer wieder verschwindet und Leichen, die versteckt oder als Schlafende getarnt werden müssen. Für alle, die es ein wenig abgedreht mögen.
Bullet Train
„Bullet Train“ von Kotaro Isaka ist kein Thriller, wie ich ihn erwartet hätte. Ich fand ihn sehr unterhaltsam und teils sogar witzig.
Fünf, vom Charakter her sehr unterschiedliche Profikiller, sitzen in einem Zug fest. Jeder ist auf einer Mission und zu allem bereit, um diese zu erfüllen.
Relativ schnell ist klar, dass einige der Figuren nicht am Ziel ankommen werden.
Da wären zum einen Lemon, der einen Faible für „Thomas, die kleine Lokomotive“ hat und Tangerine, ein Liebhaber der Literatur. Die beiden agieren als Duo, die so gar nicht zusammenzupassen zu scheinen.
Hinzukommt der 14-jährige Oji, ein durchgeknallter Schüler, dem es Spaß bereitet Menschen leiden zu sehen und diese zu manipulieren.
Kimura, ein trockener Alkoholiker, der auf Rache sinnt.
Und Nanao, dessen Spitzname „Marienkäfer“ blanker Hohn ist, weil er vom Pech verfolgt wird.
Verwirrend hinzu kommen ein „wandelnder“ Koffer und eine Leiche, die eigentlich keine sein sollte. Und diverse Auftraggeber und Nebendarsteller.
Die einzelnen Kapitel springen zwischen den jeweiligen Killern hin und her. Das sorgt für ordentlich Abwechslung und macht das Ganze spannend. Die Geschichte ist im ständigen Wandel, vorhersehbar war die Story für mich nicht.
Die unterschiedlichen Charaktere wird man hassen oder lieben. Ich fand es lustig, gerade weil die einzelnen Charaktere wie auch die gesamte Geschichte so abstrus ist. Spannend, aber trotzdem lustig.
Hinzu kommen unvorhergesehene Wendungen, die zwar völlig irrsinnig anmuten, aber trotzdem Spaß bringen. Die Geschichte ist in meinen Augen absolut realitätsfern, war aber dennoch sehr unterhaltend!
Ich freue mich schon auf die Verfilmung und werde den Autor definitiv im Kopf behalten :-)
Bullet Train
Bewertung von Circlestonesbooks.blog am 24.08.2022
Rasant, originell, unterhaltsam
„Am Ausstieg wartete ein kleiner Mann mit Schiebermütze. Er sah aus wie ein Privatdetektiv aus dem Krimi. Der Zug stand, aber die Türen blieben zu.“ (Zitat Pos. 345)
Inhalt
Der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ist auf dem Weg von Tokio nach Morioka, an Bord befinden sich einige sehr spezielle Fahrgäste. Die Zitrusfrüchte Tangerine und Lemon haben gerade Minegishi, den einzigen Sohn des mächtigen, skrupellosen Yoshio Minegishi, aus der Gewalt seiner Entführer befreit und sollen ihn zu seinem Vater zurückbringen, zusammen mit dem Koffer mit dem Lösegeld, den sie auftragsgemäß auch wieder mitgenommen haben. Denn der Auftrag lautete klar: „Sohn, Lösegeld, Täter“. Doch an Bord dieses Shinkansen sind auch noch ein Marienkäfer, ein Wolf und eine Wespe mit unterschiedlichen Aufträgen. Mittendrin ein Prinz, der sein eigenes Spiel spielt und jemand, dem genau dieses Spiel überhaupt nicht gefällt.
Thema und Genre
Ein moderner japanischer Thriller.
Charaktere
Diese Geschichte wird vor allem von den unterschiedlichen Figuren getragen, wobei es keine klassischen Guten und Bösen gibt, sondern interessante, skurrile Figuren in allen Grauschattierungen. Kaltblütige Killer, wenn es darauf ankommt, gleichzeitig aber mit liebenswerten Eigenheiten, teilweise tollpatschig, aber auch das perfide Böse, perfekt unter überzeugender Harmlosigkeit getarnt - hier finden wir sie alle.
