Autor im Porträt
L.S. Hilton
zur AutorenweltToptitel von L.S. Hilton
Maestra Bd.1 (eBook, ePUB)
Maestra Bd.1 (2 MP3-CDs)
…mehr
L.S. Hilton
Hilton, L.S.L.S. Hilton wuchs in Nordengland auf, studierte Englische Literatur in Oxford und anschlie?end Kunstgeschichte in Paris und Florenz. Danach zog es sie nach Key West, New York, Paris und Mailand, wo sie als Journalistin, Kunstkritikerin und Rundfunksprecherin arbeitete. Vor Kurzem ist sie nach England zuruckgekehrt. Sie lebt mit ihrer Tochter in London.Kuhn, WibkeWibke Kuhn, geb. 1972, arbeitete nach dem Studium der Skandinavistik und Italianistik zunachst im Verlag. 2004 machte sie sich als Ubersetzerin selbststandig und studierte Neograzistik, Finnougristik und Slavistik. Sie ubersetzt skandinavische, italienische und niederlandische Romane und Sachbucher (u.a. Stieg Larsson und Jonas Jonasson) und lebt in Munchen.Krimi des Monats - "Maestra"
Zwischen Prada, Chanel und Barock
Die britische Autorin L.S. Hilton geht mit einem lustgetriebenen und seelenkalten Thriller an den Start, der in der Welt der Milliardare und der Kunst spielt
Judith Rashleigh, die Protagonistin in dem Thriller "Maestra" (Piper) aus der Feder von L.S. Hilton, ist eine junge, gut aussehende Englanderin, welche die Kunst liebt. Vor allem die italienische Barockmalerin Artemisia Gentileschi hat es der Mittzwanzigerin angetan - und insbesondere deren Bild "Judith enthauptet Holofernes". An einer Stelle des Romans lasst die britische Autorin ihre Icherzahlerin uber das Sujet des beruhmten Bildes aus dem 16. Jahrhundert philosophieren:
"Wenn man das fein emaillierte Schwert an Holofernes' Hals betrachtet, sieht man, dass es dort nicht feierlich oder suggestiv angelegt wird, sondern in einem ganz uneleganten Winkel im Fleisch sitzt, ein eher ungeeigneter Winkel fur eine elegante Komposition. Denn die Waffe wird gefuhrt von der Hand einer Frau, die in der Kuche schon Huhnern den Kopf abgeschnitten und Kaninchen den Hals umgedreht hat. Judith schlachtet ihn regelrecht, mit grimmiger…mehr
Zwischen Prada, Chanel und Barock
Die britische Autorin L.S. Hilton geht mit einem lustgetriebenen und seelenkalten Thriller an den Start, der in der Welt der Milliardare und der Kunst spielt
Judith Rashleigh, die Protagonistin in dem Thriller "Maestra" (Piper) aus der Feder von L.S. Hilton, ist eine junge, gut aussehende Englanderin, welche die Kunst liebt. Vor allem die italienische Barockmalerin Artemisia Gentileschi hat es der Mittzwanzigerin angetan - und insbesondere deren Bild "Judith enthauptet Holofernes". An einer Stelle des Romans lasst die britische Autorin ihre Icherzahlerin uber das Sujet des beruhmten Bildes aus dem 16. Jahrhundert philosophieren:
"Wenn man das fein emaillierte Schwert an Holofernes' Hals betrachtet, sieht man, dass es dort nicht feierlich oder suggestiv angelegt wird, sondern in einem ganz uneleganten Winkel im Fleisch sitzt, ein eher ungeeigneter Winkel fur eine elegante Komposition. Denn die Waffe wird gefuhrt von der Hand einer Frau, die in der Kuche schon Huhnern den Kopf abgeschnitten und Kaninchen den Hals umgedreht hat. Judith schlachtet ihn regelrecht, mit grimmiger Entschlossenheit sabelt sie durch die Sehnen, ihre muskulosen Arme sind ganz angespannt bei dieser Anstrengung. Der Anblick hat etwas Hausliches - die Schlichtheit des Lakens, die unschonen Blutspritzer, ein seltsames Gefuhl von Stille. Das ist Frauenarbeit, sagt Artemisia damit ungeruhrt. So was machen wir jeden Tag."
Hollywood hat sich die Rechte dieser verstorenden und amoralischen Geschichte gesichert
Das Bild ist so etwas wie das Leitmotiv dieses Thrillers, der in der englischsprachigen Welt bereits als die neue gro?e Entdeckung und als nachster literarischer Tabubruch nach "Fifty Shades of Grey" gefeiert wird. In mehr als 35 Landern wurde "Maestra" bis heute verkauft, Hollywood hat sich bereits die Rechte an dieser verstorenden, packenden und zutiefst amoralischen Geschichte gesichert.
Kunstkrimi und sehr expliziter erotischer Thriller: "Maestra"
Judith arbeitet als Kunstexpertin in einem angesehenen Auktionshaus, sie liebt Sexpartys und abends verdient sie sich Geld als Bardame in einem Klub fur betuchte Geschaftsmanner dazu. Immer mehr entfremdet sie sich von ihrem Job in der Kunstwelt, in der sie gehofft hatte, es ganz nach oben zu schaffen. Eines Tages entdeckt sie, dass ihr Chef illegale Geschafte mit den Kunstwerken betreibt. Sie wird gefeuert - und von da an wird ihr Leben zu einem rei?enden Strudel, der sie in eine leblose und amoralische Welt der Reichen und Schonen zieht, die fur Prada, Rolex und Chanel, fur Jachten und schnelle Autos ein Vermogen ausgeben, die aber auf der menschlichen Seite eher minderbemittelt sind. Schone Frauen sind in dieser Manner-Macho-Welt lediglich Objekte. Judith, die scheinbar von einer unterschwelligen Wut getrieben ist, macht sich ihre Schonheit, Verschlagenheit und ihre seelische Kalte zunutze, um sich von Milliardaren in Rom oder an der Franzosischen Riviera finanziell aushalten und sexuell befriedigen zu lassen. Aber sie verfolgt einen Plan. Und fur den ist diese Psychopathin bereit, auch uber Leichen zu gehen, uber viele Leichen. "Ich konnte Dinge aushalten, die andere nicht aushielten", sagt Judith in dem Roman zu sich selbst, "und das bedeutete letztlich, dass ich sie auch tun konnte." Judith will zu einer gefragten Kunstmaklerin werden und dafur ist sie bereit, alles Moralische und Menschliche in sich zu zerstoren.
Ist Kunst ein Akt der Zivilisiertheit oder doch nur ein Geschaft fur die Mafia ...?
Dass die zahlreichen Sexszenen so eingehend und explizit beschrieben werden wie auch die sundhaft teuren Kleider, Taschen und anderen Accessoires von Judith oder eben die Kunstwerke hat System. Schlie?lich ist es die obsessive Beschaftigung mit Marken, mit der Korperlichkeit oder mit Lust, die in dieser Glamourwelt zahlt. Anfangs halt Judith die Beschaftigung mit der Kunst noch fur einen Akt der Zivilisiertheit. Aber genau das verkehrt sich im Laufe dieser dusteren und schmerzvoll kalten Geschichte, in der Judith selbst zum Motor einer seelenlosen Barbarei wird, in der sie schlie?lich vom FBI, von der Mafia und von ihren eigenen gefahrlichen Damonen gejagt wird.
Wie die Autorin L.S. Hilton, die sich bis dato ein gewisses Renommee als Historikern und als Autorin von historischen Erzahlungen erschrieben hat, ihrer Antiheldin literarisch auf die Pelle ruckt und deren sukzessiven Lebens- und Seelenwandel zu erzahlen wei?, ist tatsachlich gekonnt - und daher mitrei?end zu lesen. Die Wahl der Themen (Sex, Milliardare, Kunstmarkt) ist fur diese Geschichte selbstredend kalkuliert, um damit ein Millionenpublikum zu erreichen. Allerdings wei? Hilton diese explosive Mixtur auch entsprechend explosiv in Szene zu setzen, um nicht dem Vorwurf einer talentlosen Trittbrettfahrerin anheimzufallen. Und naturlich hat "Maestra" kein Ende. Schlie?lich ist die Geschichte auf drei Teile angelegt. Auf die Fortsetzungen muss man gespannt sein.
Krimi des Monats - "Maestra"
Mit der weiblichen Antiheldin des Thrillers "Maestra" hat die Autorin L.S. Hilton eine ratselhafte und polarisierende Hauptfigur geschaffen
"Niemand fragt, wie James Bond uber bestimmte Dinge fuhlt. Warum sollte ein weiblicher Charakter anders sein? Warum kann keine Frau mit ihrem Korper tun, was sie will, ohne dass man ihre Emotionen diskutiert?" Das sagte die britische Autorin L.S. Hilton uber ihre literarische Figur Judith Rashleigh unlangst in einem Interview. Man bemerkt gleich den leicht schnoddrigen Ton, den der neue Star der internationalen Thriller-Szene in die Antworten legt. Tatsachlich scheint die 40-Jahrige mit der jungen Kunstexpertin aus dem Roman "Maestra" (Piper) eine weibliche Figur erschaffen zu haben, die polarisiert und die drangende Fragen aufwirft.