Handlung und Schreibstil
Die Geschichte spielt in den wenigen Stunden einer Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug. Die aktuelle Handlung wird durch Details aus vergangenen Ereignissen ergänzt. Die Hauptfiguren stehen abwechselnd im Mittelpunkt einer Episode, das entsprechende Kapitel trägt den jeweiligen Namen als Überschrift. Es ist eine sehr ungewöhnliche Idee, die in dieser Geschichte umgesetzt wird, und man fragt sich in manchen sehr verwickelten, verworrenen Situationen und überraschenden Wendungen, wie der Autor diese vielen Knoten wieder entwirren und auflösen wird. Bleibt die Handlung innerhalb dieser von Grund auf schon skurrilen, originellen Geschichte dann noch klar und nachvollziehbar? Ja, dies ist dem Autor meiner Meinung nach gelungen. Wenn Killer mit unterschiedlichen Aufträgen und Interessen plötzlich aufeinandertreffen, dann geht es nicht ohne Verluste ab. Doch der Autor verliert sich nicht, wie oft in Actionthrillern, seitenlang in blutigen Details, sondern hier finden die Todesfälle leise und schnell statt. Für mich eine weitere Stärke dieses Autors.
Fazit
Ein moderner, sehr origineller japanischer Thriller. Der knappe Zeitrahmen sorgt für eine rasante Geschichte, deren Spannungsbogen manchmal durch sich im Kreis drehende Dialoge und psychologische Betrachtungen etwas abgeflacht wird. Gleichzeitig jedoch steigert dies die Neugierde auf das Ende dieser krassen Bahnreise. Ein schräges, unterhaltsames Lesevergnügen.
Bullet Train
Skurril, grotesk und rasant;
Wäre es ein Film, so würde ich ihn als eine Mischung aus Stirb langsam und Pulp Fiction beschreiben. Interessanterweise wurde das Buch bereits verfilmt und soll im Sommer 2022 in die Kinos kommen. Es finden sich mehrere Killer in einem Hochgeschwindigkeitszug (Shinkansen) in Tokio wieder. Jeder der Killer verfolgt andere Ziele und die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der Killer beschrieben. Durch diese Sichtweise hatte ich mit dem ein oder anderen Killer direkt Mitleid, da sie im Zug mit verschiedenen unerwarteten Problemen zu kämpfen haben. Im Wesentlichen sind es mehrere Vorgeschichten, die sich in diesem Zug treffen. Teilweise skurril, grotesk und doch rasant entwickelt sich die Handlung. Die Sprache ist einwandfrei, die Kapitellängen fand ich angenehm. Das japanische Original scheint schon ein paar Jahre alt zu sein, insgesamt mutet das Buch aber sehr modern und doch zeitlos an. Dies ist kein Durchschnittsthriller, sondern ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen!
Der Profi
Thriller und zugleich Familienroman
Kabuto ist der tragische Held dieser Geschichte. Er ist Ehemann und Vater eines Teenagers, der sich fleißig auf sein Studium vorbereitet. Aber Kabuto ist auch ein Profikiller und davon ahnt seine Familie nichts. Regelmäßig geht er zu seinem Arzt in die Sprechstunde um seinen neuen Auftrag anzunehmen.
Ein mal mehr schafft es Kotaro Isaka mit Leichtigkeit mich an seine Story zu binden, es gibt kein entrinnen mehr. Manchmal wechseln Ort und Zeit ein wenig Sprunghaft, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt. Ich lese immer schneller, weil ich unbedingt die Auflösung der Geschichte wissen will. Mit dem Ende an sich bin ich dann nicht so ganz zufrieden, aber so ein Thriller ist eben auch kein Wunschkonzert.
Der vor seiner Ehefrau kuschende Kabuto tut mir manchmal leid, aber er ist halt auch eine Person voller Geheimnisse. Leider werden nicht alle Geheimnisse aufgelöst, dennoch sollten Krimifreunde sich diese Story nicht entgehen lassen.
Bullet Train (eBook, ePUB)
Rabenschwarze Hochspannung
Ein Mann will sich an demjenigen rächen, der seinen kleinen Sohn ins Koma geschubst hat. Der Täter sitzt im Shinkansen und reagiert anders als erwartet. Zwei Bodyguards haben ein anderes Problem: Lösegeld weg, Geisel tot. Und auch andere Profikiller vermasseln ihr Aufträge.
Wer überlebt? Das ist spannend geschrieben. Die Dialoge diverser Gaunerpärchen sind herzerfrischend unbedarft und dadurch komisch. Irrsinnige Verstrickungen fügen alle Ganoven zusammen.
Psychologisch geschickt entlarvt Kotaro Isako den Aufbau von Machtstrukturen durch psychologische Manipulation. Unglaublich packend geschrieben, Überraschungen sind clever eingebaut.
Rabenschwarzer Humor vom Allerfeinsten!
Thriller aus dem Japanischen, übersetzt von Katja Busson, herausgegeben von Hoffmann und Campe.
Bullet Train
Bewertung von Tokall am 05.05.2022
Kuriositäten-Kabinett
Bei vielen Büchern bin ich immer auf der Suche nach dem „innovativen Element“, also nach etwas, das sich durch etwas Besonderes von anderen Büchern abhebt. Der Thriller „Bullet train“ von Kotaro Isaka ist in meinen Augen innovativ. Warum? Weil er sich durch seine skurrilen Figuren und kuriose Beziehungsgeflechte und Verwicklungen von anderen Thrillern unterscheidet, und weil der Ort der Handlung ungewöhnlich ist: ein Schnellzug. In diesem Schnellzug, auf engstem Raum, agieren fünf Gangster, die sich allesamt durch bizarre Besonderheiten auszeichnen (vgl. Klappentext), in einer Art Kammerspiel zusammen. Und es macht Spaß, das zu lesen. Ob es allerdings für jeden Geschmack das Richtige ist, das sei dahingestellt. Für mich war die Lektüre unheimlich vergnüglich. Und ich denke für jeden, der gerne Tarantino-Filme schaut, ist dieses Werk genau das Passende. Denn die Dialoge, die verbalen Schlagabtausche und die Psychoduelle zwischen den Protagonisten erinnerten mich beim Lesen sehr an Quentin Tarantinos Filme. Grotesk und erheiternd fand ich zum Beispiel die redselige Offenherzigkeit, mit der einige der Auftragskiller Gespräche mit normalen Fahrgästen führten. Das einzige, was ich nicht mochte, waren solche Passagen, in denen mir der beschriebene Sadismus zu ausgeprägt war. So etwas mag ich einfach nicht, aber solche Textstellen kamen glücklicherweise nicht zu gehäuft vor. Dafür mochte ich solche Textstellen, in denen menschliches Verhalten sehr genau beobachtet und präzise eingeschätzt wurde. Der vierzehnjährige Oji war dementsprechend die Figur, die ich am interessantesten ausgestaltet fand. Nicht zuletzt verleihen der Handlungsort, der Erzählton sowie der Wechsel der Perspektiven, durch die hin und wieder ein- und dieselbe Situation aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt wird, dem Geschehen eine besondere „Würze“. Auch das sei hier lobend erwähnt. Lesenswert fand ich auch die integrierten intermedialen und intertextuellen Anspielungen.
Oft werden in Klappentexten des Verlags ja Dinge versprochen, die nicht erfüllt werden (vgl. zum Beispiel meine Rezension zu „Love in the big City“ von Sang Young Park). Hier habe ich das einmal ganz anders empfunden: Der Thriller ist wirklich unglaublich, und er ist tatsächlich originell. Und ich kann mir dieses Buch auch hervorragend als Film vorstellen. Ich freue mich sogar schon darauf, die Kinoverfilmung zu sehen und sie mit dem Buch zu vergleichen. Es gibt also bis auf die explizite Darstellung sadistischer Gewaltfantasien so gut wie nichts zu bemängeln. Man muss sich nur vor der Lektüre klar darüber sein, worauf man sich einlässt. Dieses Werk ist einfach mal ganz anders als viele herkömmliche Thriller. Doch genau deshalb ist er in meinen Augen innovativ. Und für mich war das einmal eine willkommene Abwechslung. Andere mögen das anders empfinden.
Fazit: Ein Thriller, der sich vor allem durch die Skurrilität der Figuren auszeichnet. Für mich ein Werk, das innovativ daherkommt und sich dadurch von anderen herkömmlichen Thrillern unterscheidet. Geeignet für Leserinnen und Leser, die einmal etwas anderes lesen wollen und die Tarantino-Filmen gegenüber positiv eingestellt sind. Von mir gibt es 5 Sterne und vor allem aufgrund der vorhandenen innovativen Elemente eine klare Leseempfehlung!
Suzukis Rache
Bewertung von Azyria Sun am 03.04.2023
Rasant, spannend und absolut crazy
Worum geht’s?
Suzuki ist ein Mathematikprofessor mit geregeltem, langweiligem Leben. Bis der Sohn des Clanchefs Terahara seine Frau ermordet. Er sinnt auf Rache, versucht an den Mörder heranzukommen und sieht sich plötzlich drei unterschiedlichen Auftragskillern gegenüber.
Meine Meinung:
„Suzukis Rache“ (Hoffmann und Campe, April 2023) ist der zweite Thriller, den ich von Kotaro Isaka lese und auch dieses hat mich – wie damals schon „Bullet Train“ – total begeistert. Ich mag den Schreibstil des Autors und seinen Humor. In die ganzen spannenden Szenen bringt er immer wieder absolute Verrücktheiten mit ein, die seine Bücher zu einem ganz besonderen Leseerlebnis machen!