Die unscheinbare Angestellte wird zur Killerin
Wer ist diese Judith Rashleigh, die sich in Hiltons Psychothriller von einer zunachst unscheinbaren Angestellten eines Londoner Auktionshauses zu einer durchtriebenen Femme fatale mit psychopathischen Zugen wandelt, die in der Welt der Milliardare und Glamourmarken ihren exponentiellen…mehr
Mit der weiblichen Antiheldin des Thrillers "Maestra" hat die Autorin L.S. Hilton eine ratselhafte und polarisierende Hauptfigur geschaffen
"Niemand fragt, wie James Bond uber bestimmte Dinge fuhlt. Warum sollte ein weiblicher Charakter anders sein? Warum kann keine Frau mit ihrem Korper tun, was sie will, ohne dass man ihre Emotionen diskutiert?" Das sagte die britische Autorin L.S. Hilton uber ihre literarische Figur Judith Rashleigh unlangst in einem Interview. Man bemerkt gleich den leicht schnoddrigen Ton, den der neue Star der internationalen Thriller-Szene in die Antworten legt. Tatsachlich scheint die 40-Jahrige mit der jungen Kunstexpertin aus dem Roman "Maestra" (Piper) eine weibliche Figur erschaffen zu haben, die polarisiert und die drangende Fragen aufwirft.
Die unscheinbare Angestellte wird zur Killerin
Wer ist diese Judith Rashleigh, die sich in Hiltons Psychothriller von einer zunachst unscheinbaren Angestellten eines Londoner Auktionshauses zu einer durchtriebenen Femme fatale mit psychopathischen Zugen wandelt, die in der Welt der Milliardare und Glamourmarken ihren exponentiellen sexuellen Hunger und ihre innere Kalte und Harte dazu nutzt, eine angesagte Kunstmaklerin zu werden? Von Kritikern wurde Rashleigh bereits mit Anastasia Steele, der Heldin aus "Fifty Shades of Grey" verglichen, was selbst oberflachlich betrachtet kein guter Vergleich ist. Denn die Mittzwanzigerin Rashleigh ist alles andere als ein unschuldiges Mauerblumchen, das zunachst vor der Wucht ihrer ausgepragten Sexualitat zuruckschreckt. Rashleigh liebt den Sex, den harten, ungezugelten Sex. Sie nimmt sich die Manner, die ihr gefallen. Und sie hat deswegen keine Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil: Es ist ihre durch und durch unapologetische Art, die verstort. Und das betrifft nicht nur den Sex, sondern auch die kalkulierten Mittel, die sie einsetzt, um IT-Milliardare oder sonstige Bonzen der Glitzer- und Glamourwelt um den Finger zu wickeln und um ihre Ziele zu erreichen. Die milliardenschwere Mannerwelt, in der Rashleigh sich bewegt und die Frauen ebenso als Objekte begreift wie die sundhaft teuren Jachten, Autos und Perlweingetranke, wird von der Icherzahlerin durchweg als absto?end und widerwartig dargestellt.
Die Kunst wurde fur die junge Judith zur Flucht aus ihrem tristen Alltag
Hilton hat aber bereits betont, dass sie Rashleigh nicht als Extremfeministin verstanden wissen will, welche die brutalen Gesetze einer durchkapitalisierten Mannerwelt dazu nutzt, sich ihren eigenen Weg zu erkampfen. Was aber Rashleigh genau antreibt, was sie ist - daruber kann nach der Veroffentlichung des ersten von drei Banden dieser Thriller-Trilogie nur spekuliert werden. Bis jetzt wissen wir, dass Rashleigh ein Emporkommling aus Liverpool ist, der keine leichte Kindheit bzw. Jugend hatte - in einer Familie mit einerMutter, die dem Alkohol zuneigte. Die Kunst wurde fur die junge Judith zur Fluchtaus einem tristen, kaputten Alltag. An einer Stelle im Buch erzahlt sie: "Wenn ich fruher die Schule geschwanzt hatte, war ich meistens mit dem Bus in die Stadt gefahren, zum Picton Reading Room in der Central Library oder zur Walker Art Gallery, denn diese stillen Raume atmeten fur mich mehr als nur die Schonheit, die darin ausgestellt war. Sie waren - zivilisiert. Und Zivilisiertsein bedeutete, dass man sich mit den richtigen Dingen auskannte."
Judith: Nicht von Selbstmitleid getrieben, sondern von einer garenden Wut ...
Allerdings ist bereits diese junge Judith nicht etwa von Selbstmitleid getrieben, sondern von einer garenden Wut. Sie ist kein Opfer ihres eigenen Lebens, sondern eine Taterin, eine Selfmadefrau, die es an die Elite-Hochschule von Oxbridge schafft, wo sie ihren Abschluss macht, die bereits in jungen Jahren ihren Sextrieb hemmungslos auslebt und der es schlie?lich gelingt, bei einem renommierten Londoner Auktionshaus anzuheuern. Dort hat sie (noch) die Idee, dass sie es mit ihrem Talent, ihrem Wissen und ihren Fahigkeiten nach oben schaffen kann, bis sie merkt, dass es auch ihrem Chef Rupert nicht wirklich um die Kunst geht, sondern darum, mit illegalen Geschaften Geld zu verdienen. An dieser Stelle nimmt die Wandlung Judiths ihren unheilvollen Lauf. Mit einem schwerreichen Stammgast des Klubs, in dem sie abends nebenher arbeitet, fliegt sie an die Franzosische Riviera. Sie beginnt sich das zu nehmen, was sie will - kalt berechnend und konsequent fokussiert. Die Maestra ist geboren ...