Hier dürfen wir Suzuki begleiten, einen Mathematikprofessor, der aus Rache zum Schurken wird, um an den Mörder seiner Frau heranzukommen. Und wir haben noch verschiedene Auftragsmörder und Killer. Wir haben den Wal, der von Halluzinationen geplagt wird und Leute in den Selbstmord treibt. Zikade, der sich mit seinem Boss regelmäßig Wortgefechte liefert und dann doch immer macht, was von ihm verlangt wird. Dann haben wir noch den Pusher, der Leute vor Autos stößt und den alle suchen. Und diese vier Charaktere treffen in dem Buch aufeinander.
Und dieses Aufeinandertreffen ist wieder absolut einzigartig! Die Interaktion der Protagonisten untereinander ist einfach genial. Ich mag die verbalen Schlagabtausche zwischen Zikade und seinem Boss, zwischen Suzuki und Hiyoko. Und die Dialoge vom Wal mit den Geistern seiner Opfer. Diese bringen eine absolut geniale Verrücktheit in das Buch, das ansonsten mit einer rasanten Story aufwartet, bei der eins zum anderen führt. Suzuki ist wie ein Spielball und immer mittendrin. Und an seiner Seite erleben wir Verfolgungsjagden, grausame Morde, gewiefte Morde. Wir haben immer wieder Wendungen, die allem eine neue Richtung geben. Und obwohl alle ein gemeinsames Ziel zu haben scheinen, ist es doch auch ein Kampf jeder gegen jeden. Das Buch ist gespickt mit Spannungspeaks und grausamen Nettigkeiten und wirklich ein wahrer Genuss für alle Thrillerfans, die selbst auch ein bisschen verrückt sind. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon auf weitere Bücher des Autors.
Fazit:
Ich mag Kotaro Isaka einfach. Auch in seinem Thriller „Suzukis Rache“ beweist er wieder, wie genial er eine spannende und mitreißende Story mit Verrücktheiten und seinem ganz eigenen Humor verbinden kann und so ein Buch schreibt, das wieder absolut einzigartig ist. Die Charaktere sind perfekt gewählt. Die Dialoge zwischen den Protagonisten einfach nur herrlich. Die Darstellung der Morde absolut grausam und detailliert. Und die Geschichte selbst gespickt mit Spannungspeaks und Wendungen, die einfach nur unglaublich sind.
5 Sterne von mir für diesen spannenden Pageturner!
Bullet Train
Im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der von Tokio startet, finden sich einige Killer, ohne zunächst voneinander zu wissen, ein. Tangerine und Lemon haben gerade den entführten Sohn eines gefürchteten Gangsterbosses befreit und sollen ihn und einen geheimnisvollen Koffer sicher zur Endstation geleiten. An sich kein Problem für die beiden, doch dann verschwindet nicht nur der Koffer, sondern das befreite Entführungsopfer sitzt plötzlich tot auf seinem Platz. Außerdem befindet sich der vom Pech verfolgte Nanao an Bord, der ebenfalls einen Auftrag auszuführen hat. Kimura hat ganz andere Ziele, denn er ist im Zug auf der Suche nach dem Jungen, der seinen kleinen Sohn vom Dach eines Kaufhauses gestützt hat und wird von seiner Rache angetrieben. Der Prinz ist dieser Junge, doch er hat das Erscheinen von Kimura erwartet und seine Vorkehrungen getroffen. Mit der Abfahrt des Zugs beginnt ein wahrer Höllentrip...
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, da die Killer abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung und erfährt von den unterschiedlichen Gründen, die dazu geführt haben, dass alle in einem Zug sitzen. Da sich alle gegenseitig in die Quere kommen, verknüpfen sich die Stränge zuweilen miteinander.
Mit der Abfahrt des Zugs ist man vom ersten Moment an mitten im Geschehen. Da alles detailliert und lebendig beschrieben wird, hat man sofort das Gefühl, selbst im Zug zu sitzen und einen rasanten Action-Film zu beobachten. Man fasst spontane Sympathien zu einzelnen Charakteren und hasst andere abgrundtief. Deshalb verfolgt man gebannt, wie die Protagonisten versuchen, ihre Aufträge zu erfüllen. Dabei kommt es nicht nur zu spannenden, sondern auch rabenschwarzen, geradezu skurrilen Situationen, bei denen man ganz besondere Wortgefechte genießen kann. Die Story wirkt kaum vorhersehbar, da es immer wieder zu unterwarteten Ereignissen kommt, auf die sich die Killer entsprechend einstellen müssen. Im Verlauf der Handlung stapeln sich deshalb auch die Leichen, wodurch man sich fragt, wie das alles wohl enden mag. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale, das selbst am Ende noch überraschen kann.
Rabenschwarze Action, rasant erzählt! Einmal angefangen, mag man diese ganz besondere Story nicht mehr aus der Hand legen.
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